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61

Dienstag, 3. September 2019, 14:20

Servus Jochen!

Wunderschöne Detailarbeit! Die Brücke ist super!

Hofi

62

Donnerstag, 5. September 2019, 20:33

Richelieu - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Zur Erholung von der Ätzteilorgie Brückenturm habe ich auch mal wieder etwas Plastik zusammengebaut.
Die Sekundärartillerie, drei Drillingstürme 152mm auf dem Heck.



Zuerst alles Plastik zusammengesucht, die Rohre selbst werden durch Messingdrehteile (Flyhawk) ersetzt.



So ist das vorgesehen...



..gefällt mir aber nicht, weil man wegen fehlender Schartenblenden ins Turminnere sehen kann.



Weil ich auf Höhenverstellbarkeit der Rohre keinen Wert lege, habe ich die Scharten mit Sheet verkleidet, in das ich auch gleich 0,6mm-Löcher für die Rohre gebohrt habe. Eigentlich waren die Blenden walzenförmig, aber sooo genau bin ich dann doch nicht.. Hauptsache, man sieht nicht in den leeren Turm.



Die fertigen Türme an Ort und Stelle.

Und die letzten fehlenden Geschütze: Sechs mal Zwillingsflak 100mm.



Dafür enthält der Flyhawk-Satz leider keine Rohre, diese sind dann also von Master.



Die Hinterkanten der Schutzschilde habe ich dünner geschnitzt (unten rechts), dass die Kanonen insgesamt eher sparsam detailiert sind, fällt nachher nicht mehr auf, weil die offene Rückseite zu den Decksaufbauten zeigt.



Alle Kanonen auf einen Blick: 8 x 380mm, 9 x 152mm, 12 x 100mm, 56 x 40mm und 50 x 20mm.

In Trockenpausen auch immer mal was am Brückenturm gemacht:



Die Unterseiten der oberen Decks, hier waren einige Auswerfermarken zu verspachteln. Bei zweien sind auch schon die Stützwinkel entfernt, die durch Ätzis ersetzt werden.



Nicht viel übrig geblieben vom originalen Plastik...siehe drittletztes Bild des vorherigen Posts. Bin jedenfalls froh, mit diesen gewölbten Windschützern fertig zu sein.



Mal den Rohbau in die Höhe gestapelt. Auf dem obersten Entfernungsmesser saß ganz zu Anfang noch einmal ein baugleiches Gerät als Reserve, das wurde aber wegen Unsinnigkeit schon nach den ersten Probefahrten wieder abgebaut.



Das ist selbiger E-Messer aus der Nähe (noch unbearbeitet!). Der kleine Prömpel oben drauf ist nicht etwa ein Blaulicht, sondern ein amerikanisches SF-1 Radar, das 1943 montiert wurde. 1944 wurde das auf den gepanzerten Kommandostand versetzt, an dieser Stelle wurde dann ein kleiner Mast mit einem interessanten, aus britischen und amerikanischen Geräten gemischten Radargeweih errichtet. Das würde ich auch gern so darstellen, die Teile dafür sind im Flyhawk-Satz auch enthalten, das Problem mit dem Umbau: Ich weiß nicht genau, wann die Änderung erfolgte. Und diesen spektakulären Tarnanstrich, für den ich mich entschieden habe (und den zu ändern keine Option ist), trug das Schiff nur etwa 8 Monate. Ich habe etliche Fotos, die das Schiff mit der neuen Radarausstattung und dem langweiligen Nachfolgeanstrich zeigen, so hatte ich den bösen (und naheliegenden) Verdacht, dass Umbau und Umlackierung gleichzeitig stattfanden. Aber dann habe ich tatsächlich ein einziges Bild gefunden, in schlechter Qualität und aus ungünstiger Perspektive zwar, aber immerhin mit altem Anstrich und neuem Radar, eindeutig zu erkennen. Juhuuuu!!!



Also Radom abgesägt und auf Flyhawk-Sockel gesetzt..



..und an die neue Position verbracht.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

63

Donnerstag, 5. September 2019, 20:55

Hallo Jochen, Hammerdetails, sehr beeindruckend.
LG Frank

64

Donnerstag, 5. September 2019, 21:20

Alles super.
Der Austausch der zu dicken Originalflakrohre hat sich gelohnt.

