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Dienstag, 28. Februar 2023, 20:05

U.S.S. Constitution 1:146 (Revell) - Ein Landei startet in unbekannte Gewässer


Hallo,
nach etwas ringen mit meiner eigenen Unsicherheit und nicht zuletzt etwas Zuspruch durch einen der bekanntesten Segelschiffbauer hier im Forum traue ich mich nun selbst zu einem Baubericht.
Erstmal noch eine "kleine" Einleitung zu mir und der Entscheidung für dieses Schiff (ich entschuldige mich schonmal vorab dafür, dass ich manchmal ins labern verfalle wenn ich die Zeit habe und mir danach ist. Jeder dem es nur um den Baubericht selbst geht überspringt bitte den folgenden kursiven Absatz).

Ich bin 33 und wohne mit Frau und Tochter im nördlichsten Zipfel Berlins. In meiner Jugend habe ich durch meinen Opa ein reges Interesse am Modellbau entwickelt, als dieser aber starb und niemand sonst in der Familie einen in diesem Hobby unterstützen konnte und die Ergebnisse jedesmal enttäuschend waren gab ich das Hobby irgendwann wieder auf. Vor über einem Jahr (und auch da mit Pausen dazwischen) fand ich dann doch endlich den Willen es nochmal aufs neue zu versuchen, besorgte mir vernünftiges Equipment, informierte mich im Internet und legte los im Panzerbau. Damit stieß ich bei meiner Frau auf wenig Gegenliebe, die keine keine Lust hat die Wohnung voller Panzer (und auch anderem Militärgerät) zu haben. Da ich wiederum wenig Lust darauf habe die mit Mühe erschaffenen Modelle nach Fertigstellung außer Sichtweite zu parken oder in einem Karton vergammeln zu lassen sprachen wir darüber, was denn für uns beide ästhetisch wäre. Außer einiger spezieller Sachen blieben als große Bereiche Zivilfahrzeuge und Segelschiffe im Rennen. Schwiegermutters Wink mit dem Zaunpfahl (ein Mustang von Revell) besiegelte die Entscheidung erstmal zugunsten der Autos.
Das lief auch an sich nicht schlecht, aber so richtig erfüllen tat dies mich nicht, da der mit Abstand wichtigste Bestandteil einfach nur die Lackierung der Karosserie ist, die ich mangels einer Airbrush (geht in dieser Wohnung einfach nicht, mal schauen wie es in der nächsten aussieht, im Sommer diesen Jahres ziehen wir raus nach Brandenburg) Lackierarbeiten mit Spraydosen machen musste und selbst das unter denkbar schlechten Bedingungen. Absolut nicht das, was ich mir unter Modellbau vorstelle, vor allem da ich für gewöhnlich abends wenns eh draußen dunkel ist werkel. Das Bauen selbst und das Bemalen mit Pinsel macht mir viel mehr Spaß, deshalb hatte ich deutlich mehr Spaß am Innenraum des Autos. Blöd nur, dass man am Ende davon nicht mehr viel sieht. Die Lackiererei hingegen nervt mich nur und ich merkte und ich fing an nach Gründen zu suchen nicht mehr weiterzumachen sobald es an die Karosserie ging.
Also gut, dann Segelschiffe!
Und dass ich mich vor denen bislang drückte hat keineswegs damit zu tun, dass ich sie nicht ansprechend finde. Im Gegenteil, ich finde Segelschiffmodell wunderschön....ich habe nur einfach einen enormen Respekt davor und mich vor ihnen gescheut, da ich denke, dass sie das anspruchvollste im Modellbau sind und ich einfach noch nicht gut genug. Gerade vor der Takelage habe ich geradezu Angst.
Aber gut, nützt ja alles nichts, und eigentlich ist es auch ziemlich dumm nicht das zu machen was einem gefällt nur weil man denkt, dass die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen. So wächst man garantiert nicht rein!
Nach Durchfrosten vieler Bauberichte in diesem Forum, einem eigenen Thread zur Suche nach einem geeigneten Modell und einem Angebot bei dem ich einfach Zuschlagen musste entschied ich mich nun für die Bausatz der kleinen Constitution.
Ein sehr schönes Schiff wie ich finde (und eine Menge Kanonen, was mir als Liebhaber von Militärtechnik immer zusagt). Dazu ein recht geschichtsträchtiges, aber da hat man ja einige zur Auswahl. Und obendrein geht die Anzahl der Teile noch und beim Durchforsten der Anleitung hatte ich das Gefühl besser durchzusehen als bei ähnlichen Bausätzen.
Ich habe mich also für dieses Schiff entschieden da ich es für mich persönlich als den besten Mix aus Anspruch und Optik halte.

(für die die den Teil hier gelesen habe: ihr wurdet gewarnt :P)

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Dienstag, 28. Februar 2023, 20:09

Also los gehts:

die USS Constitution von Revell im Maßstab 1:146, welcher jedoch wohl nicht so recht hinhauen mag sondern etwas kleiner müsste, mit fast 200 Teilen wobei 20 Mann Besatzung mit an Bord sind (ob man die am Ende mit dabei haben will wird sich zeigen).
Da ich als Anfänger die Basics lernen will möchte ich möglichst OoB bauen. Kein Holzdeck, keine teuren Blöcke oder andere Zurüstgeschichten. Auch die beigelegten Wanten werde ich verwenden.
Das einzige was ich gut mir vorstellen könnte wäre anderes Takelgarn zu nehmen wenn dies den Vorgang an sich angenehmer gestaltet.
Selber Segel machen und Kupferfolie sind dann so Sachen die ich nicht komplett ausschließen würde, aber für sehr unwahrscheinlich halte. Es soll ja primär ums lernen und das beste aus den verfügbaren Mitteln zu machen. Ich erwarte kein Meisterwerk am Ende sondern hoffe ein vorzeigbares Schiff, bei dem ich mich nicht schämen muss zu sagen "hey, das war mein erstes".
Der Mondfeld und etwas allgemeine Lektüre zu Segelschiffen ist vorhanden, jedoch kein spezielles Buch zur Constitution. Ich beanspruche also auch keine 100%ige historische Korrektheit. Ganz fernab der Realität soll sie natürlich trotzdem nicht werden, schließlich ist sie trotz allem noch ein Stück Geschichte und kein SciFi. Ich will nur einfach meine Erwartungen nicht zu hoch schrauben um am Ende nicht enttäuscht zu sein.
Und auch wenn ich nicht Unsummen und Aufwand in Nachrüstsätze und Zubehör investieren will, so will ich natürlich das was ich mache so gut wie möglich machen, und genau dabei bitte ich um eure Hilfe.



Also, ich hab jetzt die Spritzlinge vor mir liegen und wie bei jedem Bausatz ist mein erster Schritt die Säuberung mit Scheuermilch. Das säubert und raut obendrein ein wenig die Oberfläche auf für die Bemalung.
Nun stellen sich mir schon gleich die ersten Fragen die ich mal in 3 Abschnitte unterteile:

1.) Welche Farben nehme ich?
Aus dem Militärbereich kenne ich im allgemeinen: wer etwas schwarz malen will malt nicht mit schwarz. Reines dunkles schwarz wirkt oft unnatürlich. Auch Alterungstechniken wie Washings haben auf reinem Schwarz so gut wie keine Wirkung mehr. Hier bei Schiffen gehen ja zur Alterung die meisten anders vor, jedenfalls scheint hier das Öldraken und Plakadraken vorherrschend zu sein. Beim Deck möchte ich das unbedingt auch machen (tendiere hier zum Öldraken) aber generell die Frage: macht ihr das auch auf einem schwarzen Rumpf bzw. dem weißen Streifen?
Und wäre es besser statt wie angegeben mit reinem schwarz den Rumpf in einer leicht gebrochenen Farbe zu bemalen? Bei Revell käme mir Teerschwarz da sofort in den Sinn, aber seitdem ich gemerkt habe wie viel besser ich beim Malen mit Vallejo klarkomme stelle ich nach und nach hierauf um. Das Teerschwarz von Revell (auch Bestandteil im Nato-3-Flecktarnanstrich) habe ich es mit Schwarzgrau von Vallejo ersetzt und das Ergebnis gefiel mir gut, auch wenn die RAL-Nummer nicht ganz übereinstimmt soweit ich weiß.

Und auch beim Weiß frage ich mich ob ein reines Weiß nicht unnatürlich wirkt (selbst im Mondfeld steht, dass durch das verwendete Öl sämtliche Farben außer Ocker eine Veränderung zum gelb hin erfuhren, die sich am stärksten beim Weiß auswirkte). macht also da nicht auch eine nicht reinweiße Farbe mehr Sinn? Irgendwas von Eierschale bis Beige? Wie macht ihr das?


