Sie sind nicht angemeldet.

Plastik: De Zwarte Parel

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

91

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 17:38

Moin,

schönes Projekt das ich gespannt verfolge.
Beim Schanzkleid bin ich bei dir. Die Absenkung wird den Linien noch mehr Harmonie geben.
Bei der Farbwahl hingegen gefällt mir persönlich das graublau am Heck nicht besonders.

Gruß Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

92

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 18:39

Die Farben sind nur probehalber auf einem Probeteil aufgetragen. In Bezug auf die Vertuining (Verzaunung?) des oberen Teils der Bordwand gibt es eine engagierte Diskussion. Es gibt die Grün-Fraktion, die gewisse ästhetische Argumente durchaus auf ihrer Seite hat, und es gibt die Blaugrau-Fraktion, die sich unter anderem auf historische Gemälde beruft. Ich verweise in diesem Zusammenhang gern auf die Modelle des Texel-Dioramas, in denen wirklich sehr viel Forschungsarbeit steckt.
Hier ein Link zu einem englischen Modellbauforum. In dem Beitrag werden die Texel-Modelle vorgestellt, fotografiert unter Studiobedingungen, sodass man die Farben recht gut wahrnehmen kann.

https://cs.finescale.com/fsm/modeling_su…484/681855.aspx

Die Modelle des Dioramas stammen von der Firma Artitec, an deren Farbvorgaben ich mich in letzter Zeit durchweg gehalten habe.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

93

Mittwoch, 27. Dezember 2017, 19:48

Moin,

Ich kenne die Diskussion und auch das Texel-Dio, leider nicht in Natura, sondern nur aus dem Netz. Nach mein empfinden persönlichem Geschmack wäre ich auf jeden Fall bei den Grünen, solange nicht gewählt wird :abhau:

Gruß Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

94

Donnerstag, 28. Dezember 2017, 13:10

Nach einer neuerlichen Überarbeitung des Urmodells habe ich eine neue Form erstellt, die leider immer noch nicht für die Serienfertigung geeignet ist, da die Abgüsse für meinen Geschmack zu viel Nacharbeit erfordern.
Hier ein neuer Abguss, der gerade im halbharten Zustand an die Bordwand angepasst wird. Das zweite Bild zeigt die angegossene Schutzlatte für die Musketiere und den etwas tiefer gelegten oberen Abschluss des Schanzkleids.





Ich hoffe, dass die nächste Form Serienqualität hat. Immerhin lerne ich bei der Gelegenheit für die Herstellung des Steuerbord-Urmodells. :S

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

95

Dienstag, 2. Januar 2018, 15:04

Neuerdings steht im Bastelkeller jemand hinter mir, der aussieht wie ich, aber vernünftiger beisammen ist. Jedenfalls sagt er das. Dieser Jemand raunt mir beständig zu, dass ich für dieses Projekt(leinchen) erheblich zu viel Manpower einsetze. Das sei, sagt mein Alter Ego, allmählich nur noch ein Kampf gegen mich selbst, der Versuch, mir zu beweisen, dass ich kann, was ich mir vorgestellt habe.
Nun ja, erwidere ich dann, okay, ist es eben kein Hobby mehr, sondern Sport. Und wer, bitteschön, rät mir immer, mehr Sport zu treiben? Das bist doch du, mein Lieber.
Also weiter.
Hier ist zu sehen, wie das Urmodell der Steuerbordseite entsteht, in engster Anlehnung an das der Backbordseite. Aber Vorsicht! Die Revell Vasa, über die ich bei Gelegenheit gerne etwas ausführlicher schreiben würde, folgt ziemlich genau dem Stockholmer Vorbild, auch bei dessen Ungenauigkeiten. Deshalb habe ich die beiden Modelle auch nebeneinander angeordnet, um permanent vergleichen zu können.



