Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 401

Sonntag, 12. Juni 2016, 18:49

Vielen Dank für Euren Zuspruch.

Fertigstellung der Beiboote – Schaluppe, Pinasse, zwei Kutter und Gig

Nach über einem Jahr Modellbootsbau schließe ich dieses Kapitel mit den nachfolgenden Bildern, auf denen die fünf Beiboote der La Créole vereint zu sehen sind.






Weiter geht es demnächst …

2 402

Sonntag, 12. Juni 2016, 19:00

Bauzwischenabnahme erfolgreich bestanden - Glückwunsch!
Aber das wusstest Du ja vorher schon ;)

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

2 403

Montag, 13. Juni 2016, 08:12

Moin,

die Fünf sind einfach nur der Hammer, ich bin wirklich begeistert. Absoluten :respekt:

Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

Beiträge: 1 186

Realname: Markus

Wohnort: Mitte der Kugel

  • Nachricht senden

2 404

Montag, 13. Juni 2016, 16:57

Jow...absoluter Hammer....ich verneige mich Ehrfürchtig. :thumbsup: :thumbsup:

2 405

Montag, 13. Juni 2016, 17:03

Wunderschön! :respekt: :respekt: :respekt:

Verrätst Du uns wieviele Zwerge Du beschäftigst? :lol:

LG Heinz

Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)
Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)


Fertig: Golden Star, Seehexe,

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 406

Montag, 13. Juni 2016, 18:55

Gerne,
aber wielviele es nun genau sind, kann ich Dir leider nicht sagen ... :D
Aber schaue selbst LINK!

2 407

Dienstag, 14. Juni 2016, 08:01

Guten Morgen Johann :wink:

ich war jetzt aus zeitlichen Gründen länger nicht im Forum, aber sehe, dass ich genau zum richtigen Zeitpunkt komme. :-)

Du hast also die Wüste durchschritten und die Beiboote alle in gewohnter Manier fertiggestellt.

Chapeau mein Lieber! :respekt:

Ich sehe bei mir mit dem Nebenprojekt auch langsam ein Licht am Ende des Tunnels, aber es beschäftigt mich zeitlich noch über alle Maßen...

Bis demnächst, dann schaue ich bei euch wieder öfter vorbei.

Beste Grüße

Bernd

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 408

Mittwoch, 15. Juni 2016, 19:29

Hallo Bernd,

es freut mich, dass Du wieder etwas von Dir hören lässt
und das Forum besucht hast.

Ja, die Wüste habe ich sozusagen durchschifft ... :D
Werde mich jetzt wieder der La Creole, und zwar den Finknetzkästen, zu wenden.

Ich hoffe, dass Du bald wieder rege am Forumsgeschehen teilnimmst.

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 409

Sonntag, 19. Juni 2016, 20:10

Abdeckung der Reservestengen
Eigentlich wollte ich mit den Finknetzkästen weitermachen. Aber bevor ich mit dem Einbau der bereits vorbereiteten Finknetzstützen beginne entschloss ich mich kurzfristig, die Abdeckkästen zum Verstauen von Reservestengen zu bauen. Dieses Detail beschäftigt mich schon etwas länger. Die offene Lagerung von Reservespieren und – stengen war eine gängige Methode.
Leider konnte ich über Abdeckungen von Reservehölzern keinerlei Hinweise, weder im Internet noch in den mir zugänglichen Unterlagen, finden. So muss ich mich zum Bau dieser „Kästen“ für mein Modell alleine auf die Zeichnung von J. Bourdriot und den mir zur Verfügung stehenden Fotos vom Pariser Modell der La Créole stützen.


Quelle: Musée de la Marine Paris

Die Reservehölzer befanden sich steuerbord- und backbordseitig auf je 4 Lagerhölzern. Die Persenning wurde vermutlich über Eisenbügel gezogen. An den Enden befanden sich Abschlussplatten aus Holz, die mit der Persenning, wie auch immer verbunden waren. Mit rd. 15 m und 17 m reichten diese „Kästen“ vom Fockmast bis etwa zum Hauptmast.
Hier der erste Versuch zur Umsetzung in den Maßstab 1:48.


Zur Nachbildung der Persenning verwende ich den feinen Segelstoff von Tom (archnav). Plakafarbe verleiht dem Stoff ein authentisches Aussehen, analog dem des Originalmodells. Die Persenning wird auf einen Holzkern aufgezogen.
Würde mich sehr freuen, wenn jemand zu diesem Thema etwas beitragen könnte.