2.) macht eine Grundierung Sinn? (zumindest beim Rumpf als auch beim Deck).
Wenn ich ich mir so die ganzen Bauberichte zu Segelschiffen anschaue scheint das Grundieren doch eher die Ausnahme zu sein. Und wenn ja, dann in welcher Farbe.
Klar, der Rumpf ist schon schwarz und wird am Ende schwarz bemalt, aber folgendes stört mich:
a.) zum einen der weiße Streifen. Weiß bzw. generell helle Farben auf dunklem Untergrund sind einfach beschi*ssen zu malen, auf schwarz natürlich erst recht, und wenn man Pech hat man muss die Farbe so dick bzw. so oft streichen um sie deckend zu kriegen, dass sie einem am Ende alles zukleistert. Eine weiße oder zumindest graue Grundierung würde das einfacher machen ohne den Teil der schwarzen Bemalung zu erschweren.
b.) Ich habe noch nie Kupferfarbe gemalt, aber generell gilt bei Metallic-Farben meist: auf hellem Untergrund wirken sie besser/kräftiger/leuchtender. Zumal auch das eben angesprochene Problem beim Weiß genannte Problem hier zutreffen könnte.
c.) Passend zum im ersten Punkt genannten Problem dürfte auf weißer Grundierung ein Schwarz heller/gebrochener/ausgeblichener wirken (so wie man es beim Preshading ja gezielt einsetzt), was es natürlicher wirken lassen sollte.


3.) Was mache ich mit der Holzstruktur?
Die Holzbalken sind ja leider erhaben statt vertieft, was im Falle des Drakes ungünstig sein sollte (falls man es denn hier auf dem Rumpf macht. Spätestens beim Deck ergibt sich das Problem aber trotzdem wieder.
Ich hatte erst überlegt hier zu Schleifen (120er Körnung) für eine bessere Holzmaserung und vorher mit einem Scaler zu versuchen die Planken nachzuziehen (solange die erhabenen Planken da sind versuchen die als Auflage zu nehmen um gerade, gleichgroße Abstände hinzubekommen).
Ich glaube aber inzwischen es ist wenig realistisch und zielbringend das zu versuchen, selbst wenn der Grundgedanke richtig wäre, denn auf dem Rumpf ist noch so viel anderes Zeug was ich nicht einfach wegschleifen kann, allem voran die zweigeteilten Stückpforten. und auch einen sauberen Übergang zu den Kupferplatten unten wäre vermutlich sehr schwer. Ich vermute also ich muss den Rumpf so nehmen wie er ist.



Soooo, das waren erstmal so meine Überlegungen zum Rumpf. Ich hoffe sowohl meine Fragen als auch meine Überlegungen sind vernünftig und ich hoffe auf ein paar Anregungen eurerseits. In der Zwischenzeit kann ich mich ja schonmal ein wenig mit den Kanonen beschäftigen.
In dem Sinne
Schöne Grüße aus Berlin

Felix

3

Dienstag, 28. Februar 2023, 23:26

Moin Felix,

da bin ich natürlich dabei, habe ich doch selbst eine Conny bzw. USS United States, oder das was davon noch übrig ist, am Start, allerdings zurzeit in der Warteschleife :pfeif:

Zu deinen Fragen ...
Ich bin ja ein bekennender Plakadraker. Zugegeben, rein weiße Streifen haben meine Segler nicht, da ich beide als Engländer mit dem typischen Gelb/Schwarzen Streifen baue. Aber auch bei weißen Streifen würde ich mit Plakawasser drüber gehen.
Ich verwende Revell AQUA und hier auch das Teerschwarz für meine Rümpfe. Für mich passt es. Wenn ich ein richtiges Schwarz will, dann verwende ich den schwarzen Primer von Vallejo, allerdings aus der Airbrush. Für mich das schönste Schwarz.
Grundieren: klares Ja. Aber auch hier gilt: Ich verwende eine Airbrush. Früher auch mal die Revell-Grundierung aus der Dose, aber ... reden wir nicht davon 8)
Holzstruktur: Ich bin bei meiner Yankee-Braut konsequent mit 120er über den Rumpf (Erster Post, letzes Bild). Die Kupferung auf jeden Fall mit Folie, da kommt keine Farbe mit. ABER: Ich habe den 1:96er-Bausatz, da sieht das bestimmt ein wenig anders aus. Den 1:146er-Rumpf kenne ich nicht :nixweis:

Dir wünsche ich auf jeden Fall viel Spaß und gutes Gelingen und freue mich auf weitere Fortschritte :wink:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

4

Mittwoch, 1. März 2023, 10:11

Moin Felix!

Zitat

2.) macht eine Grundierung Sinn? (zumindest beim Rumpf als auch beim Deck).
Wenn ich ich mir so die ganzen Bauberichte zu Segelschiffen anschaue scheint das Grundieren doch eher die Ausnahme zu sein. Und wenn ja, dann in welcher Farbe.

Zitat

a.) zum einen der weiße Streifen. Weiß bzw. generell helle Farben auf dunklem Untergrund sind einfach beschi*ssen zu malen, auf schwarz natürlich erst recht, und wenn man Pech hat man muss die Farbe so dick bzw. so oft streichen um sie deckend zu kriegen, dass sie einem am Ende alles zukleistert. Eine weiße oder zumindest graue Grundierung würde das einfacher machen ohne den Teil der schwarzen Bemalung zu erschweren.
b.) Ich habe noch nie Kupferfarbe gemalt, aber generell gilt bei Metallic-Farben meist: auf hellem Untergrund wirken sie besser/kräftiger/leuchtender. Zumal auch das eben angesprochene Problem beim Weiß genannte Problem hier zutreffen könnte.

Ich würde nach dem Entfetten eine hellgraue Grundierung auftragen, vielleicht aus der Dose wenn keine Airbrush vorhanden ist.
Dann kannste darauf die Hauptfarben vom Rumpf von hell zu dunkel per Hand malen. Vallejo Model Color Farbe deckt ja gut und läßt sich gut streichen. Die Grundierung sollte zu den Acryl Vallejo Farben passen.
Vallejo hat ein Nato Black im Programm zumindest im Model Air Programm. Das deckt aber schlecht wenn es nicht per Airbrush aufgebracht wird.

Übrigens: Diese Revell Constitution ist zeitlich, wegen der umstrittenen Galionsfigur von Andrew Jackson, grob im Zeitrahmen der 1830er Jahre bis ca 1870 Jahre einzuordnen.

Viel Spaß!

5

Mittwoch, 1. März 2023, 10:42

Schön, dass du dich dazu entschlossen hast, einen Baubericht zu beginnen.
Zum Abschleifen des Rumpfes kann ich mit gutem Gewissen nur raten, wenn man dabei in Kauf nimmt, alle Details weg zu schleifen. Es ist so gut wie ausgeschlossen, um sie herum zu schleifen und dann ein stimmiges Maserungsbild zu erhalten. Das Wegnehmen der angegossenen Stückpforten ist eine ziemlich große Herausforderung!
Die Frage nach den Farben beantwortet sich durch den Zustand des Schiffes, den man darstellen will. Neu gestrichene Holzschiffe können durchaus speckig glänzen. Stark verwitterte können ganz in ein helles Grau übergehen. Ich habe einmal einen Rumpf matt schwarz gestrichen (Humbrol 33) und dann mit Verwitterungspuder behandelt. Das hat den Vorteil, dass man lange an dem Ergebnis herum korrigieren kann.
Weiß ist nicht leicht zu altern. Man muss bedenken, dass hölzerne Segelschiffe beim Gebrauch auf See nicht schmutzig (z.B. rußig) werden oder verrosten wie ihre eisernen Nachfolger. Weiße Farbe wird eher, je nach Material, einen Gelbstich bekommen oder einfach abblättern. Liegen die Schiffe unbenutzt im Hafen, kann das Weiß allerdings auch schmutzig bräunlich werden.
Ich rate gerne zu Verfahren, die sich rückgängig machen lassen. Und am allerliebsten rate ich dazu, diese Verfahren an einem anderen, ähnlichen Modell auszuprobieren.
Hier ein Foto der Bordwand eines Schwarz/Weiß Seglers, den ich im abgetakelten, aber dennoch stark benutzten Zustand darstellen wollte (Napoleon als Schulschiff; Imai/Aoshima). Der Anstrich hat ein dunkel bräunliches Washing stark verdünnt der Ölfarbe bekommen. Aber wie gesagt: eine von vielen Möglichkeiten. Das Ziel bestimmt den Weg.




Bei Fragen einfach fragen!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

6

Mittwoch, 1. März 2023, 11:57

Hallo Felix

Wollte dich auch schon zu einem BB einlade…aber du bist ja jetzt schon dabei! Toll!!

Ich bin jetzt schon länger als 10 Jahre im Forum und auch kein Profi…die gibt es zuhauf hier
im Forum, jedoch finde ich gerade Modelle von „Anfängern“ immer wieder interessant.

Da kommen NEUE Aspekte und Praktiken vor, was auch für erfahrene Bauer sehr interessant ist.

Deine Fragen scheinen aber nicht Anfängerträchtig zu sein (die gehen teilweise schon ins
eingemachte), also nehme ich an du hast bei den Panzern schon einiges ausprobiert.

