Es tut mir wirklich sehr leid, dass die Bilder aus dem Baubericht und aus der Galerie verschwunden sind. Überdies habe ich durch einen Festplattencrash auch etliche der Originalfotos aus dem Baubericht verloren, darunter alle bereits fürs Internet aufbereiteten. Es wäre also eine sehr umfangreiche Arbeit, das alles zu rekonstruieren.
Aber vielleicht kann ich ja punktuell aushelfen. Ich zeige unten zwei Fotos vom Vorher und Nachher meiner Rumpfbehandlung bei der Galeere. Ich denke, ich habe das Modell zunächst in einem ganz ähnlichen Farbton lackiert, wie Dirk das getan hat. Anschließend habe ich mich aber dafür entschieden, das Modell nicht mit Ölfarbe zu überdecken und dann abzuwischen, sondern es mit einer Lasur zu überziehen. Dazu habe ich vom selben Ölfarbenhersteller die Farbe Lasurrot gewählt, die schon im unverdünnten Zustand nicht deckend ist. Die habe ich zusätzlich verdünnt und gewissermaßen fließend aufgetragen. Dabei muss man große Sorgfalt darauf wenden, das Bauteil richtig zu positionieren, damit die Lasur nicht zum tiefsten Punkt läuft und sich dort versammelt. Außerdem dauert es Tage, bis die Lasur getrocknet ist, und sie hinterlässt eine hochglänzende Oberfläche, die noch mit Mattlack behandelt werden muss. Ich habe das alles aber unternommen, weil ich den Effekt der leichten Aufhellung und des leichten Verblassens erreichen wollte, das vor allem ältere Farben erfahren, wenn sie eine Zeitlang dem Licht und der Atmosphäre ausgesetzt sind. So sollte eine gewisse Patina, eine Aura von Alter und Würde entstehen.
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Würde ich das Modell heute noch einmal bauen, würde ich sicher, schon allein der Abwechslung wegen, die andere Methode wählen. Und ich vermute, ich würde danach die größten Schwierigkeiten haben, definitiv zu sagen, welche Variante mir besser gefällt. Ich besitze schon zwei identische Modelle, bei denen ich mal die eine, mal die andere Methode angewendet habe; und auch die konkurrieren seitdem um mein Urteil.
Vielleicht gehe ich die Variante ja tatsächlich noch einmal an. Ich stelle mir dann ein Wasserlinienmodell vor, das die Galeere im „Ruhezustand“ zeigen würde, also mit eingezogenen Riemen und einer Plane, die von den herabgefierten Ruten zu einer Art Zelt gehalten wird. Auf diese Art und Weise könnte man die ganze Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Rumpf und die wunderbaren Ornamente leiten. Und wenn ich darüber jetzt noch ein paar Sätze mehr schreibe, gerate ich in die Gefahr, gleich am nächsten Wochenende damit anzufangen.
Ich bin dann mal weg.
Schmidt