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 410

Samstag, 25. Juni 2016, 17:16

Fortsetzung: Abdeckung der Reserverundhölzer – Barringskleider
Mittlerweile hat Peter Rückert mit seinem Fachwissen zur Lagerung der Reserverundhölzer die Details wie folgt näher erläutert:

"Peter Rückert:
Die Einrichtung zur Stauung der RESERVE RUNDHÖLZER / Mature de rechange die Du gerade anfertigst wurde auch in unserer frühen dt. Marine des 19 Jh. verwendet und dort die Einrichtung als BARRING bezeichnet.

Zwischen beiden hölzernen Abschlussplanken vorn und achtern, den BARRINGS-VORSETZERN waren zur Auflage der schweren und langen Rundhölzer, etliche Klampen mit gabelförmigen Flacheisen, den BARRINGSSTÜTZEN mittschiffs auf den Decksbalken des Oberdecks aufgebolzt und daran gelascht.

Darin fanden meist eine Reserve-Marsrah, verschiedene Stengen, die Leesegelrahen,
UNBEHAUENE RESERVESPIEREN / Espare brut und FERTIGE RESERVE SPIEREN / Espar de rechange ihren Platz. Um das Ganze gegen "Seeschlag" und Witterung zusammen zu halten, erhielt jede Barring eine geteerte und mehrteilige maßgescheiderte "Presenning", die BARRINGSKLEIDER als Überzug.

Anderswo wurden zu verschieden Zeiten teilweise auch lange Reserve-Rundhölzer außenbords mit entsprechenden Halterungen in den Rüsten gestaut, ohne jedoch dabei das Schussfeld der Geschütze zu beeinträchtigen. Bei kleineren Schiffen war diese Stauung dagegen eher nicht der Fall, da diese als erhebliche Gewichtsgruppe neben den vier Ankern sehr stark das "Rollen" des Schiffes beförderte. In der Regel finden wir daher dort, eher nur die losnehmbare in den Fock Rüsten gestaute "Backspier".

Wenn man so die Reserve- Rundhölzer am Originalmodell der LA CREOLE betrachtet, fällt auf dass diese nur etwas vereinfacht dargestellt sind. Der Modellbau - Plan korrigiert und ergänzt dies mit den entsprechenden eisernen "Barringsstützen".

Am Modell der LA BELLE POULE sehen wir dagegen die seemänisch und realitätsnahe richtige Stauung der langen "Reserve- Rundhölzer" beidseitig der "Decksboote". Eine Abdeckung mit Presenning wird hierbei jedoch nicht gezeigt,
obwohl diese für Rundhölzer und auch Boote im 18.Jh. teilweise schon gebräuchlich war!"

index.php?page=Attachment&attachmentID=303004
Quelle: Homepage, MUSEE DE LA MARINE, Paris


Wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist, sind die 2 x 4 Klampen und die 4 Barrings-vorsetzer soweit zum Zusammenbau vorbereitet. Die kleinen Messingstifte dienen nur zur späteren Fixierung auf dem Deck.


Um die Barringsstützen darstellen zu können, klebte ich vor dem Aufbringen der Stoffbespannung dünne Kartonstreifen auf den Holzkern. Somit zeichnen sich die „Metallbügel“ unter der Persenning ab. Damit hoffe ich ein wenig der Realität näher gekommen zu sein.


Das nachfolgende zeitgenössische Bild von Morel Fatio zeigt die Lagerung der Reservehölzer mittschiffs neben der Barkasse, allerdings ohne Wetterschutz.


Fortsetzung folgt …

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 411

Sonntag, 26. Juni 2016, 15:10

Fertigstellung: Abdeckung der Reserverundhölzer – Barringskleider
Die Reserverundhölzer und deren Abdeckungen wurden nun gemäß Plan auf dem Deck der französischen Korvette untergebracht. Wie bereits erwähnt, erfolgte deren Fixierung mittels kleiner Messingstifte. Falls beim Weiterbau des Modells die Abdeckungen stören und es daher notwendig wird, kann man diese wieder entnehmen.
Wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist, wird es schön langsam eng auf dem Oberdeck der La Créole.








