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391

Samstag, 23. November 2019, 15:38

Hier hat sich lange nichts mehr getan. Das liegt daran, dass ich mit meinen bisherigen Versuchen zum Aufbringen von Ornamenten auf der Bordwand immer noch nicht so ganz zufrieden bin. Leider weiß ich nicht, was ich tun soll, damit das anders wird.
An anderer Stelle habe ich davon berichtet, dass ich – fast schon durch Zufall – darauf verfallen bin, Plankenstrukturen vermittels Klebeband herzustellen. Bei der Staatenyacht hatte ich auf die Plankenstruktur verzichtet, weil mir eine Gravur des kleinen Teils zu kompliziert erschien. Jetzt habe ich einen der Abgüsse hergenommen, die Ornamente rund um die Stückpforten entfernt und die Klebebandplanken aufgebracht. Ob es jetzt möglich ist, das Modell in diesem Zustand noch einmal abzuformen? Ich bin sehr skeptisch.
Aber ich werde es versuchen!







Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
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392

Donnerstag, 28. November 2019, 09:15

Ich bin natürlich weit davon entfernt, mich irgendwie loben zu wollen. – Dennoch möchte ich sagen: Es ist gelungen!
Das nächste Bild zeigt zunächst einmal einen der ersten Abgüsse und davor einen aus der Form 2.0.



Es war und ist also tatsächlich möglich, die gesamte Galion inklusive der Knie mit abzuformen und abzugießen. Wahrscheinlich wird die Form keine zweistellige Zahl von Abgüssen hergeben, aber beim ersten Probeguss hat sie nicht gelitten.
Hier ist der Probeabguss bereits grundiert und man erkennt die meines Erachtens doch sehr exakte und dezente Plankenstruktur, die mit einer Gravurnadel so nicht hätte erreicht werden können. Die sichtbaren Gusslunker rühren vom Einschluss von Luftblasen, und der wiederum rührt daher, dass ich mit einer letzten Menge Harz arbeiten musste, die praktisch schon gekippt war und statt der Flüssigkeit von Öl die von Seife aus dem Seifenspender hatte. Neues Material ist im Anrollen, vielleicht kann ich am Wochenende einen vorläufig endgültigen Abguss fertigen.



Schmidt
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Beiträge: 1 221

Realname: Dirk Wörner

Wohnort: Harsewinkel

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393

Donnerstag, 28. November 2019, 11:53

Coole Sache das.... :thumbsup:

394

Freitag, 16. Oktober 2020, 11:41

Mein zweiter Statenjacht-Umbau (Pyro) gehört leider auch zu den Projekten, die in eine ästhetische Warteschleife geraten sind. Grund dafür war, dass ich bei meinen Bemühungen um Ornamente aus Nassschiebebildern (technikbedingt) auf der Stelle getreten bin. Dazu kam erschwerend, dass meine Befürchtung, das erste Exemplar des zweiten Umbaus könnte womöglich etwas zu farbig geraten sein, sich bewahrheitet hat. Der Kindergeburtstagseindruck des grundieren Modells schwand auch bei der Behandlung mit Ölfarbe nicht so sehr, wie ich mir das gewünscht hätte. Hier der traurige Beweis.









Zu viele Streifen, zu viele Farben. Und irgendwie verträgt der Rumpf nicht so viel Bunt, jedenfalls nach meinem Empfinden.

Also habe ich ihn jetzt endlich teilweise ablackiert bzw. abgeschliffen und eine dezentere Farbgebung vorgenommen. Dabei ist zwar weitgehend eine Kopie der ersten Jacht entstanden; aber das ist jetzt nicht so schlimm, wenn der wesentliche Unterschied sollte in einer veränderten Silhouette der Takelage bestehen. Dazu später mehr. Ansonsten ist nichts verloren, denn ich besitze jetzt eine funktionierende Form für den Rumpf, den ich später mit ganz anderen achteren Aufbauten versehen möchte. Abschließend noch die Gegenüberstellung der beiden Modelle, das erste ein „Original“, das zweite ein Abguss. Der wesentliche Unterschied liegt in der Gestaltung der Galion, die mir meines Erachtens beim zweiten Modell erheblich eleganter gelungen ist.









Schmidt
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395

Sonntag, 18. Oktober 2020, 14:03

Von einem weiteren Abguss der Staatenyacht hatte ich alle Ornamente, Fenster etc. sowie das erhöhte Schanzkleid abgeschliffen. Der „Block“ auf dem Achterdeck dient jetzt nur noch dazu, veränderten Seitenteilen und einem anderen Heckspiegel Halt zu geben.






