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Realname: Markus

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121

Sonntag, 17. April 2022, 09:00

Ja das mühsame takeln....aber....dann fängt das Schiff erst an zu leben.
Klasse umsetzung :ok: ;)

122

Samstag, 17. September 2022, 20:01

Mahlzeit allerseits!

Lange nichts geschrieben, auch kaum gebaut, aber jetzt werden die Tage wieder kürzer..



Die letzten Antennen sind gespannt, damit ist die Takelage im wesentlichen abgeschlossen. Nachdem ich mich nun seit Jahren darüber geärgert habe, dass die senkrechten Antennenzuleitungen, wenn man sie wie die eigentlichen Antennen aus Elastikfaden macht, etwas Zug auf die Antenne bringen und damit einen nicht immer vorbildgetreuen Knick verursachen, bin ich jetzt endlich auf die Idee gekommen, die Zuleitungen aus gezogenem Gussast zu machen. Ergebnis: Kein Knick. Deshalb werde ich jetzt aber vorhandene Takelagen nicht wieder abreißen...
Eigentlich wollte ich direkt schwarzen Gussast nehmen, der aus meinem Fundus ist aber zu spröde, um ihn so extrem dünn zu ziehen, daher habe ich grauen genommen und mit Edding eingefärbt. Geht prima.



Eine massive Bremse meiner Bautätigkeit: R2D2 liefert Luft ohne Ende, ist aber einfach viel zu laut, um ihn in meiner neuen Wohnung, einem sehr hellhörigen 50er-Jahre-Arbeiterlagerregal, guten Gewissens zu betreiben.



Die Abhilfe war mir 80€ wert, ist im Nebenzimmer schon nicht mehr zu hören. Selbst wenn ich das ausschalten vergesse, fallen die Nachbarn nicht gleich aus dem Bett...



Letzte größere Bauteile: Hauptkräne für die Bordflugzeuge und die weiter hinten gestauten Boote. Das sind die Dragonteile.



Die Gestelle gibt es auch als Flyhawk-Ätzteile, die Struktur aus Stahlprofilen wird damit viel besser wiedergegeben als mit den glatten Plastikteilen.



Sieht dann so aus.



Aus den übriggebliebenen Plastikteilen werden noch die fehlenden Auflagen für die Enden der Kranausleger geschnitzt, passte zufällig.



Um den richtigen Winkel zu treffen werden die Ausleger in situ verklebt.



Mit ein paar Ätzteilen verfeinert.



Und dunkelgrau lackiert.



Die Hebeseile habe ich aus Elastikfaden gemacht, ist wesentlich leichter gerade zu bekommen als die Flyhawk-Ätzis rechts im Bild.



Hier ist jetzt also noch ein Fitzelchen Decksfläche ungenutzt..



..geht so natürlich nicht.
Bei der Handelskriegoperation "Berlin" 1941 im Atlantik hatte man schmerzlich Torpedos vermisst, weil Raider es immer eilig haben und Frachter mit Mittelartillerie oder Sprengpatronen zu versenken elendig lange dauert. Abhilfe versprach man sich davon, dass man diese bei zwei nicht fertig gebauten Kreuzern übrig gebliebenen Torpedosätze montierte, je zwei auf Scharnhorst und Tirpitz. Eingesetzt wurden die aber m.W. nicht, weil nach dem Verlust der Bismarck und vor allem der Trossschiffe keine weiträumigen Einsätze mehr stattfanden. Damit wurden die Schiffe also ohne echten Mehrwert schwerer, was vor allem bei Scharnhorst das Problem mit dem zu kleinen Freibord nochmal verschärfte.



Die großen Kisten enthalten Reservetorpedos, davor die Ladeschiene. Die kleinen Ätzteile sind Überstiege über diverse Wellenbrecher.



Vor langer Zeit fertiggestellt..



..kommt jetzt die Mittelartillerie an Deck.



Und, wo es so schön läuft..



..auch gleich die schwere Flak.