Fortsetzung folgt …

2 412

Sonntag, 26. Juni 2016, 15:40

Hallo Johann,

ohne Worte :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love: :love:

LG
Oliver

2 413

Sonntag, 26. Juni 2016, 19:08

Da kann ich mich getrost anschliessen , wieder einmal :respekt: :sabber: :sabber: :sabber:

LG Heinz

Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)
Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)


Fertig: Golden Star, Seehexe,

Beiträge: 2 569

Realname: Michael

Wohnort: Rheinland-Pfalz

  • Nachricht senden

2 414

Sonntag, 26. Juni 2016, 20:17

Eine Faszination nach der anderen.
Aber ist das nicht ein wenig eng für die Kanone mit ihrem Rückstoß?
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

2 415

Sonntag, 26. Juni 2016, 20:31

Zitat

Aber ist das nicht ein wenig eng für die Kanone mit ihrem Rückstoß?
Hätte ich so auch gedacht. Da ich aber davon ausgehe, dass die Pläne, nach denen Johann baut, korrekt sein dürften, schätze ich, dass die Brooktaue entsprechend kurz ausgeführt gewesen sein dürften, auch so konnte der Rückstoss aufgefangen werden. Nur beim Laden/Auswischen der Rohre dürfte dies von außenbords/"über der Reling hängend"/von den Rüsten aus geschehen sein, was aber nicht ungewöhnlich war, wie ich mittlerweile gelernt habe und was auch auf Gemälden/Zeichnungen so des öfteren dargestellt zu finden ist. So meine Idee dazu!
Handwerklich und in der Ausführung wie immer über alle Zweifel erhaben! Klasse (für sich) Johann! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: :respekt: :respekt: :respekt:
Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



Beiträge: 2 569

Realname: Michael

Wohnort: Rheinland-Pfalz

  • Nachricht senden

2 416

Sonntag, 26. Juni 2016, 21:00

Ich hegte kein Zweifel an der Korrektheit, auf solch ein Gedanken komme ich bei Johann nicht. Nur habe ich nicht so weit gedacht wie Du lieber Drake. Und so wie Deine Gedankengänge den meinen voraus waren über die Handhabung muss ich sagen dass es wohl so auch gewesen ist.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 417

Sonntag, 26. Juni 2016, 21:44

Hallo Kollegen,
vielen Dank für die netten und positiven Kommentare.

Gut beobachtet,
Chris und Michael,

hierzu der entsprechende Auszug von der Seite 87 aus der Monographie zur La Creole von J. Boudriot:


Bin leider des Französischen nicht mächtig, aber nach meiner Interpretation der Textpassage scheint J. Boudriot dieses Problem auch erkannt zu haben,
und geht wohl davon aus, dass man das Ganze beim Gefecht nach vorne verschieben musste.

Sowoh im Plan von J. Boudriot als auch am Pariser Originalmodell ist diese Engstelle gegeben.

2 418

Sonntag, 26. Juni 2016, 22:58

Wow ... eine sehr überzeugende Darstellung eines sonst nicht beachteten Details !

Ich werfe mal in die Waagschale, daß in den Stunden der Vorbereitung auf einen bewaffneten Konflikt alle Gegenstände, die eine Einschränkung der Kampfkraft bedeuten konnten, zur Seite geräumt wurden ... was könnte es Wichtigeres geben als die maximale Kampfkraft inklusive Bewegungsraum für effektives Nachladen herzustellen ?
Nachladen von außen klingt in diesem Zusammenhang schon leicht anachronistisch.
Mit nur nach vorne verschieben ist es vermutlich nicht getan weil dadurch, gemäß Plan, die beiden vordersten Karronaden weitgehend funktionsuntüchtig würden.

Gut vorstellbar diese Leichtkonstruktion aus ein wenig Segeltuch und dem drin befindlichen Holz mal schnell abzuschlagen und das Zeugs einen guten Meter weiter mittschiffs zu verstauen ... und schon gibts viel mehr Platz für den Rückstoß, Mannschaften, Taue und Zubehör rund um alle Kanonen ...

Beiboote eventuell zu Wasser zu lassen, wie auf dem Gemälde vorne im Thread, könnte noch mehr Platz schaffen ...
nach dem Abbau der beiden Bootsstützen sollte zwischen den Hühnerställen reichlich Platz für die Hölzer sein ...
oder wurden auch die Ställe nach unten in Sicherheit gebracht ? Dann wäre noch mehr wichtiger Bewegungsraum frei.

Gegen all die Umbauten auf der Vic mit Zwischenwänden etc., etc. ist das doch eher ne leichte Übung ...
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

2 419

Montag, 27. Juni 2016, 08:40

Ich freue mich jedenfalls ein mal wieder das gesamte Kunstwerk zu sehen. Die Beibote wirken nun noch genialer umgesetzt.

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 420

Dienstag, 28. Juni 2016, 18:59

Hallo,
vielen Dank an Euch beide für den Zuspruch.

