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91

Freitag, 17. April 2020, 18:09

Zitat

Klar sind die Zitate von Dir, Joerg, :ok: Sie sind ja auch extra gekennzeichnet als Zitationen - der Übersichtlichkeit halber mußte ich den Text passend segmentieren.
Nein , sind sie nicht. Das ist der Punkt auf dem Chris (Showrodder) hinwies.


Zitat

Betrachten wir es nüchtern-machiaveistisch so hat die Revolution nur das Rechtfertigungsmodell für die reale Herrschaft verschoben, gewechselt, umbesetzt: Es wurde von einem abstrakt-theologischen Begründungsapparat des kirchlich aufrechterhaltenen Gottesgnadentums hin zu einer plutokratisch-abstrakten Rechtfertigungsfigur durch eine medial manipulierten Volkswillensmehrheit gewandelt... Am Schluß geht es um Begrüßungsmodelle - die völlig austauschbar sind und nur die kapitalistischen Wirtschaftsmodelle bemänteln sollen i.m.h.o. auch schon auch praeindustriell und schon damals global. {This're my 20¢, sonst schreibe ich hier hunderte Seiten.}

Macht verführt halt manche Leute, darum ist und wird es ein ständiger Kampf bleiben. Positiv ist aber das man heute Texte, wie dein Zitat, veröffentlichen kann ohne hier in unserem Lande auf der Guillotine zu enden.

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92

Freitag, 17. April 2020, 18:57

Zitat

Klar sind die Zitate von Dir, Joerg, :ok: Sie sind ja auch extra gekennzeichnet als Zitationen - der Übersichtlichkeit halber mußte ich den Text passend segmentieren.
Nein , sind sie nicht. Das ist der Punkt auf dem Chris (Showrodder) hinwies.


Zitat

Betrachten wir es nüchtern-machiaveistisch so hat die Revolution nur das Rechtfertigungsmodell für die reale Herrschaft verschoben, gewechselt, umbesetzt: Es wurde von einem abstrakt-theologischen Begründungsapparat des kirchlich aufrechterhaltenen Gottesgnadentums hin zu einer plutokratisch-abstrakten Rechtfertigungsfigur durch eine medial manipulierten Volkswillensmehrheit gewandelt... Am Schluß geht es um Begrüßungsmodelle - die völlig austauschbar sind und nur die kapitalistischen Wirtschaftsmodelle bemänteln sollen i.m.h.o. auch schon auch praeindustriell und schon damals global. {This're my 20¢, sonst schreibe ich hier hunderte Seiten.}

Macht verführt halt manche Leute, darum ist und wird es ein ständiger Kampf bleiben. Positiv ist aber das man heute Texte, wie dein Zitat, veröffentlichen kann ohne hier in unserem Lande auf der Guillotine zu enden.


Die Guillotine ist aber wiederum die postrevolutionäre Gleichmacherin... :D
Grüße von Chris, dem Monster
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93

Freitag, 17. April 2020, 19:50

Entschuldigung Matthias Markus°, ich habe Dich zitiert aber nicht namentlich genannt, weil der irrtümlich markierte Textpassage überschrieben wurde, und nochmals herzlichen Dank für die Plaste-dille* :D Mir ist das unglaublich peinlich, aber ich kann jetzt auch das ganze nicht zurückmodeln... nimm bitte die Anwendung Deiner Erfindung als den wahren Dank.

Ein Rezept, das ich mir merken werde...



Werfen wir nochmal einen Blick auf den Heckspiegel:




ERSCHEINUNGSBALKON
Haltet Ihr es für möglich, daß die gesamte Fläche plan war und lediglig dieser Erscheinungsbalkon heraustrat?

So wie bei der Engländerin in N°79** - nur nicht so stark einschneidend vorspringen, sondern rechtwinklig...



der Schatten ist weder an den äußeren Säulen der Fensterfront zu sehen - nur die vier Säulen unterhalb des Erscheinungsbalkons sind in der Hälfte verschattet.

ACHTERER ABSCHLUẞ DER SEITENGALERIE


Seltsamerweise ist die achtere Fläche der Seitengalerien vier mal offen.


Seitlich ist aber nichts zu sehen...

außer (der Bestätigung, daß es einen echten Balkon mit Knien gab und) der Tatsache daß beide ebenen der Seitengalerie im Oberteil verglast waren (wo bei ich annehme, es war aufgemalt und ein kleines Entstinkungsfensterchen drinnen... nur warum dann keine achtere Wand zum Abschluß??? Immerhin waren es die Toiletten der Herren Offiziers. :)

Die Heckansicht lädt im ersten Moment just zu dieser


Lösung mit offenen Galerien ein - ein extrem gut belüftetes, stilles, aber einsehbares Örtchen ;(

UMSETZUNG BEI ANCRE
:nixweis:

Hmmmmmm... schwierig ich werde mir mal die Pläne der SAINT PHILIPPE 1693 dazu ansehen und schauen wie Lamineur dieses



idente Problem in seinem immerhin 46-seitigen Bauplan gelöst hat
:idee:

Hier eine der beiden modellbauerischen Umsetzingen des Plans :


mit blinden Fenstern und interessanterweise einer eleganten Fortführung des Erscheinungsbalkons bis auf die obere Etage der Seitengalerie.
...kolossale Sache das!

Jetzt bin ich nachdenklich, ob dieses Konzept auch noch bei den weniger wichtigen Schiffen des III. Ranges so Anwendung gefunden haben könnte... :love:
...ich vermute derartige Spirenzchen fielen dem Pariser Rotstift zum Opfer. :motz:

_______
°Ich war nie gut darin die Synoptiker auseinanderzuhalten :(
*Maximilian Marie Isidor de Robespierre hätte seine Freude daran gehabt.
**wobei ich diesen Entwurf für besonders gelungen halte und gerne einem Airfixmodell der PRINCE angedeihen lassen würde.
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94

Samstag, 18. April 2020, 02:56

@ Chris
ja das mit den Zitaten ist so ne Sache ... kein Weltuntergang

Schmidts Empfehlung den Basisrumpf fertig zu stellen und dich dann an den Dekorationselementen auszutoben ist doch ausgesprochen sinnvoll. Denn dann kannst du wirklich im dreidimensionalen Raum arbeiten und modellieren.