Besser wäre es ja, dachte ich mir, wenn am Abguss schon möglichst viele Teile des Heckspiegels vorhanden sind. Also schnitze ich momentan an einem Huekmann (Holländisch für Eckensteher), der den oberen Teil des Heckspiegels seitlich begrenzen soll. Teilespender ist auch hier die Vasa von Revell.



Ich konnte bislang am Urmodell machen, was ich wollte, es kamen doch immer Formen dabei heraus, bei denen die Abgüsse ziemlich viel Nacharbeit erforderten. Das galt vor allem für die sehr filigrane Reling. Entweder drang das Silikon nicht zwischen den Stützen durch, oder die kleinen Noppen in der Form rissen beim Ausformen des Urmodells bzw. des ersten Abgusses ab. Die Resultate sahen dann zum Beispiel so aus wie auf dem folgenden Bild. Und solange keine viereckigen Bohrer erfunden sind, ist es schwer, hier entsprechend nachzuarbeiten.



Irgendwann war ich's leid und habe den Handlauf der Reling abgetrennt. So kann sich das Silikon besser verteilen und es entsteht eine belastbare Form. Natürlich musste dafür der Handlauf erneuert werden. Ich habe zwei 0,5 mm Polystyrolstreifen an den Kanten rund geschliffen, aufeinandergeklebt und abgeformt. Jetzt habe ich so viel Handlauf, wie ich möchte, und kann ihn sogar nach innen hin etwas überstehen lassen, was eindeutig vorbildgetreuer ist und besser aussieht.



Allen, denen ich es noch nicht gewünscht habe, ein frohes neues Jahr 2018.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

96

Dienstag, 2. Januar 2018, 19:17

Im Doppelpack knackig das Problem gelöst ! DIE Lösung fürs Abformen solcher Teile mit Resin ...
das separate Geländer wird die Bemalung sicher erleichtern ... gleichzeitig noch exakter aussehen ...

was hab ich mir schon wegen sowas den Kopf zerbrochen ... als Injektionskunststoffkit sieht das immer so locker aus ... ohne Ergebnis dann gar nichts gemacht ... schon auf meine Merkliste gesetzt !

Und der Eckensteher ... das Warten auf den Heckspiegel wird mit jedem neuen Detail noch spannender
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

97

Donnerstag, 4. Januar 2018, 09:42

Es ist jetzt fast geschafft. Ich habe die beiden Urmodelle zart überhaucht, um zu sehen, ob es noch besonders schlimme Stellen gibt, die ich besser am Modell als an den Abgüssen bearbeite. Da ich seit einigen Wochen fast dauernd mit einer Kombination aus Bastelbrille und Lupenbrille arbeite, was meine Sehleistung in die Nähe eines Elektronenmikroskops bringt, laufe ich Gefahr, mich etwas zu sehr in die Details zu versenken. Ziehe ich die beiden Brillen aus, erkenne ich manchmal überhaupt nicht mehr, woran ich gearbeitet habe. Dazu kommen die grausamen Makroaufnahmen.



Die Eckensteher sind leicht lackiert deutlich besser zu erkennen. Für eine zweite oder dritte Version des kleinen Schiffes könnte man sie vom Abguss wegschleifen und durch andere, vielleicht etwas freistehendere Figuren ersetzen. Leider sind die N-Figuren für diese Position ein bisschen zu klein und die TT-Figuren ein bisschen zu groß. Aber wozu gibt es die Kunst der Improvisation.



