Bei der Gelegenheit: Ich arbeite mit einer Lesebrille, die auf meine Sehstärke eingerichtet ist, aber etwa ein Dioptrien mehr hat, so dass ich einige Zentimeter näher an den Gegenstand herangehen kann. Darüber kommt eine Lupenbrille mit einer kleinen Lichtquelle. So geht's. Natürlich ohne Atmen.
An einem Abguss, an dem ich schon die Bemalung geübt habe, habe ich jetzt die Takelung geübt. Da es bei einem Modell in dieser Größe (Kleinigkeit) ausgesprochen schwierig ist, Belegstellen einzurichten, und jeder Knoten gleich Kinderkopfformat hat, verschwinden die Wanten im Rumpf und führen oben durch den Mast. Der dicke Block, der das Vorstag hält, ist nur eine winzige Tauschlinge, durch die noch dünnere Taue laufen, und die anschließend mit Klebstoff und Farbe das Aussehen eines Blocks bekommt. Auch andere Tau verschwinden in Löchern im Rumpf und werden unter demselben verleimt. Das Segel ist aus dem bekannten Laminatmaterial. Ich hab es im feuchten Zustand mit dem Föhn gegen Spriet und Backstag geblasen, wobei es gleichzeitig getrocknet ist. Die Farbe ist falsch und hat auch dabei versagt, für die Fotos die spezielle "mehrzonig diverse" Bauschung des Segels deutlich zu machen. Ich hoffe, man erkennt trotzdem einigermaßen, was gemeint ist. Aus verschiedenen Positionen ergeben sich die ganz verschiedenen Silhouetten, die man aus den zeitgenössischen Darstellungen solcher Schiffe in Gemälden etc. kennt.
Schmidt