Wie auch schon mehrfach angemerkt wurde sind diese Zeichnungen ja nur eine Form Absichtserklärungen, die dann am eigentlichen Schiff erst an die gebaute Wirklichkeit angepaßt werden mußten.
Das ist wohl auch der Grund warum auf den Zeichnungen das eine oder andere weniger wichtige Detail weggelassen wurde.

Du solltest auch nicht allzu viele deiner Vergleichszeichnungen durcheinanderwürfeln denn sie führen alle zu zwar ähnlichen , im Endeffekt aber deutlich unterschiedlichen Formgebungen. das hilft einerseits ... leitet gleichzeitig in die Irre.

Um zur dritten Dimension zurückzukommen ... Grund des Papiermodells ist es doch die Form tatsächlich um die Ecke rum auszuführen .... und am Basisrumpf auszutesten.
Nur mit den Dekorationszeichnungen selbst kommst du da nicht wirklich weiter. ... den nach innen gerundeten Bereich am Heck unterhalb des unteren Balkons kannst du dabei erst mal getrost weglassen

Das Rätsel der offenen Balkone und der Offizierstoiletten löst sich dann recht schnell. Das "Häuserl" der Offiziere war mit reichlich Glas umschlossen und obendrein auch noch genau an den beiden Ecken. So war für eine allseits trockene, gut belüftbare und nach unten direkt entsorgende Keramik gesorgt.

Und im oberen Deck gab es meines Erachtens tatsächlich nur den in der Mitte vorspringenden Erscheinungsbalkon .. so wie von dir schon vermutet.
Die Ecken sind meiner Meinung nach an den Seiten diagonal gestaltet und bilden den schrägen Abschluß der Seitentaschen, die einen weitgehend trapezförmigen Grundriß haben.

Hier eine grobe Prinzipskizze, die nicht weiter auf Details eingeht, aber das Wichtigste hoffentlich veranschaulicht ..
so ähnlich könnte es ausgesehen haben ... daß die Seitentaschen nach oben hin kleiner werden habe ich bewußt erst mal weggelassen.
Erkennbar weniger opulent ausgestattet als die anderen Beispiele.


Und jetzt freue ich mich schon richtig darauf wenn du das erste Papiermodell dazu fertig hast und uns am Rumpf vorführst
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

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95

Samstag, 18. April 2020, 08:35

Wow Markus, da hast Du mir das, was ich heute zeichnen wollte, aus der Hand genommen. Jetzt bin ich noch arbeitsloser... :abhau:
Klasse vielen Dank!

Innerlich habe ich die gute, alte Dille an der Zeichnung schon angesetzt und die Rundung mit Stückpforten ("Gillung" im Deutschen?) schon amputiert vom Heckspiegel. Dieser ist im Grunde ein ungefülltes Fachwerkhaus in Leichtbautechnik.

Meine Zeichnung kommt dann nachher später und ich denke Deine orarbeit ist da etwas was ich mit gutem Nutzen einbauen kann,


weil es uns eine dreidimensionale Sicht auf das Heck zu geben vermag -


Du also Pierre Puget klassische erste Zeichentechnik großartig aufgreifst. Danke!!!



Deine kleine Hilfsskizze zeigt sehr schön den Heckspiegel als plane Fläche.


und die Hauptzeichnung fügt ganz klar dazu aus, wie man den angeflanschten Balkon und die Stützknie darunter auszuführen hat.

Schwieriger wird es bei der Seitengalerien/-taschen, denn in Deiner Daufsicht wirkt das ganz harmonisch und recht anschaulich, gehe ich aber in die Details Deiner Skizze,


so liegen die Fenster an der Bordwand an (wenn ich die Ausrichting dee Fenstergitter richtig deute) und es ist ein Balkon im Freien...
...damit sitzt auch der Officir beim Entwurstungsvorgang im Freien. Allerdings - besser belüftet kann ein "Herzhausen" einfach nicht sein.

Du schreibst dazu:

Zitat

Das "Häuserl" der Offiziere war mit reichlich Glas umschlossen und obendrein auch noch genau an den beiden Ecken. So war für eine allseits trockene, gut belüftbare und nach unten direkt entsorgende Keramik gesorgt.
Also laufen die Scheiben tatsächlich entlang der Außenkante der Seitengalerie.

Die spätere FLEURON mit 64 Kanonen von 1729 (hier ein bißchen Schleichwerbung für die wundervolle Monographie* von Gérard Delacroix mit den Modellen von M. Mailliere) zeigt eine interessante Lösung des Problems:


Oben sind dar keine echten Fenster vorhanden! Und auch unten konnte man nicht hineinschauen, sonders es war lediglich ein "was-ist-das" vorhanden.


und auch unser leerer Bogen oben erklärt sich ganz einfach...

J. J. Caffieri wußte doch wirklich mit Decor umzugehen!

_____
* https://ancre.fr/en/monograph/55-monogra…anons-1729.html
Grüße von Chris, dem Monster
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96

Samstag, 18. April 2020, 12:52

Moin Chris ,

freut mich wenn ich dir ein wenig helfen konnte ... ich wollte dir da nicht vorgreifen.

Ja die meisten Fenster sind meiner Meinung nach tatsächlich flach am Hauptrumpf integriert ... eine stabile und vermutlich kostenbewußte Lösung ... so wie mir überhaupt dieser ganze Entwurf eine verhältnismäßig zurückhaltende Ausschmückung zeigt.
Die Seitentaschen mit den kleinen Balkonen scheinen mir hauptsächlich reiner Schmuck aus der Darstellungstradition heraus damit das Heck nicht ganz so karg daherkommt.
Eine echte Notwendigkeit stellen sie nicht dar ... es sei denn weitere hohe Offiziere wollten ein eigenes Balkönchen haben ... wenn schon nicht am Heck dann wenigstens an der Seite.
"Außenkabine mit Balkon und Meerblick"

Das Thema der Toiletten sehe ich dennoch ein wenig anders.
Sie befanden sich meines Erachtens nur dann in den Seitentaschen wenn diese auch entsprechend in die Balkone des Hecks integriert waren ... sonst nicht.
Und das ist auch bei diesem Projekt mit großer Wahrscheinlichkeit nicht der Fall.