Am nächsten Wochenende müssten dann die ersten (hoffentlich!!) endgültigen Formen und Abgüsse vorliegen. Leider konnte ich ohne die den Heckspiegel und die Galion noch nicht konstruieren. Ich brauche sie auch, um die exakte Lage der Decks festzulegen.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

98

Donnerstag, 4. Januar 2018, 10:11

Ich bin echt fasziniert, wie Du quasi eine neue Modellform erstellst. So oder so ähnlich hat man es wohl im Zeitalter der analogen Technologie gemacht, jedenfalls stelle ich mir das so vor. Ich bin schon sehr gespannt auf die Abgüsse! 8o

Schöne Grüße und viel Erfolg! :five:

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



99

Freitag, 5. Januar 2018, 17:57

Zitat

Das sei, sagt mein Alter Ego, allmählich nur noch ein Kampf gegen mich
selbst, der Versuch, mir zu beweisen, dass ich kann, was ich mir
vorgestellt habe.
Kenn ich! Ist das nicht oft die wahre Motivation für solche Totalumbauten? ^^

Ich hatte mich schon gefragt, warum du unbedingt den Weg über Abgüsse gehen willst, aber jetzt wo du eine zweite oder dritte Version des Schiffs ins Spiel bringst, wird es mir klar ;)

100

Freitag, 5. Januar 2018, 20:15

Die gute Nachricht zuerst: Die Form funktioniert. Nicht so perfekt, wie der Formenbauer sich das gewünscht hätte, ganz ohne Nacharbeiten geht es nicht ab. Aber im Ganzen: brauchbar.
Vor Begeisterung über mich selbst (die echteste Begeisterung von allen) habe ich gleich eine der abrasierten bzw. oben gekappten Perlen mit den Abgüssen versehen und dann so lange an den Decks herumgeschnippelt, bis sie sich der neuen Bordwand einigermaßen angepasst hatten.
Und jetzt die schlechte Nachricht: Einen perfekten Umbausatz werde ich sicher nicht hinbekommen. Dafür muss zu viel angepasst, geschliffen, angepasst, geschliffen etc. werden. Dass die Anbgüsse jetzt am Rumpf kleben, könnte man A) eine geniale Improvisation oder B) ein peinliches Gefriemel nennen. Insbesondere am Heck droht eine Spachtelorgie. Aber es macht noch Spaß, und am Ende wird doch so etwas wie ein Unikat stehen. Bzw. zwei oder drei, denn die Mühe mit den Abgüssen habe ich mir tatsächlich gemacht, um eine kleine holländische Flotte zusammen zu bekommen. Gerne würde ich ein Foto zeigen, aber mein Kamera-Akku scheint die Grippe zu haben. Mal sehen, was da heute noch geht.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

101

Samstag, 6. Januar 2018, 12:24

Die nachgereichten Bilder zum Beitrag von gestern Abend:













Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

102

Samstag, 6. Januar 2018, 14:03

Deine Option B scheidet schon mal vollkommen aus ... gefällt mir richtig gut !
Das Modell hat im Moment eine ausgesprochen selbstbewußte, kräftige Erscheinung ... weiter so
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

103

Samstag, 6. Januar 2018, 17:56

Mahlzeit!
Für mich wirkt die gefundene Linienführung sehr harmonisch, die Ausführung ist sowieso klasse.
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

Beiträge: 3 458

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

  • Nachricht senden

104

Samstag, 6. Januar 2018, 19:03

Servus
Klasse... ? .... die Ausführung ist einsame Spitze !!!! :respekt:
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

105

Sonntag, 7. Januar 2018, 08:10

Moin,

da hat der Schmidt mal wieder einen rausgehauen... Wahnsinn!
Gefällt mir...

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

Beiträge: 437

Realname: Holger

Wohnort: bei Limburg / Lahn

  • Nachricht senden

107

Montag, 8. Januar 2018, 09:57

:ok: Gratulation! Bei dir hat sich zwischenzeitlich richtig viel getan. Das Modell gefällt mir außerordentlich gut, die Bordwand ist klasse geworden und schaut sehr harmonisch aus.
Die Vasa als Teilespender zu verwenden ist eine gute Idee.
Weiter so.
:wink:
Holger
_______________________________________________________
Fertig: holländische Fregatte "Wapen van Edam" 1644 in 1/160
Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

108

Montag, 8. Januar 2018, 12:21

Holger, vielen Dank, deine Zustimmung bedeutet mir viel, hast du dich doch selbst geraume Zeit mit diesem Schiffstyp befasst.

