Das Wettringer Modellbauforum

Hallo!

Bevor ich den Rumpf meines Modelles unwiederbringlich zerstöre, dachte ich mir, ich frag mal nach:

Gibt es Erfahrungswerte/-berichte zum (Öl-)Draken schwarz-grundierter Oberflächen?
Hab mir im Bastlerbedarf zwei Öl-Farben besorgt: Umbra-gebrannt und Elfenbeinschwarz.
Denke, zumindest Umbra müsste - auf Grun der helleren Pigmente - zu erkennen sein. Ich will dem Rumpf jedoch kein "staubiges" Aussehen geben, indem ich einen braunen Fabton verwende. Ich dachte mir einfach, dem Schwarz der Rumpfplanken etwas Schattierung zu geben, ließe den "Frisch-aus-der-Werft"-Look etwas zurücktreten.

LG, Mathias

@ Showrodder: exakt, die Gondel wird natürlich symmetrisch (was mir sehr entgegenkommt)

Meine 3D-Drucke sind angekommen!!!

So sah die finale Version der Druckvorlage aus:


Gedruckt wurde von der Firma Shapeways (NL/USA) in der Qualität/Material "Frosted Extreme Detail", was eine Begrenzung der Grundfläche von 50x50mm mitsich bringt.
Das Druckwerk wird säuberlichst verpackt geliefert und stinkt erstmal fürchterlich nach Plastik. Selbst die fensinsten Haltestreben sind intakt, eine Oberflächenstruktur mit freiem Auge fast nicht erkennbar. Das Material wirkt fest und - zumindest an den langen, dünnen Haltestreben - dezent elastisch.

Und so wurde nun geliefert:


sieht nach Kuddel-Muddel aus...


Die Oberlichter und die Stützen für das Steuerrad:



...6mm Durchmesser!...


...Kompasshäuschen und Ankerwinde...




...immer noch Chaos...


...Doppelpumpe...


...Oberlicht (mit achteckiger Grundfläche)...



...Kanone auf Walzenrappert...





...hier das Supermakro zwecks Darstellung der Oberflächenstruktur...


Die Details und vorallem die Exaktheit in der Serienfertigung in Verbindung mit der Materialstärke ist per Hand (meines Erachtens nach) nicht zu bewerkstelligen. Da muss - falls das Material es überhaupt zulässt - massiv mit CNC im 10tel-mm-Bereich gearbeitet werden. Die Oberflächenstruktur (letztes Foto) ist prinzipiell glatt - es handelt sich hier um eine Makroaufnahme mit Sonderlinse. Eventuelle Stufen an größeren, schiefen Flächen, würden nach dem ersten farbanstrich nicht mehr erkennbar sein.

Kommentare erwünscht!

Liebe Grüße,
Mathias

Der Preis setzt sich aus einer Grundpauschale zusammen (pro über Shapeways georderten Artikel, abhängig vom Material) und einem Preis pro cm3.

In meinem Fall waren es zusammen € 23,98, da es eine Aktion war, gab es keine Versandgebühren (die nach Ö recht hoch sind, ca. € 11.-)

Folgendes wurde gedruckt:
20x Kanonenrohr
20x Walzenrappert
2x Doppelpumpe
2x Kompasshäuschen
2x Ankerwinde
2x Oberlicht (quadratische Grundfläche)
2x Oberlicht (achteckige Grundfläche)
2x Steuerrad
2x Steuerrad-Halterung

Wenn ich dran denke, dass im Fachhandel ein einzelnes Rohr zwischen € 1.- und 2.- kostet, ist das ein Schnäppchen.
Liebe Grüße,
Mathias

Hallo!

Die Vorlage für den 3D-Druck habe ich mit einer Uralt-Version von Autodesks 3D-Studio Max gezeichnet... an und für sich recht simpel: einfach Grundkörper entsprechend beschnitten bzw. zusammengesetzt. Im programm-eigenen Datenformat bearbeitet (max) und dann für den Upload bei Shapeways in eine STL-File exportiert.

Das Lackieren hätte ich klarerweise mit der Airbrush gemacht, da ich per Hand sicher keinen derart dünnen und gleichmäßigen Farbauftrag schaffe. Zunächst hätte ich die Teile mt Spiritus abgerieben, um sie von eventuellen Industriefetten zu befreien, dann mit verdünnter (Wasser, Spiritus, AquaMix?) Revell Aqua Color lackiert... Meinungen/Erfahrungen dazu?

Liebe Grüße,
Mathias

Nach längerer Pause darf ich kurz mitteilen, dass ich natürlich nicht untätig war, sondern meine Drucke zum Teil schon lackiert bereit stehen für ihren Einsatz an Deck. Doch hat mich auch das Thema Gondel-Entwurf nicht losgelassen und so starte ich demnächst einen neuen 3D-Anlauf am Computer mit folgendem Plan als Vorlage:


Bilder der lackierten Drucke folgen in Kürze.
Liebe Grüße,
Mathias

Ohlala.....
Immer folgt irgendwas "in Kürze" und wenn ich das nächste mal zu einem Besuch vorbeikomme, plagt mich das schlechte Gewissen, dass die Kürze nun schon wieder über ein Jahr gedauert hat.