Einbiegen auf die Zielgerade..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

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123

Sonntag, 18. September 2022, 06:44

Moin Jochen,

Tolle Antennenanlage, wahrlich gut geworden und die Kräne sind eine Augenweide. :love: :thumbsup: :thumbsup:
Wie auch der komplette Rest. :ok: :respekt: :dafür:

Genau diesen kleinen Kompressor habe ich auch, der läuft nun seit gut 4 Jahren problemlos bei mir und die Nachbarn haben sich bis jetzt auch noch nie beschwert.
Der ist leiser als meine Abzugshaube. :grins:


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

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Realname: Markus

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124

Sonntag, 18. September 2022, 09:29

Hi Jochen
Wieder klasse Baufortschritt :ok: ;)

So eine Takelage macht es erst zu einem Modell...das ist das Tüpfelchen auf dem I.
Sieht wieder alles super aus. :respekt:

125

Sonntag, 18. September 2022, 11:27

DKM Scharnhorst

Baubeginn und fertig ausgerüstete Scharnhorst :





Ein sehr gut gebautes kleines Modell ensteht hier .
LG Jürgen

126

Sonntag, 18. September 2022, 18:47

Moin Jochen,

was du hier in 1:350 zeigst, ist mehr als beeindruckend :ok:
Meinen absoluten :respekt:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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127

Montag, 19. September 2022, 21:28

Servus Jochen
Freut mich wieder mal von Dir zu lesen.
Und natürlich hast wieder Mega abgeliefert :sabber: Deine Gussastkünste toll, krieg ich nicht hin ... sieht Alles einfach fantastisch aus... :love:
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

128

Dienstag, 20. September 2022, 17:21

Der Hangar am Original :



LG Jürgen

129

Donnerstag, 29. September 2022, 18:05

Mahlzeit allerseits!



Ein kleines Detail aus dem Flyhawk-Set, bei dem ich erst unschlüssig war, ob ich es überhaupt anbringen sollte, sind diese Schutznetze, die wohl die Bedienung der einzelnen 150mm-Kanonen vor ausgeworfenen Granathülsen der 105mm-Flak darüber schützen sollten. Problem: Sie sind an die Rundung der Deckausschnitte angepasst, müssen aber darüber an der eckigen Reling montiert werden. Die so entstandenen Lücken fallen aber frei Auge nicht auf, bleibt so.



Die Dragon-Anker aus je drei Plastikteilen.



Alternativ gibt es auch geätzte von Flyhawk, diese haben schön trennscharfe Details, sind aber eben flach. Ich nehme die von Dragon.



Mit Ketten aus dem Fundus versehen, im Hintergrund Spillköpfe und Kettenkasteneinläufe. Dragon liefert geätzte Ketten mit, die sind mir aber zu flach.



Anker und Ketten sind recht filigran für ein Schiff dieser Größe, die Anker hatten "nur" 9,5 Tonnen, Heckanker nur die Hälfte. Trotzdem wurde der Reserveanker in der Mittelklüse schon 1939 zur Gewichtsersparnis wieder abgegeben.



Eigentlich sollten die Spillköpfe mit angespritzten Zapfen ins Deck eingeklebt und die Ketten irgendwie darum gefummelt werden, aber das hätte falsch ausgesehen. Habe also die Zapfen von den Spillköpfen abgetrennt, stattdessen Löcher in die Köpfe gebohrt und Polyrundmaterial in die Löcher im Deck eingesetzt. So konnte ich erst die Kette richtig verlegen..



..und dann die Spillköpfe aufsetzen.



Krampen aus 0,5mm Messingdraht..



..simulieren die komplett fehlenden Klüsen an den Ankerauflagen.



Und zuguterletzt noch Stopperketten, dafür fanden dann die geätzten Bausatzketten doch noch Verwendung.

Noch etwas Kleinkram auf dem Achterdeck, Schraubenschutz und Ankerspieren, Flaggenstöcke, Außenreling, dann ist fertig...
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-Otto von Bismarck

130

Donnerstag, 29. September 2022, 19:41

Moin Jochen,

wieder mal sehr schöne Details und Fortschritte :ok:
Bei den Schutznetzen musste ich zweimal schauen, bis ich die Lücken gefunden habe.

Anker und Ketten sind recht filigran für ein Schiff dieser Größe, die Anker hatten "nur" 9,5 Tonnen, Heckanker nur die Hälfte.
Bei diesen Ankern ist die Größe bzw. das Gewicht der Anker nicht entscheidend. Es ist die Kette die trägt, also das Schiff an Ort und Stelle hält. Davon kann man bei Bedarf nochmal ein paar dutzend Meter fallen lassen und hat damit wieder ein paar Tonnen Gewicht mehr auf dem Grund ;)

Ingo
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131

Donnerstag, 29. September 2022, 20:16

Mahlzeit Ingo!