Der Entfernungsmesser (Bild 11) dagegen ließe sich vielleicht noch etwas profilieren.
Zu einfach für Deine hammerstark profilierten Details. (meine Meinung)

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

65

Donnerstag, 5. September 2019, 21:32

Dank Euch!

Ja, Ray, stimmt. Die sind noch etwas nackt, wofür der Ätzteilsatz und die Kramkiste aber auch noch Abhilfe schaffen. Nur die Ausleger selber bleiben so, aber deren Proportionen sind ganz ok.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

Beiträge: 9 949

Realname: Bernd

Wohnort: Wetter/Hessen

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66

Freitag, 6. September 2019, 06:52

Moin Jochen,

Hammer Detailarbeiten, das haut einen einfach aus den Socken, wirklich klasse was du hier machst, alleine die Artillerie ist schon eine Augenweide.


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

Was es sonst noch von mir gibt, findet ihr << Hier >>

67

Sonntag, 8. September 2019, 10:03

Jochen, Du lässt ganz schön nach. Vier Monate und immer noch nicht fertig. :D

Spaß beiseite, sehr schöne Arbeit, wie immer. ;)
Gruß, Olaf

___________________________________________________________
Asperger ist keine Krankheit, es ist der nächste Schritt der Evolution.


Aktuelles Projekt: Wall-E in 3D Druck

68

Dienstag, 10. September 2019, 19:11

Richelieu - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Ja, Olaf, mir kommt das auch schon sehr lang vor...aber ist ja kein Leistungssport.

Tatsächlich steckt im Brückenturm bisher auch die meiste Arbeit, aber es wird.



Absturzsicherungen der Treppenschächte. Habe ich mir, mangels Referenzen, so ausgedacht.



Meine bekannte Neigung zur Zweckentfremdung von Leitern: Belegstellen für Signalflaggenleinen, werden über die unteren Brückendecks verteilt. Oben werden die Leinen nicht, wie gewohnt, an Rahen oder Auslegern befestigt, sondern an einem um den Turm gespanntem Seil.



An der Vorderseite läuft dieses Seil über zwei kleine Ausleger, für die es Ätzteile gibt. Weil ich das aber mit leichter Spannung montieren will, werden die noch mit 0,3mm Stahldraht verstärkt.



So nämlich..



und dann so. Ist nicht ganz originalgetreu, aber stabil genug.



Zwischendurch noch den eher konventionellen Windabweiser des obersten Decks zusammengefummelt, nach den Teilen für die unteren Decks harmlos...



Und wieder ein Griff in den Teilefundus: Halbierte Relingstützen werden als obere Blöcke für die Signalleinen zweckentfremdet.



Als Tragseil dient Nylonfaden von 0,15mm, nicht elastisch.



Ein Faden und 15 Blöcke. Die Flaggenleinen selber werden nach dem Zusammensetzen der beiden großen Baugruppen gespannt.



Reichlich Stützwinkel an der Unterseite. Das ist, wie Vorbildfotos zeigen, immer noch vereinfacht, aber so schon fummelig genug.



Und einige Details aus der Kramkiste, der Bausatz zeigt hier nur ein blankes Deck. Für das oberste Deck sehr mager, man blickt direkt darauf.



Haarige Sache...ist Elastikfaden 0,02mm. Da das Zeug sehr eigenwillig ist und sich gern einrollt, habe ich die Spitze mit Serkundenkleber gehärtet, ist sonst kaum möglich, das durch die winzigen Löcher durchzufädeln.



Und so sieht das fertig aus...von den fünf Belegstellen sind jetzt zwei fertig getakelt. Reine Nervensache...
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-Otto von Bismarck

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Realname: Christian

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69

Mittwoch, 11. September 2019, 00:04

Alter ist das winzig...du kommst noch ohne Elektronenmikro aus?

Respekt vor dieser Fingerfertigkeit und Detailarbeit. Bin schon aufs fertige Modell gespannt :smilie:

70

Mittwoch, 11. September 2019, 07:24

Alter ist das winzig...
Groß kann ja jeder :abhau: :abhau:

Spaß beiseite, was Jochen hier seit Jahren zeigt ist ganz großes Kino im kleinen Maßstab...
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

71

Mittwoch, 11. September 2019, 11:51

Mahlzeit die Herrschaften!