Schmidt
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396

Montag, 19. Oktober 2020, 18:02

Wenn ich so Deine Zwischenbilder sehe bekomme ich immer Pipi in die Augen, siehst Du hier ;(.
Bin am Ende mal gespannt, ob die Zweite genauso schön wird wie die Erste Statenjacht.

Gruß
Steffen
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Zum DOWNLOAD für Interessierte der Segelplan der Le Glorieux
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

397

Mittwoch, 4. November 2020, 13:08




Ich bin es angegangen: das Projekt eines neuen Figurenschmucks für die zweite Statenjacht. Es ist mir wohl doch zu langweilig, einfach nur eine Version 1.1. der ersten Jacht zu bauen. Also habe ich damit begonnen, eine Reihe von jungen Pariserinnen - Quatsch!- Preiserianerinnen in Richtung "Griechische Göttin" umzukleiden. Zuerst habe ich sie auf der Rückseite ein bisschen planer geschliffen, damit sie sich besser an die Bordwand schmiegen können. Ich bitte dafür in aller Form um Entschuldigung. Dann habe ich sie auf eine Polyplatte geklebt, denn nur so ist es möglich, an ihnen zu arbeiten, messen sie doch nur wenig über 10 Millimeter. Und nun das Eigentliche: Verstärkt durch zwei übereinander getragene Brillen, bin ich jetzt dabei, ihre luftig-lässig-geschäftsmäßige Kleidung im Stil der 60er Jahre auf antik (Tunica und Toga) aufzuplustern und ihnen etwa üppigere Frisuren zu verpassen - letztes, um die allzu winzigen Köpfe ein bisschen zu betonen. Material und Werkzeug: Zahnstocher und Magic Sculp sowie mehrere Apps zur allgemeinen Entspannung und insbesondere zur Herunterregulierung des Atemrhythmus auf unter 3 Atemzüge pro Minute.
Natürlich wird die fertigen Göttinnen das Abformen erwarten. Das erwartet im Hause Schmidt praktisch alles und jeden. Das wird zwar garantiert nicht zu 100 Prozent funktionieren. Aber schon wenn ich 4-6 verschiedene Damen zuverlässig reproduzieren könnte, stünde ausreichend Personal für ein neues Figurenkonzept zur Verfügung.
Coco Schmidt
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398

Mittwoch, 4. November 2020, 13:44

Moin Moin,

das sieht doch schon mal richtig gut aus. Ich bin auf das Endergebnis gespannt ...

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
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399

Freitag, 6. November 2020, 11:58

Jetzt beginnt die Umgestaltung des gesamten Heckaufbaus. Zuerst hatte ich vorgehabt, mich auf die Seitenflächen zu beschränken. Reduzierung der Fensterzahl, dafür größere und besser detaillierte Figuren.





Aber dann hat es auch den Heckspiegel erwischt. Er ist das bei Fotografien wie bei Gemälden bevorzugte Motiv und sollte deshalb ein Eigenleben besitzen, sich von Jacht Nummer 1 abheben.




Eine erste Stellprobe für das neue Seitenteil an Steuerbord. Noch fehlt schmerzlich die barocke Anmutung. Ich hoffe, die kommt nach.






Schmidt
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400

Freitag, 6. November 2020, 15:08

Ich hoffe, die kommt nach.
Ich bin überzeugt :)
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401

Sonntag, 8. November 2020, 14:17





Das neue Seitenteil für die Heckkabine der Statenjacht, bereits in den Grundfarben angemalt. Einzig die Bekleidung der jungen Damen sollte noch komplettiert werden. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das wirklich gut aussehen wird. ;( Man wird sehen, was das Öl daraus macht.
Schmidt
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402

Montag, 9. November 2020, 12:34




Das Öl hat gesprochen. (Ich entschuldige mich für diese dämliche Redewendung.) Und ich bin nicht zufrieden. Gut, die Farben waren nicht ausreichend stark aufgelegt und vor allem nicht ausreichend lange getrocknet. Deshalb ist beim Entfernen der Ölfarbe aus den sehr schmalen Ritzen nicht alles Öl, dafür aber einiges an Farbe wieder verschwunden. Aber dafür war das ja nur ein Test, das lässt sich besser machen. Auch die Proportionen finde ich im ganzen o. k. und die 4 Göttinnen sind mindestens so gut, wie ich es erwartet hatte. Was mir nicht gefällt (auf dem Foto nicht zu erkennen): die Fenster stehen zu weit heraus und wirken aufgeklebt, was sie auch sind. Sie dürften nicht so prominent sein. Außerdem sind die Abstützungen nach unten (Magic Sculp frei aus der Hand) nicht state of the art. Das sieht eher nach Jagdhütte als nach Staatenyacht aus. (Ich entschuldige mich für das Wortspiel.)

