Das Wettringer Modellbauforum

Weiter geht es mit der Oberflächenbearbeitung. Die flächigen Bauteile habe ich mit 1200er Nass-Schleifpapier angeschliffen. Die weniger gut zugängigen Bereiche mit einer alten Zahnbürste und Scheuermilch abgeschrubbt. Ebenso bin ich mit den vielen Kleinteilen verfahren. Danach wurde alles gründlich abgespült und von Schleifresten gereinigt. Insbesondere die Scheuermilch setzt sich manchmal in den Ecken fest, oder verbleibt in den weniger zugänglichen Stellen. Die Alu-Teile bekamen lediglich eine Reinigung mit einer handelsüblichen Seife. An dieser Stelle möcht ich gerne noch ein mal vor Geschirrspülmitteln warnen. Diese Mittel haben sogenannte Rückfetter um die Hände zu schonen. Man erreicht also genau das Gegenteil von dem was man sich wünscht. Bei mir hat es eine Weile gedauert, bis ich hinter dieses Geheimnis gekommen bin.
Dazu ein Erklärvideo :

https://www.youtube.com/watch?v=p5AcXFpYzlQ

Die Nass-Schleiferei hat den Vorteil, dass für einige Zeit dabei die statische Aufladung der Teile abgebaut wird. Da das Reiben eine statische Aufladung erzeugt, habe ich die Teile nur mit einem Baumwolltuch trocken getupft.




Danach ging alles unter die Trockenkiste und wartet nun auf die Grundierung.

Bis später mal
Günter

Am Wochenende habe ich die meisten Einzelteile grundiert. Benutzt habe ich den MrFinishing-Surfacer 1500 von Gunze, den es in Weiß, Grau und Schwarz gibt. Die Grundierung ist sehr fein und hinterlässt eine samtfeine und haftfähige Oberfläche. Der Spritzdruck lag bei 1,2 bar. Verdünnt habe ich mit ca. 65% Leveling-Thinner zu 35% Grundierung.


Die Grundierung von Gunze habe ich mir in drei Farben bestellt, welche ich je nach Untergrund genutzt habe.


Für die Kleinteile reicht mir meine Tisch-Absauge. Das Gerät hat zwei Papst-Lüfter mit insgesamt 40 Watt Leistung. Damit kann man ein Drei-Filtersystem problemlos betreiben und sorgt für ausreichend gereinigte Luft.


Die reinen Aluminium-Teile habe ich zuerst mit einer dünnen Haftschicht mittels des Gunze Mr.Metal-Primer versehen. Dadurch wird die Haftung des MrFinishing-Surfacer verbessert.










Die Abgasanlage habe ich sicherheitshalber mit einer grauen Humbrol-Mattfarbe lackiert. Sie haftet auf der Kunststoff- sowie der Aluminium-Oberfläche gleichermaßen gut.

Das war es erstmal, bis später dann
Günter

Nach einer kleinen Auszeit geht es nun mit dem Modell weiter, genauer gesagt, erstmal mit der Farbgebung der Felgen. Laut Bauplan sollten die Felgen in Schwarz mit einer silbernen Flanke lackiert werden. In meiner Bilderrecherche habe ich keine solche Felgen gefunden. Entweder waren die Felgen ganz in schwarzer- oder in einer dunklfarbigen Lackierung. Da ich aus der damaligen Zeit vorwiegend nur schwarzweiße Bilder gefunden habe, die zu der genauen Farbgebung nichts aussagen, habe ich mich an den noch vorhandenen restaurierten Modellen orientiert. Bei diesen Autos sind die Felgen in einem dunklen Metallic-Braun lackiert.