Ja, mein Mikroskop und ich... dafür kann ich aber am Schreibtisch bauen und brauche keine Fabrikhalle...
Ernsthaft reicht mir eine Billiglesebrille (noch..), die ja eigentlich auch nur eine doppelte Lupe ist. Versuche mit Kopflupe oder beleuchteter Tischlupe brachten keine guten Resultate, das stört mich mehr, als es nützt. Und durch das eingeschränkte Sichtfeld besteht immer die Gefahr, dass man woanders was abreißt, ist nicht gerade entspannend..

Kleiner Maßstab ist übrigens relativ, die Schiffsmodelle meiner Kindheit waren Airfix 1:600, da waren solche Details natürlich nicht denkbar. Andererseits habe ich neulich Bilder einer scratch gebauten Nagato in 1:700 gesehen, da bin ich froh, wenn ich meine Hasegawa 1:350 so hinbekomme.
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-Otto von Bismarck

72

Mittwoch, 11. September 2019, 14:03

Servus Jochen!

Großartig! Schaut super aus!

Hofi

73

Samstag, 14. September 2019, 19:35

Richelieu - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!



Signalleinen fertig getakelt, davor meine wichtigsten Werkzeuge dafür. Neben Pinzette und diversen verbogenen Stecknadeln eine Nadel mit angeklebtem Haar zur zielgenauen Sekundenkleberverteilung und, ganz wichtig, ein Zahnstocher mit erst angeschrägter und dann gespaltener Spitze, um den Faden in kleinste Ecken zu bekommen.



Aufbauten zusammengestellt, auf dem Deck dazwischen stehen bald die Beiboote. Plastiklagerböcke habe ich schon vor Monaten abgesägt, dass der Bau schon recht lange dauert, merke ich daran, dass ich mich an sowas kaum noch erinnern kann. Und dabei bin ich erst 51...



Diese drei Barkassen bilden die untere Ebene. Eine davon, die des Kommandanten, unterscheidet sich etwas von den anderen, hat eine etwas größere Kabine mit großem Schiffsnamensschild ober drauf.



Vom Oberteil wird nur das Deck selber verwendet und die kleinen angespritzten Lüfter, die erst aufgebohrt werden, 0,7mm, und dann vorsichtig abgesägt.



Mal wieder Messingoregami für Fortgeschrittene.



Fenster werden noch mit Kristal Klear verglast. Der Bausatzfarbplan sieht hier unter der Wasserlinie Schwarz vor, konnte ich aber auf Fotos nicht so sehen (wäre auch das erste mal, dass der Farbplan stimmt...). Auf Fotos scheinen sie einheitlich hellgrau, ob die Decks dunkler waren, kann ich nicht sicher erkennen. Habe mich aber so entschieden, sieht besser aus. Künstlerische Freiheit und so... am Modell ist sowieso einiges improvisiert, einiges nicht ganz richtig und einiges schlicht geraten. Ein 100% historisch korrekter Nachbau wäre ein Vollscratch nach jahrzehntelanger Recherche... Das trifft natürlich auf fast jedes Modell zu, dieser Bausatz ist da aber schon speziell.




Das sind die neuen Lager der Barkassen..



..probeweise bestückt. Natürlich liegen die Boote nicht überall satt auf, bei 8 Lagerpunkten pro Boot ein Ding der Unmöglichkeit. Das fällt aber nicht auf.



Darüber kommt eine zweite Etage, auf der zwei sehr große offene Motorboote und darin noch zwei kleine Ruderboote lagern.
Ein Plastikteil wird durch 11 Ätzteile ersetzt.



So soll das montiert werden..



..wird es aber nicht. Mit den vereinfachten Booten auf vereinfachten Lagern hätte das haarscharf gepasst, so fehlen einige mm. Also muss das ganze Ding ein Deck höher wandern, habe leider keine Fotos, wo man das eindeutig sehen kann. Na ja, wird schon werden..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

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Realname: Bernd

Wohnort: Wetter/Hessen

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74

Sonntag, 15. September 2019, 08:22

Moin Jochen,

Da wird mir ja schon alleine beim zugucken schlecht ;( selbst bei meinem „Bomber“ sind die Teile nicht so klein.
Wahrlich eine klasse Arbeit die du da wieder hinlegst, alleine die Leine zum verzurren der Signalleinen, ist schon eine Augenweide, vom Rest mal ganz zu schweigen, also meinen allergrößten Respekt, vor dieser Fummelei.


