Zum Thema historische Quellen:
Persönlich bin ich der Meinung, dass solange es keine Zeitmaschinen gibt wir niemals eine 100% sichere und belastbare Quelle haben werden.
Als Beispiel möchte ich mal Erfahrungen aus meiner Dienstzeit nehmen. In meinen 12 Jahren bei der Marine bin ich immer auf Schnellbooten der Klasse 148 (Tiger-Klasse) zur See gefahren. Von diesen Booten hat die Marine insgesamt 20 Einheiten in Dienst gestellt, je 10 bei CMN Cherbourg und Lürssen in Bremen gebaut. Obwohl alle 20 Boote nach den selben Plänen entstanden sind waren sie doch alle anders. Klar, alle waren 47m lang und 7m breit, aber das eine hatte am Übergang von Bordwand zu Oberdeck einen Radius von 5 cm, das andere nur 3. Die Halter für die HF-Reuse waren beim einen Boot ein Stab, beim anderen ein Rohr, beim dritten nur ein Augbolzen, und und und ... .
Was ich damit sagen will ist, dass selbst wenn man die Originalpläne in den Händen hält, kann man sich nicht sicher sein, dass das Schiff auch so ausgesehen hat. Wenn in 200 Jahren ein Modellbauer auf die Idee kommt, einen 148er nach den Originalplänen zu bauen, dann wird er immer nur das bauen können, was der Konstrukteur sich ausgedacht hat, aber niemals das was wirklich im Wasser lag :nixweis:
Natürlich versuche ich möglichst "Historisch Korrekt" zu bauen, aber eben nur möglichst. Ich versuche schon die Decksbalken dahin zu legen, wo sie zur damaligen Zeit üblicherweise lagen, aber wenn sie jetzt ein paar Zentimeter zu weit achtern sind, oder gar einen halben Meter zum Bug gerutscht sind ... who cares?
Guter Ansatz, kann man so machen. Damit entbindest Du Dich jedweder Notwendigkeit 100% sein zu müssen und man kann nicht wirklich opponieren. Völlig i.O.. Es ist Modellbau - und da gilt zuallererst der Spaß des Modellbauers selbst als Masstab!Und warum wieder als englische Prise? Naja, wenn ich die USS United States als USS United States baue, muss ich sie als USS United States bauen, weil sie genau so ausgesehen hat. Wenn ich sie hingegen als HMS Monarchy baue, dann habe ich ein wenig "künstlerische Freiheit" und kann sie so bauen, wie sie ausgesehen haben könnte. Und überhaupt, Biene Maja ist schöner als Schwarz-Weiß
Und das gilt noch heute, mit Betonung auf dem "könnte". Ich nehme mir die Freiheit heraus zu sagen, das hat Capt'n Hope so oder so umbauen lassen, und das war auf der HMS Monarchy genau so!
Die Lord Pläne..Natürlich wird Marquardt keine Zeitmaschine gehabt haben als er die Zeichnungen fertigte, mit der es ihm möglich gewesen wäre in die damalige Zeit zu reisen und die Lage der Decksbalken genau zu vermessen. Aber als Anhaltspunkt dienen seine Zeichnungen allemal. Dazu gibt es ja noch diese Pläne:
Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gibt das ein plausibles Design.Auch hier sind die Decksbalken eingezeichnet und so kann ich mit Marquardt vergleichen und ein stimmiges Balkenbild bauen. Hoffentlich :pfeif:
Wenn Du das so siehst, will ich gern weiter meinen Senf dazu geben und freue mich, wenn Du Anregungen aufnimmst. Bin aber auch gar nicht sauer, wenn Du Dich anders entscheidest. Es ist Dein Modell. Und SCHÖN ist es alle mal schon.Ich hoffe ich bin niemanden (vor allem nicht dir Marcus) auf die Füße getreten. Ich bin froh über jeden Kommentar, über jeden Hinweis, über jede Anregung und genieße jede Form von Diskussion zu diesem Thema. Ich habe ein (Achtung Selbsteinschätzung) fundiertes Basiswissen, aber für tiefgründigere Aussagen bin ich auf euch Experten angewiesen. Darum immer her mit euren Anregungen. Und was dann geschehen kann sieht man an den Bridle Ports ;)
Jep, damit komm´ ich klar!Und wenn ich dann wegen ständiger Umbau-Arbeiten niemals fertig werde, dann seid ihr schuld :baeh:
Zum Thema historische Quellen:
Persönlich bin ich der Meinung, dass solange es keine Zeitmaschinen gibt wir niemals eine 100% sichere und belastbare Quelle haben werden.
Als Beispiel möchte ich mal Erfahrungen aus meiner Dienstzeit nehmen. In meinen 12 Jahren bei der Marine bin ich immer auf Schnellbooten der Klasse 148 (Tiger-Klasse) zur See gefahren. Von diesen Booten hat die Marine insgesamt 20 Einheiten in Dienst gestellt, je 10 bei CMN Cherbourg und Lürssen in Bremen gebaut. Obwohl alle 20 Boote nach den selben Plänen entstanden sind waren sie doch alle anders. Klar, alle waren 47m lang und 7m breit, aber das eine hatte am Übergang von Bordwand zu Oberdeck einen Radius von 5 cm, das andere nur 3. Die Halter für die HF-Reuse waren beim einen Boot ein Stab, beim anderen ein Rohr, beim dritten nur ein Augbolzen, und und und ... .
Was ich damit sagen will ist, dass selbst wenn man die Originalpläne in den Händen hält, kann man sich nicht sicher sein, dass das Schiff auch so ausgesehen hat. Wenn in 200 Jahren ein Modellbauer auf die Idee kommt, einen 148er nach den Originalplänen zu bauen, dann wird er immer nur das bauen können, was der Konstrukteur sich ausgedacht hat, aber niemals das was wirklich im Wasser lag
Natürlich versuche ich möglichst "Historisch Korrekt" zu bauen, aber eben nur möglichst. Ich versuche schon die Decksbalken dahin zu legen, wo sie zur damaligen Zeit üblicherweise lagen, aber wenn sie jetzt ein paar Zentimeter zu weit achtern sind, oder gar einen halben Meter zum Bug gerutscht sind ... who cares?
Genau das soll man. Ich will zeigen, dass hier von den Engländern Umbauten vorgenommen wurden. Vielleicht kann ich heute Abend schon Bilder zeigen ...und dann sieht man nicht mehr, das es nachträglich eingebaut wurde.
Danke!Es ist Dein Modell. Und SCHÖN ist es alle mal schon.
Es ist aber nicht zufällig SSS G.F.?an Bord eines bekannten deutschen Staatsschiffes
Aber Euer Ehren, NEIN! DER Spalt da am Bug geht ja gar nicht!!!
XXXDAn
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