Auf ein Neues!
Schmidt
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403

Montag, 9. November 2020, 12:50

Moin,

Und ich bin nicht zufrieden.
Ganz ehrlich ... wäre ich auch nicht :( :( :( . Da hat man sich an deutlich schöneres gewöhnt in den letzten Jahren. Wenn ich dich richtig einschätze wirst du uns aber sicherlich nach entsprechender Trocken-Zeit eine deutlich verbesserte Version zeigen ...

Ingo
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404

Samstag, 14. November 2020, 13:55

Ich bin für die Version 2.0 einen anderen Weg gegangen. Fenster und Rahmen sind jetzt stärker in die Seitenwand eingebettet. Das Gussteil wird ohne jede Verzierung oder Figur hergestellt, so dass die Herstellung und Anbringung von Ornamenten oder Figuren separat erfolgen kann. Dadurch sollen insbesondere die sehr filigranen Figuren davor geschützt werden, unter dem Öl vollends zu verschwinden.


Hier zu sehen: die erste Version mit den Grundfarben, die erste Version unter Öl, die zweite Version in den Grundfarben. Lose aufgelegt: eine nur zart grundierte Figur. Man kann erkennen, dass sie wesentlich detaillierter ist, als das unter der bisherigen Farbbehandlung zu erkennen war.





Schmidt
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405

Montag, 16. November 2020, 06:44

Moin Moin,

meiner Meinung nach ist auf den Fenstern zu viel Ölfarbe stehen geblieben. Das ist ja praktisch eine "schwarze Wand" Durchblick wäre hier sicherlich keiner mehr möglich gewesen :nixweis:
Weniger Ölfarbe auf den Fenstern würde diese im Vergleich zur Umgebung besser hervorheben, jetzt sind es nur dunkle Gitter vor einer dunklen Wand :S
Bei der nachträglich hinzugefügten Figur hast du meine volle Zustimmung. So sieht es deutlich besser weil detaillierter aus :ok:

Ingo
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406

Montag, 16. November 2020, 11:30

Das wäre ein Missverständnis: die Fenster auf dem unteren Teil sind nur grundiert. Die „Scheiben“ bekommen einen hauchdünnen Überzug aus Klarlack und anschließend eine noch viel hauchdünnere Trockenbemalung, um die Gitter hervorzuheben. Ich habe an anderer Stelle mit anderen Materialien (Metallgitterzaun, Flüssigglas etc.) experimentiert, doch dann waren mir die Gitter stets nicht filigran genug, die endgültige Anmutung ist jetzt jedenfalls noch lange nicht erreicht.


Das sind die 4 Teile, die ich jetzt universell für jeden Aufbau einer Staatenyacht verwenden kann. Frontschott, Seitenteile ohne große Ornamente (die Girlanden lassen sich ggf. leicht beseitigen) oder Figuren, Dach, exakt angepasst, und Heckspiegel ohne jede Gestaltung.




Der Abguss der Staatenyacht wird dazu hinten so weit besägt und beschnitten, dass die Teile passen und Halt haben.





Hier sind die Teile bereits auf einem anderen, noch nicht weiter gestrichenen Abguss montiert. Am Heckspiegel stehen probehalber die beiden Huekmannen, bei denen es sich hier um Huekfrauen handelt (in holländischer Tracht, wenn ich das hinkriege). Zum Vergleich der Heckspiegel der ersten Staatenjacht, der komplett aus Kopien vom Heckspiegel eines Vasamodells zusammengepuzzelt war.















Und zum Abschluss 2 leger sitzende Preiserinnen im Maßstab TT, die sich als Schmuckfiguren für Frontschott und seitliche Reling anbieten. Mal sehen, ob ich ihre Anmutung in Richtung Barock zurückdrängen kann, ohne dabei mein Augenlicht zu verlieren und eine Schüttellähmung auszuprägen.