Im vorliegenden Fall gehe ich deswegen nicht von einem Freiluftschiß mit Meerespanorama aus ... spätestens im nächsten Hafen wäre das eine hochnotpeinliche Angelegenheit geworden .

Und auf See durchaus ein Fall der Mannschaftsbelustigung .
Zum Beiwohnen des Spektakels begab man sich auf die entsprechende Seite der Stückpforten ... je nachdem ob der Kapitän wünschte sich an Back- oder Steuerbord zu erleichtern.
"Schließt die Stückpforten rechts ... alle Mann nach Backbord ... der Kapitän wünscht in Ruhe sein Geschäft an Steuerbord zu verrichten ! "
Nein, so kann's nicht gewesen sein !

Seit bereits ein paar Jahren sammle ich Heckansichten der Schiffe dieser Epoche auf denen man die Entsorgungsrohre menschlicher Fäkalien mehr oder weniger klar erkennen kann.
Insbesondere bei Darstellungen holländischer Schiffe ist das meist recht deutlich eingezeichnet.
In den Präsentationsgraphiken hatte man sich wohl eher um dieses Thema herumgedrückt um nicht von den glanzvollen Figuren abzulenken.

Hier die roten Pfeile auf die Leitungsendrohre eines holländischen Schiffs:



Summa summarum befinden sich diese Rohre immer links und rechts außen im überhängenden Bereich des Hecks ... ganz einfach um der Schwerkraft folgend einen freien Fall ins Wasser zu ermöglichen.

Im vorliegenden Fall deines Projektes bedeutet das, daß sich die Toiletten hinter den Fenstern links und rechts außen befunden haben mußten, denn genau dort ist dieser Überhang gegeben.
Ich habe diese Bereiche mit rot gekennzeichnet.

Zusätzlich habe ich noch eine Graphik eines anderen Schiffs gefunden mit einem sinngemäß sehr ähnlichen Heckbereich auf dem auch die Endrohre klar zu erkennen sind ... siehe rote Pfeile.
Das ist ganz eindeutig nicht aus der Seitentasche sondern ebenfalls eine Toilette hinter dem Eckfenster des Hecks .
Gleiche Situation ... gleiche Lösung des Problems. Et voila !



Es besteht auch noch eine gewisse Wahrscheinlichkeit für eine weitere durchlaufende Falleitung aus dem darüber liegenden Deck ... auch dort wollte man auf die Toilette ohne dazu eine ganze Etage tiefer laufen zu müssen ... aber die ist innen verlaufend natürlich in keiner Zeichnung sichtbar und am Modell natürlich auch nicht.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Samstag, 18. April 2020, 14:30

einleuchtend.
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

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98

Samstag, 18. April 2020, 17:17

Danke Markus für diesen grandiosen Einblick in die unbekannte Sanitärwelt des Barock! :lol:

Und nein Du hast nicht vorgegriffen, sondern vieles vorab geklärt und das ist das Größte: meine umherlichternden Gedanken sehr sortiert.
Deine Überlegung, daß die Fallrohre durch die Gillung (die Rundung unter dem Hecksliegel nach unten führten, bedeutet aber, daß die Nutzung der achteren Stückpforten zum Ein- und Ausstieg mit der Gefahr verbunden war, angeschissen zu werden. (Da bekommt der Begriff ja eine ganz neue Bedeutung!) Das widerspricht wiederum der Bevorratung eines eigenen Brotofens und zweier Herde an Bord zur Motivation der Manschaft und daher - wegen der Behandling von Mannschaft und Maaten - werde ich der Seitentaschentoilette auch ihren Raum in meinen Überlegungen geben.

Also ich setze mich mal an zwei zeichnerische Lösungen zur Seitentaschenproblematik inklusive der Sanitäranlagen. Die Zeichnungen sind noch im Gange.

Die Verzierungen sind sehr reductiv aber gefällig, was für mich den Reiz dieses 56-Kanonen-Schiffes ausmacht.

Ganz herzlichen Dank für Deine Erläuterung - diese z. B. hier sozialhistorischen Aspekte machen dieses Hobby ja auch erst zu einer Leidenschaft - und es macht Spaß hier!
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99

Samstag, 18. April 2020, 20:27

Sanitärer Barock


Die Seitentaschenherausragleistungsfähigkeit
Da ja substantielle Fortschritte eingefordert wurden und Gedanken etwas umständlich aus


einem EEG herauslesbar sind hier die ersten Resultate meines kurzen Nachmittags.

Anmerkungsedit in Blau: die Fenster dieser Größe in den Rumpf zusetzen, das hätte einen mehrfachen massiven Eingriff mit der Säge in die Spantenstruktur bedeutet und das großflächig in einem sehr großen Bereich des Hecks... Und ganz ehrlich ich entsinne solche Öffnung nicht an der SAINT PHILIPPE 1693, AURORE 1697, RENOMMEÉ 1744, L'AMARANTE 1747, AURORE 1766, VENUS 1782...

Das zeitnaheste Schiff zu unserer FLEURON wäre der Dreidecker von Tourville nach J. Bodriout - leider habe ich die 180€ für das Buch dann in meine große Proxxon Tellerschleifmaschine gesteckt...


Quelle shipmodelbooks. com
Hier sind keine drei nebeneinanderliegende Durchbrüche für die Fenster in die Rumpfspanten gesägt worden - lediglich eine Tür zum Betreten der Seitentasche ist angelegt worden ca. eine Stückpforten breit und zweieinhalb Stückpforten hoch...


Quelle shipmodelbooks. com
...und die Fenster fluchten beim Modell auch mit der Außenseite der Boutteille so, daß man annehmen kann, sie seien außen angebracht und nicht am Rumpf und es gäbe einen Balkon davor.