Nun mein kurzer Input zu deinem Vorhaben

1)Farbwahl:
Ich denke du liegst mit deinen Gedanken zu den Farbtönen genau richtig. Schau
dir einfach Fotos und gute Modelle an und nimm ähnliche Farben. Glänzende
Farben würde ich vermeiden…eher alles MATT.

2) Die Farben richtig verdünnen (nicht zu dick und nicht zu flüssig), dann decken fast
alle Farben perfekt. Weiß auf Schwarz draufmalen funktioniert sehr gut.

3) Auf die Grundierung kannst du verzichten! (Jetzt bekomme ich sicher Prügel). Bei
all meinen Modellen habe ich keine Grundierung angewandt…immer null
Abplatzungen. Die Grundierung ist wichtiger für ganz glatte, saubere
Oberflächen z.B. Autos, bei einem Holzschiff ist das nicht notwendig. Aber bitte
nicht mit fettigen Wurstbrotfingern arbeiten.

4) Ein gutes Abklebeband ist wichtig für den Weißen Streifen und die Wasserlinie!

5) Der Zusammenbau dieses Segelschiffes OOB ist sicher einfacher als ein Panzer oder
Auto. Die Teile sind einfach nicht so filigran…ich würde mich freuen auf ein
paar Bilder von deinen bisherigen Modellen!!...dann könnten wir auch dein
bisheriges Niveau besser einschätzen.

6) Die Kupferung des Unterwasserschiffs ist was zum herumprobieren, ein wahrlich
niemals endendes Expertenthema. Nur Kupferfarbe aufmalen sieht Sch… aus, da
gibt es unzählige Beispiele dafür. Also mehrmals „drüberarbeiten“ hilft sicher.

7) Fürs Deck gilt dasselbe wie fürs Unterwasserschiff…probieren. Da kann man nichts
verhauen wenn man mit dem Holz beim Deck anfängt…andere Details kommen erst
wenn das Holzdeck fertig ist dran.

Ich bin eher ein Freund von sparsamen Modellen und möchte nicht einen Bausatz um 30 EURO dann mit
Zusatzinvestitionen von mehreren 100 EURONEN aufwerten. Das macht erst Sinn
wenn man alles andere schon vorher geübt hat (oder man ist ein Wunderwuzi…die gibt’s auch).


Also einfachloslegen und nur das nötigste besorgen ist mein Tip.
Wenn der Rumpf dann toll gelingt, kannst du immer noch überlegen mehr zu investieren. Im
Endeffekt wirst / musst du dann in die Takelage und Segel nicht OOB machen…dies
sind die Elemente welche im Bausatz am schlechtesten umgesetzt sind.

LG
Robert

7

Mittwoch, 1. März 2023, 13:02

Hallo Felix,

Herzlich willkommen im Forum. Der großteil der Fragen wurde schon von anderen beantwortet daher bringe ich mich kurz zum Thema Unterwasserrumpf ein. Metalicfarben finde ich die von Citadel (Warhammer) super. Sind jetzt nicht unbedingt billig decken aber meiner Meinung nach besser als die von Revell.

Wünsch dir viel Erfolg und werde deinen BB verfolgen

LG Manuel

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Realname: Dirk Wörner

Wohnort: Harsewinkel

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8

Mittwoch, 1. März 2023, 17:52

Hi Felix..... :wink:

Du hast ja schon einige Antworten und Tipps bekommen. Du siehst, es gibt unendlich viele Sachen die man machen kann. Wenn ich es jetzt richtig gelesen und verstanden habe, ist die Constitution dein erster Segler. Mein Tipp...: Bau das Ding erst mal OOB und nimm dir nicht zu viel vor. Wenn dir das Hobby Spaß macht, kannst du immer noch aufrüsten und ausprobieren.
Zu den Farben....: Kauf dir die, die im Bauplan stehen und bemale das Schiff nach Plan. Wenn du keinen bestimmten Arbeitsplatz bzw. Bastelzimmer hast rate ich dir zu Revell Aquas, denn die stinken nicht. Man kann die zwar mit Wasser verdünnen, aber nimm lieber Aqua Verdünner von Revell. Ich glaube bei den Revell Aquas bekommst du am wenigsten Probleme mit deiner besseren Hälfte. Zum Abkleben nutze ein bestimmtes Klebeband (z.B. Revell) für Modellbau und lass Krepp oder Isoband weg. So als Tipp, wenn du abgeklebt hast für das Weiß.......Gehe an den Klebekante mit Klarlack dünn drüber, damit verhinderst du das "Unterlaufen".

Wenn du aber mehr willst, dann besorg dir Humbrol Enamels und Ölfarbe von Schmincke. Der Kollege Schmidt hat eine schöne Anleitung zum Einsatz dieser Farben geschrieben...."Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben" Folg dem Link in Schmidts Post.
Ich hatte das seinerzeit ausprobiert und kam sofort klar.


Vor dem Takeln musst dich auch nicht fürchten. Da wächst du rein. alle "großen Meister" hier haben mal so angefangen wie du. Einen Schritt nach dem anderen und nicht alles auf einmal und sofort. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß beim Bau der Conny.

Gruß, Dirk. :ok:

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Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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9

Donnerstag, 2. März 2023, 13:08

Servus Felix :hand:

Ich bin zwar von der Unterwasserfraktion, schau aber bei deinem Bau gerne zu .... Hilfe gibt´s hier jederzeit.... wünsch dir gutes Gelingen,

Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

10

Donnerstag, 2. März 2023, 13:27

Hallo Felix,

ah! Du hast dich also entschieden. Klasse!

Auf deine Fragen wurde ja bereits hinreichend geantwortet...

Deinem Baubericht werde ich beiwohnen..

Ich habe dieses Modell vor Jahren auch schon gebaut..

Kannst du schauen....meine Conni

VG Christian
VG Christian

:ahoi: :ahoi: :ahoi: :ahoi:

Im Bau:Le Glorieux 1:150

auf Werft (in Wartestellung) die Preussen 1:150

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Freitag, 3. März 2023, 07:25

Mensch, das sind ja einige Antworten, vielen Dank schonmal dafür an alle. Ich versuche mal auf alles ein wenig einzugehen.

Zur Bemalung verwende ich ausschließlich Acrylfarben da ich im Wohnzimmer arbeite. Würde ich da Emaillefarben rausholen wäre die einzig interessante Frage was meine Frau zuerst rauswirft: mich oder die Farben :D
(Zur Alterung natürlich mehr, da hab ich in erster Linie Ölfarben und Ersatz-Terpentin weils nicht stinkt, Pastellkreiden, Tamiya Panel Line Accent und 2 unbenutzte Vallejo-Acryl-Washes ).
Zu Beginn hatte ich auch die Revell Aquas, aber ich komme mit dieser uneinheitlichen Konsistenz und dem richtigen Verdünnen einfach nicht klar. Auch die Farbtöpfe finde ich unpraktisch im Vergleich zu Flaschen. Als ich dann die Vallejofarben ausprobierte waren das für mich Welten dazwischen, daher habe ich angefangen komplett umzustellen und möchte eigentlich keine Revellfarben mehr kaufen. Blöd dass es immer nur Revellfarbe im Laden vor Ort gibt und alles andere nur mit reuer Versand online.

Das „Nato Black“ bzw. Teerschwarz (RAL 9021) gibt’s bei Vallejo leider nur in der Air-Reihe. Ich DACHTE zwar erst dass es das auch als Model Color gibt, denn ich kaufte mir das 6er-Set speziell für NATO-Fahrzeuge wo für das Schwarz des 3-Flecktarns „Black Grey (Schwarzgrau)“ beigelegt ist. Dachte wäre halt nur nen anderer Name dafür aber nööööö, das wäre ja zu einfach und logisch. Das hier ist RAL 7021 und etwas heller als RAL 9021. Offensichtlich macht Vallejo hier Dummenfang indem sie sagen „hey, kauf doch dieses Set für die NATO-Farben. Ist zwar gar nicht die richtige Farbe aber hey komm, das passt schon, merkt doch keiner von euch Idioten.“ Nunja was soll ich sagen: hat geklappt, habs gekauft -.-
(Finde die Farbe trotzdem nicht unpassend an meiner PZH2000. Es hat nur so einen faden Beigeschmack).
Ich werde einfach mal auf der Innenseite vom Rumpf beides probieren und schauen wie es wirkt, vllt. kommt einem da ja die Erleuchtung.

Bei der Grundierung hatte ich ehrlich gesagt gehofft, dass der allgemeine Tenor sein wird: brauchste nicht.
Denn Grundieren (und Lackieren) hasse und meide ich möglichst wenns nicht sein muss. In der Wohnung kann ichs nicht machen machen. Im Sommer mit Glück mal aufm Balkon, aber nicht aktuell. Dann muss ich mit Dose, Maske und einem umgebauten Karton runter in den schlecht belüfteten Mieterkeller und hoffen, dass niemand vorbeikommt während ich heimlich in einer Ecke hocke wie ein Junkie am Hauptbahnhof für seinen nächsten Schuss.
Das ist recht unangenehm fühlt sich auch etwas asi an, auch wenn sich bislang keiner beschwert hat und der Geruch am nächsten Tag immer weg war.
Wenn ich es hier richtig raushöre dann ist Grundieren eher so ein „ist zwar schon gut wenn mans macht aber auch nicht wirklich nötig“.
Die Aussage, dass Weiß auf Schwarz gut deckt stimmt mich da auch optimistisch.