Schmidt
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407

Dienstag, 17. November 2020, 13:28







Ich wollte einmal den Ausschnitt eines zeitgenössischen Gemäldes einer Staatenjacht zeigen, an ich mich jetzt orientiere. So verschieden die Fahrzeuge waren, so gab es doch gewisse Standards bei der Gestaltung und Ausschmückung der hinteren Aufbauten. Für das siebzehnte Jahrhundert findet man häufig diese Ausprägung: 3 schräge Fenster an der Seite, flankiert von lebensgroßen Figuren, zwei Huekmannen, die mit den seitlichen Figuren quasi Schulter an Schulter stehen, auf dem Heckspiegel ein Wappen, darüber eine Reihe schmaler Fenster, keine oder nur wenige Ornamente oberhalb des Kajütendaches. Unterhalb des Heckspiegels die zeittypischen "Stützfiguren", und schließlich seitlich halb liegende, halb sitzende Figuren im Halbrelief. Bei der abgebildeten Jacht handelt es sich meiner Meinung nach um ein besonders prächtiges Exemplar. Die seitlichen Figuren, unter denen sich eine unbekleidete schwarze befindet, werden sicherlich allegorische Bedeutung gehabt haben. Sie könnten Kontinente oder Länder oder Kolonien darstellen, möglicherweise aber auch Flüsse oder Meere präsentieren. Für zufällig sollte man die Ausschmückung dieser Schiffe niemals halten, es lag ihnen ein „Figurenprogramm" zugrunde, wie man es für die Vasa nach ihrer Bergung so genau entschlüsseln konnte.
Schmidt
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408

Dienstag, 24. August 2021, 11:31

Don't give up the ship!

Die Älteren werden sich vielleicht erinnern. Im Frühjahr 2019 hatte ich das Projekt einer zweiten Staatenjacht auf der Basis des Pyro-Rumpfes begonnen. Nach glücklichem Beginn (die Abformung des vergleichsweise voluminösen Rumpfes war gelungen) geriet das Projekt in die Krise, weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, den oberen Teil der Bordwand umlaufend mit attraktivem Verzierungswerk zu versehen. Obwohl die letzten Versuche, eigens hergestellte Nassschiebebilder nach Aufbringung auszumalen, gar nicht mal so schlechte Ergebnisse gezeitigt hatten und die Gestaltung der Seitenteile der Heckkabine ebenfalls zu meiner Zufriedenheit gelungen war, rutschte das Modell doch im letzten Herbst unter die Attraktivitätsgrenze, und ich wandte mich anderen Projekten zu.
Nun hat ein Zufall die kleine Yacht wieder zurück auf die Arbeitsplatte gebracht. Ich glaubte, mittlerweile alle meine Bausätze (und das sind nicht wenige, hö hö!) daraufhin durchgesehen zu haben, ob sich irgendwo an einem Modell Ornamente finden, die die richtige Form und Größe für meine Bordwandverzierung haben könnten. Natürlich hatte ich im 17. und 18. Jahrhundert gesucht und nicht bei den Gorch Fock und Konsorten. Doch was sehe ich vor zwei Tagen, als ich einen Baubericht hier im Forum durchblättere? Ausgerechnet die Amerigo Vespucci von Heller hat an der stilisierten Galion einen Fries von sehr detaillierten Akantusblättern, wie er zu Barockzeiten eine Art Standardverzierung war. Ihn aus dem Modell „heraus zu kopieren“, war nicht ganz einfach, weil die Galion in zwei Ebenen gebogen ist. Es gelang dann schließlich, und die ca. vier Zentimeter, die ich jetzt beliebig reproduzieren kann, passen in der Höhe exakt auf die betreffende Stelle der Staatenjacht!
Das Foto unten zeigt an einem Probeabguss einen ersten Versuch mit Farbe. Ich habe mit Absicht die sehr trennscharfen Farben Gelb und Rot gewählt. Die Verzierung ist zunächst mit Rot überstrichen und nach dem Trocknen der Farbe mit einem praktisch farbfrei abgewischt Pinsel mit Gelb trockengemalt. Dabei ist auch etwas Farbe neben und zwischen die Ornamente geraten, aber das verbessert meiner Meinung nach noch den malerischen Eindruck. Ich werde noch weitere Varianten anlegen, um dann sehen zu können, wie die Ölfarbe über diesem Arrangement wirkt.