LG Bernd
Leben beginnt dort, wo die Zeit egal ist! :wink:

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75

Sonntag, 15. September 2019, 11:16

Wenn ich Deine Werkzeuge sehe, wird mir schwindelig :cracy: :D

Mit den Halterungen für die Beiboote wirst Du garantiert eine ansehnliche Lösung finden. Hast doch bestimmt noch 150 Ätzteile dafür im Fundus ;) :abhau:
Ob groß oder klein, ob arm oder reich. Vor einem Lauf sind alle gleich :pinch:
Ich unterstütze die Sammelaktion zugunsten der Familie von Markus Haar (Forumsname: Markus Vondy).

Klick diesen Link: https://gofund.me/5b139131

76

Sonntag, 15. September 2019, 15:29

Phantastische Feinstarbeit ! Bei deinen Werkzeugen wirds mir auch schwindelig.

Wenn ich das mit diesem Photo der Richilieu 1943 vergleiche dann hast du nicht viele Optionen die Beiboote weiter nach oben zu verlegen


https://www.naval-encyclopedia.com/wp-co…aft-Closeup.jpg
Das Bild kann man übrigens ganz gut vergrößern um den entsprechenden Ausschnitt näher zu betrachten.

Kommt übrigens von dieser Website:
https://www.naval-encyclopedia.com/ww2/F…ss-battleships/

Die asymmetrischen Abstände der Lagerstruktur für die Ruderboote dürften sich an den Vertiefungen im Aufbau der mittleren Barkasse orientieren um dort so tief wie möglich zu bleiben.
Ich könnte mir vorstellen, daß es noch eine Möglichkeit wäre den zwischen den Beibooten verlaufenden Steg aus Lochblech/Gitterblechstruktur ein wenig nach oben zu verlegen um für die darunter liegenden Dachaufbauten der mittleren Barkasse Platz zu schaffen ...

So, wie das dunkle Bauteil aussieht könnte es durchaus auch oben auf der mittleren Ätzteilstruktur aufliegen ... wäre auch statisch sinnvoll es oben auf der Tragstruktur aufzulegen ... da ist ja durchaus noch Platz um in der Höhe zu variieren ... und in welche Höhe das genau gehört läßt sich ohne originale Konstruktionszeichnung eh nicht sagen ... sieht fürs Auge jedenfall richtig aus.

statt flach also mehr so eine Art Brücken-Struktur ... schau mal auf die Skizze wie ich das meine:


Mit den Dachaufbauten wirds wahrscheinlich dennoch recht eng ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

77

Sonntag, 15. September 2019, 20:12

Dank Euch!

Markus, ich danke für deine Mühen und den Link, die Seite kannte ich noch gar nicht. Das Foto allerdings schon, ist eine meiner Hauptreferenzen. Stammt aus einer von einem wohl aus einem Wasserflugzeug aufgenommen Serie, die das Schiff von allen Seiten zeigt, vermutlich während der ersten Probefahrten nach dem Refit im Oktober 1943. Ist darauf gut zu erkennen, dass die von Trumpeter vorgesehene Höhe des Bootslagers richtig ist, aber auch nach deinem Vorschlag wäre die fehlende Höhe höchstens zu einem Drittel ausgeglichen. Nicht nur sind die unteren Lagerböcke der Barkassen zu hoch, auch die Barkassenrümpfe selber sind zu hoch, was vorher nur durch die praktisch fehlenden Aufbauten ausgeglichen wurde. Um das abzustellen, müsste ich die Lager und die Barkassen stark modifizieren oder gleich scratchen, was mir einfach zu aufwändig ist. Wohl oder übel werden die oberen Boote ein Deck höher wandern, ist, wie gesagt, nicht der einzige Kompromiss am Modell.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

78

Sonntag, 6. Oktober 2019, 18:59

Richelieu - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Zähneknirschend habe ich mich dazu durchgerungen, die oberen Boote ein Deck höher zu setzen. Ich will auch mal wieder was fertig kriegen...