:bang: Es tut mir leid, Markus, aber hier endet wohl unsere schöne Theorie vom bestbelüfteten Häusel. :bang:



Die Seitenansicht der Boutteile gibt hoffendlich ein wenig von ihrem Volumen wieder, so in der Gestalt, wie ich es mir vorstelle.


Die Draufsicht verdeutlicht Euch hoffendlich noch stärker, wie weit diese Seitentasche aus dem Rumpf herausragt.


Sanitärer Baroque


Der Meister bei der Arbeit an den diversen Festexcrementleitrohren


Nun der Sanitärbereich (Sitzungsplätzchen und Wurstrollbahnen in Orange) und die Idee eines hölzernen Vierkantrohrs. Die Verwendung eines Eimers Seewasser würde ein hochmodernes spülkastenfreies WC daraus machen.

Die Idee von Marko* die Toiletten nach Innen zu rücken in zwei denkbaren Variationen:



Beides mal führe ich die Fallrohre vorschlagsgemäß durch die Gillung (analog zu Deinem Holländer) - statt sie seitlich unter der Krulle der Seitentasche wie ein gewöhnliches Speigatt** herauskommen zu lassen - was ja ebenfalls durchaus denkbar ist und dem durch aus "Betriebsfrieden" dienlich wäre.

______
*Ablativus instrumentalis "durch Markus"

**nur ohne brackwasserartige Duftnote
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Samstag, 18. April 2020, 20:44

Kinders, ihr macht mich kirre :huh:
Wie soll man denn bei diesem Unterhaltungsprogramm die Finger ruhen und die Bausätze im Laden lassen? Die passt bei mir thematisch so gar nicht rein, jedoch... :pinch:
Abär falls bei der heimischen Sezier- und Filetierarbeit der eine oder andere barocke Schmuck, Balkon oder gar die Lustschlossfragmente übrig bleiben, nehme ich das gern zum Vervollständigen kleiner anderer Schiffchen.

der Hafenbahner :ahoi:
-auf Fischzug-



Hallo Daniel,

Dein motivationsbedungner Tremor freut mich - gerne kann ich Dir Abgüsse versuchen herzustellen - aber der Leimprinz ist da gewiß der weit bessere Ansprechpartner was begehrenswerthe Bauteile angeht.


Aber die derart verzierte Baroquehafenbahndampflocomotive interessiert mich sehr - gewiß mit Galerien seitlich am dreistöckigen Schlepptender und Salutgeschütz vor der Rauchkammertüre?

Tut mir leid Daniel,


aber die Originalbauteile sind nämlich bereits für einen


opulenten Lustschloßkäfig mit Blattver"gold"ung meiner


Schiffsratte Henri Benêt verplant...

..die dort alsbald einziehen soll.


Aber sie dankt für den Neidfaktor und läßt Dich herzlich grüßen. :hey:
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Sonntag, 19. April 2020, 04:52

Es ist interessant, was so passiert, wenn die Gedanken des Nachts im Lustschlosskäfig "rat"tern :baeh:

Der Grund meiner Frage ist viel banaler.
Die DEFA Filmstudios Babelsberg hatten gebraucht ein unförmiges, amerikanisches Piratenschiff erworben. Nun kann das Baumaterial für Heck und Seitentaschen nicht aus dem einheimischen Wohnungsbau abgezweigt werden :!!
Daher der Gedanke, ob vielleicht etwas von des Königs reichen Tische fällt, was sonst der häusliche Besen husch husch in die Tonne befördert. Den Planungen nach bleiben ja nur Fragmente der Bausätze übrig, als Träger für eigne Gedanken :idee:

Daniel, der Hafenbahner
Aus dem Wasser kommt das Leben, zum Wasser zieht es wieder hin..


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102

Sonntag, 19. April 2020, 09:43

Hallo Daniel,

so wie Eure potsdamer Gastonomen mit 28 verschiedenen Behörden zu Tun haben, wenn sie einen Tisch und zwei Stühle vor die Türe stellen, so greift auch hier der "Ensambleschutz"...

Quatsch! Nun es ist so, das ganz friderizialisch jeder Kupferknopf in die Kriegskasse geworfen wird - es wird nüscht vom Tische fallen. Nach preußischer Ordnung wird erst eine Securit-Copie angefertigt ehe das Original zur Vernichtung freigegeben werden kann oder herabsegelt zum Erdmittelpunkt.
Das Angebot eine oder mehrere Kopien zur Etablierung eines Privatlustschlosses auf dem Schiff aus den britischen Kolonien kann natürlich gerne nachgekommen werden. :wink:
Die Quadlikate müssen ohnehin angefretigt werden, da das vorhandene Plaste-Matetial nicht zum Bau des Lichtenberger Lustschloßkäfigs ausreichen wird.

:prost: "Seid ihr b'reit?" :prost:
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Sonntag, 19. April 2020, 13:25

Moin Chris ... darf ich dich bei der Sortierung noch ein wenig unterstützen ?
... immer in der Hoffnung, daß den Plänen bald Taten in Form von Bauteilen folgen mögen ... denn dann wirds erst richtig spannend !

Deine Überlegungen zu den Seitentaschen wären richtig ... wären sie, wenn es sich um ein anderes Schiff mit anderen Plänen handelte.
Warum beginnst du ohne Notwendigkeit an diesem Punkt die Pläne umzuinterpretieren ?
Das ist nicht das was der damalige Planverfasser vorgesehen hatte.

Du hast uns in den vergangenen Woche schon so viele historische Graphiken vorgelegt, denen es allen gemeinsam war, daß Bereiche ohne Fenster ganz einfach ohne Fenster mit einem Leerfeld gezeichnet waren.
Das ist bis inklusive heute, im Zeitalter von digitalen Plänen, Sinn und Zweck in Plänen ... und noch immer so gebräuchlich.

Weiter vorne im Thread hattest du dich gefragt warum denn in der Heckansicht diese vier Felder in den Balkonbereichen außen ohne Fenster sind ?