Schmidt
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409

Donnerstag, 26. August 2021, 18:23

Ich kann wirklich heilfroh sein, dass ich meine Bauberichte in diesem Forum einigermaßen ausführlich gestalte. Bei meiner etwas wusligen Arbeitsweise dienen sie mir nämlich als notwendige Erinnerung, wenn ich nach soundsoviel Monaten oder Jahren wieder an ein Projekt zurückkehre!
Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren hatte ich mit Abziehbildern auf der Bordwand der Staatenyacht experimentiert. Sie hatten keine deckende Qualität, sollten aber als Vorlage für Bemalungen mit dem Pinsel dienen. Hier mein damals bestes Ergebnis, dass mich aber nicht recht zufrieden stellte. Das Resultat sah weniger nach barocken Ornamenten und etwas mehr nach Graffiti aus. Ich habe die Technik dann nicht weiter verfolgt. In einem größeren Maßstab müsste sie durchaus tauglich sein, aber in 1:120 überforderte sie meine Fähigkeiten als Miniaturenmaler.



Nun habe ich ja das ominöse Akantus-Ornament aus der Amerigo Vespucci heraus kopiert. Die folgenden Fotos zeigen den Unterschied zwischen der Bemalung und der Beklebung in verschiedenen Grundierungsstadien.










Wie genau sich die Bemalung vollziehen soll, weiß ich noch nicht. Ein misslungener Abguss wird als Experimentierfeld dienen.



Schließlich noch ein Blick zurück auf das Exemplar der Staatenyacht, das sich am stärksten modifizieren möchte. Die Figuren zwischen den Fenstern sind auf Antik umgearbeitete und ab gegossene Preiserianerinnen. Darunter drei weitere Figuren im Wettstreit darum, wer am elegantesten auf einem Barkholz sitzen kann. Mit einer solchen Figur schloss oft der untere Teil der Bordwand am Heck ab. Eine Favoritin steht noch nicht fest.



Schmidt
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410

Donnerstag, 26. August 2021, 22:16

Mahlzeit!

Wie die Zeit vergeht.... an die Decalversuche kann ich mich noch gut erinnen. So dreidimensional gefällt es natürlich viel besser.
Nach meinem Dafürhalten kommt als einzige die rechte Preiserin in Frage, die Beinhaltung der anderen dürfte wahrscheinlich mit den Moralvorstellungen, ganz sicher aber mit der Mode der damaligen Zeit unvereinbar gewesen sein.
Was machst du denn steuerbordseitig, gibt es ein halbwegs symetrisches Pendant?
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

411

Samstag, 28. August 2021, 11:06

Wow, das sieht ja irre gut aus - und natürlich deutlich "plastischer" als aufgemalt (wobei ich das schon wirklich sehr, sehr gut fand!).

Allerdings ...

Gerade das Gemälde der Staatenyacht zeigt etwas, was Deine Mühen möglicherweise etwas relativiert.

Ich sehe auf dem Gemälde keinerlei Schnitzereien entlang der Bordwand. Nur am Schmuck am Heck - unter den Figuren - und auch einzelne Details an der Bordwand schienen Schnitzerei bekommen zu haben.

Ich frage mich auch - auch wenn es sich um eine "Staatenyacht" handelt (von denen ich GAR KEINE Ahnung habe, aber annehme, dass sie doch irgendwie offensichtlich etwas wichtiger war, als ein einfaches Handels- oder auch ein Kriegsschiff, das nicht gerade Flagg-Schiff war (und sogar selbst wenn ..)).. - also: ich frage mich: hätte man 3dimensionale Schnitzereien entlang der gesamten Bordwand verwendet? Wären die nicht viel zu gefährdet? .. bei jedem Be- und Entladen? .. bei jedem Anlegen eines anderen Fahrzeugs? .. ggf. sogar durch Seegang, Wasser, Wind, Licht?

Mir gefiel Deine gemalte Zierung gerade deswegen. Sie hatte für meinen Geschmack ein sehr stimmiges Bild ergeben. Und wäre bei bestimmten Situationen und Manövern viel leichter zu schützen und auch zu "reparieren" gewesen.

