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61

Montag, 18. Januar 2021, 19:16

Hallo Joerg, das Schlüsselfeldersche Schiff war mir durch den lesenwerten Aufsatz von Dagmar Waskönig "Bildliche Darstellungen des Holk im 15. und 16. Jahrhundert" bekannt, Details hatte ich mir aber bislang nicht angesehen. Es ist erstaunlich, was die Gold- und Silberschmiede seinerzeit gekonnt haben.

Am "Wütenden Hund" werde ich nichts ändern oder ergänzen, weil es das Modell verdient "o.o.B." gebaut zu werden. Die Jahreszahl und den Namen Störtebecker muss ich ja nicht dranschreiben.

62

Dienstag, 19. Januar 2021, 18:57

Das Segel

Ein Koggensegel konnte bei günstigem Wind mit ein - drei Bonnets verlängert werden. Außerdem waren Reffs angebracht.

Mein Modell hat nur ein Bonnet, dass mit einem Schlingstich festgenäht werden muss.
Mit einem weiteren Schlingstich wird das Segel an der Rahe befestigt.
Die Segelverstärkungen werden mit beiger Plaka-Farbe aufgemalt. Das Ergebnis überzeugt nicht. Diese Methode kann ich nicht empfehlen. Vielleicht bin ich aber auch nur zu ungeschickt gewesen.

63

Mittwoch, 20. Januar 2021, 08:32

Hallo Klaus,

die Rah erscheint mir im Verhältnis zur Mastdicke ein wenig zu stark bzw. zu massiv.
Aber ich kann mich auch irren.

Und auch die Segel hätte ich nicht angeschlagen.
In meinen Augen nehmen sie diesem tollen Modell den filigranen Charakter.
Aber auch das ist nur mein subjektiver Eindruck.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

64

Mittwoch, 20. Januar 2021, 10:10

Moin,

Ich finde das Verhältnis Mast / Rah ok, sieht gut aus :ok:
Beim Segel bin ich aber bei Ray. Wie wäre es damit, das Bonnet wegzulassen und das Segel mit zwei bis drei Tampen je Seite an die Rah zu bergen. Dann kann man es auch so zusammenpacken, dass das Wappen noch (ansatzweise) zu sehen ist. Das würde auch die Plaka-Aufdopplungen kaschieren ... :nixweis:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


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65

Mittwoch, 20. Januar 2021, 15:17

...ein paar Beiträge zurück wurde über die Kopflastigkeit bei gefiertem Mastkastell und den beiden aufgebauten Kastellen über den Steven gesprochen .... mit dieser Rahstärke und einer hohen Windlast + ggf. 2 Mann oben, wird die Wahrscheinlichkeit eines Kippens zunehmen....
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



Im Bau: Zeesboot 1:20 um 1920 und Lotsenschoner Phantom 1:50
Fertig: Galeone SAN FRANCISCO 16. Jh. 1:90

66

Donnerstag, 21. Januar 2021, 15:28

Hallo 'Ray, Ingo, Matthias, ihr sprecht etwas an, was auch bei mir ein gewisses Unbehagen erzeugt.




Die Rah wirkt, zugegeben, recht massiv, aber das halte ich nicht für falsch. Der Winddruck auf das eine Segel war sehr hoch, immerhin betrüge die Segelfläche beim Original etwa 160 qm. Heinsius geht sogar von Segelflächen von bis zu 335 qm aus. Ein Rah- oder gar Mastbruch hätte das Ende bedeutet. Es gibt mittelalterliche Bilder in der St. Cosmaskirche zu Stade, der Nikolaikirche in Tallin sowie in der Marienkirche zu Lübeck, die genau diese Situation darstellen.
Das Problem ist das Segel. Der hechelnde Hundekopf hat mir von Anfang an nicht gefallen und erinnert mich irgendwie an ein Playmobil-Piratenschiff. Dazu kommen die aufgemalten Plaka-Säume und Doppelungen.

