Großmarsstengewanten – Haubans grand mât de hune
Es geht zwar langsam, aber immerhin stetig mit dem stehenden Gut der La Créole voran. Nach dem ich mittlerweile die Voraussetzungen für das Auflegen (Segeltuchauflagen auf den Kalben, Hanger für Stengeseitentakel, Drehreepsblöcke) geschaffen habe und die entsprechenden Taue von mir geschlagen (Wanten ø 0,70 mm, Talienläufer ø 0,35 mm) worden sind, konnte ich mich der Herstellung des ersten Wantenpaares widmen.
Wie auch bei den Wanten der Untermasten waren auch die vordersten Stengewanten auf der gesamten Länge, mit Ausnahme des Einbindebereichs der Jungfern, gekleidet. Die Jungfern mit ø 160 mm, entspricht im Maßstab 1:48 rd. ø 3,3 mm habe ich schon vor längerer Zeit aus Buchsbaum angefertigt. Es fehlte nur noch das Auskeppen der Gatts in den Jungfern, um einen geschmeidigen Durchlauf der Taue zu ermöglichen.
Die Taljenläufer (halber Durchmesser der Wanten) stellte ich aus 3 x 3 japanischem Seidengarn an meiner Reeperbahn her. Wie auch auf dem nächsten Bild erkennbar wird, ist der Unterschied der Jungferngröße im Vergleich mit denen der Unterwanten schon erheblich.
Beim Wantensetzen bediene ich mich einer kleinen Hilfsvorrichtung, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist. Die Vorrichtung, die ich bei den Unterwanten einsetzte, erschien mir hier nicht zweckmäßig.
Der Abstand zwischen den Jungfern wurde unter Berücksichtigung des Reckverhaltens der Taue so gewählt, das ich die Wanten dann letztlich mit entsprechender Spannung festsetzen kann. Das Taumaterial für die Wanten schlage ich grundsätzlich etwas härter. Dadurch reckt es sich in der Regel weniger.
Fortsetzung folgt …