Ich beschäftige mich gerade selbst mit Schnitzereien am Bug und Heck "meines" Schiffes (natürlich wie immer nur theoretisch) und versuche zu verstehen, wie wurde die gestaltet, befestigt und gearbeitet. Gerade solche Ornamente am Trailboard (wie heisst das auf deutsch?) am Bug, wo ja mit viel Seegang und Wassereinwirkung zu rechnen ist. Wie hat man die gemacht, so dass die das überlebten. Vermutlich war das Brett ein mehr oder minder durchgehendes Stück (zumindest über ein Zielelement hinweg), das als ganzes in die Bordwand eingefügt werden musste. Würde das an der Bordwandseite dann auch so sein? Es muss wohl - die Schnitzereien zu "teilen" würde sicher noch mehr Gefahr für die Arbeiten bedeuten. Das ist ja schon ein immenser Mehraufwand gegenüber eine Beplankung, die man überpönte und dann bemalte.


Aber:
natürlich musst Du das am Modell lassen und weiter ausarbeiten. Es ist wunderschön und auch die Technik natürlich wichtig und toll ausgearbeitet zu sehen. Und: sie liese sich ja offenbar an anderen Modellen in ähnlicher Weise anwenden. Cool! Du bist ein Meister der Reproduktion und Übertragung. Das ist phantastisch zu beobachten und sehr motivierend. Ich würde gern in die Lehre gehen beim Meister! (wo ist denn der "Verbeuge-Emoji"?).

PS: ich stimme GolfKilo einigermaße zu: die rechte der Damen hält die Beine angemessener.. was auch wieder "stabilitätstechnisch" zu begründen wäre. Einzelne frei stehende Gliedmaßen sind stets sehr gefährdet, verloren zu gehen. Allerdings: den weiteren Fußabstand der Damen mittig und links liesse sich mit nachträglich "addierender" Bearbeitung eines wallenden Gewandes, das bis zu den Fußgelenken reichte, leicht korrigieren und würde dann einerseits stablisierend und andererseits moralisch aufwerten.
Wobei: ist die Dame auf dem Gemäld an ähnlicher Position nicht nakend? .. oder ist das nur mein Wunschdenken? :D
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

412

Samstag, 28. August 2021, 15:35

lieber Marcus,
vielen Dank für deinen Beitrag und dafür, dass du dich so ausführlich mit meinem kleinen Schiff beschäftigst. Ich sage das jetzt mal ganz frei heraus: Vermutlich hast du Recht damit, dass die allermeisten Staatenyachten in diesem Bereich der Bugwand keine reliefartigen Schnitzereien, sondern gemalte Ornamente trugen. Die Gründe dafür hast du selbst angegeben. Allerdings waren die Malereien auch nicht ganz billig. Von der Staatenyacht Mary, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts dem englischen König geschenkt wurde (von der Stadt Amsterdam?) hat sich die Kostenliste erhalten; und daraus geht hervor, dass der Zierrat teurer war als das Schiff! Schnitzereien müssen nicht unbedingt teurer gewesen sein als Malereien, wie wir heute denken, denn die Farben, zumal für größere Areale, waren ein enormer Kostenfaktor, im Gegensatz zum Holz. Würde es ganz nach mir gehen, dann bekäme die kleine Yacht auch gemalte Akantus-Ornamente. Aber das, was ich da zuwege bringe, gefällt mir leider nicht.
Warum? Die Malereien waren damals immer so ausgeführt, dass sich ein dreidimensionaler Eindruck ergab. Dazu muss so eine florale Linie aus mehreren parallelen Linien in verschiedenen Farben und Helligkeiten bestehen. Das aber kriege ich mit einem noch so feinen Pinsel in diesem Maßstab nicht hin. Meine Ornamente sind mir immer zu flach geraten – daher die Bezeichnung Graffiti. Die neue Technik soll daher gewissermaßen bewirken, durch dreidimensionale Elemente den Eindruck zu erwecken, es handele sich um Malerei, die den Eindruck dreidimensionaler Elemente erweckt. (Ich habe den Satz mehrfach durchgelesen und, ja, genau das meine ich!)
Modellbau ist für mich nun mal im Wesentlichen dreidimensionale Malerei, und da geht es manchmal eben nicht darum, mit den originalen Techniken/Materialien zu arbeiten, sondern darum, Eindrücke zu erwecken und Materialien zu imitieren.
Schließlich noch eine notwendige Korrektur. Ich baue jetzt (Asche über mein Haupt) an drei Yachten gleichzeitig: eine mit dem Akantus-Bord, eine mit den neu geschaffenen Figuren zum Üben und eine mit den neu geschaffenen Figuren als Zielobjekt; letztere beide ohne Bordwand-Ornamentik. Ich brauche nun einmal immer Material, um insbesondere Farbwirkungen so realistisch wie möglich sehen und einschätzen zu können. Daher die Technik des dauernden Abformens, die zwar viel Ausschuss zurücklässt, aber dafür sorgt, dass ich immer auf das nächstuntere Level zurückkehren und dort neu beginnen kann.
Nochmals herzlichen Dank für das Lob. Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich fast alles von dem, was ich heute praktiziere, selbst irgendwo gelernt, sprich: abgeguckt habe. Ich werde nie vergessen, wie mir der Chef von Artitec in seiner Amsterdamer Firma die Modelle für das Texel Diorama zeigte und mir dazu seine Maltechnik erläuterte. Vermutlich würde ich, auch wenn mein Bastlerleben noch fünfzig Jahre währte, von mir aus niemals auf die Idee kommen, ein fertig bemaltes Modell mit pechschwarzer Ölfarbe zu bepinseln. Und was das Abgießen angeht: Es gibt Genies, die von vorn herein wissen, wie es geht, und es gibt die anderen, die über sehr viel error und noch mehr trial zu akzeptablen Ergebnissen kommen. Für die letzteren ist die Abgusstechnik ideal.
Jetzt aber rasch in den Keller, die Liga wird angepfiffen, und zwei der drei kleinen Yachten dürften über Nacht so weit getrocknet sein, dass ich weiter daran arbeiten kann. Bei der Gelegenheit wird es auch erste Versuche mit Faltenröcken bzw. mit FKK-Roben geben. :whistling:
Schmidt
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413

