Stimmt, das ist kein Segelschiff.
Ich hab aber einfach nicht widerstehen können. Meines Wissens ist es das einzige Modell eines eisernen Kriegsschiffes in diesem großen Maßstab, dessen Vorbild deutlich vor der Dreadnought-Ära und damit noch in der Segelschiffszeit angesiedelt ist. Ich war auf das Modell gestoßen, als ich nach einer Ergänzung für die Napoleon-Hulk suchte. Die habe ich jetzt zwar alleine ins Wasser gelegt, weil ich begriffen habe, dass mir für große Dioramen der Platz fehlt, aber ich kann den Kreuzer ja in Sichtweise platzieren, um zu zeigen, welch höchst verschiedene Wasserfahrzeuge um 1880 das Bild der Häfen prägten. Auf die andere Seite passte dann am besten ein Teeklipper.
Zum Modell. Bei den Bausätzen, mit denen ich mich in den letzten Monaten beschäftigt habe, handelte es sich überwiegend um Konstruktionen aus den 1960er und 70er Jahren. Alles fast so alt wie ich. Jetzt hat es mich schon interessiert zu sehen, wie der Modell- und Formenbau in den 2010er Jahren aussieht. Ich werde davon berichten, kann aber jetzt schon sagen, dass zwar in den letzten 50 Jahren das Rad aber nicht neu erfunden, aber durchaus einer gewisser Fortschritt gemacht wurde.
Und damit sind wir beim Thema. Den ersten Teil des Bauberichtes werde ich allerdings weitgehend unterschlagen: den Bau des Pools. Dabei wollte ich sowas von clever sein und alle bisherigen Erfahrungen bündeln - aber dann habe ich eine zu saugfähige Pappe für das (eigentlich ganz clever gebaute) Gerüst genommen, und die hat sich unter dem Einfluss des Holzklebers in alle Richtungen verzogen, so dass ich sie am Ende schleifen, biegen und sogar brechen musste, damit sie halbwegs in den Holzrahmen passte. Darüber sei neben viel Spachtelmasse auch der Mantel des Schweigens gedeckt, was heute ja eher heißt: keine Fotos vom Innenleben. Hier liegt schon die zweite Schicht Spachtelmasse mit einem mitteldramatischen Wellengang auf.
Immerhin passt jetzt (d.h. bis jetzt) der Kreuzer, dessen Rumpf aus EINEM Teil besteht, in die Aussparung wie in einen Handschuh. Man muss allerdings die Schrauben weglassen, was von oben betrachtet nicht als Mangel auffällt.
Schmidt