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Montag, 10. April 2017, 08:57

Phenix II (Heller) auferstanden als SL in M

Ich glaube, ich muss dringend meine Bauberichte ein bisschen entzerren!
Ich hatte begonnen, im Baubericht der kleinen Statenjacht, der sich unter der Hand zu einem Baubericht über die Erstellung von Foto-Dioramen gewandelt hatte, den Bau einer zweiten Phenix als Hintergrundmodell zu beschreiben. Mit eurer Erlaubnis löse ich diesen Teil heraus und präsentiere ihn separat.

Hier noch einmal das Ausgangsobjekt, erstanden in der französischen Bucht für 16 Fässer voll Cent.
Der Plan ist, nicht nur ein vollbewegliches, also Wasserlinienmodell für ein erweitertes Diorama zu bauen, sondern darüberhinaus zu versuchen, der Phenix mit möglichst einfachen Mitteln die klassische Anmutung einer Soleil Royal zu geben. Wie ich das genau machen will, weiß ich noch nicht. Das soll sich beim Bau ergeben. Das Vorbild ist ja nun wirklich omnipräsent.





Internetkäufe solch halb gebastelter Modelle sind ein Lotteriespiel, denn man weiß ja nie, ob beim Zusammenkleben überalterter Kaltleim oder ein später wegen gesundheitsbeeinträchtigender Nebenwirkungen vom Markt genommenes Industrie-Spitzenprodukt verwendet wurde. In meinem Phenix-Fall war es, als sei Uhu Alleskleber zum Einsatz gekommen. Selbst die Rumpfschalen ließen sich ohne Beschädigung wieder auseinander bringen. Die Farbe wich dann dem besten Freund des Modellbauers: Dowanol (Ablackierer)

Parallel zum Wiederaufbau habe ich eine verbastelte Rumpfschale (an der ich das Gravieren der Planken einmal geübt hatte) zum Probe-Farbträger erklärt und in Sektionen mit mehreren infrage kommenden hellen Holzfarben gestrichen hier zunächst zwei Ansichten VOR dem Öldraken. Ich habe zwar schon meine Favoriten unter den hellen Rumpffarben, aber Probieren geht über Vorlieben.





Und hier die Phenix II, die eine Soleil Roxal in M werden soll, in schon fortgeschrittenen Neuaufbau. In wenigen Bastelstunden ließ sich erledigen, was ich an der Phenix I in Wochen, wenn nicht Monaten, ausprobiert und dann vor- und zurückgebastelt hatte: Stückpforten geöffnet, Maserung entfernt, rückwärtige Stückpforten höher gelegt, unteres Batteriedeck eingebaut und Oberdeck so vorbereitet, dass man es einigermaßen problemlos ein- und wieder ausbauen kann und dass es ohne Klebstoff sicher hält. Dann habe ich innegehalten und den Rumpf mit der Airbrush weiß überhaucht. Das soll zeigen, wo ich nochmal ran muss, und beim Gravieren der neuen Plankenfugen helfen.









Hier der halbe Proberumpf nach dem Öldraken:







Die Farbunterschiede sind nicht allzu gut zu erkennen, die Ölfarbe hat sie stark nivelliert. Mein wahrscheinlich wichtigster Eindruck ist der, dass die Barkhölzer viel zu dunkel und viel zu prominent sind. Ich fürchte, es wird nicht ausreichen, sie anders zu streichen; ich werde sie an der Phenix II auch herunterschleifen müssen. Dazu muss ich mir wahrscheinlich wieder Schablonen bauen.
An der Phenix I wirken sie längst nicht so dominant.



