Hallo zusammen,
da ich die nächste Woche nicht viel zum Bauen komme, wollte ich nochmal ein kurzes Update posten. Die vergangenen Tage habe ich mich weiter der Großbaustelle Rumpf gewidmet. Dabei ging es hauptsächlich darum, Abweichungen des Bausatzes vom Original anzupassen.
Da wäre zunächst mal der Auslass der Dieselanlage. Ich habe zwar in meinen PE-Sets mittlerweile drei Varianten zur Auswahl, bloß ist keine davon die Richtige. U 552 hatte eine dachförmige Abdeckung (siehe Foto) und die gibt es schlichtweg nicht als PE-Teil. Da ich nicht darauf verzichten will, habe ich mich selbst ans Werk gemacht und aus dem Blech einer Bierdose zunächst eine rechteckige Abdeckung geschnitten. Mit Polystyrolresten habe ich dann eine kleine Stütz- und Positionierungshilfe gebaut und die Abdeckung darauf mit Sekundenkleber verklebt. Einmal angebracht habe ich das Teil mit Spachtelmasse überzogen und nach Aushärtung in Form geschliffen. Probeweise grundiert sieht das ganze schon ganz gut aus und kann dann im finalen Feinschliff fertig gestellt werden.
Bei meiner Recherche habe ich gelesen, dass die beiden "Beulen"(Keiner weiß so recht für was die gut waren) vorne am Bug zu weit unten und zu weit vorne sind. Originalaufnahmen bestätigen das. Die Dinger sind unglaublich eklig in der Form und ich habe über Tage versucht diesen Fehler einfach auszublenden, aber wenn man es erst mal weiß, lässt es einen nicht mehr los. Also Augen zu und durch

Mein Waffenwahl fiel auf Modelliermasse, mit der ich zunächst einen länglichen Rohling grob auf Länge und Neigung geformt habe. Nach einer Stunde trocknen habe ich den Rohling dann Streifen geschnitten. Nach 24 Stunden aushärten habe ich diese "Klone" dann an der richtigen Stelle angeklebt. Die Originale habe ich dabei zwecks Neigungs- und Höhenorientierung noch belassen. Nach viel Mikroschleifen und zig zerbröselten Tonrohlingen war es dann soweit, die falschen Beulen mussten dran glauben und ich hatte ein einigermaßen brauchbares Ergebnis. "Brauchbar" deshalb weil ich damit zwar soweit leben könnte, allerdings will ich hier definitiv nochmal ran bevor die Archer Nieten drauf kommen. Vielleicht fällt mir ja die Tage noch eine bessere Lösung ein oder einer von euch hat noch einen Vorschlag.
Auch an Ätzteilen ist einiges dazugekommen. An einigen Stellen habe ich zwecks Tiefeneffekt das dahinter liegende Plastik entfernt und mit selbstgebauten Polystyrol-Kästchen abgedeckt. Die Kästen habe ich innen schwarz angemalt.
Die Doppler-Reihen (die verstärkten Nietenreihen) die durch den Umbau der Mündungen fehlen habe ich mit 0,25mm Evergreenleisten ersetzt und dabei auch gleich die fehlerhafte Positionierung des Bausatzes ausgeglichen. Anschließend habe ich die Übergänge verschliefen. Auf die obersten Leiste werden keine Archer Decals kommen, daher habe ich den Übergang hier noch verspachtelt. Bei den anderen denke/hoffe ich dass die Decals die noch bestehende Naht verdecken.
In vielen Berichten habe ich gesehen, dass viele Modellbauer die innere Struktur nachbauen. Also habe ich das einfach auch gemacht

Leisten aus Plastiksheet mit einem schönen Lochmuster versehen, eingeklebt und mit Schiffsbodenfarbe von Lifecolor angepinselt. Das Lochmuster hätte ich mir ehrlich gesagt sparen können, denn bei zusammengesetztem Rumpf (ohne Deck, Druckkörper und Mündungsklappen!!!) ist davon kaum noch was zu sehen. Das Foto ist mit Gegenlicht und ohne die zweite Rumpfhälfte...
Das war es dann also soweit. Viel Halbfertiges, aber tatsächlich steckt da bereits sehr viel Arbeit drin. Als nächstes werde ich jetzt den Druckkörper einpassen. Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, mir den nicht zu kaufen, weil man davon am Ende auch so gut wie nichts mehr sehen wird. Aber dann ist er mir bei Ebay günstig vor die Flinte gekommen... Morgen kommt er an

. Sobald das geschafft ist kann der Rumpf dann ENDLICH zusammengebaut werden (Halleluja!). Dann noch einmal final die restlichen Macken ausbessern, den Decal-Marathon mit den Nieten laufen und dann finden zwei Monate Rumpfschuften ihr Ende...
Bis dahin!
Viele Grüße
Tim