Ich ringe noch mit mir, ob ich dann schlussendlich doch vom Bauplan abweiche und ein eigenes Segel baue. Das könnte dann, um eben das Filigrane des Modells zu unterstützen, nur eingeholt sein. Die Rahe müsste dazu natürlich abgefiert sein.

Was meint Ihr?

67

Donnerstag, 21. Januar 2021, 16:00

Auf alle Fälle ein Versuch wert.
Weiter unten wirkt die Rah auch nicht
mehr so massiv.

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Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

68

Donnerstag, 21. Januar 2021, 21:08

Ich will das nicht strapazieren, aber wie stark ist denn der Mast und die Rah an Deinem Modell?

Von der Bremer Kogge schreibt man, der Mast hätte an der Deckslinie 520 mm gehabt, das wären zum Vergleich und Orientierung in 1:72 ca. 7 mm.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



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69

Samstag, 23. Januar 2021, 11:25

Der Mast hat acht, in Höhe des Racks sieben und die Rahe in der Mitte sechs mm.

70

Samstag, 23. Januar 2021, 19:22

Na das liegt doch im Rahmen, gerade wo doch keiner die realen Maße kennt. Koggen waren sicher auch recht individuelle Konstrukte.
trinkt aus Piraten joho

Gruß Matthias



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71

Samstag, 23. Januar 2021, 20:06

Für mich sieht es schlüssig und gut aus.

72

Sonntag, 24. Januar 2021, 11:29

Die Rah wirkt auf mich zu dick. Das rekonstruierte Bremer Museumsmodell der Kogge im Maßstab 1:10 hat übrigens eine dünnere ,aus zwei Teilen, gelaschte Rah, also ähnlich einer Lateinerrah.
Mit dem Mast könnte ich wenn es mein Modell wäre leben.

73

Sonntag, 24. Januar 2021, 12:37

Mast und Rah

Heiliger Konfusius!

Ich gebe dann auch noch mal ein
Löffelchen von meinem Senf dazu. Heinsius und die Bremer Restauratoren haben
sich an den Takelungsanweisungen von Timbotta (Venedig, 15. Jh.) orientiert.
Die Formel für den Mast lautet: „An der stärksten Stelle soll der Mast so viel
halbe Palm Umfang haben, wie der Mast in Pasa lang ist.“ Uff! Mit einiger Mühe
habe ich den venezianischen Pasa
identifiziert. Er entspricht (gerundet) 1,85 m und hat sieben Palm (26 cm).
Daraus ergibt sich ein Mastumfang (Höhe 23 m) von 52 cm. Halleluja! :tanz:

Aber nun: „Die
Rah soll für jeden Pasa ihrer Länge einen Viertel Palm Umfang haben.“ Da habe ich dann ein Dutzend Mal gerechnet
und für die Modellrah (20,5 cm) immer nur einen Durchmesser von unter 3 mm
herausbekommen. :bang: Das sieht so Banane aus dass ich das auf keinen Fall so machen
werde. Ich grüble also weiter. Ihr seid herzlich eingeladen mit zu grübeln.

74

Sonntag, 24. Januar 2021, 14:29

Die Arbeit über die Uecker-Rankow Kogge hilft hier sicher weiter

Dort steht u.a. : "Nach Timbotta ist der Mast von Höhe Deck aus, drei- bis
viermal so lang, wie das Schiff im Hauptspant in der Höhe der
KWL breit ist. "
Die Rahlänge definiert sich wohl aus der Mastlänge über Deck.
Quelle: 'UECKER-RANDOW-KOGGE Bau- und Konstruktionsunterlagen sowie historio-archäologische Expertise

75

Sonntag, 24. Januar 2021, 15:12

Hallo Joerg, das ist eine sehr interessante Arbeit, in die ich mich jetzt mal vertiefen werde. Was mir beim kursorischen Lesen gefallen hat, ist der klare Hinweis, dass es nicht "die eine" Kogge gegeben hat sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Interpretationen aufgrund anderer schiffbaulicher Traditionen, fremder Einflüsse, unterschiedlicher Ressourcen und Einsatzbedingungen (so wie es ja auch heute nicht nur ein Standardschiff für Transportzwecke gibt).