Die großen Motorboote bekamen, mangels Referenzen, frei Schnauze modellierte Motorblöcke, grob nach amerikanischem Vorbild. Die kleinen Ruderboote sollen laut Plan irgendwo in der vorderen Hälfte irgendwie befestigt werden. Nun sind sie auf einigen Vorbildfotos mit viel Fantasie zu erkennen, auf genau so vielen Bildern ist aber klar zu erkennen, dass sie nicht da sind. Ich lasse sie weg.



Um an die unteren Barkassen heranzukommen...



...mussten wohl erst die oberen Boote mitsamt Lagerung entfernt werden, ein sehr umständliches Verfahren. Hat sicher für mächtig schlechte Laune bei den niederen Dienstgraden gesorgt, wenn der Kommandant mal eine Sonntagsspazierfahrt mit seiner Barkasse machen wollte...

Weiter mit den Bootskranen:



Das sind die Bausatzteile..



..von denen die Ausleger durch Ätzteile ersetzt werden.



Die Ausleger werden durch einen Flaschenzug gehoben und gesenkt, dessen festes Widerlager oben am Brückenturm an den Signalrahen befestigt ist. Hier durch ein Ätzteil dargestellt, was dann natürlich den Winkel des Auslegers festlegt. Weil sich dieser Winkel aber erst bei der Montage ergibt, habe ich die Ausleger zunächst mittels eines Messingdrahtes beweglich gemacht..



..und nachher im richtigen Winkel verklebt. War so einfacher, sonst hätte ich drei Stellen gleichzeitig freischwebend verkleben und ausrichten müssen.



Zuletzt noch das Hebeseil von der Kranbasis zur oberen Umlenkung gezogen, damit ist das Kapitel Beiboote abgeschlossen.

Auf einigen älteren Fotos sieht man noch zusätzliche Boote auf dem Deck beiderseits des Brückenturmes, ich nehme aber an, dass die da nur zur Überführung/Verlegung lagerten, allein schon deshalb, weil diese Gegend gar nicht von den Kränen erreicht werden kann. Ohne fremde Hilfe konnten sie da also nicht bewegt werden. Im Bausatz sind sie nicht enthalten, auf späteren Fotos sind sie nicht zu sehen, ich lasse sie guten Gewissens weg.

Weiter geht es mit dem Radarmast auf dem achteren Aufbau. Wenn der fertig ist, kann auch die übrige Takelage angebracht werden.



Auf diesem noch etwas nackten E-Messer wird die Pracht aufgebaut.



Britisches Feuerleitradar für schwere Flak und mittlere Artillerie, eines hier, ein weiteres kommt auf den Brückenturm.



Dieses war der leichte Teil..



Das ist das Bausatzteil für den Mast, das mir noch als Massvorlage dient, bevor es in die Tonne wandert. Das Viereck oben soll eine Radarantenne darstellen, das Viereck unten konnte ich nicht richtig bestimmen. Fotos zeigen da einen Kasten mit quadratischer Grundfläche, möglicherweise ein Krähennest? Muss mich aber nicht kümmern, bei meinem Bauzustand Frühjahr 1944 war die Kiste nämlich nicht mehr da.



Ätzteile für die Radarantenne.



Von dieser Rah aus werden sechs Antennenseile zur Brücke gespannt, deshalb habe ich sie mit einem dahinter geklebten 0,3mm Stahldraht verstärkt. Man muss schon sehr genau hinsehen, um den Pfusch zu bemerken..



Den eigentlichen Mast habe ich aus 1,3mm Messingdraht gemacht, mangels Drehbank in den Dremel gespannt und die Enden passend befeilt sowie eine Kerbe für die Rah eingefeilt. Die insgesamt zylindrische Form ist vorbildgetreu.



Wenn es getrocknet ist, wird es angeklebt und getakelt, und dann kommt noch ein ähnliches Gebilde auf den Brückenturm.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

79

Sonntag, 6. Oktober 2019, 19:57

Was für ein Unterschied!
Was Ätzteile und eine ruhige Hand doch so alles vermögen :respekt:

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

80

Mittwoch, 9. Oktober 2019, 15:45

Servus!