Das waren die Arbeiten bis zum letzten WE, ab jetzt wird synchron berichtet.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 1 217

Realname: Dirk Wörner

Wohnort: Harsewinkel

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2

Montag, 10. April 2017, 11:32

Hi Schmidt..... :wink:



Tja dann gucke ich doch hier weiter zu. Bin sehr gespannt wie es weiter geht. 8o



Gruß, Dirk. :ok:

Beiträge: 1 186

Realname: Markus

Wohnort: Mitte der Kugel

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3

Montag, 10. April 2017, 18:26

Jow...da mache ich mit...da könn wa wieder was lernen...klasse. :ok: :ok:

4

Mittwoch, 12. April 2017, 10:36

Die nächste (Bastel)Zeit wird damit vergehen, den Rumpf der Phenix II für eine Neugestaltung vorzubereiten. Noch bin ich dabei, die Maserung sorgfältig abzuschleifen, bevor die Planken neu graviert werden. Die Stufen, die am ursprünglichen Modell die Barkhölzer fälschlicherweise unterbrechen, habe ich weggeschliffen, um anschließend die Barkhölzer zu ergänzen, was etwas einfacher gesagt als getan ist. Verschwinden müssen auch die dünnen Raahölzer am achteren Aufbau. Was genau an ihre Stelle kommen soll, was ich allerdings noch nicht! Möglicherweise werde ich auch die runden Stückpforten der oberen Batterien verändern, eventuell im SR Stil.







Auf das untere Batteriedeck habe ich massive Stützen geklebt, ebenso schmale Auflagen an die innere Bordwand. Sinn der Arbeit soll der sein: Ich kann das Oberdeck nach allen Farbarbeiten einsetzen, und zwar so, dass es ohne Klebstoff sicher hält. Der Traum eines jeden Plastikschiffbauers wird damit wahr. :)



Schmidt
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5

Mittwoch, 12. April 2017, 10:56

Hallo Schmidt,

ich würde die Planken nicht neu gravieren. Bei deinem Maßstab wäre das "too much".
Wenn du dir, als Beispiel, die Victory im Original ansiehst, ist der Plankenverlauf auch nur noch zu erahnen.

Gruß Peter

6

Mittwoch, 12. April 2017, 11:04

Das ist es aber genau was unser Schmidt immer tut! Bis ins kleinste detail!

7

Mittwoch, 12. April 2017, 17:13

Das Maßstabs-Argument ist nicht von der Hand zu weisen. Die Plankenfugen haben aber eine, wie soll ich sagen, strukturierende Funktion. Außerdem, wie soll ich sagen, „kanalisieren“ sie die Ölfarbe beim Abwischen. Mag sein, dass man ab einer gewissen Entfernung davon nichts mehr sieht, aber für den Anblick aus der mittleren Distanz möchte ich dieses Feature nicht missen. Es signalisiert dem Unterbewusstsein durchs Auge noch stärker, dies hier sei Holz. Und da der ganze Modellbau ein Über-Trick ist, ist mir jeder Unter-Trick recht.
Ich könnte allerdings auch ein Realismus-Argument auspacken. Die Victory sieht in ihrem jetzigen Zustand wie etwas aus dem Möbelmarkt aus. Ich kann nicht glauben, dass Schiffe im 17. Jahrhundert eine dermaßen glatte und deckend übermalte Bordwand hatten. Viel Vorbild-spendender für meine Arbeit scheint mir da der Batavia-Nachbau zu sein, der freilich auch mit modernen Farben behandelt worden ist.

Schmidt
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Mittwoch, 12. April 2017, 17:20

Mahlzeit!

Ich glaube auch, daß das perfekte Outfit der Victory erst mit ihrer Zweitkarriere als Repräsentationsobjekt kam, als sie noch ein echtes Kriegsschiff war, hat sie sicher anders ausgesehen (spätestens nach Trafalgar...).
Ein guter Rat des Vaters an den Sohn:
Halte stets mit allem Maß-mit dem Essen,dem Trinken und dem Arbeiten.Vor allem mit dem Arbeiten.
-Otto von Bismarck

9

Mittwoch, 12. April 2017, 17:59

Nabend Schmidt! :wink:
Ich verstehe, was Du meinst und warum Du das so machen möchtest. Klingt logisch und nachvollziehbar, gerade auch am Modell, wo es mehr manchmal auch um die optische Wirkung geht. Hier mal übrigens als realistisches Beispiel Bilder von der Instandsetzung/ Restaurierung der USS Constitution . Weiter unten kann man zimlich gut sehen, wie die Plankenfugen vermutlich so oder ähnlich auch schon bei einer Phenix ausgesehen haben dürften. Man erkennt sie trotz -vermutlich dick rübergequasteter Farbe- immer noch recht gut, selbst die Kalfaterung dazwischen. Bei einer Batavia (stellvertretend für ein Schiff aus dem 17. Jhdt.) dürften noch zusätzlich deutlich vorhandene ungeglättete Säge- und/oder Querbeilmarken sichtbar hinzugekommen sein, von einer Automatisierung bzw. Sägewerken mit Antrieben war man ja noch ziemlich weit entfernt, siehe Original-Vasa.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