Für mein Modell, das ja auf der "Bremer Kogge" beruht, ändert die andere Konzeption der "Poeler Kogge" nichts. Aber ich habe mittlerweile die Abmessungen der "Ubena von Bremen" studiert. Wahrscheinlich werde ich die neue Rah 5 cm breiter (25 cm) und etwas schlanker bauen. Rechnerisch ergibt sich ein Wert von 4,2 mm, an den Nocken 2,1 mm. Ob ich sie aus zwei Teilen zusammenlasche, weiß ich noch nicht. Man wird sehen.

76

Sonntag, 24. Januar 2021, 17:54

Kogge

Hallo Jörg ,
auch von mir herzlichen Dank für Deinen Link !!
LG Jürgen

77

Donnerstag, 28. Januar 2021, 16:31

Mast und Segel

Nach einigem Nachdenken und Ausprobieren habe ich eine neue Rah angefertigt. Sie ist 22 cm breit und bleibt somit innerhalb der 4/5 Regel von Timbotta. Das in der Modellversion zu dominante Segel habe ich eingeholt dargestellt und dabei versucht, den "Wütenden Hund" noch sichtbar zu lassen. Ich hänge mal ein paar Fotos an. Beste Grüße Klaus

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78

Donnerstag, 28. Januar 2021, 18:30

Hallo Klaus
Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden ,ansonsten wäre ja hier kein Meinungsaustausch möglich .
Mir Persönlich hat deine Ursprüngliche Besegelung ausgesprochen gut Gefallen ,besonders der Wolfskopf hatte es mir angetan ,passt irgendwie genau hin.
Nichtsdestotrotz ist es ein Wunderbares Modell welches du hier Gezaubert hast.
Gruß Steffen
DAS KANNSTE

SCHON SO MACHEN

ABER DANN ISSES HALT

KACKE




Fertig : Peregrine Galley /Sergal , Halifax /Constructo ,Astrolabe /Mantua
Im Bau: Golden Hind / Scratch nach Hoeckel

79

Donnerstag, 28. Januar 2021, 18:42

Gefällt mir so sehr gut.
Glückwunsch zum tollen Modell.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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80

Donnerstag, 28. Januar 2021, 19:41

Servus Klaus :hand:
Ist mal ein anderes Modell und durchaus gelungen :love:
Gratulation auch von meiner Seite
Gruß Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

81

Freitag, 29. Januar 2021, 06:33

Wow, das ganze Modell hast du Klasse umgesetzt :ok:
Die geborgene Darstellung der Segel finde ich durchaus gelungen. Vor Allem das man den Wolfskopf sieht. Super Idee ^^

Schade das es schon vorbei ist. Die Zeit geht so schnell rum.... hast du schon was neues im petto?
z.Z. im Bau:
Fregatte HMS Surprise 1:64 :ok:

fast fertig:
Handelsschiff HMS / HMAV Bounty 1:60 :ok:

LG, Norbert

BMW R25/2 BJ.53 - Restaurierung

82

Freitag, 29. Januar 2021, 06:42

Moin,

Klasse, so gefällt es mir sehr gut :ok: :ok: :ok:

Ingo
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83

Freitag, 29. Januar 2021, 07:20

Danke für die positive Resonanz. Es bleibt noch viel zu tun, z. B. Toppnanten, Brassen, Buline und Beflaggung. Aber das müsste zu schaffen sein. :pfeif:

84

Freitag, 29. Januar 2021, 18:29

Laufendes Gut

Toppnanten, Brassen, Gordings und eine Talje zum Abfieren der Rah sind montiert. Vielleicht ist euch gestern aufgefallen, dass ich die hinteren Belegungspunkte der Brassen mit denen für die Schoten verwechselt habe. Das habe ich heute korrigiert.