Ja, hab mal gelesen, der gute Seemann lege mindestens das vierfache der Wassertiefe als Kettenlänge aus. Der Anker bildet ja nur den Anfang der Kettenstrecke auf Grund. Trotzdem sind 9,5t nicht viel, im direkten Vergleich, davon habe ich ja ein ganzes Regal voll, ist das ganze Ankergeschirr bei britischen und vor allem französischen Schiffen erheblich wuchtiger. Solche direkten Vergleiche sind ein Hauptgrund, warum ich nur einen Maßstab baue.

Ganz allgemein empfehle ich übrigens den englischsprachigen Kanal "Casual Navigation" auf Youtube, da werden allerlei solche Fragen verständlich und, wie ich finde, kompetent erklärt. Sogar Fragen, die ich mir noch nie gestellt habe..
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132

Freitag, 30. September 2022, 06:52

Moin,

stimmt, wenn man alles im gleichen Maßstab hat ist der direkte Vergleich sehr einfach :ok:

Ob es gleich die vierfache Kettenlänge sein muss? :nixweis: In manchem norwegischen Fjord kann das schwer werden. Ich selbst habe da leider keine Erfahrung, da wir auf unserem Schnellboot einen Pfluganker und Ankertau hatten.

Ingo
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133

Freitag, 30. September 2022, 09:27

Servus Jochen...

Ein schönes Update, die Anker samt Kette machen sich gut auf dem Vordeck. :love:

Eine Frage an die Fachleute: Im Beitrag 125 von Jürgen sieht man im ersten Bild die beiden Anker seitlich am Rumpf backbords... Auf dem 2. Bild dürfte dies so wie du es am Modell zeigst sein, irgendwie sieht es auch aus als ob vorne eine Öffnung nachträglich zugemacht wurde....allerdings nun auf der Steuerbordseite ? :roll: Oder ist dies ein spiegelverkehrtes Foto - wie es eben bei Dia´s immer wieder vorkommt??

Gruß Gustav
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134

Freitag, 30. September 2022, 09:43

Hi,

ich bin jetzt kein 100%-Scharnhorst-Experte, aber ich vermute im Zuge der Ausrüstung mit einem "Atlantik-Bug" 1939 wurden auch die Ankergeschichten umgebaut.

Ingo
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135

Freitag, 30. September 2022, 13:15

Lackieren tue ich mit diesen Treibgasflaschen , wenn es um Kleinteile geht :





Einfach und Lärmfrei sind die Dosen !
LG Jürgen

136

Freitag, 30. September 2022, 13:18

Der Preis war sehr gering , wenn ich an die Vorteile denke :



LG Jürgen

137

Freitag, 30. September 2022, 14:34

Mahlzeit allerseits!

Zum Stichwort Anker/Atlantikbug: Es ist so, wie Ingo schrieb, im Zuge der Neugestaltung des Vorderstevens wurden die Anker auf das Deck verlegt. Zweck des Umbaus war ja, von vorn kommende Wellen zu zerteilen und seitlich abzulenken, ohne dabei das Schiff zum stampfen zu bringen. Dabei hätten seitliche Anker den Strömungsverlauf gestört, also wurden sie auf das Deck verlegt.
In der Praxis hat das sehr gut funktioniert, dass Scharnhorst in ihrem letzten Gefecht die HMS Duke of York mehrmals abhängen konnte lag daran, dass diese mit ihren geraden Vordersteven bei dem herrschenden extremen Seegang nicht so hohe Geschwindigkeiten laufen konnte. Genützt hat es letztlich aber nichts...
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138

Freitag, 30. September 2022, 15:21

Die Fotos zeigen den Bug , vor und nach dem Umbau :





LG Jürgen

139

Sonntag, 16. Oktober 2022, 20:25

Mahlzeit allerseits!

Gab noch diversen Kleinkram auf Deck, Oberlichter, Munitionsschränke etc., die aus dem Flyhawkset kamen, und die Gangways:



Ursprünglich 4 Stück, die vorderen wurden 1941 abgegeben. Dragon ignoriert sie ganz, Flyhawk bietet alle 4, aber nur in ausgebrachtem Zustand. Was ja so nicht zu meiner üblichen Darstellung "alles in Marschposition" passt.