@Showrodder

Markus,
es freut mich, dass Du es durchaus auch so siehst,
dass das Beiseiteräumen der Reservehölzer auch zu den Vorbereitungen eines Gefechts
gehörte.
Und im Vergleich mit den Maßnahmen bei den Linienschiffen, z. B. mit dem Abschlagen und
Wegräumen der Zwischenwände in den unteren Batteriedecks, ist da zweifelsohne ein Klacks.

Beiträge: 3 597

Realname: Hans Juergen

Wohnort: Bitburg

  • Nachricht senden

2 422

Sonntag, 3. Juli 2016, 16:30

:idee: na zum Beispiel hochkant durch eine der Decksluken, dann stehn die Stengen schön im Paket auf dem Unterdeck auf und könne nicht verrutschen. die Halter beiben an Deck , die Persenning verschwindet im Schiff
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

Beiträge: 2 569

Realname: Michael

Wohnort: Rheinland-Pfalz

  • Nachricht senden

2 423

Sonntag, 3. Juli 2016, 16:57

Das glaube ich jetzt weniger. Schau doch mal wie lang die Teile sind. Da hätten sie ja wie ein vierter Mast in die Höhe geragt, im absoluten Schußbereich jeder ankommenden Kugel.
Ich weiss nicht ob die Beiboote in ihrer Zeit immer noch ausgesetzt wurden vor einem Gefecht, wenn nicht waren diese für Deine Art der Verstauung auch noch im Wege.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 424

Sonntag, 3. Juli 2016, 19:50

Die Reserverundhölzer wurden sicherlich, wie viele andere Ausrüstungsgegegenstände vor dem Gefecht umgelagert.
Die Boote wurden dabei definitv zu Wasser gelassen, da es einfach wegen der Splitter zu gefährlich war, sie an Bord zu lassen.
In der entsprechenden Textpassage aus der Monographie ist die Rede von einer Verschiebung der Reserverundhölzer, soweit ich
das mit dem Google-Übersetzer richtig interpretiere.

Hier geht es nun mit einem neuem Thema im Bericht weiter:

Finknetzkästen und Finknetzkleider

Wie ich von Peter @peternavalis in Erfahrung bringen konnte, sind die Begriffe Hängemattskasten und Hängemattskleider erst zum Ende des 19.Jh. gebräuchlich geworden. Weiter berichtete er, dass das Anreihen der Kleider an die Kästen mit einer Reihleine geschah, die durch Löcher im Holzkasten und in den Kleidern geschoren wurde.
Dieser Vorgang ist aber von außen nicht zu erkennen, da an den Kleidersäumen mit den Löchern und Gatchen darin, darüber schmale Segeltuchstreifen als Doppelung angenäht waren welche die Zurrleine darunter bedeckten.
Da ich die zusammengerollten Hängematten nicht selbst, sondern die geschlossene Verstauung mit den Finknetzkleidern darstellen möchte, bedarf es eines Grundkörpers. Hier bietet sich Balsaholz an, da es leicht und schnell in die erforderliche Form gebracht werden kann. Zuerst wurden die entsprechenden Grundformen mittels Papier am Modell abgenommen und auf die vorgerichteten Balsabrettchen in den erforderlichen Dicken geklebt.


Nach dem Ausschneiden und grobem Scheifen der Balsaholzformen erfolgte die Passprobe am Modell, wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist.


Die Finknetzkleider bestanden aus Segeltuchplanen, die entweder mit einem Anstrich aus Ölfarbe oder Teer wasserdicht gemacht worden sind.
Farblich orientierte ich mich dabei an Farbfotografien des Modells aus dem Musée de la Marine in Paris im Maßstab 1:36.
Als Material für die Segeltuchplane für das Modell verwende ich einen feingewebten Stoff, den ich von Tom @archnav bezogen habe. Dieser wir mit einer schwarzen Plaka-Farbe gestrichen. Diese verleiht dem Stoff eine Textur, die meines Erachtens der einer beschichteten Plane sehr nahe kommt.
Die Finknetzkleider ergeben auf den verstauten Hängematten zwangläufig eine unregelmäßige Oberfläche. Um diese unebene Abdeckung am Modell nachzubilden, wurde der Holzkern aus Balsa entsprechend geformt, wie es auf dem nächsten Bild erkennbar wird.


Die Montage der ersten filigranen Finknetzhalterungen, die ich bereits vor Langem angefertigt habe, hielt ich auf dem nächsten Foto fest.
Die Abstände ergeben sich allein aus der Tatsache, dass diese Halter immer im gleichen Abstand links und rechts von den Stückpforten befestigt waren.


Auf dem letzten Bild ist bereits ein mit dem Stoff überzogener Holzkern zwischen den Finknetzhaltern achtern backbordseitig eingelegt. Letztlich fehlen noch die durchgezogenen Sicherungsleinen.