Während Formen und Abgüsse aushärteten, hatte ich Zeit, mich mit anderen Baustellen zu befassen. Als da wären zum Beispiel die Decks. Hier haben die Konstrukteure des Guten zu viel getan und Planken von 1,2 mm Breite graviert, im Original also unter 20 cm. Das ist Parkett, kein Deck. Außerdem galt es für mich ja, die vielen falschen Löcher zu kaschieren. Mit einer Neugravur wäre das wahrscheinlich nicht möglich gewesen. Ich habe deshalb ein 0,3 mm starkes Polystyroldeck graviert, Plankenbreite diesmal 2 mm, das sind 30 cm im Original. Mit diesem „Laminat“ werden jetzt die Originaldecks beklebt. Dazu brauchte ich nur das größte Deck abzuformen. Die Abgüsse taugen auch für die Back und das Achterdeck.







Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 1 217

Realname: Dirk Wörner

Wohnort: Harsewinkel

  • Nachricht senden

109

Dienstag, 9. Januar 2018, 10:27

Hi Schmidt....... :wink:

Deinen Baubericht verfolge ich schon von beginn an. Aber dieses mal bin ich eher der stille Beobachter, denn hier kann ich nicht mehr so richtig mitreden und bevor ich Blödsinn schreibe, halte ich mich lieber zurück.
Dennoch bin wieder (wie immer) schwer beeindruckt, was du da wieder zauberst. Hätte nie gedacht, das man sowas geniales aus eine "Steckbausatz" machen kann. Anschauungsunterricht der Sonderklasse. Wieder einmal stelle ich fest, das ich noch viel lernen muss. Ganz großes Kino! :sabber:
Natürlich bleibe ich auch weiter dabei und freu mich schon auf weitere Fortschritte.

Gruß, Dirk. :ok:

110

Mittwoch, 10. Januar 2018, 12:15

Dirk, ich dachte schon, die Perle gefällt dir nicht. ;) Deine Kommentare sind immer erwünscht!

Zurück zu der Deck-Laminat-Methode. Ehrlich gesagt, ich könnte mich ohrfeigen, dass ich da nicht früher drauf gekommen bin. Je eine Form für verschiedene Maßstäbe, und ich hätte mir das ganze Gravieren von Decks sparen können. Der Vorteil ist zudem, dass unerwünschte Löcher oder Gravuren einfach überdeckt werden, ohne dass man umständlich spachteln muss. Das Laminat ist 0,3 mm dick. Wenn ich mal davon ausgehe, dass beim Abschleifen der Decks 0,1 mm runtergeht, würden die Teile nur 0,2 mm höher werden, das ist im Maßstab eins zu 100 gerade mal 1 cm.
Das erste Foto zeigt das gestrichene und geöldrakte Achterdeck.



Das sah mir noch nicht so richtig nach 17. Jahrhundert aus, also bin ich vorsichtig mit 120er Schleifpapier drüber gegangen, natürlich nur in Richtung der Planken. Man sieht auf den zweiten Foto, wie variabel die Darstellungsmöglichkeiten auch bei dieser Methode sind.



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

111

Mittwoch, 10. Januar 2018, 17:16

Servus :wink: :wink: :wink:

Also meiner Meinung nach ist das ja eh immer so ne Sache mit dem Alter. Will sagen ob man nun das Schiff in Nagelneu oder in total verbraucht darstellt, sagt ja nix über das Zeitalter des Schiffes. Oder seh ich da jetzt was falsch? :nixweis:

Gruss Matthias :pc:


