Ray,
vielen Dank für Dein Interesse!
Großstag – Grand ètai et faux ètai grand mât
Vorab noch ein Bild von den bereits gesetzten Wanten des Großmastes.
Im nächsten Schritt bereite ich die Installation für das Großstag - Grand ètai - vor. Das kabelgeschlagene Großstag der La Creole besaß einen Durchmesser von 84 mm und war sicherlich getrenst, wie auch am Pariser Modell ansatzweise zu erkennen ist.

Quelle: Musée de la Marine Paris – La Crèole
Über das Großstag wurde das Großborgstag mit einem Durchmesser von 58 mm, was im Maßstab 1:48 einem Durchmesser von 1,2 mm entspricht, gelegt. Das Großstag verlief steuerbordseitig vom Fockmast auf das kleine Vordeck, wogegen das Großborgstag backbordseitig des Fockmastes zum Vordeck führte.
Im Modellmaßstab 1:48 ist daher für das Großstag ein linksgeschlagenes Tau mit Ø 1,75 mm herzustellen, was außer den Ankerkabeln das dickste Tau am Modell sein wird. Dazu verwendete ich Seidengarn von Gütermann S 303 (4 Fäden an 3 Haken rechts und anschließend 3 Kardeele linksgeschlagen).
Wie das Großstag bzw. das Großborgstag um den Masttop gelegt war konnte ich auf Grund von Bildern des Pariser Modells sehr gut nachvollziehen. Auch die entsprechende Detailausbildung mit dem zweigeteilten Ende und den eingespleißten Augen, die mit einem Zurring festgesetzt waren, sind gut erkennbar.

Quelle: Musée de la Marine Paris – La Crèole
Eine adäquate Darstellung hierzu habe ich im Atlas du Génie Maritime gefunden.

Quelle: Atlas du Génie Maritime
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Stagmaus bereits um 1830 verschwunden ist, und insofern die vorbeschriebene Ausführung Anwendung gefunden hat.
Soweit ist die Detailgestaltung des Großstags und des Großborgstags im oberen Bereich geklärt. Die beiden Stage verschwinden dann in der Fortführung auf dem Vordeck und sind vermutlich am Bugspriet, wie auch immer, verzurrt. Dieses Detail entzieht sich im wahrsten Sinne des Wortes dem Blick des Betrachters. Auch weitere Recherchen hierzu, sowohl in einschlägiger Literatur als auch im Internet, blieben bisher ohne Erfolg.
Quelle: Musée de la Marine Paris – La Crèole
Ein fachlicher Austausch zu dem ungeklärten Detail wäre für mich eine sehr große Hilfe. In der Hoffnung, dass sich der ein oder andere interessierte Leser des Berichts fachlich dazu äußern kann, sehe ich fundierten Beiträgen mit großer Freude entgegen.