Mit etwas schnitzen und biegen kann man sie aber auch gestaut darstellen..



..so nämlich. Keine Ahnung, warum die dunkelbraun waren, die Farbe kommt sonst am ganzen Schiff nicht vor, aber wenn es nun mal so war..
Makro zeigt mal wieder diverse kleine Fehlstellen der Farbe, gefühlte tausend male habe ich irgendwas nachgepinselt.



Jetzt noch ein paar Details am Rumpfheck, die ich wegen ihrer Exponiertheit bis hierher aufgeschoben habe, der klappbare Schraubenschutz und die kleine Ankerspiere, von der es am Bug noch eine größere gibt.
Der Schraubenschutz steht wegen der eigentlich im Bausatz nicht vorhandenen MES-Schleife unten von seinem Scharnier etwas ab. Ich habe die Lücke mit einem Klecks Kristal Klear verschlossen und diesen nach Aushärtung noch mit dem Skallpell beschnitten, fällt nicht mehr auf.



Die Knickstrebe am Schraubenschutz und das Stützseil an der Ankerspiere sind aus gezogenem Gussast.



Ringösen von einer Shipyard-Universalplatine für den Schraubenschutz..



..in 0,3mm-Bohrungen eingesetzt und Strippen durchgezogen, Schraubenschutz fertig. Nicht ganz, noch etwas Pinselei im Submillimeterbereich.

Als letzte größere Baustelle kommt jetzt noch die Außenreling, und ich schleiche schon wieder durch mein Bausatzlager und überlege, was als nächstes kommt...
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140

Montag, 17. Oktober 2022, 15:56

Moin Moin,

wenn sich alle bei mir rumtreiben, dann komme ich eben auf die Scharnhorst ;)

Die Sache mit der Stelling hast du sehr schön gelöst. So macht das Ganze Sinn und sieht auch noch gut aus :ok:
Den Schraubenschutz würde ich persönlich aber nur als "Abstandsanzeiger" einordnen. Wenn Das Schiff mit seinen paar Kilo-Tonnen in Bewegung ist, dann knickt der weg wie ...
Aber von deinen baulichen Lösungen bin ich begeistert :respekt:

Ingo
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141

Montag, 17. Oktober 2022, 16:12

Mahlzeit Ingo!

Ja, ich schreibe diesem Schraubenschutz auch eine eher symbolische Funktion zu, obwohl er an einer Kaimauer, wo das Schiff fest vertäut liegt sicher seine Funktion hat. Mehr aber auch nicht. Bei US-Schiffen waren die Dinger starr und ungleich massiver gebaut, trotzdem wurden sie öfter regelrecht zerquetscht, wie man auf diversen Bildern erkennen kann. Aber besser der als der Propeller...
Ist wie bei alten Autos vor der Windkanal-Plastik-Ära: Die Stossstange gilt technisch als Verschleißteil, verhindert aber schlimmeres.
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142

Dienstag, 18. Oktober 2022, 07:42

Moin,

ohh ja, die massiven Ami-Konstruktionen kenne ich aus eigener Erfahrung. Mit unserem S-Boot hatten wir mal eine unsanfte Begegnung mit dem Teil der Lütjens (D185), eine modifizierte amerikanische Charles-F.-Adams-Klasse. Auf dem Dickschiff gab es eine kleine Delle im "Verschleißteil" Schraubenschutz, bei uns zwei Wochen Trockendock wegen einer ~8m² großen Beule, gerissener Kraftstoff-Bunker, Wassereinbruch und diversen angeknackster Spanten :S
Die Delle im Schraubenschutz der Lütjens wurde übrigens bis zu ihrer Außerdienststellung nicht beseitigt :P

Ingo
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Realname: Gustav Stefan

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143

Dienstag, 18. Oktober 2022, 09:26

Servus Jochen
Kleine Fortschritte im Sinne der Details perfekt umgesetzt :respekt:
Zeigst uns mal deine Vorgehensweise bei der Relingmontage? Muss ja auch unter Apnoe-Basteln zu finden sein :lol:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
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144

Freitag, 28. Oktober 2022, 21:25

Mahlzeit allerseits!