:pc: ************************************************** :pc:
Baubericht Teil 1 H.M.S VICTORY / 1:100 / HELLER :ahoi: Der Bericht :ahoi:
Baubericht Teil 1 LE SOLEIL ROYAL / 1:100 / HELLER :ahoi: Der Bericht :ahoi:
Baubericht Teil 2 H.M.S VICTORY / 1:100 / HELLER :ahoi:Der Bericht :ahoi:
Baubericht Teil 2 LE SOLEIL ROYAL / 1:100 / HELLER :ahoi:Der Bericht :ahoi:
BESUCH IM MARINEMUSEUM LISSABON :ahoi: Die Bilder :ahoi:
:pc: ************************************************** :pc:

112

Mittwoch, 10. Januar 2018, 18:32

Nein, du hast natürlich vollkommen recht!
Man geht bloß konventioneller Weise davon aus, dass der Pflegezustand etwa eines Royal Navy Dreideckers von 1805 anders ist als der einer holländischen Fregatte des 17. Jahrhunderts. Das ist nicht unbedingt realistisch gedacht, entspricht aber den Seh- und Auffassungsgewohnheiten. In meinem Fall war wohl wichtiger, die Plankenbreite zu vergrößern. Die Revell Konstrukteure hatten 1,2 mm vorgesehen, also noch unter 20 cm. Im 17. Jahrhundert stand noch mehr Holz zur Verfügung (oder ging man verschwenderischer damit um); Plankenbreiten bis 40 cm waren möglich. Ich denke nun, je breiter die Planken sind, desto eher ist eine individuelle Maserung zu erkennen. Aber bei solchen Überlegungen ist viel Beckmesserrei oder Fantasmagorie im Spiel.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

113

Donnerstag, 11. Januar 2018, 17:44

Habe ich Dich richtig verstanden: Du hast also aus Einzelpolyplanken ein Deckstück zusammengebaut und dann davon dünne Abgüsse gemacht? Oder steh ich jetzt völlig im Schilf? Das Ergebnis sieht echt spitzenmäßig aus. Allerdings könnte man den "Parkettcharakter" vielleicht etwas rausnehmen, wenn Du ein anderes Verlegeschema verfolgen würdest. Ich bin mir gerade bei Holländern nicht sicher, aber ich denke, irgendetwas in Richtung four-butt-shift dürfte auch bei Rudi Carell's Vorvorfahren schon en vogue gewesen sein... ;)

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



114

Donnerstag, 11. Januar 2018, 18:39

Nein, ich habe eine 0,3 mm Polyplatte graviert und dann abgegossen. Die Form ist sehr gut, aber man muss beim Abgießen sehr aufpassen, keine Luftblasen bzw. Löcher reinzudrücken. 0, 3 mm ist nicht eben dick. Aber das ist ja immer so: Jede Form fordert bestimmte kleine Tricks beim Abgießen. Die findet man erst raus, wenn man's versucht.
Was das Plankenschema angeht, gebe ich dir recht. Mal sehen, ob ich das am Urmodell noch ändern kann. Ansonsten eine feine Methode, gell?
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

115

Donnerstag, 11. Januar 2018, 19:28

Wunderschönes Ergebnis das Dir für die Neugestaltung alle Freiheiten läßt !

Übrigens auch beim Plankenverlegeschema ... ein wengerl anarchisch darfs schon sein ... denn zur Decksbeplankung der Holländer hatten wir es hier schon mal:
decksbeplankung der wasa.... ...

Kurz zusammengefaßt: gemäß Fred Hocker vom Vasamuseum hatten die Holländer gar kein festes Schema ... man nahm die je zur Verfügung stehende Maximallänge.

Wobei ein unregelmäßiges Verlegeschema, obwohl realistisch, innerhalb eines symmetrischen Körpers wahrscheinlich mit den modernen Sehgewohnheiten kollidieren dürfte ...

Auch Nicolaes Witsen beschreibt in seinem Buch "Shipbuilding in the Dutch Golden Age" von 1697 nur Richtung und Dicke der Planken aber kein Verlegeschema (Seite 119) ...

