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Dienstag, 31. Mai 2016, 14:08

ICN Kreuzer Chih Yuen (Bronco Models)

Stimmt, das ist kein Segelschiff.





Ich hab aber einfach nicht widerstehen können. Meines Wissens ist es das einzige Modell eines eisernen Kriegsschiffes in diesem großen Maßstab, dessen Vorbild deutlich vor der Dreadnought-Ära und damit noch in der Segelschiffszeit angesiedelt ist. Ich war auf das Modell gestoßen, als ich nach einer Ergänzung für die Napoleon-Hulk suchte. Die habe ich jetzt zwar alleine ins Wasser gelegt, weil ich begriffen habe, dass mir für große Dioramen der Platz fehlt, aber ich kann den Kreuzer ja in Sichtweise platzieren, um zu zeigen, welch höchst verschiedene Wasserfahrzeuge um 1880 das Bild der Häfen prägten. Auf die andere Seite passte dann am besten ein Teeklipper.
Zum Modell. Bei den Bausätzen, mit denen ich mich in den letzten Monaten beschäftigt habe, handelte es sich überwiegend um Konstruktionen aus den 1960er und 70er Jahren. Alles fast so alt wie ich. Jetzt hat es mich schon interessiert zu sehen, wie der Modell- und Formenbau in den 2010er Jahren aussieht. Ich werde davon berichten, kann aber jetzt schon sagen, dass zwar in den letzten 50 Jahren das Rad aber nicht neu erfunden, aber durchaus einer gewisser Fortschritt gemacht wurde.






Und damit sind wir beim Thema. Den ersten Teil des Bauberichtes werde ich allerdings weitgehend unterschlagen: den Bau des Pools. Dabei wollte ich sowas von clever sein und alle bisherigen Erfahrungen bündeln - aber dann habe ich eine zu saugfähige Pappe für das (eigentlich ganz clever gebaute) Gerüst genommen, und die hat sich unter dem Einfluss des Holzklebers in alle Richtungen verzogen, so dass ich sie am Ende schleifen, biegen und sogar brechen musste, damit sie halbwegs in den Holzrahmen passte. Darüber sei neben viel Spachtelmasse auch der Mantel des Schweigens gedeckt, was heute ja eher heißt: keine Fotos vom Innenleben. Hier liegt schon die zweite Schicht Spachtelmasse mit einem mitteldramatischen Wellengang auf.




Immerhin passt jetzt (d.h. bis jetzt) der Kreuzer, dessen Rumpf aus EINEM Teil besteht, in die Aussparung wie in einen Handschuh. Man muss allerdings die Schrauben weglassen, was von oben betrachtet nicht als Mangel auffällt.






Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

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Dienstag, 31. Mai 2016, 22:04

Die Wellen gefallen mir gut, sehr gut sogar :respekt:
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Zum DOWNLOAD für Interessierte der Segelplan der Le Glorieux
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

3

Mittwoch, 1. Juni 2016, 08:39

Ja, die Wellen. Ich hatte ja immer gehofft, es gäbe eine Methode, mit der sich die Dinger von selbst machen. Aber denkste. Auch jetzt läuft es wieder darauf hinaus, jede Welle von Hand zu modellieren. Das ist wie dreidimensionales Malen. Unten der Stand der Dinge. Bei der Farbe bitte daran denken, dass es sich um die Grundierung handelt. Da muss und wird noch viel passieren, bis das annähernd wie Wasser aussieht.






Schmidt
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Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

4

Donnerstag, 2. Juni 2016, 14:14

Nein, keine verunglückte Kindergeburtstagstorte, sondern weitere Modellierarbeit an den Wellen.



Und hier teste ich verschiedene Grundierungsfarben. Habe mich noch für keine entschieden.





Schmidt
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5

Sonntag, 5. Juni 2016, 13:05

Wieder ein neues Modell!
Da muss ich zugucken, da ich das gleiche Schiff in 1:250 habe (allerdings ein Billigbausatz).
Ich habe stets mehrere Modelle im Bau, oft gibt es längere Pausen. Aktuell im Bau, bzw. in den letzten Monaten immer mal etwas dran gemacht: die hier gezeigten Modelle im Thread "Querbeet". --- Ansonsten viel Gartenarbeit beim Erstellen eines neuen Gartens auf einem komplett runtergekommenen Geröll- und Müll-Grundstückes. usw .