Da sich Photobucket auf die dunkle Seite der Macht begeben hat und meine Fotos nicht mehr anzeigt, bin ich auf Flickr übersiedelt und habe dort ein Album mit allen bisherigen Fotos zusammengestellt:
https://www.flickr.com/photos/133254223@…157662942082038

Die nächste 3D-Bestellung sollte Anfang Dezember bei mir eintreffen...



Bis - hoffentlich - demnächst,
Liebe Grüße,
Mathias

Liebe Beide,
Freut mich, wenn ihr euch freut

Im August 2016 hab ich alsbald Bilder der lackierten Drucke versprochen - soll' keiner behaupten, ich würde meine Versprechen nicht halten *hüstel*...

Serviert wird heute:
Kanone am Spieß



Oberlicht noch unverglast


Dreierlei vom 30-Pfünder


wem des Weins zu viel gewesen, durch Lenzpumpen er kann genesen


Dessertvariation mit knausrigem Trinkgeld zum Zwecke des Größenvergleichs


...und der Oberkellner hat alles unter Kontrolle



Lasst euch nicht davon abhalten, dem Maitre de Vaisseau eine Rezension zu hinterlassen!
Liebe Grüße,
Mathias

Hallo!

Gestern war Stellprobe...




und das Steuerruder wurde gekupfert...


und in die entsprechende Öffnung durchs Deck gesteckt (und verklebt, damit's nicht ständig rausfällt)...


und mit einem "Hütchen" versehen, an dem später die Pinne (?) befestigt wird...


hier nun Hütchen mit Pinne


LG,
Mathias

*sich ganz leise hereinschleicht, um so zu tun, als wäre er nie weggewesen*
Hallo, liebe Bastelfreunde!

Mir ist, als wär's gestern gewesen, dass ich zuletzt etwas berichtet habe...
*Was jetzt? "Ihr habt euch aber gar nicht verändert? oder doch eher: als ich euch das letzte Mal gesehen habe, wart ihr noch soooo klein?*
Am besten gleich zur Sache *g*


Die angekündigte Gondel ist eingetroffen...







und wurde bald darauf bemalt...







Kommentare sind wie immer sehr willkommen - hoffe, dass ihr mir die längere Abwesenheit nicht übel nehmt

Liebe Grüße,
Mathias

@ Golfkilo:
Ja, das mag durchaus stimmen.
Ist jetzt die Frage, ob es nicht ohnehin seit einigen Jahrzehnten so ist - Plastikbausatz sei Dank.

Die Kombination aller mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten (also von diversen Materialien mit deren speziellen mechanischen Eigenschaften, bis hin zum Werkzeug - dessen Nutzbarkeit zT. durch Wohnraum und Familienleben begrenzt wird) macht für mich den Reiz aus. Das Ausprobieren, wie man ein Modell am Besten umsetzen kann. Wenn sich jemand dabei selbst Grenzen setzen will (Holzpurismus oder Plastikkit mit Ätzteilen etc.) ist dann jedes Modellbauers eigene Entscheidung. Auch kann jede Art von noch simplem Modell großartig und aufwändigst umgesetzt werden - man denke nur an die tollen Miniaturen von Coolminiornot... zum Teil wahre Kunstwerke.

Übrigens (als jemand, der selbst hin und wieder dem Plastikbausatz-Bereich frönt): einen passgenauen, druckbaren Bauteil selbst zu entwerfen ist womöglich mehr Arbeit, als du glaubst

@ Sergio:
Danke! Ja, grade für kleine Teile in kleinen Maßstäben bietet sich der Druck an - vorallem wenn man viele gleiche Bauteile benötigt ... Kanonen zum Beispiel In 1/64 oder gar 1/40 (wie die Pariser Modelle) würde ich vermutlich vieles, was jetzt Plastik-Scratch oder Druck ist, aus Holz bauen... aber dafür fehlt mir der Platz (auch bzw. vorallem für das fertige Modell). Dass sojemand wie Johann mit seiner "La Creole" den Gipfel der Modellbaukunst (und das im klassischsten Sinne) erklommen hat, steht dabei außer Frage. Das was dabei geboten wird, ist allerdings kaum mehr unter Hobby einzuordnen, sondern ist Kunsthandwerk par excellence.

@ Johann:
Freut mich auch, wieder einmal Zeit für das Hobby zu finden. Deinen Baubericht habe ich zum Teil im Stillen verfolgt - grade so, als würde ich einen Boudriot durchblättern Meist fehlt mir einfach die zeit und die Ruhe oder ich verschlafe die Stunden, in denen die beiden Kleinen am Abend vor mir im Bett sind, dann selbst auf der Couch. Aber als ich letztes Wochenende auf der GoModelling im Heeresgeschichtlichen Museum Wien war, konnte ich mich dunkel erinnern, dass da noch ein kleines Projekt bei mir auf Helling steht. Ich versuche, mir die Zeit für das Projekt zu nehmen, ich schwör's.