Besonders interessant finde ich die Beschreibung " ... the planks were adzed ..." ... also mit dem Zimmermannsbeil (?) behauen um ihnen eine rauhere Oberfläche zu geben ... sie so rutschfester zu machen.
Stellt sich die Frage ob das dann quer zur Längsrichtung war ?
Das könnte sich eventuell auch im Modell auswirken ... glatt und lackiert geht gar nicht ... im kleinen Maßstab eh nicht zu sehen .. eher zu erahnen
Es gab demzufolge nicht das Decksgeschrubbe anderer Länder das diesen Effekt zerstört hätte .... also eine andere Art der Decksreinhaltung ? Bürsten ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

116

Samstag, 13. Januar 2018, 13:55

Na, dann werde ich doch gleich mal versuchen, das Urmodell für die Deckplanken zu verändern, in dem ich die Plankenstöße zugespachtle. Bin mir noch nicht sicher, ob das funktionieren wird.



Und dann habe ich begonnen, die Innenseiten des Schanzkleides mit "Spanten" zu versehen. Vorbild war Holgers Wappen von Edam. Das ist einfach ein schönes und sehr naturalistisch wirkendes Detail, aber die Umsetzung erfordert eine Menge Gefriemel. Außerhalb der Kuhl setzen die Spanten die Geländerstützen nach unten fort. Von daher hatte ich gewisse Anhaltspunkte. Zuvor habe ich die Meereswesen, die auf den Kanten der Bordwand sitzen, durch spiegelverkehrte Teile zu dreidimensionalen Gebilden ergänzt. Keine Ahnung, da ob das im Original immer so war oder selten oder nie, es ist einfach ein hübsches Detail. Schließlich wurden die Handläufe der Geländer durch die bereits hergestellten Gussteile ersetzt. Alles ziemlich klein, ebenso wie bei Holgers Wappen, daher die Münze zum Vergleich.





Eine erste Stellprobe. Die neuen Bordwandteile klemmen mit den Spanten sowie zusätzlichen Polystyrolplatten zwischen Bordwand und Deck. Ich hoffe, das ist genug Auflagefläche, um die Gussteile bündig an die Bordwand kleben zu können. Wahrscheinlich wird zusätzlich von außen gespachtelt werden müssen. Sei's drum.





Wer nun denkt, das passt doch schon sehr schön, der irrt. Leider. Das passt noch nirgendwo so richtig, und es ist verflucht schwierig, die Teile aneinander anzupassen, solange sie alle (Bordwand, Decks, Schotten) noch nicht fest aneinandergeklebt sind. Ich will aber nicht den Fehler machen, irgendetwas zu früh zu befestigen, um dann festzustellen, dass ich einen Raum verschlossen habe, an den ich unbedingt noch mal ran muss. Eine erste Maßnahme war, dem Deck die weggefallenen Auflagepunkte an der Bordwand zu ersetzen, hier durch dicke Stützen, die auf das Batteriedeck geklebt sind. Mit kleinen Auflagen auf ihrer Oberkante kann das Deck so lange justiert werden, bis es in der exakt richtigen Position angeklebt werden kann. Hoffe ich jedenfalls.



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

117

Sonntag, 14. Januar 2018, 08:38

Servus :wink: :wink: :wink:

Coole Idee mit den Stützen. Ja, das is immer ne verzwickte Geschichte, wenn viele Teile zusammen passen müssen und man nicht weiß ob man alles soweit bedacht hat, damit man nachher nicht nen Tobsuchtsanfall bekommt. :bang: Aber du machst das schon.