10

Mittwoch, 12. April 2017, 20:19

Hallo.
Ich werde mit Leidenschaft bei dieser Morphose von der Phenix zur SR zuschauen.
Ist ein obermegageiles Projekt.
Wünsch dir viel Spaß und Erfolg dabei :respekt:

11

Donnerstag, 13. April 2017, 16:05

Inzwischen habe ich den Proberumpf ab- und neu lackiert, jetzt nur noch in den beiden Farben Revell 88 und Humbrol 94. Dafür habe ich jetzt mehrere verschiedene Farben für die Barkhölzer ausprobiert. Muss jetzt trocknen, nach dem Öldraken wird man weiter sehen.





Vom eigentlichen Rumpf ist jetzt die Maserung heruntergeschmirgelt, dazu die Raahölzer am hinteren Aufbau. Ich habe ihn anschließend mit einer der infrage kommenden Rumpffarben grundiert, deckt besser als weiß und zeigt auch besser, wo noch nachgearbeitet werden muss.





Jetzt kann ich daran gehen, Pläne für eine Veränderung der Heck-Galerien zu machen. Es soll schon ein bisschen mehr nach Soleil Royal aussehen, aber ich will mir auch keinen Wolf basteln. Eine Anregung kam schon dahingehend, dass ich das Geländer um das letzte kleine Deck etwas höher legen sollte und das Deck dazu. (Also praktisch noch eine weitere Stufe in der Bordwand.) Das ergibt durchaus Sinn, zumal das Schot zu diesem letzten kleinen Deck so niedrig ist, dass man eigentlich nur durch die Tür kriechen könnte. Hier hat der ursprüngliche Konstrukteur des Modells wohl gar nicht recht gewusst, was er eigentlich nachbilden soll. Ein so überladenes Heck und viel zu weit nach oben geschossenes Deck wie das der Sirene will ich natürlich nicht!

Schmidt
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Montag, 17. April 2017, 13:19

Jetzt wird es ernst. Meine erste Erkenntnis nach allerlei Hin- und Her-Gedenke war die, dass ich, bevor ich am Heck irgendetwas verändere, festlegen muss, ob und wie sich die obere Linie der Bordwand verändern soll. So habe ich also beschlossen, nicht nur am Heck ein wenig aufzustocken, sondern das Schiff auch mit einem durchgehenden Batteriedeck und einem erhöhten Backdeck zu versehen. Leichter gesagt als getan. Ich wollte zunächst von den oberen Bereichen der Bordwand Formen mit Knetsilikon abnehmen, aber die wurden mir zu unpräzise, und deshalb habe ich schweren Herzens die entsprechenden Bereiche aus meinen Proberümpfen herausgeschnitten und abgeformt, um so geeignetes Spielmaterial zu erhalten.



Danach waren Proberümpfe endgültig zu Wracks geworden. (Der Rumpf hat seine Schuldigkeit getan, der Rumpf kann – in die Tonne – gehen.)



Dann habe ich die einzelnen Bereiche entsprechend ergänzt. Ich beginne beim Heck:

Vorher.



Nachher.





Es folgt der mittlere Bereich des Decks:

Vorher.



Nachher.



Von der Rückseite, verspachtelt und noch nicht verschliffen.



Und nun zur Problemzone Backdeck. Hier habe ich zunächst das Geländer abgeschliffen und die Bordwand auf etwa die doppelte Höhe gebracht:



Beim Ausmessen ergab sich leider, dass unter diesem Backdeck niemand würde stehen können, also musste die Bordwand noch einmal erhöht werden, jetzt gleich mit einer Auflage für das Deck.



