@Schmid
Du hast es genau erfasst und beschrieben.
Aber wider aller Konsequenz werde ich der ästhetischen Gesamtdarstellung des Modells den
Vorzug geben.
Gedanklich bin ich viele Möglichkeiten zur Darstellung der Takelage durchgegangen. Auch die Darstellung
der Takelage rein aus Leinengarn im Originalton wurde dabei überlegt. Letztlich konnte ich mich nicht
mit der Vorstellung einer hellen Takelage, ohne Kontrast zwischen dem laufenden und stehenden Gut,
anfreunden.
Auch das Färben und Konservieren der Taue wurde versucht und wieder verworfen, da die ansonsten
sehr schöne und gewollte Taustruktur durch Beizen und Öle, Wachse etc. teilweise bis zur Unkenntlichkeit
nachteilig verändert wird.
Was macht ein schönes/originales Tau aus?
Die Oberflächenstruktur der einzelnen Garnfäden und Kardeele, Keepen, die sich scharf
abzeichnen und erkennen lassen, ob das Tau links oder rechts geschlagen ist. Das sind Kriterien die für mich wichtig und
entscheidend sind. Aus diesem Grund habe ich mich mittlerweile auch für Seidengarn zur Tauherstellung entschieden.
Da ich damit die besten Ergebnisse erziele.
Letztlich hat hier die Farbe auch die Funktion, die der Unterscheidung des laufenden und stehenden Gutes (Kontrast -
hell und dunkel) dient. Das folgende schwarz-weiß Bild soll diesen Gedanken verdeutlichen:
Mir liegt natürlich auch sehr an einem harmonischen Gesamterscheinungsbild der Takelage,
wie eingangs erwähnt, und insofern versuche ich schon nach meinem Empfinden eine Festlegung
der Farben zu treffen.