Gruss Matthias :pc:


:pc: ************************************************** :pc:
Baubericht Teil 1 H.M.S VICTORY / 1:100 / HELLER :ahoi: Der Bericht :ahoi:
Baubericht Teil 1 LE SOLEIL ROYAL / 1:100 / HELLER :ahoi: Der Bericht :ahoi:
Baubericht Teil 2 H.M.S VICTORY / 1:100 / HELLER :ahoi:Der Bericht :ahoi:
Baubericht Teil 2 LE SOLEIL ROYAL / 1:100 / HELLER :ahoi:Der Bericht :ahoi:
BESUCH IM MARINEMUSEUM LISSABON :ahoi: Die Bilder :ahoi:
:pc: ************************************************** :pc:

118

Sonntag, 14. Januar 2018, 11:30

Die Gestaltung der inneren Bordwand ist wirklich wundervoll ! Das wird später genial gut aussehen ...
bei einer zweiteiligen Gußform für die Wände könntest Du das von vorne herein mit einbauen ...

Nach meiner Erfahrung ist eine Multipunktlagerung eher schwierig umzusetzen ... das erinnert ein wenig an die Stützenlagerung bei Lindbergs La Flore und Wapen von Hamburg ...

Wären die Stützen oder waagrechte Leisten zwischen den Pforten direkt an der Bordwand angeklebt nicht leichter zu handhaben ?
Da könntest Du doch direkt mit dem Deck (wieder abnehmbar) als Abstandshalter die vorgesehene Höhe definieren ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

119

Sonntag, 14. Januar 2018, 11:46

Gute Idee mit den Stützen!
Sie verhindern gleichzeitig den freien Durchblick durch das ganze Schiff :ok:

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

120

Sonntag, 14. Januar 2018, 14:12

Markus, ich hätte die Stützen auch gerne an der Bordwand befestigt, aber dagegen spricht, dass die Spanten an der Innenseite der Bordwand als Befestigungsstücke nach unten durchgeführt werden, daher darf das Deck an dieser Stelle die Bordwand gar nicht mehr berühren. Außerdem hat das Deck der Revell Perle erstaunlicherweise sowohl Sprung als auch Balkenbucht. Da ist es gut, wenn es auf möglichst vielen Punkten aufliegt. Man muss anerkennen, dass dieses Unternehmen des Herstellers, ein dermaßen komplexes Modell als klebstofffreies Steckmodell zu entwickeln, gar nicht so schlecht gelungen ist. Sollten noch einmal Modelle von (anständigen) Seglern neu konstruiert werden, könnten die Damen und Herren Ingenieure sich da einiges abschauen, was dem Bastler die Arbeit sehr erleichtern würde. Statt wie zu Heller's Zeiten die Decks irgendwie zwischen die Bordwände zu kleben (wie viele Modelle mögen wohl in diesem Stadium in die Tonne gewandert sein), gäbe es dann zuverlässige und belastbare Steckverbindungen. Die der Perle habe ich allerdings bei meinem Umbau weitestgehend weggeschliffen oder abgesäbelt. Daher wird der Zusammenbau jetzt zu einer einzigen Improvisation.
Etwa so:



Ich habe übrigens nicht den Fehler begangen, die Teile komplett mit Klebstoff zu bestreichen und dann aneinander zu drücken. Sowas geht immer schief, erst recht bei dermaßen mehrdimensionalen Komponenten. Und dann, gute Nacht, Marie! Stattdessen habe ich Stück für Stück geklebt und teilweise meinen dickflüssigen Sekundenkleber in die Klebefalz laufen lassen, in der Hoffnung, dass er sich genau dahin setzt, wo er seinen Job zu machen hat. In den nächsten Tagen, beim Verschleifen der Bordwand, wird sich zeigen, ob der kühne Plan aufgegangen ist. Beim Betrachten bitte nicht vergessen: Der Übergang zwischen Gussteilen und Revellteilen kann (und wird) mit einem Barkholz zusätzlich kaschiert werden.







Wie man sieht, wird am Heck besonders viel zu spachteln und zu schleifen sein



Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Zur Zeit ist neben Ihnen 1 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

1 Besucher

Werbung