Liebe Grüße,
Mathias

Ein weiterer Bauschritt, der in den letzten 14 (?) Monaten vonstatten ging, war die Montage des Steuerruders, sowie die Gestaltung des Heckspiegels.
Ursprünglich verfügte die Saida nur über reduzierte Schmuckelemente, was ihrem Rang als Schooner entsprach. Später - möglicherweise im Zuge des Umbaus zur Brigg - wurden recht überbordende Schnitzereien angebracht.



Während Hengelhaupt (der Autor des Monographie bzw. Erbauer des darin beschriebenen Modells) den Urzustand des Heckspiegels darstellt (lediglich eine Namensplakette und Scheuerleisten), habe ich mich dafür entschieden, für meine rund 10-15 Jahre später angesiedelte Variante eine reduzierte Version des späteren Brigg-Spiegels darzustellen. Dies ist so nicht belegbar, doch ist auch der Einstieg bereits falsch gesetzt (wie bereits früher angepsrochen: mittig statt im Heck) und mein Zusammenklauben der verfügbaren Informationen (Planmaterial aus den 1850ern, Fotos von 1870-1874) wird schlussendlich sowieso in einem chronologischen Hybrid resultieren.

Hier nun also die Fotos:

Der Heckspiegel wurde auf Hochglanz-Etikette gedruckt und dann mit dem restlichen Heck verschliffen. Das Schwarz entspricht jenem des Modellbaulackes, der höhere "Glanzfaktor" wird dann angeglichen, sobald das ganze Modell mit seidenmattem Schutzlack besprüht/fixiert wird.





Beim Steuerruder wurden die Scharniere lediglich angedeutet - das Ruder steckt festverklebt im Rumpf.

Kommentare erbeten!
Liebe Grüße,
Mathias

Habe mir gerade ausgerechnet, dass dies mein erster Eintrag seit rund 37 Monaten ist...
Kinder, wie die Zeit vergeht! Als ich euch das letzte Mal gesehen habe, wart ihr noch soooo klein.


Vor kurzem hat mir mein Schwiegeropa (manch einer erinnert sich vielleicht an seine HMS Warrior in 1:144) die Frage gestellt, ob ich denn der "Mathias aus dem Wettringer" wäre, welcher die Goelette Saida baut. Ich sagte: "Jup." Worauf er mir mitteilte, dass er nun ebenfalls dieses Schiffchen - nur doppelt so groß - in Angriff nehmen möchte.

Um mich nicht massiv von meinem Schwiegeropa überholen zu lassen - denn ganz ehrlich: überholen wird er mich sicher - habe ich daher vor ein paar Tagen das Schiff aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und den Stand der Dinge wie folgt dokumentiert...

Zunächst als Totale


Der Bug...


...von oben


und das Heck...


Am Heck erkennt man den tintenbedruckten Hochglanzsticker, der die filigranen Ornamente darstellt. Leider ist die schwarze Tinte über die Jahre hinweg schlecht gealtert und hat einen recht markanten Rotstich entwickelt. Ich werde also Ersatz mit Tonerdruck fertigen

Hoffe, ihr habt an meinem Baubericht noch immer so viel Freude, wie ich mit dem Bau der Saida - eventuell werden auch hin und wieder Berichte vom Baufortschritt meines Schwiegeropas eingefügt (entweder hier oder in einem eigenen Bericht).
Liebe Grüße,
Mathias

Zum Frühstück gibt es ein paar Fotos der ersten Stellprobe seit dem "Auspacken"...oder eher der Überprüfung, ob ich alle Teile wiedergefunden habe...

Habe mir vor zwei Jahren eine neue Kamera besorgt (APS-C System, Wechselobjektive, inkl. Systemblitz) und vor einigen Tagen - extra für die Fotos vom Schiffchen - Fotokarton und ein kleines Studiolicht (dem wohl ein zweites nachfolgen wird)... bin noch nicht ganz sicher, wie ich Karton/Licht/Kamera richtig positionieren muss, um den größtmöglichen Eindruck vom kleinen Schiffchen zu vermitteln...



Den Bugspriet hatte ich wohl schon 2019 "k.u.k.-Marinegelb" (bzw. Revell Lufthansa-Gelb SM) gestrichen und dann vergessen, es hier zu berichten...



Die Broktaue wurden zwecks Bewegungsfreiheit an Deck einfach mal durch die Kanonenluken geschoben - bei diesem Anblick muss ich nun unweigerlich immer an einen notfallartigen Einsatz des Nasenhaartrimmers denken





und dann war da noch die GOOOOONDEL :-D


Bis demnächst!
LG, Mathias