Letzte Großbaustelle Außenreling



So kommen die Stücke vom Flyhawkbogen. Ich habe sie vorher in den verschiedenen Grautönen der Rumpftarnung gepinselt. Ist ein alter Zank, ob die Reling eigentlich mitgetarnt war und wenn ja, ob sie das Muster der dahinterliegenden Aufbauten oder des darunterliegenden Rumpfes übernahm, ich neige zu letzterer Ansicht. Es lassen sich aber für jede Ansicht gute Gründe und (meist weniger gute) Fotos finden, möglicherweise war das auch gar nicht einheitlich geregelt.
Die freistehenden Stücke an jedem dritten Pfosten sollen so gebogen werden, dass sie die Reling nach innen stützen. Nettes Detail, nur leider falsch. In Querrichtung, also nach innen abgestützt war die Reling nur an ganz wenigen Stellen, weitaus öfter in Längsrichtung.



Habe die Stützen dann also so gebogen, hätte man besser gleich in einer Ebene geätzt. Überhaupt stimmt die genaue Position der meisten Pfosten nicht. Ist natürlich meckern auf hohem Niveau, aber ich weiß nunmal, dass Flyhawk das besser kann.



Für die erste Fixierung tauche ich die Relingunterkante auf etwa 1cm Länge vorsichtig in Sekundenkleber und setze sie in Position. Dabei dient die Kante des Holzdecks als Anschlag, wird damit gleichzeitig kaschiert. Win-win. Dann kommt mein berühmter Haarplikator zum Einsatz, ein Wimpern-, Brauen- oder Barthaar an eine Stecknadel geklebt. Vorteil davon ist, dass man mit dem weichen Haar einen Klebertropfen in den Winkel zwischen Reling und Deck ausstreichen kann. Wichtig ist, die Reling tatsächlich auf ganzer Länge zu verkleben, sonst kann es später passieren, dass sie z.B. durch Wärmedehnung Wellen schlägt. Alles schon erlebt..

Ergänzung eines kleinen, aber funktionswichtigen Details:



Messingreste..



..um einen Draht gewickelt..



..ergeben die Torpedoladeschalen. Noch immer vereinfacht, aber immerhin vorhanden.



Festmachklüsen an der Bordwand. Auch hier war das beste gerade gut genug, es handelt sich um aus Blechplatten gebaute Rollenklüsen. Gegenüber den simplen Stahlgussklötzen anderer Nationen ein erheblicher konstruktiver Mehraufwand. Dragon bietet schön gemachte Spritzgussteile, links im Bild, Flyhawk recht fummelige Ätzteile, die aber die Bauweise aus Blechplatten gut wiedergeben. Die nehm´ich..



Die Position ergibt sich eigentlich aus einer kleinen Aussparung im Holzdeck, die musste aber um ca. 2mm verlegt werden, um mit den Relingstützen zu harmonieren.



Aus der Reling müssen dann Fussleiste und unterster Kettengang entsprechen ausgetrennt werden.



Fummelig wird es dann nochmal um die Ankerbuchten herum, hier passt eigentlich gar nichts richtig.
Die Flaggenmasten an Bug und Heck waren abnehmbar, bei Schiffen der Kriegsmarine wurden sie nur im Hafen und auf Reede benutzt. In See waren sie abmontiert oder auch nicht, da ich aber nicht feststellen konnte, wo sie bei Nichtbenutzung gestaut waren (sicher irgendwo an Deck, aber wo?) habe ich sie eben montiert.



Im Vordergrund eine gestern gekommene Postsendung aus dem sonnigen Kalifornien, kein Bastlerleben ist lang genug für alle seine Projekte!



Die letzten noch zu montierenden Teile. Habe mir angewöhnt, die Hauptartillerie zuletzt zu montieren, auf die Weise habe ich immer eine Stelle, an der ich das Modell garantiert gefahrlos greifen kann.

Danach nur noch die üblichen Abschlussarbeiten, Klarlack, Farbausbesserungen, Fotos machen. Stellplatz ist schon lange reserviert.
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145

Samstag, 29. Oktober 2022, 11:24

Servus Jochen
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Beschreibung deiner Relingmontage :hand:
Ich dachte immer, du musst Stütze für Stütze ans Deck kleben, was mir fast unmöglich erschien, jetzt ist es mir klar, schmälert aber deine perfekte Umsetzung in keinster Weise :ok:
Klasse gemacht :sabber:
Gruß Gustav
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146

Samstag, 29. Oktober 2022, 12:01

Mahlzeit Gustav!

