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751

Freitag, 14. Juli 2023, 15:26

Moin,

Gelungen!
Und sieht auch noch besser als die freischwebende Variante aus.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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752

Samstag, 15. Juli 2023, 19:15

Eigentlich lasse ich Rümpfe vor der Ölbehandlung gerne ein paar Wochen trocknen. Was die Fingerspitze als trocken identifiziert, hat noch längst nicht alles Bindemittel verloren. Und da das Öldraken die Oberfläche ziemlich angreift, sollte die so widerstandsfähig wie möglich sein. Jetzt habe ich mich aber mit einer knappen Woche zufriedengegeben und den Rumpf des gekippten Modells gedrakt.


Vorher:


Nachher:




Und hier das Wellenmodell. Wer genau hinschaut, erkennt die Zurringe des Bugspriets, und das bedeutet: Die von mir nicht übermäßig geliebte Arbeit des Takelns hat begonnen. Was aber bedeuten die dreieckigen Pappen an Fockmast und Großmast? Nun, hier deutet sich ein Tabubruch gewaltigen Ausmaßes an. Davon später mehr.





Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 1 077

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753

Sonntag, 16. Juli 2023, 00:44

Viel Spaß Schmidt
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

754

Sonntag, 16. Juli 2023, 10:53

Moin,

Tabubruch? Gewaltiges Ausmaß?
Bedeutet das etwa, dass du richtig mit Jungfern und Taljen aufriggst?

Ingo
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Lord Nelson


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755

Dienstag, 18. Juli 2023, 09:34

Aber Ingo! Frei nach JJ Cale: "They call me the fake."
Um die skandalösen Ereignisse, die sich anbahnen, sinnvoll einzubetten, muss ich ein bisschen weiter ausholen. Wanten im Maßstab 1:150 stelle ich seit einiger Zeit her, indem ich die Taue durch den Rumpf führe, was natürlich nur bei Wasserlinienmodellen einigermaßen problemlos möglich ist, da das Innere zugänglich bleibt. Die Webleinen werden dann unter Zuhilfenahme speziell hergerichteter Schablonen aufgebracht und an Ort und Stelle verklebt.





Bei der Saint Louis hatte ich, zunächst sehr erfolgreich, mit 0,1 mm Kupferdraht für die Webleinen experimentiert. Der Vorteil des Materials: es lässt sich nach der Verklebung zu gleichmäßigen sanften Bögen formen, was mir realistischer oder einfach atmosphärisch überzeugender erscheint.




Allerdings musste ich die Versuche aufgeben. Der Kupferdraht ist sperrig und neigt dazu, im absolut falschen Moment zu reißen. Schade, aber nach drei oder vier Versuchen mit einer Wantenseite, die nach viel Geflicke dann doch scheiterten, habe ich von dem Verfahren Abstand genommen. Es heißt ja Hobby, weil es Freude machen soll.


Nun stehe ich vor einem besonderen Problem. Bei zeitgenössischen Abbildungen von auf die Seite gelegten Schiffen sehe ich überall, dass die Wanten, der Schwerkraft gehorchend, durchhängen.




Wie soll ich das
mit dem bislang üblichen Verfahren bewerkstelligen. Die Wanten müssen straff gespannt sein, damit die Webleinen angeklebt werden können. Danach müsste ich sie wieder lockern, was hieße, ihre Verankerung im Inneren des Rumpfes zu kappen. Gedanklich möglich, aber ich ahne in der Praxis gewaltige Schwierigkeiten. Also bin ich jetzt dabei, ein anderes Verfahren auszuprobieren.
Fortsetzung folgt
Schmidt
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756

Dienstag, 18. Juli 2023, 13:25

Also ich denke das das Durchhängen der Wanten auf dem Bild, eher der künstlerischen Freiheit zuzuordnen ist. Wie sollte es so möglich sein
wenn die Masten nicht gebrochen sind? Wenn sie, bei einem auf der Seite liegenden Schiff so durchhängen, müssten sie doch auch bei geraden Schiff so
durchhängen. Ansonsten müssten die unteren Wanten, auf magische Weise, länger werden, beim Kentern des Schiffes
Als ich noch ganz klein war gab mir mein Opa einen guten Rat:
„Junge, solltest du mal eine helfende Hand brauchen, dann schau ans Ende deiner Arme, da sind zwei davon“

757

Dienstag, 18. Juli 2023, 14:04

Moin,

@Uwe:
es war üblich, dass die Wanten an Lee immer viel lose hatten und durchhingen, da der Mast sich dem Winddruck gebeugt hat. Diese Durchhänge sind bei einem so stark gekrängten Schiff also normal, neigt sich doch auch hier der Mast, der ja nicht starr sondern flexibel und biegsam ist.