Leider hatte ich diesen Farbton in meiner Sammlung nicht, weshalb ich ihn anzumischen versuchte. Ausgangsbasis waren Goldtöne, die ich mit Schwarz und Rot zu einem Dunkelbraun mischte. Dabei bin ich ganz akribisch vorgegangen. Einige Tropfen hiervon und einige Tropfen davon bildeten den Anfang meiner Versuchsreihe. Kurz gesagt, die angerührten Farbmengen wurden immer größer und der Gestank immer unerträglicher. Am Ende gab es eine riesige Sauerei mit umgefallenen Farbbechern und verschmierten Fingern.






Auch wenn ich die Farben nicht so besonders mag, bin ich letztlich bei den Vallejo Farben hängen geblieben. Der Vorteil lag in der guten Mischbarkeit des Goldtones mit der roten und schwarzen Farbe.






Bei mir macht die Vallejo-Farbe mit einer 0,2er Düse immer Problem, weshalb ich meine Grafo mit einer 0,4er Nadel genommen habe. Die Grafo hat den Vorteil, dass der Farbbecher an der Seite angeschraubt ist und ich einen Filter dazwischen setzen kann.




Obgleich Rot und Schwarz neu waren und ich sie auch gut durchgemischt hatte, kann man verbliebene Farbflocken aller drei Farben in dem Filter finden.


Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Es entspricht annähernd der Farbgebung der restaurierten Modelle. Was noch fehlt, ist eine Schutzschicht Topcoat in Seidenmatt. Dazu habe ich aus der blauen Knickeldose von Gunze etwas Klarlack dekantiert und dies am folgenden Tag auf die Felgen aufgetragen.

Das war es erstmal.
Bis später
Günter

Zitat von »aberhallo1965«

ist eine schöne Farbe und top lackiert .

vielen Dank Michael, dass hat mir auch reichlich Nerven gekostet.

Leider habe ich im Internet keine aussagefähigen Bilder zum Fahrersitz gefunden. Da mir damit die Vorgaben für eine Verbesserung fehlen, werde ich also die Bausatzvariante so belassen.


Um ein wenig Kontrast zu den schwarzen Seitenwänden zu bekommen, habe ich dem Mattschwarz ein klein wenig Blau hinzugegeben. Auf dem Foto ist es aber nicht zu erkenn.


Das Abkleben in den Kanten war mit einem Tamiya-Tape nicht zu machen, weshalb ich den Mittelteil mit BMF abgeklebt habe.


Soweit ist der Sitz erstmal in den Grundfarben lackiert. Die Feinheiten kommen später.

Bis demnächst
Günter

Hallo Michael,
vielen Dank für die Bilder. Vermutlich handelt es sich hier um Einlagen, welche mehr oder weniger lose auf den Fahrersitzen gelegt wurden. Solche Einlagen habe ich in mehrfacher Ausführung gefunden. Es gab auch welche mit einer Längsversteppung, oder einfachen stoffumwickelten Schaumstoff. Vermutlich wurden die gleichen Sitzkissen auch bei anderen Fahrzeugherstellern verwendet. So habe ich bei einem Ferrari eine ähnliche querversteppte Einlage gefunden. Vermutlich bestand der eigentliche Sitz lediglich aus einer zusammengefalteten Aluminiumkiste mit beklebtem Schaumstoff. In einem Bildband habe ich mal ein ganz undeutliches Bild gefunden, dass den Tamiya-Sitz in etwa entsprechen könnte. Ein weiteres undeutliches Bild zeigte den danebenliegenden Überzug aus einem unbestimmten Material.



Um ein wenig Leben in die ansonsten farblose Umgebung zu bekommen, hätte ich mir einen Stoffbezug mit bedruckten Kirschblüten gewünscht.
Bis später
Günter

Es ist immer ein Problem, wenn auf dem schwarzen Untergrund eine Weiße Farbe aufgetragen wird. Die Befestigungsstellen werden später in Racing-Weiß gespritzt und sollen keinen Farbunterschied zur Karosserie aufweisen, weshalb ich sie zweimal dünn grundiert habe.