85

Montag, 1. Februar 2021, 15:18

Laufendes Gut

Die Halsen und Buline sind gesetzt, damit ist die Takelage

vollendet.

Selbstverständlich ist an moderneren Dreimastern „mehr dran“, aber ich finde die Einfachheit des
stehenden und laufenden Guts bestechend. Die Funktion ist quasi „selbsterklärend“.

Ich habe bisher am Bausatz nichts zu beanstanden gehabt. Ein kleiner Fehler ist mir dann doch aufgefallen: Für das ganze Schiff benötigt man 15 Belegnägel. Beigelegt waren jedoch nur sieben Exemplare. Auf dem Heckkastell konnte ich ein paar aus meinem Vorrat verwenden, musste dazu nur die Halterungen aufbohren. An die Halterungen für die Halsen im Bugbereich kam ich jedoch mit meinem Bohrer nicht dran. Ich habe dann ein paar Belegnägel aus Zahnstochern zurechtgefeilt. :!: Man sollte besser vorher genau hinsehen und nachzählen.
Das Ruder und der Anker sind angebracht. Jetzt ist noch ein

wenig „Kosmetik“ angesagt, also Beflaggung und aufgeschossenes Tauwerk.

86

Mittwoch, 3. Februar 2021, 15:01

Ich habe fertig!

Die Hanseflaggen gehören nicht zum Lieferumfang. Ist ja
logisch, denn der „Wütende Hund“ soll ja ein Piratenschiff sein. Aber wenn
schon Kogge, dann auch Hansekogge. Mein Modell trägt deshalb die Farben der Hansestadt
Lübeck.


Dann habe ich im letzten Arbeitsschritt Taue zu „Bunschen“
aufgeschossen und an die entsprechenden Stellen geklebt. Damit ist der Bausatz
fertiggestellt.


Ich wollte das Modell „o.o.B.“ bauen, und das ist mir zu 99
Prozent gelungen. Dass ich statt des
aufgespannten ein aufgerolltes Segel gebaut habe, ist reine Geschmackssache. Zwar
habe ich dazu die Rah und das Segel etwas verbreitert, aber ansonsten ist alles
so wie in der Bauanleitung beschrieben.


Das Bauen hat mir bis zuletzt Spaß gemacht. Von der
Passgenauigkeit war ich mehr als angetan. Ich habe den Bau nicht als schwierig
empfunden und könnte mir vorstellen, dass auch absolute Anfänger damit zurechtkommen
können, wenn sie etwas Gefühl für fragile Teilchen mitbringen. Auf „Problemzonen“
habe ich im BB hingewiesen.


Mein Schiff wird jetzt noch zwei Beiboote bekommen, und dann
auf zu neuen Ufern!



Beste Grüße Klaus


87

Mittwoch, 3. Februar 2021, 15:10

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR FERTIGSTELLUNG!!!

Ein tolles Modell ist es geworden :ok: :ok:

Ingo
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Lord Nelson


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88

Mittwoch, 3. Februar 2021, 16:07

Herzlichen Glückwunsch zu deiner Kogge! Das dürfte der Hansestadt Lübeck wieder ein goldenes Zeitalter bringen.

PS: Stehe gerade auf dem Schlauch: was bedeutet o.o.B.

89

Mittwoch, 3. Februar 2021, 17:34

Glückwunsch auch von mir. Der Bausatzhersteller sollte mit Fotos von deinem Modell werben.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

90

Donnerstag, 4. Februar 2021, 06:48

Ich bin mal so frei:
PS: Stehe gerade auf dem Schlauch: was bedeutet o.o.B.
Out Of [the] Box. Bau gemäß Anleitung ohne zu Pimpen, Verändern, Hinzubauen, ... ;)
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