Schön geworden und super Detailarbeit.

Hofi

81

Sonntag, 13. Oktober 2019, 18:35

Richelieu - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Weiter ging´s mit den Masten.



Mast aufgestellt und sechs Antennenseile zu den am Brückenaufbau vorbereiteten Aufnahmepunkten gespannt.



Noch einige Zuleitungen gespannt und die Flagge gesetzt. Die riesengroße Flagge kompensiert wohl etwas die verhältnismäßig geringe Bedeutung der französischen Marine...

Thema Takelage ist damit abgeschlossen.

Weiter mit den vorderen Entfernungsmessern und dem darauf thronenden Radarmast.



Untere Etage mit ein paar Ätzis. Das lange Gitter ist kein Gartenzaun, sondern ein britisches Feuerleitradar für die Hauptartillerie.



Und beide Etagen fertig montiert.



Das wird der vordere Mast. Hauptteil ist ein Röhrchen 1,5mm, dessen Länge ich leider schätzen musste. Habe es aber wohl recht genau getroffen. Da wäre ein Hinweis in der Flyhawk-Anleitung schon nett gewesen...



Ging flott von der Hand.



Praktischerweise hat das Tamiya-Grundierspray genau die richtige Farbe, bei sowas bin ich ja immer froh, wenn ich eine Farbschicht sparen kann.



Montagebereit.

Damit ist der gesamte Aufbau fertig bis auf sämtliche Geschütze, die ich bisher nicht montiert habe, einerseits wegen ihrer Empfindlichkeit, andererseits aber auch, weil ich den Aufbau dann noch an den Geschützplattformen anfassen kann. Sonst hat man da nämlich kaum eine freie Fläche, wo man nichts zerstört...



Um die Zahnstochersockel der 20mm-Flak gleichmäßig absägen zu können, habe ich mir ein Maßholz gepinselt.



Erstmal die 12 Stück für den Aufbau vorbereitet..



..und angeklebt.

Und dann mal wieder alles lose zusammengestellt:





Sieht langsam nach Schiff aus..
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
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-Otto von Bismarck

82

Sonntag, 13. Oktober 2019, 19:26

Hallo Jochen, Hammerdetails, große Klasse.
Lieben Gruß Frank

Beiträge: 1 082

Realname: Björn

Wohnort: Da, wo Gude als Begrüßung reicht.

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83

Dienstag, 15. Oktober 2019, 18:46

Immer wieder erstaunlich...
Im Bau: Royal Louis; Fletcher-Klasse (Platinum Edition); Jeep Willys

Fertig: Lamborghini Countach (Abo); La Montanes; Astrolabe; Bounty; Lanz-Bulldog D8506 (Abo); Bismarck (Platinum Edition)

84

Mittwoch, 16. Oktober 2019, 07:00

Moin,

traumhaft schön!

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

85

Mittwoch, 16. Oktober 2019, 11:00

Moin Jochen

machst mal wieder aus einen guten Modell ein super geiles Modell . Klasse ! :thumbsup:

Heiko
Eine kleine Weisheit fürs Leben

--Pople niemals in der Nase wenn Du über Kopfsteinpflaster fährst --

86

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 18:12

Richelieu - Zwischenstand

Mahlzeit allerseits!

Der Aufbau ist erstmal fertig, weiter also mit dem höchst empfindlichen Kleinkram am Rumpf. Ab jetzt kommen eigentlich nur noch Dinge, die ich so lange wie möglich aufgeschoben habe...



Arbeitsreihenfolge ist jetzt von innen nach außen. Treppen, Geländer....



..Flakbatterie..



..weitere Treppen, Geländer, Schwimmkörbe und die ersten Stücke Außenreling, alles aus dem Flyhawk-Set. Die Materialmenge für die Reling ist denkbar knapp bemessen, und weil ich solche Kettenreling nicht im Fundus habe, kann ich mir keine Fehler erlauben.



Speziell für den ansteigenden Bug gibt es zwei Relingstücke, die diesen Anstieg mitmachen, der Rest ist einfach Meterware. Also am Bug angefangen, erst zwei Felder Reling, dann die Lotplattformen, dann wieder Reling.