Schleifen: da Schmidt hat im Grunde das bestätigt was ich schon vorher vermutete: durch die bereits auf dem Rumpf angebrachten (zweitseitig) geöffneten Stützpforten ist ein Abschleifen des Rumpfes für eine Holzgravur nicht ohne weiteres möglich. Bei der großen 1:96er Constitution wäre das was anderes da dort die Stückpforten als Teile beiliegen, hier wären sie danach einfach weg und die Crew müsste hoffen dass es die restliche Fahrt über keine hohen Wellen mehr gibt und es nicht zu sehr zieht :)
Zur Verdeutlichung des Problems der Stückpforten (nebst anderer Sachen) auf dem Rumpf mal hier eine Nahaufnahme.



Der Rumpf muss wohl also bleiben wie er ist, auch wenn die Plankenfugen dann eben erhaben sind.
Andererseits sagte Schmidt ja ebenfalls, dass hölzerne Segelschiffe auf See nicht wirklich schmutzig werden oder rosten. Jo, wusste ich nicht und hätte ich auch gar nicht gedacht (also das mit dem schmutzig, nicht das mit dem rosten :P). Hätte mir durchaus vorstellen können, dass sich allerhand Dreck von Wind und Wasser zwischen den Planken festsetzt. Aber klar, so ein Segelschiff ist kein Vergleich zu einem Panzer der mit schwarzem Öl, Diesel, Rauch und Ruß durch Feld, Wald und Schlamm brettert^^
Und das Washing auf dem gezeigten Bild von Schmidts Kahn verdeutlicht es dann auch nochmal sehr gut: während man auf dem Schwarz den Prozess kaum wahrnehmen kann wirkt das Schiff allein durch den weißen Teil stark verwittert, fast schon versifft (und in die Richtung wollte ich nicht gehen).
Vielleicht sollte ich auf der Innenseite genau wie mit den Schwarztönen auch gleich mal Weiß neben Beige probieren und schauen was mein Eindruck ist.
Aber das macht es ja im Grunde einfacher wenn man den Rumpf nur bemalt ohne altern zu müssen, auch wenn der große Lerneffekt bei der Anwendung ausbleibt.


Und hier gleich nochmal eine Nahaufnahme vom Deck. Auch hier sind wieder „Hindernisse“ die das Schleifen erschweren, allerdings laufen die nicht so schnell Gefahr, dass man einfach über sie rübergeht sondern können stehen bleiben. Da sollte es da doch hoffentlich möglich sein das Deck zu schleifen oder? Denn hier möchte ich definitiv Öldraken, und das dürfte bei diesem Deck so wie es ist deutlich schlechtere Ergebnisse erzielen als bei einem geschliffenen. Außerdem sind hier auch mehrere runde Auswurfmarker deutlich sichtbar die ich gern loswerden möchte.



Zum Kupfer: ich werde erstmal die Kupferplatten aufmalen. Hab Kupfer von Vallejo hier und soweit ich weiß haben die Metallic-Farben von denen einen recht guten Ruf (genau wie Citadel. Muss schließlich alles schön glänzen in der Warhammer-Welt :D). Wie es mir gefällt und ob ich dann doch noch Kupferfolie raufmachen will kann man ja im Grunde noch jederzeit nachträglich entscheiden.
Falls ich der Meinung bin das reicht so nicht und man müsste noch mehr machen erfahre ich dann vielleicht auch noch den gleichen Wow-Effekt wie du ihn in deinem Baubericht gezeigt hast Ingo (genau der und wo man dort sieht, wie die Kupferfolie nach und nach über die Kupferbemalung kommt, war übrigens das, was mich ich schon im Vorfeld daran zweifeln ließ ob es wirklich bei OoB bleibt… und es ja im Grunde immernoch tut). Aber erstmal so, zumal ja dort auch die schmerzhafte Aktion zu sehen war wieder alles runterzureißen weils nicht so passte und von vorn zu beginnen. Wer weiß wie blöd das bei meinem viel kleineren Maßstab am Ende käme.
Lustig finde ich auch, dass du zum runterkommen nach der Aktion dann erstmal den gleichen Jagdpanther gebaut hast mit dem ich das ganze hier begonnen habe (den lade ich vermutlich mal nebenbei auch hoch, würde ja auch gewünscht meine anderen Sachen zu zeigen).

Was bzw. wen die Galionsfigur (in dem Fall eher Gallionsfigur) darstellen soll weiß ich nun durch Joerg auch, da hatte ich mich noch gar nicht weiter informiert und in der Revellanleitung stands auch nicht. Hab mir gleich mal seinen Wikipediaeintrag durchgelesen…joa, war ja ein ganz schön großer *rsch, nicht gerade der Knaller den da jetzt vorn an mein Schiff dranzubaumeln, aber mangels Alternativen und da es auch nicht zur reinen Fiktion werden soll wird er es trotzdem. Ich kann ihn ja bewusst hässlich machen wenn ich mag (das kann ich btw sehr gut, muss ich mich nichtmal für anstrengen, kommt ganz wie von selbst^^). Aber zumindest weiß ich jetzt wer das ist, wieder was gelernt. Für die meisten wird’s eh nur irgendein unbekannter Heini sein.

Und den Tipp von Dirk mit dem Klarlack an Abklebekanten kannte ich auch noch nicht und werde ich definitiv ausprobieren, hatte da nämlich schonmal so meine Probleme mit (und das lag nicht an der Qualität des Bandes sondern an mir, hatte mir mal welches von Tamiya besorgt und es trotzdem geschafft dass es an manchen Stellen drunter lief).

Und @ Christian: hey cool, hatte ja so meine Zweifel ob die die Constitution in diesem Maßstab am Ende trotz aller Bemühungen im Ergebnis etwas ernüchternd sein könnte wenn man bislang nur die große 96er als Vergleich gesehen hat, aber die kleine sieht auch echt klasse aus, das motiviert mich gleich noch mehr mich anzustrengen :D



Und damit ihr nicht denkt ich mache nichts hier ein paar Bilder meiner gestrigen Abendbeschäftigung: bei 34 kleine Kanönchen Grat entfernen, zurechtschleifen und das Rohr aufbohren…vor allem letzteres war echt mühselig in der Größe. Musste bei jedem Rohr für einen halbwegs mittig sitzendes Loch doch ganz schon drücken um reinzukommen. Mein Daumen hat da weniger Widerstand gegeben und der Bohrer ging beim Abrutschen meist ohne Probleme rein >.<
Das Schlimme ist ja: dies war noch der leichte Part da diese Kanonen fürs Unterdeck sind (man sieht also nicht mal was von den Blut, Schweiß und Tränen die ich dafür gab (naja, in erster Linie nur Blut), Gerade mal 4 von denen kommen aufs eigentliche Deck, der Rest verschwindet im Rumpf. Von den restlichen 10 Kanonen auf dem Deck sind die Lafetten ja schon fest verbaut und nur das Rohr ist noch dranzumachen. War erst bisl verzweifelt wie ich die aufbohren soll ohne dass mein Daumen am Ende mehr Öffnungen hat als das ganze Schiff, bis mir die Idee kam, dass ich doch einfach mit einer heißen Nadel die Öffnung freibrennen/schmelzen kann -.- (bzw. zumindest einen kleinen Punkt um den Bohrer besser ansetzen zu können. Oder stattdessen Bohrer kurz in die Kerze halten, aber weiß nicht ob das so gut ist und man damit nicht am Ende was versaut). Schön wie einem das erst einfällt, wenn man den Großteil schon erledigt hat…
Bei 2 Kanonen hab ich btw zu schräg gebohrt und kam an den Seite wieder raus, ließ sich aber recht leicht wieder reparieren.
In der Anleitung steht übrigens für die Lafette Schwarz und das Rohr Metall drin…klingt für mich nicht so prickelnd, die Rohre würde ich mit Gunmetal bestreichen und stark mit wash überziehen. Die Lafetten würde ich glaube ich lieber in einem Holzton darstellen. Auf dem Oberdeck kann man gleich Deck sowie die festen Lafetten zusammen Öldraken.

Gruß aus Berlin, Felix


12

Freitag, 3. März 2023, 10:28

Moin Felix,

ja der Andrew war in Teilen der Bevölkerung so beliebt das der ersten Galionsfigur nach seinem Vorbild (es gab 2) in einer nächtlichen Aktion der Kopf abgetrennt wurde. :thumbsup:

Das die Stückpfortendeckel so bleiben freut mich, sie sind in der Form und für den Zeitraum auch korrekt.