Nun ganz einfach weil sie es sind. In diesen Bereichen sind keine Fenster vorgesehen. Sie wären schräg und zusätzlich auch noch geneigt.

Der Verfasser des Plans wäre perfekt in der Lage gewesen an dieser Stelle die Fenster in der erforderlichen räumlichen Verzerrung zu zeichnen ... wenn es sie denn gäbe.
Bei den Laternen oben drauf hat er gezeigt, daß er diese Darstellung räumlicher Verkürzung und Neigung mit höchster Präzision beherrscht.
Wenn er die Fenster dort in den Seitentaschen nicht gezeichnet hat dann aus der vollen Absicht, daß es diese dort nicht geben soll.
Das sind in den Seitentaschen ganz einfache, offene Balkone mit gülden dekoriertem Stützwerk.

Auch in der Seitenansicht sieht man diese Fenster nicht in räumlicher Verzerrung, was bei schrägen und gleichzeitig geneigten Fenstern erforderlich wäre.
Diese Fenster sind orthogonal mit gleichmäßigen Feldern dargestellt, was nur den Schluß zulassen kann, daß sie sich nicht in der Schräge der Seitentasche sondern direkt an der Bordwand in einer Ebene befinden.

-----

Zurück zu den hygienischen Installationen ... freut mich wenn euch dieses im wahrsten Sinne des Wortes anrüchige Thema gefällt.
Wenn man mal darauf achtet bekommt man ein Auge für viele dieser Details, die man sonst nie beachtet hatte, die aber dennoch vorhanden sind.
Interessanterweise sind diese auf den wirklich historischen Plänen und Graphiken meist vorhanden während sich so einige Planzeichner unserer Neuzeit ziemlich verschämt drumherum gedrückt haben.

Es stellte über ganze Zeitalter ein sehr wichtiges aber selten populäres Problem dar. Komplette Mannschaften waren durch mangelnde hygienische Zustände ausgefallen.

Wir sprechen hier, bis jetzt, ja nur über die Befindlichkeiten der Schiffsführung. Für deren Hinterlassenschaften gab es durchaus elegante Möglichkeiten der Entsorgung.

Den Hundertschaften der normalen Mannschaften blieb nur der Weg zum Bug, alternativ Eimer und die Stückpforten.
Auf dem einen oder anderen Van de Velde sieht man dies recht anschaulich dokumentiert.
Später wurden wenigstens in diversen Bereichen der Bordwände eine Art offene Pissoirbecken mit Leitungsführungen installiert ... eine Gelegenheit sein Wasser abzuschlagen ... das verringerte den Druck der Wege und Wartezeiten ein wenig.

Wer auch das nicht schaffte, was bei langen Warteschlangen, Diarrhöe oder auch stürmischem Wetter durchaus eine Herausforderung bedeutete, dem blieb nur es laufen zu lassen, im wahrsten Sinne des Wortes .

Wenn es in Folge, auf fast allen dieser Schiffe, erbärmlich stank lag es nicht nur daran, daß damals das Deo noch nicht erfunden war.
Man öffnete die einen oder anderen Stückpfortendeckel nicht nur um Feuchte aus dem Schiff zu lassen oder um etwas Tageslicht rein zu bekommen ... jedes Bisschen frische Luft war höchst willkommen !

Die Exkremente flossen dann, der Schwerkraft folgend, in den Fugen zwischen den Planken, entlang der Bordwand und anderen Bauteilen, bis hinunter in die Bilge ... bildete dort einen stinkenden Sumpf, der kaum auszuhalten war.
Dies mit der stetigen Tendenz sich mit zunehmender Einsatzdauer zu erhöhen ... zumindest die Stabilität des Schiffes erhöhte sich durch den zusätzlichen Ballast merklich. ( Bilgepumpen lösten das Problem übrigens nicht ... mal so nebenbei bermerkt. )

Mithin war auch das, mit all den sich dort fröhlich fortpflanzenden Bakterienkulturen, Ursache diverser Krankheiten.
Das kam dem Inhalt und betörenden Duft einer ungelüfteten Klärgrube in etwa gleich. Bon apetit !

Die dort gebildeten Biogase wiederum stiegen, den eben schon beschriebenen Fugen und Ritzen zwischen den Bauteilen folgend, überall im Rumpf nach oben ... es war im Inneren ja nicht alles kalfatert und, ja, es stank zum Himmel ... mit Ausnahme des CO2, das bekanntlich schwerer als Luft ist und sich unten sammelte.
( What goes up must come down .. und vice versa )

Diese tiefsten Bereiche der Schiffe mußten spätestens alle paar Jahre von speziellen Reinigungstrupps gereinigt werden. Man kann sich vorstellen, daß das ein sehr beliebter Job war ...

----

Deine neuen Leitungsführungen sind sicherlich kreativ. Sie würden aber Toiletten und ihren Lauf im zentralen Bereich wichtiger Prunk- und Versammlungsräume bedeuten ... das wußte man durch die Anordnung derselben an den Außenecken erfolgreich zu vermeiden.
In praktisch allen mir bekannten Schiffen dieser Zeit kommt man mehr oder weniger zentral rein und hat dann einen weitgehend ungetrübten Blick geradeaus auf das Meer hinter dem Heck, oder etwa nicht ? .. deshalb zum Beispiel dort die Erscheinungsbalkone, Kapitätsräumlichkeiten, Messe etc ...

Dort wo es bei wirklich vielen Schiffen dieser Epoche dokumentiert ist, obendrein auch noch bei praktisch allen seefahrenden Nationen, also links und rechts außen, hat das schon seinen Sinn.
Es handelt sich um Jahrhunderte der Erfahrung, teilweise schon ab dem späten Mittelalter, warum das praktisch überall in etwa gleich gemacht wurde.

Auch in den Graphiken der französischen Schiffe befinden sich diese Rohrenden immer mehr oder weniger an den Außenecken ... zum Teil aber wesentlich schöner verziert als das auf der obigen Graphik des niederländischen Schiffes war.