Hier liegt ein provisorisches Deck auf, zugeschnitten aus einem Batteriedeck der Ersatzteilspender. Deutlich zu erkennen, dass das Frontschott jetzt viel zu klein ist.



Hier bereits der Entwurf zu einem deutlich verlängerten Teil, zwecks Stilwahrung komponiert aus dem vorhandenen Material:



Die nächsten beiden Bilder zeigen meines Erachtens, dass a) das neue Backdeck im Vergleich zu den achteren Decks zu lang ist und b) die achteren Decks jetzt überhaupt ein wenig kurz wirken.





Genug Grund zum Grübeln.

Schmidt
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13

Montag, 17. April 2017, 18:50

Nur mit der gut gelungenen Erhöhung des Hecks hatte doch alles fast auf den Punkt den Proportionen der Soleil entsprochen ...
eine harmonische Folge von Absenkung und einer Kadenz der Höhensprünge ... sah doch ausgewogen und gut aus !
Und vor allem mit der Optik der Soleil.

Wäre alternativ zur jetzigen Lösung in Kuhl und Back eventuell eine Öffnung des Decks denkbar ... analog zur Soleil ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

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( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

14

Montag, 17. April 2017, 19:09

Darüber habe ich jetzt lange nachdenken müssen. Ich glaube, ich verstehe jetzt, was du meinst. Meines Erachtens hat die SR ein erhöhtes Backdeck und achtern drei Decks übereinander. Mein Umbau hat jetzt ein erhöhtes Backdeck und achtern zwei Decks übereinander.
Oder?
Schmidt
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15

Montag, 17. April 2017, 19:28

Hallo,
ich würde über die Anzahl der Decks bei deinen wunderbar proportionierten Rumpf nicht nachdenken und alles so lassen,wie es jetzt aussieht.
Mir gefällt das Gesamtbild :respekt: :dafür:

16

Montag, 17. April 2017, 20:00

Hallo Schmidt,

alles so lassen. Es sieht extremst gut aus.

Gruß Peter

17

Montag, 17. April 2017, 20:32

Meine Referenz dazu ist das Pariser Model der Soleil ... schon weil es nicht mit allen möglichen Installationen vollgestellt ist sondern den Aufbau fast pur zeigt:

Stimmt mit dem Backdeck und gleichzeitig wieder nicht ...
die Kombination aus Voll-, Viertel- und Halbdeckabständen sorgt im Gesamtbild dafür, daß der obere Bordwandabschluss einen sanften Spannungsbogen von Bug bis Heck aus lauter etwa hüfthohen Geländerhöhen bildet.

https://www.modelships.de/Museums_and_re…l_Royal_021.jpg

Und damit das so funktioniert siehts dahinter so aus:

https://www.modelships.de/Museums_and_re…l_Royal_060.jpg

https://www.modelships.de/Museums_and_re…l_Royal_066.jpg

https://www.modelships.de/Museums_and_re…l_Royal_064.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Freitag, 21. April 2017, 20:06

Während ich noch an den Decks und den neuen Schanzkleidern und Relingen herumschnitze, mache ich mir auch gelegentlich ein Viertelstündchen Gedanken über das Aussehen des Hecks. Schon immer hatte ich die Fantasie, das leicht surreale Heck der Sirene auf ein historisch akzeptables Maß herunterzufahren. Man könnte natürlich auch alles scratchen (siehe Leimpreinz), aber soviel Geduld hab ich nun auch wieder nicht.

Hier die sehr gute Schachtelillustration (man kann natürlich auch bei Dirk nachschauen):



Mir sind die Seitengalerien zu lang. Also kürzen. Und außerdem möchte ich die oberste, bei der Sirene gewissermaßen freischwebende Seitengalerie ein Stockwerk runterholen. Das ist der Masterplan und natürlich leichter gesagt als getan. Hier eine erste sehr ungefähre Stellprobe unter Zuhilfenahme von Teilen eines unverbastelten Bausatzes und Teilen aus der Kiste.





Das ist so ungefähr de Richtung.