@Schmidt:
Da dein Schiff ja unten offen ist, könntest du die Wanten vielleicht zusammen außerhalb des Rumpfes an einem gemeinsamen Punkt spannen und nach Aufkleben und Ausrichten deiner Kupferwebleinen wieder lösen und lose geben?

Ingo
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758

Mittwoch, 19. Juli 2023, 07:22

Da dein Schiff ja unten offen ist, könntest du die Wanten vielleicht zusammen außerhalb des Rumpfes an einem gemeinsamen Punkt spannen und nach Aufkleben und Ausrichten deiner Kupferwebleinen wieder lösen und lose geben?
Ein guter Tipp! In einem anderen Forum habe ich ihn in modifizierter Form bekommen: Mast etwas herausziehen und fixieren, Wanten anbringen, Mast wieder hereindrücken.
Ich habe jetzt erst mal die „externen Wanten" ausprobiert. Sie sind auf einem modifizierten (verstärkten) Heller-Webrahmen nach Maß hergestellt.





In der Nahaufnahme zeigt sich der Benefit des Kupferdrahtes: Die Webleinen lassen sich dazu bringen, leicht der Schwerkraft zu gehorchen. Ich weiß, man kann darüber wieder lange diskutieren. Ich finde, das macht einfach Atmosphäre.






Angebracht:






Unten würden die Extensions der Wanten im Rumpf versenkt und in dessen Innerem (sehr haltbar!) verklebt.






Am oberen Ende sind sie schon im Rahmen miteinander verklebt und mit einer dünnen Kunststoffplatte versehen, in die ein Loch gebohrt wird. Befestigung am Mast durch eine (natürlich noch zu kürzende) Messingstange.






Durch die drehbare Befestigung der Oberkante können die Wanten von unten her sehr gleichmäßig gespannt werden. (Ich weiß, vorbildgetreu ist das nun mal gerade nicht.)



Schmidt
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759

Mittwoch, 19. Juli 2023, 15:20

Moin,

kommt der Berg nicht zum Propheten, kommt der Prophet zum Berg oder in unserem Falle: Wird der Want' nicht länger, muss der Mast kürzer werden :lol:
Diese Technik ist natürlich auch genial. Nur die Sache mit der drehbaren Befestigung der Oberkante habe ich nicht verstanden :nixweis:

Die Wanten mit den Webleinen sehen wirklich gut aus. Für diesen Maßstab absolut ausreichend :ok:

Ingo
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760

Mittwoch, 19. Juli 2023, 20:46

Wenn ich die Wanten oben anklebe, kann ich sie nicht mehr seitlich ausrichten. So sind sie in einem Punkt befestigt wie ein Pendel und also leicht seitenverschiebbar.
Schmidt
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761

Donnerstag, 20. Juli 2023, 07:49

Moin Moin,

ich habe jetzt eine ganze Weile gebraucht, bis ich verstanden habe, dass Du mit "seitlich ausrichten" die Schiffslängs-Richtung meinst :bang:

Ich kenne die hellersche Wantmaschine und deshalbe, verzeih mir bitte, sprudeln ein paar Fragen aus meinen Fingern in deinen Baubericht ... :pfeif:
Oben an den Wanthälften sollten Schlaufen sein. Schneidest Du die ab?
Wie willst Du die Wanten oben am Mast befestigen? Legst Du sie vorn und achtern vorbei und klebst dann fest oder ... ?
Bei diesem Bild:


Sieht es so aus, als wenn die Messingstange durch die Wanten geht. Aber dann wären diese, wenn um den Mast geklebt, ja wieder kürzer?

Ingo
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762

Donnerstag, 20. Juli 2023, 13:24

Ich glaube, hier bedarf es eines Fotos, das mehr als tausend Worte sagt. Ist in Arbeit.
Schmidt
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763

Donnerstag, 20. Juli 2023, 14:58

Obere Partie der auf dem Webrahmen hergestellten Wanten. Die oberen Enden sind verklebt und mit einer aufgeklebten schmalen Plastikplatte abgedeckt. Die hat in der Mitte ein Loch. Überstehende Wanten werden noch abgeschnitten.