Ich sehe da keine Notwendigkeit, als Gegensatz zu den in den Zeichnungen klar erkennbaren Rohrenden, etwas komplett Neues zu erfinden ... das obendrein historisch nicht gesichert ist.

Auch der Schluß, es würde zu einem Exkrementeregen Richtung Stückpforte achtern kommen, ist nicht stichhaltig. Nur dort gibt es diesen starken Überhang der automatisch ein bis zwei Meter Abstand bildet, wo das praktisch nicht möglich ist. Das wäre an jeder anderen Stelle des Rumpfes wesentlich schlimmer ... selbst bei starkem Wind von achtern.

Und um den Bogen wieder zu schließen ... die FLEURON bekommt nach Plan einen hübschen Hintern ... mach ihn doch einfach so !
Ich freue mich schon so sehr auf die ersten Modellteile ... deshalb sind wir doch hier
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Sonntag, 19. April 2020, 16:32

Seitengallerienfensterfront

Hallo Markus,

dieser Bereich der Seehygiene ist gerne unterschlagen. Fellucen, Galleren und Galeassen mußten außerhalb der eigentlichen Häfen vertäut werden, so unerträglich war der Gestank ihres "Humanmaschinenraums"...

Deine Idee in der Zeichnung mit den Abgängen unter der Gillung und einer entsprechenden Verortung in den Seiten des "Officierclubhauses" nochmal um und allen das Scrollen zu ersparen:

Das sieht bei offenen Seitengalerie sehr glaubwürdig aus.

Also die Heckpartie ist im Gange, die Kartonschablonen werden angefertigt. Auch denke ich, daß es sich lohnt, die beiden Versionen mit den Fensterpositionen in Pappe nebeneinander in Karton zu bauen. Da möchte ich eine definitive Entscheidung gefällt haben; ehe ich meine Zeit in einen aufwendigen Fehlbau investiere, setze ich auf ein Vormodell (neudt. mock-up) das tatsächlich mal von Pappe ist... :D

Hier im Vergleich die Zeichnungen der Seitentaschen


SAINT PHILIPPE 1693

und der

FLEURON 1688.

Interessante Randnotiz sind die Säulen zwischen den unteren Fenstern, welche sehr nach standartisierten Teilen aussieht. 8|

Darüber hinaus ist der Schattenwurf zum Bug hin interessant und die Fensterverstrebungen, die Du ansprachst wirken erstaunlich ähnlich. :huh:

Nun geht es wieder in die Werft weiter am Kartonmodell arbeiten - geht auch am zusammengeklammerten Rumpf (klingt irgendwie so nach Baubericht aus der Notaufnahme :rot: .)
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105

Sonntag, 19. April 2020, 23:13

irgendwie kam im letzten Beitrag nichts substantiell Neues herürber :nixweis:
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Ros Tocker

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106

Montag, 20. April 2020, 07:33

irgendwie kam im letzten Beitrag nichts substantiell Neues herürber :nixweis:

Aber das hat Methode. Leute, der nimmt euch ganz gewaltig auf den Arm .

107

Montag, 20. April 2020, 12:47

?(
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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108

Montag, 20. April 2020, 12:51

Erscheinungsbalkonunterkante

Manchmal dauert Fortschritt ein wenig:


Um die Seitengalerien an den Heckspiegel bauen zu können brauchte ich einen Winkelmesser... woher nehmen?


Kartonstreifen auflegen und...


Winkel abnehmen und...


und verlängern und messen - 84° :ok:
Scratchbuildmeßzeug hilft :)


Dann Breite des Bausatzheckspiegels abgenommen


und erster versuchsweiser Anbau :D

(Klar die Balkone müssen an dem Plastebauteil noch weg - Aber mit der Dille wird das mehr als schwierig...

Weiter geht es mit den Seitentaschen...


Und jetzt fehlt natürliche noch die Tiefe in dieses Bauteil...


aber zumindestens stimmt meine Verkleinerung schon mal.


Und wegen der substantiellen Vorschriften

Hier mein Arbeitsplatz, um die horizontalen Spanten für die Seitentasche zu konstruieren. Millimeterpapierblock und Geodreieck festgezwungen, das andere Geodreieck kann dann an dieser Schwesterkante entlanglaufen und die Ordner erzeugen, die ich benötige. Die Seitengalerie wurde im Fall des Heckwinkels in 78° aufgeklebt, dadurch kann ich die Werte einfach übernehmen.



Und das sind die Dimensionen ich denen ich mich bewege. Ein paar der zum Betrachter liegenden Kanten, die ich benötige habe ich einmal farblich gekennzeichnet. Voricht! Hierbei handelt es sich, um die Sichtlänge an der Decorzeichnung und noch nicht


die Wahre Länge, denn die ist ja um 6° nach hinten (also parallell zum Rumpfaußenkante) gekippt.


Als nächstes muß noch der Winkel von 3° des Bauteils zur CWL berücksichtigt werden, weil wir ja im dreidimensionales Raum etwas zusammenklatschen.


Also ist das ein reichlicher Aufwand (bis hierhin ca. 3h) die Seitengalerien zeichnerisch zu erzeugen, Boden für Boden - und irgendwann macht das Auge auch nicht mehr mit.

Pause vorbei...


Die Abmaße genommen und dann versucht eine


Schnittebene entlang des grünen Schnittes zu legen.
Jetzt müssen nur noch die anderen Ebenen konstruiert werden. Dann habe ich die Schnitte entlang der Berghölzer. Danach brauche ich dann die Entsprechungen in der Lotrechten.

Beides zusammen ergibt dann ein brauchbares Seitengalerieskelett...
:tanz: :tanz: :tanz:


Hier noch der Ergonomietest zur allgemeinen Erleichterung:

Selbst der besetzte Thorn paßt auch tatsächlich
sehr gut in die vorgesehene Po___sition!