6

Sonntag, 5. Juni 2016, 20:02

Nachdem ich die Wasseroberfläche mehrfach mit verschiedenen blau/grünen Farben lasierend und teils nass in nass gestrichen habe, folgt ein Überzug mit dem Modelliergel. Damit lassen sich kleinere Löcher füllen und Übergänge ausgleichen; zugleich legt das Gel, mit einem größeren Pinsel flach aufgetupft, eine gleichmäßige, in sich leicht strukturierte Oberfläche über den f/narbigen Gips.





Das Gel trocknet durchsichtig und glänzend auf. Mal sehen, wie das Wasser danach aussieht.

Schmidt
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Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

7

Montag, 6. Juni 2016, 11:29

So sieht das Gipswasser nach dem Abtrocknen des Gels aus. Links und in der Mitte sind die feinen Strukturen, die das Gel erzeugt, mit trockenem Pinselweiß überstrichen (drybrush), besonders natürlich an den Wellenkämmen.






Schmidt
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8

Montag, 6. Juni 2016, 12:29

schön, die erste 1/144er Chih Yuen als Baubericht verfolgen zu dürfen. Um den Bausatz tänzel ich schon herum und warte noch auf das optimale Preisangebot - die teilweise aufgerufenen Preise hierzulande von 150 Euro +/- sind doch ein wenig unverschämt... :roll:

Ich freue mich auf jedenfall schon auf deine Bemalungskünste, Schmidt :)

Grüße Marcel

9

Montag, 6. Juni 2016, 12:38

Das Wasser, insbesondere die Wellenkämme sind der Hammer, ehrlich, man könnte meinen ein Bild von der Nordsee zu sehen. :ok: :ok: :ok:
Im Bau: Le Glorieux 1:150 von Heller
Zum DOWNLOAD für Interessierte der Segelplan der Le Glorieux
Nach dem Modell ist vor dem Modell: USS Constitution 1:96 von Revell, in Warteposition.
In Vorbereitung Cutty Sark in 1:96 von Revell.

10

Montag, 6. Juni 2016, 13:16

Moin,

absoluter Hammer, das Wasser. Absolut überzeugend! :respekt:
Ingo
"Kein Kommandant geht fehl, wenn er sein Schiff neben das des Feindes legt"
Lord Nelson


Liste meiner Modellbau-Projekte im Portfolio

Beiträge: 3 479

Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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11

Montag, 6. Juni 2016, 13:55

Hallo Schmidt,

Sehr gute Beschreibung Deiner Wassermodellierung und Farbgebung.....wirkt sehr realistisch!! :dafür: :respekt:

Gruß, Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

12

Montag, 6. Juni 2016, 15:55

Hallo Schmidt,

ich hätte eine kleine Frage zu den Wellen. Liegt das Schiff in der von Dir gewählten Situation vor Anker bzw. macht keine Fahrt? :ahoi:

Viele Grüße
Lars

13

Montag, 6. Juni 2016, 17:11

Meine Vorstellung war, dass es eher geringe Fahrt macht, zu erkennen an euner leichten Bugwelle und etwas gekräuseltem Kielwasser (nicht auf dem Foto).
Schmidt
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14

Dienstag, 7. Juni 2016, 14:24

Moin Schmidt,

Das sieht wirklich sehr gut aus :respekt:
Oberflächenstruktur und Farben sind perfekt :ok:

Ändern würde ich das nicht mehr, aber vielleicht nenne ich Dir meine Eindrücke für das nächste Diorama:
Vom Wellenbild wäre mir die durchgehende Dünung etwas zu auffällig, insbesondere da die Wellenkämme schon Anstalten machen zu brechen, was doch eher im flachen Wasser oder bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten der Fall ist.
Insbesondere im flachen Wasser müsste dann aber die Beeinflussung des Wellenbildes durch den Schiffsrumpf größer sein (Festsaugen mit ausgeprägterem Wellental in Rumpfmitte) - bei stärkerem Wind wäre das Wellenbild insgesamt etwas chaotischer.
Ist aber eher ein Bauchgefühl...