Vallejo hat ja diese schönen Spray-Dosen mit Acryl-Primer in unterschiedlichen Farben. Statt per Hand zu malen könnte man bei deren Einsatz auch ein schnelles und gutes S/W Farbfinish bekommen. Den weißen Batteriestreifen gut abkleben siehe auch Diwos Beitrag.

Grüße

Joerg

13

Freitag, 3. März 2023, 11:25

Hallo Felix
...mit dem Aufbohren der Kanonen bist du für mich mehrere Stufen gestiegen. :respekt: . Die aufgebohrten Kanonen werten jedes Modell ungemein auf. Da wird jetzt nichts mehr mit OOB...nur weiter so!
Bin auch schon gespannt auf deine Kupferideen. Ich habe vor "Blattkupfer" bei meiner Conny auszuprobieren, als einer von vielen möglichen Möglichkeiten.
LG
Robert

14

Freitag, 3. März 2023, 19:39

Hallo Squall47,

Anfänger bist Du vermutlich nicht, haben ja schon andere bemerkt. Vielleicht Umsteiger oder so.

Ich bin mal gespannt, wie Dein Schiff sich machen wird.

(Wenn hier jemand totaler Anfänger ist, dann ich <- :doof: ).

Viel Spaß und Erfolg!

Isa

15

Samstag, 4. März 2023, 14:05

Danke für das Lob, aber noch muss ich mich erst beweisen^^
Stimmt zwar, ist nicht mein erst Modell aber das erste in diesem Ausmaß und dieser Art, und die bisherigen waren keine Meisterleistungen und ich sehe mich dennoch als Anfänger. Ich habe zwar schon viel gelesen und mich informiert, aber das wenigste davon konnte ich bisher praktisch anwenden.
Es wurde hier ja auch nach Bildern anderer meiner Modelle gefragt, also hab ich sie mal schnell aus der Kiste gekramt (sry für den Staub, hab auf die schnelle nicht alles runterbekommen).
Und sry für die Qualität der Bilder. Die Beleuchtung ist so lala und meine Handykamera dann wohl nur noch „la“. Dazu muss ich dann noch die Bilder auf den PC schicken um die Qualität mit Photoshop noch weiter runterzuschrauben damit sie hier gem. der Forenregel reinpassen (max. 75 KB und 800 x 800 Pixel wenn ich mich recht erinnere). Habs mit ner Bildbearbeitungsapp aufm Handy versucht aber da waren die Ergebnisse ganz furchtbar. Wenn ihr da einfachere/bessere Methoden kennt nur her damit J
Achso und @Joerg: das mit dem kopflosen Jackson klingt verlockend und würde dem ganzen Schiff doch viel mehr Charakter verleihen... :D



Die WW II-Tanks waren die Modelle, mit denen ich vor knapp über einem Jahr begonnen hatte (in der Reihenfolge wie abgebildet gebaut). Sind alles die ganz simplen Matchbox-Bausätze in 1:76 aus den 70ern und 80ern die Revell wieder aufgelegt hat. Dementsprechend schlecht sind die Details (oft nichtmal wirklich deutlich abgesetzt sondern eher als runde Wölbungen nur angedeutet, so dass das Washing nicht so recht klappen konnte weil die Kapillarkräfte die Farbe nirgendwo hinziehen konnten). Bemalt sind alle Panzer frei Hand mit Pinsel und bis auf die PzH weiter unten mit Aqua Colors (bei der PzH und Teilen der Viper ist es dann zT Revell zT Vallejo.
Sind allesamt nicht sonderlich aufregend, aber das Bauen hat Spaß gemacht und ich konnte etwas rumprobieren (sieht man beim Jagdpanther und Puma zB gut, da habe ich Chipping in 2 verschiedenen Techniken probiert (und deutlich übertrieben^^). Beim Jagdpanther zB hab ich auch versucht verkrusteten Schlamm mit einer Mischung aus Holzleim, brauner Acrylfarbe und Kaffeesatz darzustellen. Ging ganz gut, habs allerdings sehr schlecht aufgetragen, inzwischen wüsste ich zB wie man sowas viel besser anbringt).


Nach dem 4ten Tank war bereits die erste Diskussion mit meiner Frau wegen der „hässlichen Militärtechnik“ wo ich dann erstmal die 2 Autos gemacht habe. Das Bauen und Bemalung von Innenraum, Motor und Fahrwerk hat wirklich Spaß gemacht. Aber mit dem Lack, welcher ja mit Abstand das wichtigste ist und 90 des Gesamteindrucks macht, tat ich mich recht schwer denn wie schon erwähnt: hab keine Airbrush und die unliebsame Prozedur mit den Dosen im Keller habe ich ja auch schon im vorherigen Post schon beschrieben…und bei den Autos muss man ja viele male mit verschiedenen Dosen ran. Von dem (mit Pinsel) selbstgemalten Teil sieht man hingegen kaum noch was. Das hat es mir dann doch madig gemacht und schließlich hab ich einfach die im Keller liegende 1:72er Panzerhaubitze 2000 mit nach oben geschleppt. Deren Fahrwerk war das letzte, was ich als Jugendlicher vor über 15 Jahren bearbeitet habe bevor ich komplett aufhörte. Seitdem gammelte sie in einer einer Pappkiste rum und war seit dem letzten Umzug vor 8 Jahren dort unten im Keller lag. 2015 sind bei einem Wasserschaden auch die Decals abgesoffen. Das bereits fertiggestellte Fahrwerk inkl. der Laufräder war aufgrund meiner jugendlichen (Nicht-)Fähigkeiten und Werkzeuge total miserabel und ich habe versucht das gröbste zu retten (hoffnungslos). Daher wollte ich eigentlich ein Ukraine-Diorama machen um 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: der Verlust der Decals (vor allem Balkenkreuze und Kennzeichen) wäre egal gewesen da dort nicht vorhanden und das Fahrwerk hätte durch eine leicht eingegrabene Stellung verdeckt (versteckt). Dann kam aber wieder die Diskussion mit meiner Frau bzgl. des Militärkrams dazwischen, von daher war meine Motivation mich noch groß zu bemühen noch weiter unten im Keller als die Spraydosen. Also habe ich nur noch notdürftig die Haubitze fertig gebaut, bemalt und grob gewashed sowie bisl gefiltert um se nicht nochmal unfertig für 15 Jahre wegzuschließen.



Sehe gerade dass auch schon wieder eine der beiden aus Gussast gezogenen Antennen wieder fehlt....hab die einfach zu dünn gemacht. Übrigens kann man hier das im vorherigen Post angesprochene „Black Grey / Schwarzgrau“ von Vallejo sehen.
Und wo wir gerade beim Thema sind: hab hier mal meine Schwarz, Weiß und dunkelsten Grausorten auf die Innenseite des Rumpes gemalt. Beim ersten Bild ist es noch nicht ganz trocken, daher eher aufs zweite achten.
Von Link nach Rechts: Revell Schwarz seidenmatt, Anthrazit matt, Panzergrau matt, Vallejo schwarz, Black Grey, German Grey, Revell Weiß matt, Vallejo Weiß.
Bitte beachten, dass ich die Farben für diesen Versuch nur etwas geschüttelt, aber nicht auf die richtige Konsistenz verdünnt habe, das wäre mir für diesen Test zu aufwendig und verschwenderisch gewesen. Die Farben sind daher oft zu dick und der Untergrund auch nicht vorbehandelt da er nicht bemalt werden muss. Geht hier rein um die Farbwirkung.





Bemerkenswert finde ich wie unterschiedlich einfach nur das Schwarz von Revell und Vallejo wirkt. Das von Revell sieht man auf dem Bild kaum weil es wirklich tiefschwarz wie der rumpf ist, das von Vallejo ist deutlich heller. Das von Revell ist zwar seidenmatt, aber daran allein kann das doch nicht liegen oder?
Ich tendiere hier jedenfalls recht stark zum einfach Schwarz von Vallejo,gefällt mir spontan am besten. Was meint ihr?

16

Sonntag, 5. März 2023, 18:38

Hallo Felix

Habe soeben mit Genuss deine Vorgeschichte gelesen und bewundert.

Das Ding mit den Frauen hat jeder Modellbauer wobei es dabei nicht um
Geruch, Militärtechnik oder ähnliches geht, sondern Eifersucht (ist nicht böse gemeint, eher als seltsames Kompliment).

Deine Modelle zeigen alle sehr fortgeschrittene Techniken, vor allem in der Alterung. Dein "Dreck" auf den Panzerketten ist genial.
Einen kleinen Optimierungsbedarf, mit großer Wirkung sehe ich in der Farbwahl...aber das hast du ja auch schon selbst erkannt.