Fortsetzung folgt …

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 425

Mittwoch, 13. Juli 2016, 19:44

Nach einer kurzen Pause geht es hier wie folgt weiter:

Forstsetzung: Finknetzkästen mit Finknetzkleider
Nach dem Setzen der Finknetzhalter sind die Sicherungsleinen einzuziehen.




Das Spannen dieser Leinen wurde beim Original sicherlich nicht so, wie beim Pariser Modell mit Knoten dargestellt, ausgeführt. Das nächste Bild zeigt aus meiner Sicht eine mögliche Ausführungsvariante.



Fortsetzung folgt …

2 426

Donnerstag, 14. Juli 2016, 11:45

Wieder einmal echt Johann! :thumbsup:

LG Heinz

Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)
Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)


Fertig: Golden Star, Seehexe,

2 427

Freitag, 15. Juli 2016, 08:40

tolle Ausführungen, Johann :ok: :respekt:

Grüße Marcel

2 428

Freitag, 15. Juli 2016, 09:43

Tolle Ausführung !
Dennoch ein paar Gedanken dazu ... und warum Knoten vielleicht doch nicht ganz schlecht sind ...

Kann diese Sicherungsleine schnell montiert werden ?
Mit den Ösen sicherlich nicht ... die blockieren an jeder Durchführung ...
ein pures Seil kann dagegen schnell überall durchgezogen werden

Muß das Seil überhaupt gespannt sein ... oder soll es nur die Matten, Netze in Position halten ?
Dann reicht es wenn es zwar straff, aber spannungsfrei, vor Ort geknotet ist

Was ist wenn die gespannte Leine entweder durch Witterungseinflüsse oder durch Beschuß an irgendeiner Stelle reißt ?
Dann ist die Spannung aus dem gesamten System raus und es ist überall, auf der gesamten Länge, instabil.

Ein einfaches Seil, das an jedem Haltepunkt beidseitig durch einen simplen Knoten gesichert ist, verliert auch wenn es durchtrennt wird nicht seine Funktion ... maximal das Segment bis zum nächsten Knoten kann ausfallen ... der Rest behält seine Funktion ... kann jederzeit mit minimalem Aufwand erneuert werden.
Oder hab ich mich da jetzt verknotet ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 429

Samstag, 16. Juli 2016, 08:31

Hallo Heinz, Marcel,
Danke für den Zuspruch!

Hallo Markus,

vielen Dank für Deine interessanten Gedanken.
Du hast Dich da jetzt nicht verknotet ... :D

Aber ich denke, dass diese Leinen einmal eingezogen nicht ständig erneuert oder raus- und reingezogen
wurden. Sie dienten in Verbindung mit der Persenning dem seitlichen Halt der eingestellten Hängematten.
Sicherlich mussten Sie nicht sonderlich fest gespannt sein, aber trotzdem nehme ich an, dass sie soweit festgezurrt
waren, dass sie ein ordentlches Bild abgaben. Daher sehe ich ein Zurring wie im Beispielbild dargestellt als eine
durchaus sinnvolle Verbindung, die im Bedarfsfall aber auch schnell gelöst bzw. wieder geschlossen werden konnte.

  • »archjofo« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 3 433

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

  • Nachricht senden

2 430

Dienstag, 26. Juli 2016, 20:11

Hallo,

melde mich hiermit aus dem Urlaub zurück!


Forstsetzung: Finknetzkästen mit Finknetzkleider
Dem Vorschlag von Modellbaukollegen aus einem anderen Forum folgend, hier eine weitere Variante (Bild oben) zur Ausführung der Finknetzkleider.
Da anzunehmen ist, dass diese Persennings eher mit Stockholmteer gestrichen worden sind, wäre das „kaltbläuliche Tiefschwarz“
eher weniger passend.
Dementsprechend habe ich bei der Farbgestaltung der Persenning das „kaltbläuliche Tiefschwarz“ (Bild unten) durch ein „Dunkelstbraun“ (Bild oben) ersetzt.
Habe beim Fotografieren der weiteren Variante (Bild oben) versucht, die Lichtverhältnisse möglichst gleich zu schaffen.
Der Bildvergleich dürfte soweit auch den tatsächlichen Farbverhältnissen entsprechen.


Fortsetzung folgt ...

Zur Zeit sind neben Ihnen 4 Benutzer in diesem Thema unterwegs:

4 Besucher

Verwendete Tags

1:48, Holz, J. Boudriot, Korvette, Segelschiff

Werbung