Mit einem Zahnstocher improvisiert: die Befestigung der Wanten am Mast oberhalb des Marses.





Die Wanten sind um diesen Punkt leicht drehbar oder schwenkbar, was es leichter macht, sie unten an den Rüsten zu straffen und auszurichten. Okay?
Und da wir schon mal dabei sind: Das sind die Balken, an denen zusätzliche Versteifungen in Richtung Mars angebracht werden.





Schmidt
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764

Donnerstag, 20. Juli 2023, 15:32

Moin,

jetzt hab auch ich es verstanden. Danke für die Erklärung :hand:

Legst du dann noch ein paar Stück Takelgarn als Schlaufen um den Mast?

Ingo
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765

Freitag, 21. Juli 2023, 11:19

Ja, eine Kaschierung ist geplant.
Hier eine erste Stellprobe mit den Hauptbeteiligten: Untermast, Wanten (noch nicht gespannt), Hilfsmast zur Abstützung an Krängungslee, zusätzliche Wanten an Luv, an der Bordwand befestigt und über Balken gespannt, die aus den Stückpforten ragen.












Und wie gesagt: Stellprobe. Noch nichts befestigt.

Schmidt
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766

Freitag, 21. Juli 2023, 14:08

Moin,

Na das weiß doch schon wieder zu gefallen! :ok:

Ingo

P.S.
Da schau ich mir die Bilder so an, konzentriere mich auf die Wanten und frag mich die Ganze Zeit: "Was hat er da für ein feines Netz gespannt und wozu?"


Bis ich dann merke ... Es ist die Unterlage :bang: :


Ich werd alt :nixweis:
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Lord Nelson


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767

Freitag, 21. Juli 2023, 19:48

Hallo Schmidt
Deine Wanten sind genial auf den Maßstab abgestimmt! :respekt: :respekt: :respekt:
So würden die in Wiklichkeit auch aussehen...das mit dem Kupferdraht ist natürlich ein Highlight. Es gibt so viele Modelle mit zu dicken Webleinen und auch Knoten die gar nicht zum Maßstab passen...die Modelle sehen dann seltsam aus.
Bei 1/180 sieht man keine Knoten.
Bei meiner VIC habe ich bei den Ätzteilen feststellen müssen das die Webleinen gleich dick wie die Wanten waren...somit suboptimal.
Eine kleine Anregung meinerseits wäre die Wanten noch etwas stärker zu machen (leicht überzeichnen), die Webleinen sind perfekt.
LG
Robert

768

Samstag, 22. Juli 2023, 18:19

Danke für die Zustimmung. Ich achte ja tatsächlich sehr darauf, weniger nach Plan zu arbeiten als das darzustellen, was sich harmonisch in den Gesamteindruck einfügt. Ich bin da sehr beeinflusst von diesem Buch:

https://www.amazon.de/etwas-andere-Schiffsmodell-realistischen-Schiffsmodellbau/dp/3788306823 (der Preis ist Unsinn)
aus dem Klappentext:


Trotz handwerklicher Perfektion und virtuoser Ausführung wirken manche historischen Schiffsmodelle oft irgendwie steif und unpersönlich, um nicht zu sagen „steril“.
Um Modelle ganz genau den Vorbildern anzunähern, bedarf es aber etwas mehr. Dieses Buch wendet sich in erster Linie an den gestandenen Modellbauer, der die üblichen Modellbau-Techniken bereits beherrscht, seine Nachbauten allerdings noch perfekter gestalten will. Im Inhalt finden sich nicht nur Tipps zur korrekten Verarbeitung z. B. von Hölzern, Furnieren oder Karton, sondern es finden sich auch Verarbeitungshinweise zu den Modellbauern in der Regel unbekannten Arbeitsmitteln wie Knetmassen, Pastellkreiden, Graphit usw. Ebenso enthalten sind Hinweise zum perfekten Fotografieren der gebauten Modelle mit Hintergründen bzw. Umgebungen, die das Foto vom Modell dann von einer Aufnahme des Originals fast nicht mehr unterscheidbar machen. Somit ist dieses Buch ein absolutes Muss im Regal eines jeden Modellbauers, der seine Modelle noch mehr dem Vorbild annähern will.
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769

Samstag, 22. Juli 2023, 18:30

Klappentexte übertreiben immer, natürlich in die positive Richtung, aber der hier sagt, worum es geht.