Bis später
Günter

Der Stoßdämpfer soll nach Bauplan in Orange X-6 lackiert werden, was aber nicht dem Original entspricht. Benutzt habe ich einen Farbton von Modell-Master, der dem Originalfarbton wesentlich näher kommt.


Die Klebeflächen sind mit Maskol von Humbrol abgedeckt. Ein feiner Kupferdrahtwicklung soll das Gewinde für die Einstellschraube darstellen und wird später noch entsprechend übermalt.

Bis später
Günter

Die Einspritzpumpe und einige unbekannte Komponenten waren auf mehreren rötlichen Pertinax- oder Kunststoffplatten Installiert. Auf den Reverenzbildern waren die Platten in Braun, Rot oder Orange zu finden.


Damit die Messinganschlüsse farbfrei bleiben, habe ich sie mit ein Stück Schlauch abgedeckt. Die Klebefläche ist mit einem Maskierungsmittel und Tamiya-Tape abgedeckt.


Grundiert wurde mit dem besagten Gunze Surfacer 1500 in Grau, dem ich ca. 60% Verdünnung zugemischt habe.


Der gewünschte Farbton ergab sich aus dem Mischungsverhältnis dieser beiden Farben.


Das Ganze kann jetzt erstmal in Ruhe trocknen. Die Pumpe wird später in Alu-Silber bemalt.

Das war es mal wieder
Bis später
Günter

Hallo Martin,
vielen Dank für Dein Kompliment. Nach dem langen Auf- und Umbau macht es mir spaß mit den Farben zu arbeiten. Der Motor ist jetzt auch fertig lackiert. Einige Bilder dazu kommen später.
Viele Grüße
Günter

Weiter geht es mit dem Motor


Auf der schwarzen Grundierung kommen die Silber- und Goldtöne gut zur Geltung.


Die 1500er Grundierung von Gunze ist so fein, dass auch kleinere Details erhalten bleiben. Auch hier wieder das Mischungsverhältnis von 40% Grundierung mit 60% Leveling Thinner.


Die Bohrungen für die Ansaugtrichter habe ich mit kleinen Stücken einer Kabelisolierung und Maskol verschlossen. Auch die Anschlüsse für die Benzinleitungen sind mit einem Schlauch abdeckt.


Um später keine Farbe an den Klebepunkten abkratzen zu müssen, sind alle Verbindungsstellen abgedeckt.


Die Ventildeckel


Den Motor habe ich mit Alclad 101 gespritzt.


Aus den bekannten Farben von Vallejo ist der Goldton zusammengestellt. Diesmal habe ich etwas weniger Rot und Schwarz zugemischt. Leider geben die Bilder den eigentlichen Farbton nicht korrekt wieder. Durch die Spiegelung erscheinen sie auf den Fotos etwas heller als sie eigentlich sind.


Die eigentliche Herausforderung war hier war hier das Abkleben der zu spritzenden Komponenten.


Da die Vallejo-Farbe nicht sonderlich Grifffest ist, bekommt sie nach dem Trocknen noch eine dünne Schicht Klarlack in seidenmatt.

Bis später
Günter

Teile des Monocoque sind grundiert und kommen zum Trocknen unter die Trockenbox.



Es geht immerweiter.

Bis demnächst
Günter

Ein paar Detail-Bilder meiner Pinselei und Airbrush-Spritzerei.
Der orangene Nähfaden wurde aufgesplissen. Einer der Fäden wurde dann als Dichtung für die Benzinpumpe benutzt. Ich hatte mir das Ergebnis schöner vorgestellt, aber jetzt bleibt es so.













Bis bald
Günter

Weiter geht es mit der Farbgestaltung. Dazu wurde etwas Racing-White TS7 aus der Tamiya Knickeldose dekantiert. Gespritzt habe ich damit einige Teile des Chassis, genauer gesagt, erstmal die Frontpartie und den Unterboden. Anschließen habe ich noch ein paar Schraubenköpfe an der Kühlerverstrebung angebracht. Welche Farbe die Streben bekommen werden ist noch offen. Die damaligen Fahrzeuge hatten weiße Streben. Restaurierte Fahrzeuge waren hingegen nur mit schwarzen Streben zu finden.
Hier also der Stand der Dinge:





Bis demnächst
Günter

... vielen Dank Martin, freut mich wenn es Dir gefällt.