Schmidt
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Samstag, 22. April 2017, 16:05

Das zusammengefriemelte neu Backdeck habe ich abgegossen, weil ich die mit Spachtelmasse aufgefüllten Bereiche nicht gut gravieren konnte. Da hakte jedesmal der Scaler Hier sitzt es schon probeweise an seinem Platz; das Geländer des Backdecks ist auch fertig und bereits angeschliffen.





Das neue Heck ist doch sehr schwierig zu gestalten. Ich kann nicht anders als manche Bereich schon im Probestadium zusammenzukleben, weil ich ansonsten acht Hände brauchte, um die Sachen beim Anpassen zu halten. Es geht ja u.a. darum, die Streben zwischen den Ebenen der Galerien und die Fenster dahinter richtig zueinander anzuordnen.



Hier sind noch keine Abgüsse verwendet - das kommt noch

Schmidt
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Sonntag, 23. April 2017, 19:14

Hier wird gelegentlich bemängelt, dass zu wenig von Niederlagen und Missratenem berichtet wird. Dem kann Abhilfe geschaffen werden. Gestern hatte ich eine Drei-Stunden-Lektion in:
Glaub bloß nicht, irgendwas geht einfach!
Okay, verstanden. Man bastelt sich keine Königliche Sonne oder wenigsten etwas Ähnliches aus einer Handvoll Sirenen-Teilen, indem man sie irgendwie aufeinander zu schneidet oder schleift. Das hab ich jetzt begriffen. Viel Material musste dafür herhalten:



Ich hätte am Ende vielleicht sogar etwas Passendes hingefriemelt. Aber je länger ich die Teile ansah, desto mehr war ich davon überzeugt, dass sie eigentlich alle ungeeignet sind. Das Geländer (siehe Post oben) besteht zwar aus diesen oft verwendeten Akantusblättern, aber ist eher dem Jugendstil als dem Barock zuzuschlagen. Und die Fenster sind zu groß und kirchenmäßig - wenn es denn überhaupt Fenster hinter den Seitengalerien gegeben hat. Nein, das muss alles richtig gegliedert sein und als stimmige Konstruktion aufgebaut werden - man kann es sich ja an der SR ansehen, so lange man möchte.
Also alles wieder abgebaut, die Wunden verschliffen und: Alles auf Anfang:



Immerhin sind jetzt die neuen Decks fertig. Das Backdeck hatte ich schon gezeigt, hier zusätzlich das nach vorne verlängerte Achterdeck.



Und jetzt gehe ich die Werkstatt aufräumen.

Schmidt
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Sonntag, 23. April 2017, 21:49

... das erinnert mich fatal an den Resineteilefriedhof den ich innerhalb dieses Wochenende angehäuft habe ...

Fenstergrößen, Geländerdeko ... ?
klingt ein wenig als wolltest Du uns auf einen beherzten (Rück-)Griff ins Phenixteilelager vorbereiten ...
natürlich plus andere Deko ...
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Markus

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Sonntag, 23. April 2017, 23:38

Nein, damit habe ich auch schon zur Genüge experimentiert. Ich fürchte, jetzt ist Selbstbau vonnöten. Wenngleich sicher nicht in Leimprinz'scher Detailfülle!
Schmidt
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Dienstag, 25. April 2017, 11:06

Fürs erste habe ich mal einen Scan des Heller-SR-Hecks entsprechend skaliert. Leider ist der Scan nicht ganz scharf. Eine Zeichnung wäre besser gewesen. Hat jemand vielleicht so eine auf der Festplatte liegen, die er mir überlassen kann? Wäre nett.



Schmidt
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Dienstag, 25. April 2017, 19:02

Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Mittwoch, 26. April 2017, 11:18

Danke. Einige von denen müssten sich besser ausdrucken und skalieren lassen.
Momentan denke ich noch über die Herstellung eines Fake-Geländers nach, also eines Geländer-Reliefs, das sich in großen Längen als Abguss reproduzieren lässt. Muss aber erst mal probieren, wie das aussieht.
Bin auch noch mit der Wiederherstellung des Rumpfes im Heckbereich befasst, um darauf besser konstruieren zu können.
Immerhin ein Fortschritt: Ich habe jetzt die Farbkombination für den Rumpf festgelegt: Bordwand Revell 88 (ocker matt), Barkhölzer in einem dunklen Lederbraun, das durch den Ölfarbenüberzug stärker abgedunkelt wird. Unterer Bereich der Bordwand ebenfalls durch erneutes Ölmalen nach dem Abwischen gedunkelt, was durch den Pinselstrich eine zusätzliche Struktur liefert. Auf dem Foto zu sehen, allerdings sind dort die oberen Barkhölzer noch mit der "falschen" Farbe gemalt.