Bei der Gelegenheit noch etwas zum Verfahren der Krängung generell. Da gibt es natürlich so viele Varianten, wie es Schiffe und Werften gegeben hat. Man kann darüber promovieren, und das hat auch tatsächlich schon einmal jemand gemacht. Im Prinzip bleibt sich die Sache aber immer ziemlich gleich. Zuerst mal alles raus aus dem Schiff, was nicht niet- und nagelfest ist. Dann so viel von den Masten weg, wie unter den gegebenen Umständen möglich. Kann man die Stengen nicht von Bord geben, dann kann man sie wenigstens fieren. Anschließend muss der Mast in Richtung der Krängung abgestützt werden, um zu verhindern, dass er bricht, denn es wird heftig an ihm gezogen werden. Also eine Konstruktion aus einem oder mehreren kräftigen Pfählen. Auf der anderen Seite halten ihn eigentlich die Wanten, aber besser, man stützt ihn zusätzlich ab, mit Pardunen, die zur besseren Hebelwirkung an Balken befestigt werden, die aus dem Inneren des Rumpfes durch die Stückpforten ragen und selbst wieder gesichert werden. Dann heißt es an den Untermasten ziehen, der Hebelwirkung wegen möglichst knapp unterhalb der Marse.
Und dann beten. Wie ich gelesen habe, ist mehr als ein Schiff bei diesem Vorgang gesunken oder sonstwie ernstlich beschädigt worden. Die folgende Abbildung dürfte meines Erachtens aus der Zeit um 1800 stammen und gibt neben den Standardelementen auch noch einige Details wieder.






Der Kran/Mast, der hier an Land steht, hat meines Erachtens die Funktion, das Schiff im Bedarfsfall auch wieder aufzurichten, wenngleich nicht vollständig, aber das sollte ja eigentlich von selbst passieren, wenn man den Mast wieder freigibt.



Schmidt
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770

Dienstag, 25. Juli 2023, 11:37

Jetzt wird es allmählich ernst. Bugspriet, Fockmast und Großmast sind fest eingeklebt, die Masten seitlich mit Rundhölzern gesichert, die ziemlich weit oben mit dem Mast verlascht sind, etwa da, wo später der Flaschenzug ansetzen wird, mit dem der Mast als Hebel zur Krängung des Schiffes verwendet wird.








Auf der Krängungsluvseite wird der Mast durch zusätzliche Wanten oder Pardunen gesichert. Damit deren Angriffswinkel effektiver ist, werden sie an Balken befestigt, die aus dem Inneren des Rumpfes ein Stück weit durch die Stückpforten ragen. Ich habe sie mit passenden Holzblöcken gegen die Oberkante und die Unterkante der Pforten geklemmt. Sie sollen weder Spiel haben noch den Rumpf beschädigen






Schließlich noch ein Blick auf eines der beiden Kranschiffe, die jetzt komplett mit Mast und Gangspills ausgestattet sind.






Schmidt
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771

Mittwoch, 26. Juli 2023, 20:22

Noch einmal das Kranschiff in einer anderen Perspektive. Der Mast ist etwas kürzer als der Rumpf lang.





Und hier - Tusch! - das erste extern verfertigte Wantenpaar, an Krängungsluv stramm gespannt, an Krängungslee leicht gewölbt. Die Darstellung aus dem Album Colbert, an der ich mich orientiert habe, zeigt stärker "gewellte" Wanten, aber das halte ich für leicht übertrieben. Man soll die Krümmung aber schon erkennen.





Schmidt
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772

Mittwoch, 26. Juli 2023, 20:27

Applaus, Applaus :thumbsup:
Historische Werftarbeiten, anschaulich im Modell und plausibel auch für Landbewohner erklärt. Gefällt mir weiterhin sehr.

Daniel :respekt:
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..