Die beiden Unterteile des Monocoque sind sehr aufwendig zu lackieren und im Vorfeld mit viel Abklebearbeit verbunden. Es bedurfte viel Geduld und Mühe um das Tamiya-Tape um die ganzen Ecken und Kanten zu kleben. Zum zusätzlichen Abdichten der ganzen Klebefugen habe ich sicherheitshalber noch etwas Maskol aufgetragen. Das Cockpit ist in Tamiya seitenmatt Schwarz gespritzt Einen sehr schönen Silberton hat das SuperMetallic von Gunze, mit dem ich die Ölbox gespritzt habe.
Meine Vorgehensweise habe ich wie immer mit ein paar Bildern dokumentiert.














Die obere Achsstrebe habe ich mit Vallejo-Air schwarz angestrichen. Der Spalt zwischen den beiden Bauteilen ist bausatzbedingt und wird später mit der Hitzeschutzfolie aus der Cremdose überdeckt.


Ich weiß nicht wie es euch ergeht, aber bei mir ist nie genügend Platz auf dem Arbeitstisch.

Bis später
Günter

… ja genau Michael, wir sind fleißige Modellbauer, denn wer Ordnung liebt, ist nur zu faul zum Suchen …

Da ich keine Referenzbilder von dem Unterboden gefunden habe, ist die Farbgebung nach meinen Vorstellungen und der Wahrscheinlichkeit entstanden. Weiterhin habe ich versucht, dem Ganzen ein paar Gebrauchsspuren zu geben, Steinschlag und Straßenschmutz inklusive. Eine strategische Vorgehensweise hatte ich dabei nicht. Eher ging ich ungeordnet mit dieser und jener Farbe zu Werke. Das Resultat ist vielleicht etwas übertrieben, aber besser als eine sterile Farbgebung.
Hier nun die selbstredenden Bilder:











Bis demnächst
Günter

Hallo Wolle,
vielen Dank für Dein Kompliment.
Hast du ein Bild von deinem „kreativen Chaos“?
Viele Grüße
Günter

Heute habe ich die restlichen Teile der Karosserie grundiert. Zum Einsatz kam wieder der Mr.Finishing von Gunze. Wie ich finde, eine sehr feine Grundierung mit ausgezeichneter Haftfähigkeit. Verdünnt habe ich sie mit ca. 60% Leveling Thinner. Der Spritzdruck lag bei 1,2 Bar mit einer 0,4er Düsengröße.


Da ich nicht wusste, wie ich dieses Karosserieteil handhaben sollte, habe ich kreuz und quer angespitzte Gussast-Stifte mit Handgriff eingeklebt.


Die Klarsichtteile bekamen eine etwas dickere Grundier-Schicht


Nur das Lüftungsgitter wurde etwas dezenter behandelt.




Nach dem Spritzvorgang habe ich die Teile sofort unter die Trockenkiste verfrachtet, dort können sie staubfrei durchtrocknen.

Das war es mal wieder.
Bis demnächst
Günter

Die grundierten Teile habe ich mit einem 3000er Schleifschwamm unter fliesendem Wasser geglättet. Nach einer ausgiebigen Trockenphase kam dann der dekantiert Lack auf das Modell. Gespritzt habe ich wieder mit einer 0,4er Düse und bei ca. 1,2 bar. Wie bei dem Tamiya-Lack üblich, stellte sich nach kurzer Trockenzeit eine leichte Orangehaut ein, welche man aber später problemlos wegschleifen kann. Die Arbeit liegt nun unter der Trockenkiste und sollte ein paar Tage gut durchtrocknen.







Bis später
Günter