Was bedeutet, es müssen dann noch kartonstarke Nuten in die Bauteile, um sie ineinander stecken zu können. Und zwar gegengleich an Back- und Steuerbord. Falls der Rumpf tatsächlich symmetrisch sein sollte - was ich bislang annehme. In keinem Baubericht las ich etwas anderes, Ihr etwa? :cracy:

Für jene die sich wundern, warum es so langsam vorangeht, dieser Absatz ist x-mal bearbeitet, sprachlich verbessert, orthographisch überholt und mit neuen Bildern aufgestockt worden und das Trippelschrittchen "Fortschritt", das Ihr hier seht, waren heute für mich fünf Stunden volle Konzentration am Zeichenbrett.*

Wobei die Frage ist, ob ich mich in der Fläche bugwärts nicht mit der gestrichelten Linie begnügen sollte als Raumtiefe... :nixweis:

Was sagen unsere Barockspezialisten?



________

* Jene, welche hier wegen fehlender substantieller Fortschritte gegen mich hetzen, können ja ihren eigenen Hirninfakt überleben und dann schlicht ihre ganz eigenen substantiellen Erfahrungen machen...
Grüße von Chris, dem Monster
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im Bau:
"LA SIRENE" von Heller (Rumpf) als LE FLEURON 1689 (Decor)
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109

Montag, 20. April 2020, 18:15

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Ros Tocker

unregistriert

110

Montag, 20. April 2020, 19:45


Und auch deshalb finde ich dein Vorgehen bei diesem Projekt gut und richtig.


Wenn ein User nachweislich in mehreren Foren das Urheberecht mit Füßen tritt und das mit einer unglaublichen Effizienz und Masse. Sich damit profilieren zu wollen, fast ausschließlich auf Kosten anderer "lebt", entsprechende Hinweise ignoriert und mit nicht haltbaren Begründungen rechtfertigt, dann finde ich das als Publizist mehrere großer Webseiten sowie als Fotograf mehr als verwerflich jedoch weder gut noch richtig. Wenn das in dieser Community toleriert und für gut befinden wird, ziehe ich mich zurück.

111

Montag, 20. April 2020, 21:08

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112

Montag, 20. April 2020, 22:29

Hallo liebe Diskutanten

Wikipedia schreibt:

"Als Troll bezeichnet man im Netzjargon eine Person, die ihre Kommunikation im Internet auf Beiträge beschränkt, die auf emotionale Provokation
anderer Gesprächsteilnehmer zielen. Dies erfolgt mit der Motivation, eine Reaktion der anderen Teilnehmer zu erreichen. In darauf bezogenen
Bildern wird oft der aus der Mythologie bekannte Troll dargestellt."

na dann gute Nacht :sleeping:
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Montag, 20. April 2020, 23:25

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Dienstag, 21. April 2020, 07:28

Hallo

ich schlage vor, wir warten mal ab was kommt. Es geht um Modellbau und genau deshalb bin ich Mitglied eines Modellbauforums. Ich troll mich dann mal zu Arbeit ^^
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Dienstag, 21. April 2020, 08:24

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116

Dienstag, 21. April 2020, 10:32

Moin Chris ... schön, daß es los geht ! Das ist doch wesentlich besser als reine Gedankenspiele !

Echte Bauteile am echten Rumpf zeigen ganz schnell wo die wirklichen Anpassungsprobleme einer solchen Hybridkonstruktion liegen.

Mit deinen nachträglichen Änderungen schon bestehender Postings machst du die Nachverfolgung deines Bauberichts nicht wirklich einfacher ... eine einfache chronologische Abfolge ist besser zu kommentieren.
Wenn der Bericht dadurch etwas länger wird ist doch egal.

Vor allem deshalb weil du bereits weitergehende Fortschitte hinsichtlich der Winkel der Bauteile einstellst und das teils nur schwer nachzuvollziehen ist.
Für dich selbst natürlich schon weil du mitten im Thema bist.
Zum Beispiel kann ich die Höhe und Anpassung an die Decks an keiner Stelle mehr nachvollziehen.
Die Flasche "bouteille" der Seite sieht mir zu klein aus ... oder alternativ ist die Bordwand zu hoch und muß der Rumpf im Bereich des Hecks in der Höhe gekürzt werden ?

Gleichzeitig habe ich auch gemerkt, daß ich durch deine Grundrisse, bedingt durch ziemlich unzureichende Schattenwürfe in Berains Originalgraphik, manche Teile nach jetzigem Stand etwas anders sehe.
Ich bin mir bei genauerer Betrachtung ohne diese Schlagschatten nicht so ganz im Klaren ob in Berains Originalgraphik die Heck- und Seitenansichten wirklich in jeder Hinsicht aufeinander abgestimmt sind.

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Für mich wäre ein Schnitt in deiner Kartonvorlage zwischen Gillung und unterem "Balkon" der wichtigste.
Nach jetzigem Stand brauchst du vorerst doch nur den oberen Teil ... unten stört nur.
Da siehst du sofort wie es mit dem Aufbau darüber in der Höhe stimmt.

Warum willst du im jetzigen Stadium die Balkonplatten entfernen ?
Die jetzt bestehenden Balkonplatten geben dir doch schon die ideale Deckshöhe und Neigungswinkel der beiden Decksplatten vor.
Sofern es nicht offensichtlich falsch ist kann ich wenig Sinn darin erkennen das Rad neu zu erfinden.

Zumindest gehe ich davon aus, daß die Ingenieure bei Heller das für Phoenix und Sirene bereits richtig gemacht haben ... damit automatisch auch für deine Fleuron. Was das angeht, sehen bereits fertig gebaute Modelle der beiden Schiffe in meinen Augen passend aus.
Nütz doch all das aus was dir der Bausatz bereits gratis und ohne Mehrarbeit anbietet.

Später Teile der Balkonplatten falls erforderlich kürzen ... ja, denn die Fleuron hat ja offensichtlich weniger Balkon als die Sirene .. aber wozu wegschneiden und dann wieder drankleben ?
Denk immer daran, daß im Laufe des Baus all das dort hinten später wieder vernünftig am Rumpf halten soll.

