Servus
Ehrlich, ich bin echt gerührt wie viele treue Modellbau-Gefährten gleich wieder an Bord gekommen sind, die alte Garde ist fast vollständig angetreten - vielen vielen Dank für Eure netten Kommentare ….
Als neue „Beobachter“ möchte ich Jürgen und Rolf hier auf meiner Werft begrüßen.
Nun, winzig waren die 20mm Flaks ja schon und ohne Lupenbrille würde ich es nicht mehr hinbekommen….
@Hans Jürgen… fast zu schade zum Lackieren… das stimmt wohl. Ich hoffe, ich kann die Details danach mit diversen Methoden wieder hervorarbeiten.
@ Jürgen Waldemann – Klar, U-1 wäre eine tolle Herausforderung. Ich muss aber mal schauen, das ich bei meinem Boot vorankomme…
Jetzt aber: Wie angekündigt, habe ich mich dem Eigenbau der Wintergarten-Reling gewidmet. Die von Revell im Bausatz vorhandene Reling wollte mir einfach nicht gefallen. Das Plastikteil hat überall einen Durchmesser von 1 mm oder mehr (entspricht mind. 72 mm in Real) und ist somit um gut das Doppelte zu dick.
Die ersten Versuche auf einer Keramikplatte zu „schlossern“ gingen voll daneben… zu unregelmäßig war das Ergebnis.
Schnell wurde mir klar, das hier nur eine Art Schablone zum Erfolg führen kann.
Hier nun mein Vorgehen für Nachahmer:
Ich begann aus einem 2mm Sperrholz den Grundriss des oberen Wintergartens aufzuzeichnen.
Danach wurde ausgeschnitten und die Positionen der Relingsstützen laut Original-Bauplan ermittelt. Die kleinen Holzstreifen wurden an den orange gefärbten Stellen mit einer Gärung von 15 Grad versehen, um den Wintergarten nach oben hin breiter werden zu lassen.
Aufgeklebt wurden die Holzstreifen mit einem Sekundenkleber und gleichzeitig mit Glasgranulat verstärkt.
Hält „Bombenfest“
Nun stelle ich euch ein weiteres Tool von mir vor: die Mini-Hebebühne. Ich habe sie schon 10 Jahre und hat mir schon oft bei Präzisionsarbeiten beste Dienste erwiesen.
Durch die wirklich stufenlose Hebe/Senkfunktion kann ich damit Bauteile exact auf gleicher Höhe bohren, fräsen, schleifen etc….
In diesem Fall ist es Bohren in die Schablone mit einem 0,5 mm Bohrer zur Aufnahme der Relingstützen – alle in exakt gleicher Höhe. Dies ist wichtig, um einen späteren Verzug der Reling zu vermeiden.
Weiter geht es mit der Vorbereitung des oberen Handlaufes – gefertigt aus 0,6 mm Messingröhrchen. Bevorzugt wurde das Röhrchen gegenüber Draht wegen der besseren Eigenstabilität gegen Verzug/Verbiegen.
Damit der Handlauf in gleicher Höhe die Schablone umläuft, habe ich wiederum Löcher für Stecknadeln gebohrt.
Die Relingsstützen sind aus 0,5 mm Messingrohr. Jede Stütze wird einzeln gefertigt -akribisch unten gebogen und oben abgelängt.
Die unteren Querstreben wurden aus 0,4 mm Draht gefertigt.
Um alle Drahtstücken ( á ca. 10 mm lang) beim Löten auf Position zu halten, baute ich mir einen weiteren kleinen Helfer.
Bevor ich dann die Reling von der Schablone ablöste, wurde sie noch grob mit einer feinen Diamantfeile vorgesäubert.
Vorsichtig wurde das filigrane Werk von der Schablone ausgefädelt.
Weiter ging es mit den Bohrlöchern am Wintergarten zur Aufnahme der Relingstützen, die Hebebühne wieder in „Action“
Nun ein Vergleich zur Revell-Reling…
Oder dem gefürchteten „Centstück“
Ein Originalfoto von U-505 aus dem Museum in Chicago
Und zu guter Letzt noch ein paar Bilder am Turmaufbau. Die vordere Reling wurde noch nicht am Turm eingepasst, das folgt vor der Endmontage.
Nun, ich hoffe, ihr hattes Spaß, ich werde jetzt in die Bastelstube gehen und mit der Reling des unteren Wintergarten weitermachen….
Wünsche euch ein schönes Wochenende,
Gruß, Gustav