Trockenbürsten.
Eigentlich leicht erklärt aber es braucht schon ein wenig Übung damit man auch wirklich gute und schöne Ergebnisse erzielt.
Trocken = kaum Farbe am Pinsel.
Bürsten = eine "Bürst" Bewegung, als ob man einen Anzug ausbürstet.
Sooooooo wo fange ich an
Mit dem Material.
Ich habe dazu mehrererererereeerreree
Flachpinsel zur Auswahl. Für große Flächen, , für mittlere, für kleinere und auch für nur bestimmte Farben.
Warum ein Pinsel nur für bestimmte Farben?
Es lässt sich, so zumindest bei mir, nicht verhindern das Farbe im Pinsel über bleibt. Dadurch das man eigentlich möchte das die Farbe am Pinsel fast eintrocknet, bekomme ich diese auch nie ganz raus. Und da ich nicht möchte, wenn ich mit weiß trockenbürste, da plötzliche braune, schwarze, rote oder sonstige Farbspuren drin sind, habe ich besonders für helle Farben Pinsel zum trockenbürsten reserviert. Weiß hat sogar einen ganz eigenen, der wird auch für keine anderen hellen Töne genommen.
Auch metallfarben trenne ich pinselmäßig strikt von den anderen trockenbürst Pinsel. Kann ja nichts schlimmeres geben, man bürstet das Gesicht einer Figur trocken und plötzlich hat der einen metallischen Glanz im Gesicht. Wäre vielleicht etwas für Marvel Filme, aber hier nicht unbedingt erwünscht
Wie geht es?
Man nimmt einen Flachpinsel, macht ganz wenig Farbe drauf und diese wenige Farbe streicht man nun z.B. auf einem Papiertaschentuch noch weiter aus. Solang bis man fast keinen Farbauftrag mehr sieht.
Weniger ist mehr! Lieber zu wenig Farbe am Pinsel als zu viel! Ist es zu wenig, bürstet man einfach weiter. Ist zu viel Farbe drauf.... ja... von vorne mit der gesamten Bemalung beginnen.. Hier anzufangen irgendwie auszubessern endet meist in einem Farbdesaster.
Meistens hellt man die Grundfarbe die man bürsten will, einfach mit ein wenig weiß auf. Das war eigentlich die Hexerei. Für anderes reicht einfach weiß, man will ja nur ein wenig aufhellen. Aber ob und wann welche Farbe, ob man mischt oder weiß ausreichend ist, kommt aufs Modell, die Übung und den Zustand der gewünschten Verwitterung an. Ein allgemein Rezept gibt es meines Wissens nicht.
Möchte man so wie ich bei dem VW einfach eine Metall Oberfläche, helle ich nichts auf, will ja auch nichts betonen.
Aber durch das schwarz und das trockenbürsten ergibt sich eine schöne Metalloberfläche. Und wenn man sich Metall ansieht, dann sieht man das durch Spiegelungen etc. immer ein wenig schwarz drin ist. Ich denke das kommt bei den "unverrosteten" VW Bildern noch gut hervor, als Anschauungsobjekt.
Einfach mal Metall gut ansehen, wie den Stahlträger hier, wie viele Graustufen, Metallstufen aber auch Schwarz und weiß zu sehen sind. Vergleich ich das Stahlträger bild mit meinem unverrosteten VW, komm ich da schon ganz nahe hin
Warum trockenbürsten?
Es erzeugt Tiefe. Wenn du dir die Fotos des VW ansiehst, und bei den Ecken und Kanten schaust, wirst du sehen das die Vertiefungen wesentlich dunkler wirken als die erhabene Stelle daneben. Ergibt so einen natürlich erscheinenden Licht/schatteneffekt. Das kann zusätzlich mit einen Wash noch verstärkt werden.
Das geht auch bei Figuren. Simuliert den Lichteinfall. Also von oben nach unten solang mit dem Pinsel drüber streichen bis man den gewünschten Effekt hat. Klappt bei allen, ob man nun eine Mauer trocken bürstet um Ecken und Kanten sowie Lichteinfall zu simulieren, eine Strasse um die erhabenen Stellen zu betonen und die tieferliegenden dunkler bleiben oder Holz... Vollkommen egal was, trockenbürsten kann selten falsch sein. Außer vielleicht bei Hochglanzmodellen. Würde sicher auch gehen, erfordert aber sicher einiges an Übung um den richtigen, glaubwürdigen Grad zu erwischen.
Wenn man hier, besonders am Kniebereich schaut, sind bei den Falten die erhabenen Stellen wesentlich heller als die tieferliegenden. Vergleich das mit deiner Jean in real und du wirst nicht viel Unterschied sehen. Oder an den Fingern. Trockengebürstet, das ist das Geheimnis
Hier noch ein Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=Zb_5oXbOiMc&t= schnell und gut erklärt.