Auch im Original haben Holzträger, die tonnenschwere Balkonelemente und Figuren halten müssen einen ganz beachtlichen Querschnitt, der in der Dicke auch metallenen Panzerplatten nicht nachstehen dürfte.
( Nichts peinlicher als wenn der Kapitän mitsamt seines Erscheinungsbalkons den Abgang nach unten gemacht hätte ... okay ne Wasserlandung ... trotzdem ... )
Die Schiffskonstrukteure haben damals diese schweren konstruktiven Holzelemente nur sehr geschickt hinter der Balkonaußenverkleidung verborgen. Vorhanden waren sie trotzdem.

Nach jetzigem Stand haben diese Balkonplatten der Sirene gerade 1,5mm Stärke ... das entspricht bei 1/150 schlappen 22,5cm Aufbauhöhe ..
Nicht gerade übermäßig viel wenn man Holzquerschnitt des Trägers plus deckender Plankenschicht zusammen rechnet.
Das kann jeder Balkon eines Voralpenhauses besser ... und da werden keine Figürchen und sonstige Verzierungen drangehängt ... allenfalls Blumenkästen und Bettdecken.

Diese Holzträger waren ja nicht außen drangepappt sondern durch die Schiffshülle hindurch mit der Tragkonstruktion des Schiffes verbunden und damit stabil.
Unter dem Erscheinungsbalkon sind nicht umsonst sogar noch weiter Stützelemente in Bogenform vorgesehen.
Eine im Modell außen nachträglich drangepappte Plastikplatte hat bei einer Klebung auf Kante dagegen ziemlich wenig Halt.

Nochmals ... nütz doch all das aus was dir der Bausatz bereits gratis und ohne Mehrarbeit anbietet.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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117

Dienstag, 21. April 2020, 12:23

Tja
Markus ich denke auch ich muß noch may l zum Kopier laden und die zeichnungen um ein paar Prozent vergrößerdie Knulle unten ist definiert und Oben sitzt die Abschlußlilie eineindeutig auf dem Handlauf!

Hier mal eine "Photomontage":



Dein Blick auf den unteren Bereich der Seitengalerie und der Gillung sind korrekt:




der gesamte untere Bereich mit seinem "umgedrehten Sonnenschirm" Abschluß kommt in der Seitenansicht mit dem Schatten fehlt - aber tatsächlich in der Heckansicht...
Das Arkanthusblatt und die Krulle sind am Balkon noch übereinstimmend gezeichnet... alles darunter ist nicht stimmig :motz:

Gehe nicht über Los, ziehe keinen Heckspiegel mit Seitentaschen ein, sondern zurück ans Zeichenbrett..
:hey:
Grüße von Chris, dem Monster
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Mittwoch, 22. April 2020, 11:44

Wenn du in der Vergrößerung dafür sorgst, daß die hier in deinen Bildern skizzierten Höhen X, die genau der vom Bausatz vorgegebenen Deckshöhe ( = Balkonplatte + lichte Höhe ) entsprechen, dann kommt das ziemlich genau hin was die erforderliche Gesamthöhe angeht. ( Ich hatte es vorhin kurz gedruckt, auf die entsprechende Höhe kopiert, ausgeschnitten .. paßt m. E. )
Dann hast du überall die gleichen Fensterhöhen ... auch im oberen Deck ... es passen dann auch alle Deckshöhen und Fenster allseitig zum bestehenden Bausatz.





Daß leider auch Berains Zeichnung am einen oder anderen Eck fehlerhaft ist bestätigt nur die Aussagen bereits vom Beginn dieses Threads. Verlaß dich nie darauf !
Das waren eben nur schöne Projektzeichnungen um das Schiff den Entscheidungsträgern / Geldgebern zu verkaufen ... ist heutzutage immer noch so.

Tatsächlich braucht es immer eine Anpassung weil fast alle Pläne an der einen oder anderen Ecke fehlerhaft sind ... nicht konsequent "um die Ecke rum" durchdacht sind.
Das trifft aber nicht nur Berain sondern praktisch auch alle anderen dieser Schiffsdesigner.

Das wird aber trotzdem ein schönes Heck werden ... nur eben einen Tick anders als es sich zunächst auf den Graphiken darstellt.
Derzeit denke ich sogar, daß alle Balkon-Felder der Seitentaschen gerade in einer Linie verlaufen ... gar nicht zurückspringen.
Die beiden Seitfelder leicht zurückgesetzt, so daß das mittlere Feld prominent nach vorne rückt ... fürs Auge.

Die gesamten Stützkonstruktionen wären somit alle mehr oder weniger gleich und entsprächen in der Neigung der Außenkante des Heckspiegels.
Das entspräche vom Grundkonzept der Verwendung weitgehend gleicher Bauteile dem was auch bei der Phoenix und Sirene gemacht wurde.
Damit würde sich wieder das durchgehende Leerfeld ohne Fenster und ohne weitere sichtbar vor oder zurückspringende Elemente erklären.

-------

Diese ganze Geschichte des "auf dem Kopf stehenden Sonnenschirms" unterhalb der unteren Balkonplatte scheint mir eine räumlich relativ flache Angelegenheit zu sein.
Sie lebt hauptsächlich von der graphischen Illusion einer Rundung.
Tatsächlich darf sie aber gar nicht sehr tief sein weil sie, zumindest im Modell, am unteren Punkt schnell auf den sich herauswölbenden Schiffsrumpf trifft.
Eine echte Tiefe ist da fast nicht machbar.
Das würde erklären warum dieses Element in der Heckansicht sehr flach, fast nicht sichtbar ist.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Mittwoch, 22. April 2020, 19:48

:idee: nachdem ich nochmals die Zeichnungen gesehen habe, kommt mir der Gedanke daß alles wahrscheinlich doch korrekt gezeichnet ist, wenn man davon ausgeht daß die seitlichen Fenster im Rumpfverlauf liegen, und es sich mittig um einen offenen rechts und links liegenden in beiden Deckebenen überdachten Erscheinungsbalkon handelt, das würde auch die nicht vorhandene Füllung aus Hecksicht erklären.
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Mittwoch, 22. April 2020, 22:15

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