Die Lotplattformen haben Stützbleche, die aber nicht die Schräge der Bordwand mitmachen und deshalb mit Papierschnipseln angepasst wurden. Als Schlosser sind mir frei im Nichts endende Stützen ein Graus...



So gefällt mir das!



Die Flaggenstöcke wurden von Trumpeter gänzlich ignoriert, von Flyhawk gibt es dafür Ätzteile. Ich nehme aber für den eigentlichen Mast lieber etwas rundes aus dem Nähkästchen..



..so nämlich.



Loch von 0,7mm ins Deck gebohrt und eingeklebt.



Und weiter mit der Reling. An der Ausbuchtung für die Ankerspiere kann man gut sehen, was die Schwierigkeit bei solcher Kettenreling ist: Richtungsänderungen sind nur an den Pfosten möglich, daher muss man manchmal etwas tricksen, um das glaubhaft hinzukriegen.



Noch mehr Flak.



Nein, mir wurde nicht der goldene Zahnstocher verliehen... wäre aber nicht ganz unverdient, habe an diesem Modell ziemlich viele davon verbraucht. Das sind die Ankerspieren, aus 1,3mm Messing zurechtgeschliffen.



Die Konstruktion mit der umgeklappten Stütze (Stecknadel..) habe ich mir ausgedacht, so oder so ähnlich muss es aber gewesen sein.



Die Gangways aus dem Flyhawk-Set. Leider sind es vier gleiche Teile, um daraus linke und rechte Teile zu bauen, musste ich sie zerschneiden und anders zusammenstückeln.



Aber allemal besser als diese Klötze von Trumpeter…



Das sind die Mk 51-Leitgeräte für die 40mm-Vierlinge. Sind vom gleichen Hersteller wie die Vierlinge selber, im Bausatz fehlten sie ganz.



Endmontage: Seit ich bei meiner USS Independence ein verlorengegangenes Propellerblatt scratchen musste, habe ich mir angewöhnt, auch diese Teile erst zum Schluss anzubringen.



Aufbau ist montiert und mittels Treppen an den Rest angeschlossen, viel fehlt nicht mehr.

Geschütze anbringen, tausend kleine Lackmacken nachbessern und die rituelle Mattlackdusche, dann ist´s vollbracht!

Und wie immer wälze ich die schwere Frage, was ich wohl danach baue...
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-Otto von Bismarck

87

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 20:39

Servus!

Schön gebaut, ich kann’s nur wiederholen, bin froh, dass bei mir alles ein bisschen
größer ist!

Hofi

88

Donnerstag, 24. Oktober 2019, 20:53

Ich auch!!!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

89

Freitag, 25. Oktober 2019, 13:58

Richelieu - Endstand

Es ist vollbracht...





































Fazit: Kein ganz leichter Bausatz, die lange Bauzeit spricht für sich. Einige grobe Fehler, die nur mit großem Aufwand zu berichtigen sind, sowie insgesamt nur sparsame und grobe Details. Inzwischen hat man bei Trumpeter viel dazugelernt, nur völlig bescheuerte sachliche Fehler machen sie immer noch...

Das Ätzteilset von Flyhawk ist eine absolut notwendige Ergänzung, aber auch nicht über Kritik erhaben. Vor allem bei der leichten Flak hätten Resinteile viel verbessert, wirklich schlecht ist aber die Anleitung, unübersichtlich, unvollständig und wenig instruktiv. Da könnte man mit einer preisgünstigen Überarbeitung dem Modellbauer viel Kummer ersparen.

Aber trotz aller Schwierigkeiten bin ich mit dem Resultat insgesamt ganz zufrieden, ein vorzeigbares Modell eines aussergewöhnlichen Schiffes.

Dank an alle, die den Bau verfolgt und kommentiert haben, bleibt mir gewogen!
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-Otto von Bismarck

90

Freitag, 25. Oktober 2019, 14:29

Hallo Jochen,

wirklich gelungen, Dein außergewöhnliches Modell.
Glückwunsch :hand:
Meinen Respekt vor diesem Maßstab kennst Du.
Das "Ausfransen" der Wasserlinie gehört bestimmt zum Alterungspaket, oder?

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

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