Dein letzter Panzer wirkt in der Farbgebung viel besser als die ersten Modelle. Bei dern ersten sind die Farben zu markant und grell.
Möge sein das Vallejo das bei deren Farbmischungen irgendwie berücksichtigt hat...ich meine die gute Wirkung des Farbtons am Modell. Das geht auch
mit Revell Farben nur muß man viel nacharbeiten...am Modell wirken die Originalfarbtöne nicht richtig. Da sind blassere, etwas hellere Töne zu
bevorzugen (aber dürfen ruhig die richtigen RAL Nummern sein). Der Maßstab des Modells spielt da auch irgendwie mit. Übrigens deine Autos
sind Super. Hut ab für die Lackierung der Karrosserie mit dem Pinsel!

Ich war bisher zu geizig mir Vallejo Farben zuzulegen da ich noch viele Restfarben (revell aqua und email) habe. 20 Jahre und Älter, die meisten
funktionieren noch. WIrd aber zum Schluss immer schwieriger mit dem Verdünnen. Genau genommen bin ich oft zu bequem, die Farbe in die
richtige Konsistenz zu bringen...das rächt sich natürlich.

Und JA das Vallejo Schwarz für den Rumpf passt am besten (auch wenn am ersten Blick das Revell sehr echt aussieht)

LG
Robert

17

Montag, 6. März 2023, 09:39

Vielen Dank Robert,


ja wer weiß was am Ende wirklich den Unterschied ausmacht, am Ende ist es sicher auch eine Sache der Gewöhnung und des Geschmacks womit man besser klarkommt und lieber arbeitet. Oder am Ende auch der Verfügbarkeit. Preislich nehmen sich die Farben von Revell und Vallejo ja gar nicht so viel, aber wenn ich jetzt ne einzelne Farbe bräuchte kann ich mir die von Revell hier im Laden bei mir um die Ecke holen, Vallejo muss ich mit Versand online bestellen. Deswegen habe ich immer gleich gesammelt ne ganze Menge gekauft (bzw. den Großteil in themenbasierten Sets) oder wenn wenn ich sowieso noch was anderes bestellen wollte. Wenn ich jetzt aber für mein Projekt gerade nur diese eine Farbe brauche und nichts anderes hab ich ein Problem.


Ich muss aber noch kurz was richtigstellen um nicht falsche Lorbeeren zu ernten: der rote Lack der Autos ist nicht mit Pinsel gestrichen sondern mit Spraydose gemacht, denn den würde ich mit Pinsel nie so gleichmäßig hinkriegen um mir am Ende eine glatte spiegelnde Oberfläche rauszupolieren.

Genau das war es auch was ich damit meinte, dass mir der Bau der Autos so wenig Spaß macht, weil eben 90% dessen was man auf den ersten Blick wahrnimmt der Lack des Autos ist für den ich leider viel mit Spraydosen ranmuss für diverse Schichten, was ich leider mangels Alternativen unter sehr schlechten und unangenehmen Bedingungen im Keller machen muss.
Der eigentliche Bau und der ganze Rest hingegen den man mit Pinsel bemalt (in erster Linie Interieur, Motorraum und Unterboden) macht mir alles Spaß, aber diese ganze „Handarbeit“ nimmt man am Ende kaum wahr. Hatte mir für Innenraum zB Embossing-Pulver besorgt (eigentlich ein Harzpulver was mit erhitzt für Stempelkarten), da sich damit super dieser typische plüschige Stoff nachbilden lässt der in Autos auf dem Boden und Mittelkonsole ist. Sah auch echt super aus, aber sobald das Dach drauf ist hat man nicht mehr viel davon und die ganze Mühe die man sich für den Innenraum gibt ist für die Katz während die Qualität der Arbeit fast ausschließlich an Karosserie beurteilt wird.
Falls ich doch nochmal nen Auto mache sollte es wenigstens ein Cabrio sein.
Das heißt also zusammengefasst alles was außen an den beiden Autos rot ist ist nicht mit Pinsel sondern mit Dose gemacht (außer ein paar Ausbesserungen an den Rändern wenn ich beim Schleifen zu sehr über die Kante ging und natürlich Sachen wie Scheibenwischer, Rahmen der Scheiben, sämtliche Leuchten usw., die sind natürlich per Hand).


Habe auch am WE bei der Constitution etwas weitergemacht, muss aber noch die passenden Bilder dazu machen bzw. bearbeiten, ich hoffe ich schaffe es heute abend was hochzuladen.

Gruß aus Berlin, Felix

Beiträge: 3 457

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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18

Montag, 6. März 2023, 10:22

Servus Felix.

Habe mir gerade deine Bastel-Enzyklopädie angesehen...
Ich finde deine bisherigen Modelle in Ordnung. Ohne viel Schnick-Schnack sind solche Modelle in einer überschaubaren Zeit fertigzustellen und geben ein Erfolgsgefühl.
Wie du selber schon bemerkt hast, steigen die Fähigkeiten und Anforderungen mit der Zeit und so werden die Modelle auch anspruchsvoller. Meister ist noch keiner vom Himmel gefallen...höchstens aufgestiegen :lol:
Du bist auf einem guten Weg. Kleiner Tipp für das nächste Kanonen-Aufbohren: Damit das Loch mittig ist, steche ich vor dem Bohren eine Stecknadel mittig ein, damit der Bohrer nicht abrutscht.

Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

19

Montag, 6. März 2023, 15:08

Schaue auch gerne zu, sieht spannend aus :-)

Was sagt deine Beste dann zu diesem Thema, genaugenommen ja auch wieder Militärtechnik ;-)

XXXDAn

PS: PSSSST, keine Angst, ich verrate dich nicht ...
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

20

Montag, 6. März 2023, 20:07


Huch, ist da eine der Katzen auf dem Deck Schlitten gefahren?
Nein, natürlich nicht. Stattdessen habe ich auf die Rückseite des Decks mal eben ein Bild des sächsischen Landtags gemalt.
Dafür habe ich einfach mal alle Brauntöne verwendet die ich bei mir finden konnte um ganz nebenbei noch einen passenden Ton sowohl für Deck als auch das Holz der Kanonen zu finden.
Warum ich so viele Brauntöne habe? Joa das wüsste ich auch gern. Die Revellfarben hatte ich ja damals nach und nach immer passend gemäß Anleitung zu diversen Modellen gekauft. Beim Umstieg auf Vallejo habe ich mir dann mehrere themenbasierte Sets gekauft. Und die Tamiyadose ist die einzige Pinselfarbe die ich von Tamiya habe und gehörte zu einem Kleinanzeigenangebot welches ich wegen einiger Spraydosen kaufte.
Wie auch bereits beim vorherigen Test mit Schwarz, Grau und Weiß sind auch hier wieder die Farben nur aufgeschüttelt aber nicht ordentlich verdünnt und die sehr glatte Rückseite des Decks ist auch nicht mit Scheuermilch vorbehandelt und daher ist das alles nicht gerade die beste Grundlage.
Aber da das hier keine Bachelor-Arbeit sein soll, ich mit der Constitution bald mal richtig loslegen will und ich am Ende nicht immernoch bei der Farbauswahl sein möchte wenn die echte schon gesunken ist nähere ich mich eben mit dieser eher stümperhaften Methode. Manchmal ist zu viel Auswahl eben eher hinderlich.



In der oberen Reihe sind die Vallejofarben Iraqi Sand - Buff - Dark Yellow - Cork Brown - Beige Brown - Flat Brown - Chocolate Brown - Saddle Brown - Tamiya Nato Brown - Vallejo Flat Brown (hatte den erst vergessen, daher der Combobreaker). In der unteren Reihe die Revellfarben Sand - Afrikabraun - Dark Earth - Erdfarbe - Lederbraun - Braun (seidenmatt) - Holzbraun (seidenmatt). Links ist hier immer die Farbe unbehandelt und rechts mit unverdünnter Ölfarbe überstrichen und dann mit Küchenpapier abgerieben (quasi geöldrakt wenn ich das richtig verstanden habe).
Als Ölfarbe habe ich „Raw Umber“ von Winsor & Newton besorgt. Eigentlich wollte ich Vandyke-Braun, aber das gabs hier im Laden leider nicht. Da die aber ihre gesamte Winsor & Newton-Palette rausschmeißen und gute Rabatte geben habe ich zugeschlagen. Laut Internet ist Raw Umber fast gleichzusetzen mit Vandykebraun und Ölfarbenmaler entscheiden sich meist nur für eine der Farben in ihrer Auswahl weil sie so ähnlich sind. Es ist hat auch nicht zu vergleichen mit Burnt Umber, da hier keinerlei Rot mit drin ist und somit der fiese Rotstich ausbleibt.
Da hier einfach nur die Farbe ohne jegliche Struktur überzogen und sehr zeitnah wieder abgewischt wurde ist es nicht unbedingt der anschaulichste Versuch, aber zur groben Orientierung sollte es reichen.
Für das Deck war ich mir vorher schon recht sicher Iraqi-Sand zu benutzen und schauen wie es wirkt. Ein zu kräftiges „holziges“ (schwer zu beschreiben) Braun würde glaube ich da nicht passen. Und keine Sorge, die Diskussionen zum grauen oder eben nicht grauen Deck der Constitution sind mir auch schon begegnet, aber ich möchte es erstmal so probieren. Habe einige Bauberichte zu Constitutions gesehen und fand Decks mit einem solchen Holzton deutlich am schönsten.
Auch bei den Kanonen weiche ich möglicherweise ab, zumindest ist deren Holz laut Revellanleitung in Schwarz zu bemalen. Aber auch da möchte ich einen Holzton haben.
Vermutlich würde man nichts falsch machen einfach irgendeins der Brauns in der Mitte nehmen und es wird schon passen. Dennoch wollte ich weitergehen und hab mir die für meinen Geschmack passendesten Töne genommen und pro Farbe 2 Kanonen des Unterdecks damit bemalt (am Ende bekommen alle die gleiche Farbe, aber von den Kanonen des Unterdecks sieht man nachher eh nur noch die Rohre, ist also nicht schlimm wenn da durchs Übermalen nicht alles ganz einheitlich ist).
Pro Farbset hab ich dann immer eine Kanone mit der Ölfarbe bearbeitet. Das hat sich leider als gar nicht so leicht erwiesen, zum einen war die Acrylfarbe noch nicht fest genug (im Normalfall würde ich sie deutlich länger trocknen lassen) und ging beim Abreiben der Ölfarbe an einigen Stellen wieder ab. Zum anderen sind diese kleinen futzeligen Kanonen bzw. des Entfernens der Ölfarbe echt blöd zu bearbeiten. Selbst mit Wattestäbchen kam ich nicht überall ordentlich ran (passte nicht mal unten zwischen die 2 Achsen). Aber egal, es geht auch nur um den Farbton, nicht den Abschluss, und bevor ich am Ende noch die komplette Farbe abreibe musste das für den Versuch halt so reichen.