773

Donnerstag, 27. Juli 2023, 09:03

Danke!
Schmidt
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774

Donnerstag, 27. Juli 2023, 13:07







"Werter Schmidt, sind Sie jetzt von allen guten Geistern verlassen?"
"Na ja. Aber ich hatte nach dem Krängungsmodell einige Teile des Heckspiegels noch einmal überarbeitet. Jetzt stach mir die veraltete Version übel ins Auge. Und wenn einen sein Auge nervt, soll man es bekanntlich herausreißen. Oder so ähnlich."
"Haben Sie schon mal in Erwägung gezogen, dass Sie einen an der Waffel haben könnten?"
"Muss ich nicht. Hab ich."
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775

Donnerstag, 27. Juli 2023, 16:46

Ich bin der, der staunend neben den beiden Schmidts steht mal dem einen, mal dem anderen und letztendlich beiden recht gibt ...

Ingo
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776

Donnerstag, 27. Juli 2023, 17:22

Hier wird mehr Qualität verworfen, wie ehrlich gesagt andernorts erschaffen wird. Das ist natürlich doof - für die Anderen.

Bisher wurde es am Ende aber doch richtig gut. Das beruhigt.

:)
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..


777

Sonntag, 30. Juli 2023, 14:24

Danke.





Und da ist er, der gute alte Wanten-Webrahmen der Firma Heller, mindestens 55 Jahre alt (was seine Konstruktion angeht). Was habe ich über das Ding schon schlecht gesprochen, und es ist mir lange als notwendige Voraussetzung für ein gelungenes Modell erschienen, ihn nicht zu benutzen. Nun bin ich also gewissermaßen nach Hause zurückgekehrt, in den Bastelkeller meines Elternhauses, wo ich mich zuletzt mit dem Ding auseinandergesetzt habe, vor gut über 50 Jahren.

Ich rekapituliere noch einmal die Gründe dafür:
1. Ich sehe keine andere Möglichkeit, die leicht und gleichmäßig durchhängenden Taue der Lee-Wanten darzustellen.

2. Ich hatte vor Jahren bereits mit dünnem Kupferdraht für die Webleinen experimentiert. Die ersten Ergebnisse waren überzeugend, was das leichte Durchhängen der Webleinen im unteren Bereich der Wanten betrifft. Leider konnte ich die Erfolge nicht wiederholen, das Material war zu heikel, um damit an den schon gespannten Wanten zu arbeiten. Einmal habe ich mir dabei einen ganzen Mast weggerissen. Ich bin dann zu dünnem Garn zurückgekehrt. Beim „Ausweben“ der externen Wanten zickt der Draht erheblich weniger. Schon mehrfach ist es mir jetzt gelungen, eine komplette Wicklung herzustellen (also immer ein Wantenpaar), ohne dass der Draht riss.
Der Webrahmen ist mittlerweile stark modifiziert. Die Abstände der Wanten werden justiert, indem ich an der richtigen Stelle eine Kopie der Rüstbretter aufklebe. Der Rahmen hat keine hohle Mitte mehr, das stabilisiert ihn, und vor schwarzem Hintergrund sehe ich erheblich besser, was ich mache.

Schmidt
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778

Sonntag, 30. Juli 2023, 17:33

Eine tolle Technik und ein tolles Ergebnis! Den Webrahmen von Heller kenne ich von deren Victory. Ich hatte damals (30+ Jahre) die Wanten und Webleinen auf dem Webrahmen fertiggestellt und am Modell angebracht. Danach hatte ich, Reihe für Reihe, die Webleinen mit Ponal eingestrichen und Büroklammern in die Webleinen gehängt. Hat ziemlich lange gedauert, bis es komplett fertig war, sah aber auch recht gut aus.
Liebe Grüße
Volker

In Bau: Holz: Teeklipper Thermopylae
Fertig: Holz: Karavelle Niña
Fertig: Holz: Kutter Lady Nelson

779

Montag, 31. Juli 2023, 09:24

Ich hatte vor dem Umbau des Heckspiegels erfolgreich verdrängt, dass der Rumpf aus mehreren Wrackteilen zusammengesetzt worden ist, wodurch sich die Architektur hier und da um wenige Millimeter verändert hat.






Es war daher nicht so leicht, die Gussteile der letzten Version passgenau anzubringen. Aber es soll bekanntlich Feilen und Spachtelmasse geben.




Schmidt
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780

Mittwoch, 2. August 2023, 09:35




Die Befestigung der Wanten am Mast habe ich noch einmal modifiziert. Sie sind jetzt im "unsichtbaren" Bereich knapp unterhalb des Marses befestigt.


Schmidt
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