Geätzte Reling mit Einzelstützen, also ohne durchgehende Fußleiste gibt es auch, habe ich z.B. bei Surcouf oder Haruna verbaut. Sehr viel fummeliger ist das gar nicht, nur ungleich empfindlicher. Oder aber komplett aus Einzelstützen mit Elastikfaden verspannt, wie ich es bei Tessarevich oder HMS Anchusa gemacht habe, das ist aber wirklich nur was für Masochisten..
Diese Bauform mit Fußleiste hat sich in den letzten Jahren allgemein durchgesetzt, ist mir auch die liebste.
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-Otto von Bismarck

147

Samstag, 29. Oktober 2022, 13:53

Moin Jochen,

wieder einmal gnadenlos schöne Arbeiten und sehr findige Details (Ladeschale!) :ok: :love:

Die Flaggenmasten an Bug und Heck waren abnehmbar, bei Schiffen der Kriegsmarine wurden sie nur im Hafen und auf Reede benutzt. In See waren sie abmontiert oder auch nicht, da ich aber nicht feststellen konnte, wo sie bei Nichtbenutzung gestaut waren (sicher irgendwo an
Deck, aber wo?) habe ich sie eben montiert.
Auch heute ist das bei der grauen Flotte noch so. Die Flaggenstöcke (so heißen sie richtig :pfeif: ) werden aus den Haltern gezogen und dann irgendwo Innenbords verstaut. Im Hafen bleiben sie, auch nach der Flaggenparade, stehen. Da wird dann die Gösch bzw. Heckflagge abgeschäckelt.

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148

Sonntag, 30. Oktober 2022, 08:14

Hi Jochen
Und wieder ist eine graue Lady gebohren.
Tolle Arbeiten die Du wieder zeigst.
Aber da sieht man mal wieder das auch bei den 1:350 ern nich alles passig ist.
Man muss da schon mal etwas verschieben damit es mit dem Holzdeck und den anderen Teilen passt.
Aber genug geschwafelt.....klasse :ok: :ok: :prost: :respekt:

149

Sonntag, 30. Oktober 2022, 13:50

Mahlzeit allerseits!

Es ist vollbracht:










































Was lange währt...
Eineinhalb Jahre Bauzeit ist für meine Verhältnisse schon ganz ausserordentlich lang. Einige Monate gehen sicher zu Lasten des Umzuges, aber auch der Bau selber hat sich gezogen. Einerseits natürlich, weil ich mit dem AOTS-Buch zum Schiff wirklich optimales Referenzmaterial hatte und deswegen viele Unstimmigkeiten beseitigen konnte, die mir sonst kaum aufgefallen wären, andererseits aber auch, weil der Bausatz selber einige gravierende Mängel hat, die ich so nicht erwartet habe. Zwar sind Fertigungsqualität und Passgenauigkeit, abgesehen vom Unterwasserschiff, durchgehend gut und viele Details wirklich schön gemacht, aber der gesamte Bauzustand stellt nicht etwa Zustand 1943 dar, sondern eine Mischung der Zustände von 1940 bis 1943. Etliches fehlt, z.B. MES-Schleife und kleine Rettungsflöße, anderes ist schlicht falsch wie die großen Rettungsflöße, die eher britischen ähneln. Die Rohrhosen aus Weichplastik sind eine nette Idee in miserabeler Ausführung, und die Bauanleitung ist, wie bei Dragon gewohnt, ein schlechter Scherz.
Alles in allem ein eigentlich schöner Bausatz mit vielen vermeidbaren Schwächen zu einem relativ hohen Preis. Zwei von fünf Sternen.

So, das musste mal gesagt werden...

Aber natürlich lasse ich mir davon den Spass nicht vermiesen, das nächste Projekt lauert schon, und es ist kein Dragon-Bausatz.

Bleibt mir gewogen!
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-Otto von Bismarck

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150

Sonntag, 30. Oktober 2022, 14:08

Hi Jochen
Herzlich Glückwunsch zur Fertigstellung. :ok: :ok: :respekt:

Schönes Schiff geworden. :prost:

Das mit den Vermischungen der Bauzustände hat dich erwischt und bei meiner Scharnhorst ist das auch so.
Das sieht man mal wieder das die Anbieter das alle falsch machen.
Aber egal...sonst haben wir ja nix mehr zu tun.. :ok: :ok: ;)

Viel Spaß bei deinem nächsten Projekt und ich freue mich schon zu schnuppern. :D

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