Das Rohr würde im Normalfall noch vorher mit Gunmetall bemalt werden (lt. Revell eigentlich mit Eisen), ist hier aber hier noch nicht der Fall. Alternativ könnte man bei einem nicht zu dunklen Holzton vllt. auch das Rohr schwarz machen? Habe ich zumindest auch schon so gesehen und fand das sah nicht schlecht aus. Werde ich wohl auch noch zum Vergleich beides probieren.
Aus den nun vorhandenen Farben habe ich mir jedenfalls die für mich 3 Schönsten herausgepickt, die Finalisten sind (im Bild von unten nach oben): Revell 82 Dark Earth, Vallejo 983 Flat Earth und Vallejo 872 Chocolate Brown.
Nun habe ich noch die ungeöldrakten (selbst beim Schreiben breche ich mir die Zunge dabei^^) Kanonen einem herkömmlichen Washing (dieselbe Ölfarbe stark verdünnt mit Ersatz-Terpentin) unterzogen zum Vergleich. Ergebnis: In allen 3 Fällen sehen die gedrakten Kanonen (links) besser aus als gewashten (diesmal ist die Revellfarbe jeweils in der Mitte wenn man von unten nach oben geht). Das Holz wirkt einfach „satter“ (will nicht schon wieder holziger sagen, aber mir fällt nichts gescheites ein. Ihr wisst schon was ich meine), was für mich auch der Beweis ist, dass sich der Mehraufwand definitiv lohnt.



Von den 3 Farben finde ich immernoch alle gut und kann mir jede davon auf dem Schiff vorstellen. Habt ihr einen Favoriten? Aber auf Bildern ist das garantiert schwer auszumachen. Meine Beleuchtung ist dafür einfach nicht gut genug (komme erst abends zu sowas wo das Tageslicht längst weg ist) und meine Kamera erst recht nicht.
Ich glaube ich habe meinen Favoriten, aber ich wills mir noch paar mal anschauen um final zu entscheiden, heute komme ich eh nicht mehr dazu und kann frühestens morgen abend loslegen.

Naja, war jedenfalls der Großteil meiner abendlichen Wochenendbeschäftigung. Werde mich als nächstes vermutlich mit Iraqi Sand ans Deck machen und noch bei den Finalistenkanonen je ein Rohr in Schwarz und Gunmetal machen.

@Gustav: jap, die Idee mit der Stecknadel werde ich definitv umsetzen, vermutlich auch noch vorher ein wenig über der Kerze heiß machen damit man noch weniger Druck braucht.

@Dafi: hehe den Gedanken hatte ich auch schon aber Segelschiff ist Segelschiff bei ihr und ist ok und die Kanonen sind hier auch nicht so präsent wie zB nem Schlachtschiff. Hauptsache kein "Weltkriegsscheiß" oder moderner und keine eckigen grauen oder merkwürdig gemusterten Metallpötte jeglicher Art, ob nun im auf Ketten ("deine Panzer sehen sehen aus als hätten sie Adern") oder im Wasser. Achso und auch nichts was Bomben oder Raketen an Bord hat^^
Aber Segelschiffe generell sind ok. Am liebsten wäre ihr ja sogar die Black Pearl aber die stelle ich mir sehr monoton in der Bemalung vor. Oder die Flying Lamb (aus One Piece). Solange wir noch irgendetwas finden was uns beiden gefällt passt das schon :)
In dem Sinne:
Gruß aus Berlin, Felix

21

Mittwoch, 29. März 2023, 21:03

Sooo, nun mal endlich von mir auch ein Lebenszeichen.
Ich hatte ja ursprünglich gehofft schneller voranzukommen bzw. schon viel weiter zu sein, aber wie so oft kommt eben das Leben dazwischen. Der Antrag auf Rückstellung der Einschulung unserer Tochter wurde abgelehnt und wenn wir das weiter wollten müssten wir das über einen Psychologen machen, aber nach einem längeren und intensiveren Gespräch mit der Ärztin und eh schon vorhandenen Zweifeln im Vorfeld haben wir uns nun entschlossen, dass sie doch dieses Jahr in die Schule kommt. Das bedeutet nun aber natürlich einiges, das bis zum Sommer geplant, gemacht und besorgt werden muss. Zum Beispiel der Umzug aus Berlin ins Land Brandenburg >.<
Damit verbunden auch viel Behördenkram, denn ich musste unser Kind nun in der zuständigen Brandenburger Schule anmelden ohne aber dass wir dort wohnen. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es war echt umständlich und erforderte viel mehr Schritte, Telefonate und Schriftverkehr als sich ein logisch denkender Mensch ausdenken kann. Zum Glück waren die verschiedenen Bearbeiter mit denen ich sprach sehr nett und entgegenkommend, sonst hätte man hier schon durchaus verzweifeln können. Aber zumindest der Teil ist schonmal soweit geklärt.
Statt auch regelmäßig hier im Forum belese ich mich nun eher in lauter Muttiforen. Aktuelles Thema: passender Ranzen für ein recht großes, jedoch sehr schlankes und kein bisschen kräftiges Mädchen in dessen Familie Rückenprobleme eher die Norm statt die Ausnahme sind.



Von daher ist die Zeit zum Modellbau aktuell ein wenig Mangelware und an manchen Tagen ist man abends wenn man die Zeit hätte auch so fertig, dass man sich nur auf die Couch werfen will.
Aber ab und zu geht es mal doch ein wenig voran. Als erstes war auf dem Deck immernoch das Problem mit dem Schleifen für die Holzstruktur. Ich habe es an einer der hinteren Ecken vorsichtig probiert und wäre das Deck ohne Aufbauten hätte ich es sicherlich auch durchgezogen, aber zwischen diese ganzen Lafetten ein einheitliches und gleichmäßiges Schleifbild sowie ein genaues Eingravieren der Planken erschien mir mit meinen Fähigkeiten unmöglich. Ich habe über eine Woche eigentlich jeden Abend auf das Deck gestarrt, probiert und gegrübelt wie ich es vielleicht am besten hinkriege. Als dann noch die Geschichte mit dem abgelehnten Antrag kam und ich wusste, dass man nun deutlich weniger zum Basteln kommen wird habe ich gleich gesagt ne, ich lass das jetzt mit dem Schleifen und nehme das Deck so wie es ist. War zum einen ärgerlich, aber andererseits konnte ich jetzt auch endlich weitermachen und mit dem Bemalen anfangen. Nicht wie in der Anleitung und vermutlich auch kaum bis gar nicht nach historischem Vorbild, aber ich wollte nun statt wieder ewig rumzuüberlegen und nicht voranzukommen loslegen und auch die Wirkung der verschiedenen Braun-/Holztöne von Vallejo ausprobieren. Das Deck selbst habe ich nun in mehreren verdünnten Lagen Iraqi Sand bestrichen, die Kanonenträger in Flat Earth und das Holz der Aufbauten in der Mitte bzw. die Treppen in Chocolate Brown (und Schwarz für die Flächen im großen Bereich in der Mitte wo später das kleine Beiboot raufkommt, ka wie man das nennt).