Sonntag, 29. August 2021, 18:44

Ich habe mich zunächst einmal dem Modell gewidmet, das als Test- und Probemodell für die eigentliche Staatenyacht 2 dienen soll. Hier geht es nicht um den Akantus-Fries im oberen Bereich der Bordwand, sondern um das neue Figurenprogramm im Heckbereich. In früheren Posts hatte ich bereits gezeigt, dass ich einige Preiserianerinnen antiquisiert hatte. Sie sind jetzt zwischen den drei (statt vier) Fenstern aufgestellt. Das Heck ist wieder komplett aus Elementen anderer Heckspiegel gesampelt. Ähnlichkeiten gab es aber auch bei den Originalen. Hier schon mit einer einheitlichen Grundierung.



Nicht ganz schlecht, aber mit einer unschönen Problemzone. Von Göttin 4 zu 5 fällt die obere Linie ab, statt zu steigen. Das stört den Gesamteindruck. Schwacher Abschluss. Kann so nicht bleiben.



Zwei Fotos vom erfolgten Umbau. Statt einer schmalen Göttin jetzt ein kräftiger Barockmann. Der obere Abschluss des Heckspiegels schmaler gehalten, damit er mit dem seitlichen korrespondiert, der obligatorische Vorhang hochgezogen und faltenreicher.



Und hier das Heck von der Seite. Die kleinen Nixen an der Bordwand und auf dem Geländer wurden schon für die Schwarze Perle hergestellt. Nach dem Anbringen wurden ihre Nixenschwänze mit Magic Sculp dem jeweiligen Sitzplatz angeformt. Die Kamera hat sich schwer getan mit dem Unterschied zwischen grundierten und skulputierten Teilen/Bereichen. Besser Fotos folgen nach der Grundierung.



Schmidt
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414

Sonntag, 29. August 2021, 21:09

Hallo Schmidt. Beeindruckende Arbeit, und das bei dieser "Größe".
Großen Respekt.
Lieben Gruß Frank

415

Montag, 30. August 2021, 09:03

Danke!
Hier die versprochenen besseren Fotos nach der Grundierung über alles.









Gleich nach dem Frühstück bemalt. Ich bin ganz zufrieden. ;)
Noch eine kleine Anmerkung: ich habe die Anregung eines Modellbaukollegen hier aus dem Forum aufgegriffen und mich getraut, die kleinen Ornamente im unteren Bereich des Heckspiegels frei aus Magic Sculp an Ort und Stelle zu modellieren. Auch damit bin ich ganz zufrieden. Ich glaube, der Trick ist: Man muss sich von der Vorstellung lösen, etwas Realistisches modellieren zu wollen. Auf die Entfernung und bei der winzigen Größe schluckt das Auge praktisch alles, da es sowieso nichts Gegenständliches erkennen würde. Vielen Dank für den Mutmacher.
Das Testmodell muss jetzt wieder gründlich trocknen. Seine Chancen, zu Ende gebaut zu werden, sind am Wochenende dramatisch gestiegen!
Schmidt
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416