Viele Grüße
Lars (der wahrscheinlich zu sehr vom Wassersport geschädigt ist)

15

Dienstag, 7. Juni 2016, 15:37

Ich teile deine Bedenken. Dieses Wassermachen ist schon eine verteufelt schwierige Angelegenheit. Ich habe mich jetzt eine Woche lang mit den Techniken, mit Spachtelmasse, Farben und Gel duelliert. Mit den Farben und der Oberfläche an sich bin ich jetzt recht zufrieden. Aber mit der Vorbildlage habe ich mich nicht so intensiv befasst. Hätte ich vielleicht anders herum machen sollen. Aber Hobby haben nun einmal eine Tendenz ins Chaotische, sonst könnte man sie auch gleich Beruf nennen.
Ich werde das jetzt fertige Wasserbett nicht mehr verändern. Auf mich wirkt es schon recht naturalistisch und aus manchen Perspektiven sogar dramatisch. Aber vielleicht werde ich noch eine Alternative testen, mit einer ganz anderen Technik. Außerdem möchte ich alternativ auch einmal Ölfarben als Grundierung proberen. Aber wie gesagt: Das Wassermachen ist eine Art Modellbau für sich, besonders wenn man so große, bewegte Flächen darstellen will. Das muss man lernen.
Schmidt
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16

Mittwoch, 8. Juni 2016, 14:53

Moin Schmidt,

Ich würde es auch nicht mehr ändern - zumal Du mit Deiner Wasseroberfläche sowieso bereits in den höheren Sphären der Meereskunde angekommen bist :ok:
Wellen sind schon eine Wissenschaft für sich...
Man muss sich ja nicht unbedingt vom bekannten Holzschnitt von Hokusai inspirieren lassen und dann so etwas vom Stapel lassen :grins:

Ich glaube, es gibt bereits ein Echtholzdeck für die Chih Yuen in 1:144 - wobei Du dies angesichts Deiner malerischen Fähigkeiten wahrscheinlich als Affront betrachtest.

Viele Grüße
Lars

17

Mittwoch, 8. Juni 2016, 15:05

Nicht schlecht, die Hoku-Railway!
Im Ernst: Ich studiere gerade die Tutorials eines englischen oder amerikanischen Kollegen und werde mir da wahrscheinlich eine ganz andere Technik heraussuchen. Man muss einfach akzeptieren, dass das Wassermachen ein Hobby für sich ist, dazu eines, bei dem man vielleicht sogar etwas mehr sich selbst überlassen ist als beim Zusammenbau von Modellen. Riecht nach Kunst. Igitt. Na ja...
Schmidt
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18

Sonntag, 12. Juni 2016, 19:12

Hallo Schmidt,

Ich liebäugle ebenfalls mit dem Kreuzer von Bronco, Maßstab und Zeit wären genau meines, doch ist mir die chinesische Herkunft irgendwie allzu exotisch. Gibt es - da der Kahn ja ein britisches Erzeugnis war - eventuell typengleiche britische Vorbilder, die man mit Hilfe des Bausatzes darstellen könnte? Mit wenigen Umbauten?

Liebe Grüße, der auf baldige Updates deines Baus gespannt wartende
Mathias

19

Sonntag, 12. Juni 2016, 20:58

Das kann ich dir aus dem Handgelenk nicht beantworten, aber man wird sicher herauskriegen, für wen die Firma Elswick in den 1880er Jahren solche Kreuzer gebaut hat. Ansonsten rate ich zum Freilassen der Fantasie. Ist halt einer nicht nach China verkauft worden, weil das Geld dort knapp war, und wurde dann als HMS Reserve für die Royal Navy übernommen. Ich habe ja mit dem Bau noch nicht begonnen, kann aber jetzt schon sagen, dass das Modell es lohnt, sich damit zu beschäftigen. Es repräsentiert die Gegenwart des Formenbaus. Keine Neuerfindung des Rades, aber schon einige schöne Fortschritte seit den Tagen von Airfix und Revell.
Schmidt
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Wohnort: Münchsmünster

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20

Sonntag, 12. Juni 2016, 22:57

Wieder ein tolles Projekt, was sich lohnt dabei zu bleiben!

21

Montag, 13. Juni 2016, 00:22

@ Britannien Fan aka Matthias
laut Wiki wurden diese Schiffe mehr oder weniger in alle Welt exportiert ...
unter anderem auch die USA ...
da sollte sich doch ein entsprechendes Vorbild finden lassen
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Elswick-Kreuzer
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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