Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

Donnerstag, 7. November 2019, 11:18

Mast-Baum-Verbindung im Gemälde Bitte um Hilfe

Bitte um eure Hilfe:
In einem Gemälde von Caspar David Friedrich "Auf dem Segler" findet sich folgendes Detail:



Ich verstehe grundsätzlich wie der S-förmige Metallhaken des Baums am Metallring des Mastes eingehängt ist ...
Baum und Segel sind aufgrund der Windrichtung nach rechts geschwenkt ... so weit so gut.

Oberflächlich scheint es klar ...
aber das Drumherum mit den beiden Eisenringen und der Einhängung des Segels mittels Tau verstehe ich nicht.

Was ist da an was und an welcher Stelle mit was verbunden und wo befestigt ?

Ist das einfach nur fürcherlich schlampig gemalt oder wußte der Maler einfach nicht so genau was er da malt ?
( Da sind noch ein paar weitere technische Fehler im Gemälde )
Wie muß es richtig aussehen ?

Hilfe wäre nett .. evtl mit einer Skizze
Danke fürs Mitgrübeln
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

2

Donnerstag, 7. November 2019, 12:40

Moin!

Zitat

Ist das einfach nur fürcherlich schlampig gemalt oder wußte der Maler einfach nicht so genau was er da malt ?

( Da sind noch ein paar weitere technische Fehler im Gemälde )
Das denke ich mal. Was man da erkennen soll (?) ist ein sogenannter Schwanenhals, eine Hakenform, mit denen Bäume in Aufnhamen am Mast eingehängt waren. Normalerweise waren an den Baumenden umlaufende Metallreifen und stirnseitig im Baum Bohrungen für die Schwanenhälse eingelassen in den sie lagerten. Dann sehe ich noch eine Zurring/ Laschung, mit der das vermutete Gaffelsegel darüber vom Schothorn her an einem Ring befestigt/ steifgesetzt ist. Dieses dürfte vermutlich (ähnlich wie bei einem Klüverring) eine Art an einer kleinen Achse drehbar gelagerter "U"-förmiger Schäkel gewesen sein, falls es nicht ein reiner statischer Augbolzen war. So meine Vermutung.
Die Schwanenhälse findet man übrigens auch an Leesegelbäumen.
Gegenfrage: Ich habe auch ein schönes Gemälde von C.D.F. auf einer Postkarte geschenkt bekommen, auf dem Ein Vollschiff von schräg vorne zu sehen ist, bei dem die Brassen der Mars- und Bramsegel nach vorne laufen. Kann das stimmen, wurde das bei einigen Nationen tatsächlich so gelöst?
Danke und schöne Grüße
Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



3

Dienstag, 19. November 2019, 19:08

Dank Dir für die umfangreiche Antwort.
So ähnlich hatte ich mir das zwar vorgestellt ... aber bei dem Zeit- und Augenzeugen CDF , der das auch noch in Form eines Gemäldes für die Nachwelt festhält, hatte ich einfach genauere Fachkenntnis bzw Detailarbeit unterstellt ... zumindest ist seine Art der Darstellung noch ein ganzes Stück von der abstrakten Kunst entfernt.

Auch wenn ich auf Deine Frage wegen des Gemäldes der Postkarte keine Antwort habe ... welches der beiden ist es denn ?
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…ines_Hafens.jpg
oder dieses
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…rich%281%29.JPG
Wobei mir beide eine Variation ein und desselben Themas zu sein scheinen.

Zurück zu dem was ich schon oben als "techische Fehler" empfunden habe:
Was ich beim Gemälde "auf dem Segler" auch nicht verstehe ist warum die Aussteifung der Ducht ( ? ) auf beiden Seiten derartig unterschiedlich ist.
Die Ducht, so es denn überhaupt eine ist, scheint viel zu weit oben.
Oder ist das eher ein Auflager für dieses gebogene Holz ... was bei dem starken Radius ebenfalls merkwürdig scheint.
Gilt auch für die Querstange hinter der Ducht ... auch das Juffernpaar und das dahinter liegende Takel scheint es nur auf der linken Seite zu geben.

Überhaupt scheint das ganze Boot in den Proportionen irgendwie viel zu schmal und zu hoch ... gemessen der Höhe der Türöffnung und Bordwand sollte es gefühlt deutlich breiter sein.
Gab es etwas Vergleichbares wirklich oder ist es nur ein Kunstprodukt aus der Phantasie des Malers ... garniert mit ein paar sehr realistischen Details hier und dort ?

Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

4

Dienstag, 19. November 2019, 19:53

Hi! :wink:

Das meinte ich: Segelschiff im Nebel.
zoom mal, dann siehst Du, was ich meine.
Schöne Grüße
Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



5

Mittwoch, 20. November 2019, 22:01

Ah, danke, jetz weiß ich worum es geht ... Ich hab es mir noch hochauflösender von hier geholt:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c…Segelschiff.jpg

Da kann man sehr reinzoomen.
Da scheinen auch noch weitere Brassen an den Enden jeder Rah die wie üblich nach hinten weggehen.
Ich wüßte nicht wofür sie sonst da sein sollten ... ist da zu viel dargestellt ?
Aber das geht über mein Wissen hinaus ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

6

Montag, 25. November 2019, 22:54

Ich denke, Caspar David Friedrich war kein Marinemaler, so wie die van de Veldes und andere es waren. Die mussten sich detaillierte Kenntnisse aneignen, um mit ihren Bildern bei ihren Auftraggebern nicht durchzufallen. Für jemanden, der nicht genau WEISS, wie die Takelage eines Segelschiffs funktioniert, dürfte es allerdings sehr schwierig sein, das einmal angeschaute Objekt absolut realitätsgetreu zu kopieren, selbst wenn er Skizzen anfertigt.
Was das Bild „Auf dem Segler“ angeht, müsste man, um es beurteilen zu können, zunächst einmal wissen, welchem Zweck diese seltsame Konstruktion diente. Ich habe so etwas noch nie gesehen, aber es sieht meines Erachtens auch nicht unbedingt wie irgendein Missverständnis eines Laien aus. Der Bugspriet ist da, wo er hingehört. Vielleicht ist es eine Vorrichtung zum Ausbringen von Netzen. Sicher ist Friedrich auf einem solchen Schiff mitgefahren und hat es für das Gemälde skizziert. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt aber sicherlich nicht auf der Wiedergabe dieses Alltagsgerätes, sondern auf der Beziehung zwischen Fahrt, Ziel und Haltung der Reisenden. Ein romantisches Bild, das nicht den Arbeitsalltag von Fischern oder Seeleuten zum Gegenstand hat, sondern von Sehnsucht, Hoffnung und Verheißung handelt.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Werbung