Dienstag, 31. August 2021, 19:35

Der absolute Hammer, was du mit deinen Abform- und Modellierkünsten zurechtfummeln kannst! Einfach nur Extraklasse! :thumbup: Die Sache mit dem Magic Sculp habe ich mir für mein nächstes Projekt auch vorgenommen. Also werde ich fleißig bei dir zuschauen, damit ich noch was lernen kann. :thumbsup:

Schöne Grüße Steffen

417

Mittwoch, 1. September 2021, 19:35

Danke!
Und jetzt bitte festhalten: Es wird barock!












Erst die Farbe zeigt, ob die Komposition ästhetisch gelungen ist. Ein paar Kleinigkeiten werde ich noch verändern, zum Beispiel den oberen Abschluss der seitlichen Fenster, der mir zu schmucklos wirkt. Natürlich bin ich schon sehr gespannt, was das Öl aus der ganzen Sache machen wird, aber bis dahin werden noch Wochen ins Land gehen.
Schmidt
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Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Freitag, 3. September 2021, 09:26

Zwei Fotos bei natürlichem Licht. Die Ornamente über den Fenstern sind an Ort und Stelle mit Magic Sculp geformt. Im Nachhinein denke ich, sie waren unverzichtbar für die zeitgemäße Wirkung der Fenster.





Schon jetzt ist abzusehen, dass ich mit der üblichen Öl-Methode Schwierigkeiten bekommen werde. Die Details am Heck sind zu filigran und prominent. Ich werde die Farbe nicht aus den Ritzen bekommen, und wenn, werde ich die Farbe von den Ornamenten und Figuren mitnehmen bzw. selbige beschädigen. Vielleicht läuft es darauf hinaus, dass ich den unteren Teil des Rumpfes konventionell bearbeite und im oberen Teil ein Washing vornehmen, also stark verdünnte lasierende (Öl)Farbe in die Fugen laufen und dort trocknen lasse. Das habe ich bis vor Jahren an einigen Modellen praktiziert. Ich müsste die Technik also wieder aus den Tiefen der Erinnerung hervor holen. Was mir aber durchaus noch gut im Kopf geblieben ist, das ist die lange Zeit, die die Farbe bei dieser Technik braucht um zu trocknen. ;(

Schmidt
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Freitag, 3. September 2021, 11:26

Kleiner Nachtrag: eine Gegenüberstellung der Hecks vor dem Öl:

1. Heck, gesampelt



2. Heck, gesampelt plus Figuren und freie gestalteten Ornamenten



Schmidt
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Samstag, 4. September 2021, 17:56

Ich hatte ja schon gesagt, dass ich mit großen Schwierigkeiten bei der „Ölbehandlung" rechne. Also habe ich gemacht, was ich schon häufiger gemacht habe: ein kleines Schnittchen, hier von dem sensiblen Bereich rund um die Figuren an der Seite des Hecks zwischen den Fenstern. Daran will ich üben. Von dem Prozess der Herstellung zeige ich keine Fotos, um eure Nerven zu schonen. Nicht jeder wird den Anblick ertragen können, wenn ein Töpfchen Silikon über das Ergebnis wochenlanger Bastelei gekippt wird. Tatsächlich muss man schon ein gewisses Zutrauen zu seinen Materialien haben, um so etwas zu riskieren. Ist aber gut gegangen. Hier ist das erste Schnittchen bereits weitgehend lackiert, es fehlen nur noch die Kostüme der weiblichen Figuren.



In genau demselben Zustand war das zweite Schnittchen, als mein Glas mit Farbreiniger umfiel und das schmutzige Terpentin sich darüber ergoss. Nach der ersten Reinigung sah es dann ungefähr so aus wie unten gezeigt. Ich habe es dann in diesem Zustand weitgehend belassen: nur drei Farben, Holz, Blau und Gold. Ich finde das zufällige Ergebnis sehr attraktiv. Nicht für ein realistisches Modell, aber vielleicht für das Modell eines zeitgenössischen Modells, das sparsam bemalt wurde und dessen Vergoldung einigermaßen erhalten ist. Vielleicht werde ich schwach und baue ein solches Modellmodell, womöglich als Halbmodell. Mal sehen.



Schmidt

Nachtrag: beide Fotos, insbesondere das zweite, geben die Farben nicht besonders gut wieder.
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