Schmidt
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Donnerstag, 27. April 2017, 15:16

Die weggeschliffenen Raahölzer (richtiger Terminus?) habe ich nach erneutem Abschliff der Bordwandbereiche mit 0,8 mm halbrunden Polystyrol-Profilen rekonstruiert. Sie sind je nach Untergrund mit Sekundenkleber oder mit Plastikkleber befestigt. Bevor ich sie verschleifen werde, sollen sie lange trocknen. Der Plastikkleber hat nämlich die unangenehme Eigenschaft, das verklebte Material lange noch etwas weich zu halten. Hoffentlich funktioniert das.






Schmidt
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Freitag, 28. April 2017, 12:51

Die Raahölzer auf der SB-Seite. Bei der Anbringung durfte ich feststellen, dass die beiden Rumpfhälften nicht exakt identisch sind. Brachte mich auf die Idee, dass es ja einmal ein Urmodell gegeben haben muss, vermutlich aus Holz. Steht das noch irgendwo auf einem französischen Kaminsims?



Das Modell in der Wasserlinie getrennt.



Kein so ganz einfacher Vorgang. Die Wasserlinie habe ich mit einem sehr (!) stabilen Höhenreißer ermittelt. Profigerät. Gabs mal für kleines Geld im Netz, und es ist jeden Cent wert. Der Rumpf wird vorher auf dem Amati-Ständer justiert, was einige Zeit kostet. Trennung mit einer Trennscheibe am Dremel. Vorsicht, das geschmolzene Material quillt aus und kann den Weg der Trennscheibe unerwünscht verändern. Material zwischendurch auskühlen lassen. Am Schluss gerade schleifen.

Fällt mir immer noch nicht leicht, ein Modell so zu halbieren. Man ist halt an den (nicht unbedingt realistischen) Anblick von Schiffsmodellen gewöhnt, die mit geblähten Segeln nicht im Wasser, sondern auf einem Ständer stehen. Aber es ist unendlich viel einfacher, ein Modell vor realem Himmel zu fotografieren, wenn es sich auf der Wasser-Platte frei arrangieren lässt, damit der Horizont bei jedem Blickwinkel gerade liegt.

Schmidt
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Montag, 1. Mai 2017, 16:21

Vermittels Knetsilikon habe ich das Profil der Bordwand abgenommen. Wichtig dabei: die glatte Rückseite:



Warum? Weil ich das ausgehärtete Profil in einer Silikonform abgegossen habe.



Aus den Abgüssen habe ich insgesamt fünf Schablonen hergestellt, mit denen die Bordwand graviert werden soll.



Ohne Schablone lassen sich die "Übergänge" zwischen Barkhölzern und Bordwand gravieren. Da zieht man nur den Gravierstichel (vorsichtig) an der Kante entlang.



Hier zeigt sich, wie sinnvoll es ist, das Modell vorher zu grundieren. Dadurch sieht man viel besser, ob die Gravurlinie gerade und ob sie überall gleich tief ist.

Hier ein erster Test an einem Proberumpf. Bei der ersten Phenix hatte in an der unteren Batterie drei Planken graviert, nach allerlei Ausmessen habe ich jetzt vier daraus gemacht.



Schmidt
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29

Montag, 1. Mai 2017, 20:30

Hier wird wieder in eindrucksvoller Art und Weise auf höchstem Niveau gezeigt,
was im Modellbau alles machbar und möglich ist.

30

Dienstag, 2. Mai 2017, 09:07

Sauber graviert. Das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand, schönes Ergebnis.
Danke, dass Du es so ausführlich zeigst.
Steffen
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Fertig: HMS Beagle 1:96, Gorch Fock 1:253, HMS Victory 1:225, Cutty Sark 1:350
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.


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