Nach einigen Tagen des Trocknens gings dann an meinen ersten Versuch des „Öldrakens“.
Also alles schön mit Raw Umber eingekleistert und einmassiert und nach ner Viertelstunde begann ich es wieder mit Küchenpapier und verschiedenen Wattestäbchen mehr oder weniger gut runterzuwischen. Meine Fresse war das nervig an den Lafetten und ich bin mir sicher, da nicht wirklich alles gut rausbekommen zu haben aber sieht man ja zum Glück nicht so gut, kommen ja noch die Rohre drüber.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie zufrieden oder nicht ich sein soll da ich keine so richtigen Vergleichswerte habe und die Grundlage durch das nicht geschliffene Deck ja nicht gerade die beste ist. Auch durch die ganzen Lafetten konnte man dort ja nicht großflächig arbeiten sondern nur mit den Wattestäbchen in kurzen Abständen hin und herschubbern…Dadurch sieht es auch sehr ungleichmäßig aus, bin mir aber gar nicht sicher ob das so schlimm ist denn zu gleichmäßig soll es ja eigentlich auch nicht sein. Trotzdem befürchte ich, dass ich auf den offenen Flächen zu viel abgenommen habe während die Ecken und Kanten an die man schlecht rankam gar zu unsauber abgegangen wurden.
Was sagt ihr, ist das für den ersten Versuch und mit den Bedingungen akzeptabel oder macht es Sinn es nochmal eine Runde zu öldraken? Oder vielleicht zumindest nochmal ein Washing drüberziehen oder würde das es gar versauen weil es das gesamte erste Draken wieder löst/entfernt?
Bei den Bildern ist es vermutlich aber eher schwierig da ne vernünftige Aussage zu zu machen...





Ich kann es wirklich schwer einschätzen, aber wenn man da jetzt nicht Unmengen an Potenzial hat liegen lassen würde ich nämlich sonst mit dem Deck wie es jetzt ist weitermachen. Einzelne Stellen kann man ja vielleicht auch mit einem einfach Washing noch ausbessern.
Als nächstes würde ich dann entweder die Rohre für die Lafetten fertig machen. Geschliffen und aufgebohrt habe ich die bereits. Lief diesmal auch besser indem ich eine heiße Nadel vorher mittig ansetzte um einen Anfang für den Bohrer zu haben. Die Mündungen sitzen nun weitaus besser als bei den Kanonen fürs Unterdeck und bin auch selten abgerutscht. Kurz vor Ende (glaube bei der drittletzten) ging der Bohrer natürlich doch nochmal mit Schmackes direkt bis zum Anschlag direkt in den Zeigefinger…
Dann könnten Rohre und die anderen kleinen Aufbauten ans Deck.
Oder wenn ich mal nen Abend mehr Zeit habe könnte ich den Rumpf bemalen. Die Hauptfarben für außen sind klar (Schwarz, Weiß, Kupfer), unsicher bin ich mir beim inneren Teil, sowohl oben auf als auch unter dem Deck. Oben an Deck habe ich die Wände bei Modellen der Constitution schon in weiß, grün und rot gesehen, in der Revellanleitung steht Ocker. Finde des Rot (vermutlich Karminrot) am ansprechendsten, aber macht das Sinn? Die Stückpforten von außen sind ja auch damit zu bestreichen. Ich hoffe, ihr könnt mir da was empfehlen oder auch von etwas abraten (das Ocker wie es in der Anleitung steht würde ich eigentlich ungern nehmen, da auf dem Deck nun schon genug Holztöne vorhanden sind.

Gruß aus Berlin, Felix

22

Donnerstag, 30. März 2023, 08:40

Ich hätte mich niemals an ein "Öldraking mit Hindernissen“ gewagt! Um das Ergebnis beurteilen zu können, müsste ich eine Nahaufnahme sehen.
Eines sollte noch erwähnt werden: Die Behandlung mit Ölfarbe funktioniert erst richtig, wenn die dunkle Ölfarbe sich in feine Vertiefungen setzen und somit eine „Maserung“ darstellen kann. Wenn nun zum Beispiel ein Deck so glatt bleibt, wie es aus der Spritzmaschine gekommen ist, kann die Ölfarbe nach dem Abwischen nur Streifen oder Schlieren bilden, die womöglich eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Holzmaserung haben. Leicht aber läuft man Gefahr, die Farbe wieder vollständig abzuwischen, und dann bleibt es bei einer Abtönung oder Abdunklung des Grundtons, weil gewisse Mengen der Ölfarbe in die Oberfläche der Grundfarbe eindringen. Ich schleife daher alle Oberflächen, auf deren hölzernes Erscheinungsbild ich großen Wert lege, vorher ab. Beim versteckten Deck würde ich das nicht tun, weil sich der Aufwand nicht lohnt. Anders bei einem Oberdeck. In verschiedenen Bauberichten in diesem Forum kann man all diese Techniken minutiös nachverfolgen. Die Lektüre lohnt sich!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

23

Donnerstag, 30. März 2023, 10:40

Hallo Felix,
Auch ohne Detail...das Ergebnis finde ich großartig! :respekt:würde aber auch gern so ein Detail sehen

Je nach endgültigen BAU-Stil kannst du das so lassen oder nur die Kanten bei den Geschützen und Grätings noch aufhellen (Trockenmalen). Falls dir
zuviel Glanz am Deck ist kannst du da auch etwas matt aufhellen....ich gebe da Tips wie ein Profi bin aber selbst auch Anfänger. :D

Bei den Bordwänden würde ich nach deinen persönlichen Vorliebe vorgehen.
Alle Farben hat es bei der Constitution gegeben...je nach Epoche unterschiedlich.
Und alle Varianten haben eine ungeheuere tolle optische Wirkung auf das Schiff...also ich meine, das ganze Schiff
wirkt je nach Innenbemalung komplett anders. Das selbe gilt für den "Weißen" Streifen. Der ist in "Ocker" auch geil.

Lieb, das du auch deinen privaten Background beschreibst...DU bist nichtalleine! Ich habe auch immer wieder ähnliche Hänger, wo ich nur dasitze,die Teile anschaue, natürlich nicht weiterkomme, aber zumindest gedanklich von meinen wahren "Problemen" oder Dingen welche mich negativ
bewegen etwas zu distanzieren oder auch Klarheit zu bekommen, dass zuerst WICHTIGE Dinge zu erledigen sind, bevor der Modellbau an der
Reihe ist.
Mein Junior ist jetzt 18, und ich hatte erst eine ähnliche Odyssee mit seinem Bundesheer EIn-AUS-Ein-Aus
und dann wieder ZWANGSEIN-Tritt. Im Nachhinein habe ich und meine Frau uns viel zu viele Sorgen gemacht, und durch ständige "Unterstützung" die
Sache fast verbockt. Kinder lernen schnell und passen sich an !...das gilt für Eltern und Erwachsene kaum.


Schöne Grüße
Robert

24

Donnerstag, 30. März 2023, 12:55

Gerade ich sollte zum Bemalen gar nichts schreiben. Genau DAS ist meine grosse Hürde...

Ich kenne aber das Modell und find gerade in DEM Maßstab und mit den Lafetten angeformt: das Ergebnis ist toll!!

Natürlich habe ich eine etwas andere Meinung zu Beliebigkeit der Farbgebung - andererseits:
1. Muss es DIR gefallen
2. Von denen, die damals dabei waren, kann keiner mehr viel sagen.. und was bekannt ist, ist nicht richtig klar in vielen Details. Am Ende gibt das Modell, der Spritzguss, die Epoche vor und die wiederum lässt etwas weniger Freiheit der Auslegung(swahrscheinlichkeit). ;)

Ich glaube, das Modell stellt Old Ironsides um 1812 dar, und da stimmt es: da war weiß und ocker für den Streifen möglich. Genaue Wechselzeiten unklar.

Werde Dir weiterhin folgen und wünsche Dir viel Spaß und weiterhin Erfolg! :thumbsup:
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

25

Donnerstag, 30. März 2023, 15:42

Moin,

als bekennender Plaka-Draker finde ich dein Deck richtig gut :ok:

Schmidt hat natürlich vollkommen recht, nur mit Vertiefungen in denen sich die Farbe sammeln kann macht das originäre Öldraken Sinn. Beim Plakadraken ist es vom Prinzip genauso, auch hier sammelt sich an diesen Stellen die Farbe und gibt dem Ganzen die gewünschte Tiefe. Die von Schmidt angesprochene Abtönung/Abdunklung des Farbtons macht sich, meiner Meinung nach, auf deinem Deck gar nicht so schlecht, im Gegenteil. Gerade auf dem letzten Bild rechts (das Deck auf deiner Hand den Scotch verdeckend) sieht es klasse aus.

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

26

Freitag, 31. März 2023, 09:39

Das Deck schaut doch garnicht so schlecht aus. Man hätte vielleicht die Lafetten farblich abheben können.
Was die Farbgebung vom Schanzkleid innen anbelangt. Da sind einige Farben möglich. Der Batteriestreifen außen für die 1830er Jahre und danach allerdings nur weiß, dafür aber anders als zeitlich davor insgesamt über die Galion und Seitengalerien geführt. Dafür gibt es tolle zeitgenössiche Abbildungen von Künstlern die das Schiff in den 30er Jahren definitiv gesehen haben.

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