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UPC: HMS Prince

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Donnerstag, 12. Mai 2016, 14:56

HMS Prince

Ihr gestattet, dass ich diese Bausatzvorstellung frei formuliere?

Showrodder hatte in einem anderen Thread ein Modell vorgestellt, das mich neugierig gemacht hatte, zumal ich mich in letzter Zeit intensiv mit der Prince von Airfix beschäftigt habe. Es handelt sich um einen Bausatz der amerikanischen Firma UPC (Universal Powermasters Corporation!!), der Ende der 60er Jahre auf den Markt gekommen sein muss. UPC, in den USA ansässig, produzierte keine eigenen Modelle, sondern importierte vornehmlich japanische und bereitete sie für den amerikanischen Markt vor. Es handelt sich hier also um ein frühes Zeugnis der Globalisierung, zugleich aber auch um ein Dokument dafür, wie bescheiden der Austausch von Informationen begonnen hat. Heute ist das anders; deshalb konnte ich auch nach kurzer Suche ein ziemlich frisches Exemplar auftreiben.

Zunächst einmal das Cover der Box, ob dessen einem erste Zweifel an der Seriosität des Ganzen kommen können:



Der Zeichner Eidson hat auch für Revell gearbeitet, was also hat den Mann getrieben, diese merkwürdige Prince zu malen, was soll insbesondere das seltsame Unterwasserschiff?
Die Antwort gibt ein Blick in den Bausatz. Der Rumpf sieht nämlich tatsächlich so aus, wie Eidson ihn gemalt hat.



Er ist etwa 30 Zentimeter lang und zweifarbig gespritzt, hier der Vergleich mit der Prince von Airfix:



Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich begriffen habe, was hier passiert ist. Tatsächlich hat eine japanische Firma (welche?) Zeit und Geld investiert, um ein Modell zu konstruieren, das die Konstrukteure nicht verstanden haben. Ich finde keine andere Erklärung für den seltsamen Unterwasserrumpf als die, dass jemand Fotos vom Prince Modell im Science Museum London gesehen, aber nicht verstanden hat, dass es sich dabei um ein Admiralitätsmodell mit unbeplanktem Unterwasserrumpf handelt. Skurril. Ansonsten ist der Rumpf sorgfältig detailliert, was allerdings die Ähnlichkeit mit dem Vorbild nicht immer nur befördert. Man erkennt Plankenverläufe, Stöße und sogar Nagelungen. Allerdings umrahmen nicht alle Kränze auch eine Stückpforte und die Galion erinnert eher an mittelalterliche Karacken.









Wird fortgesetzt.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 1 060

Realname: Christian

Wohnort: Hallbergmoos

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2

Dienstag, 24. Mai 2016, 19:47

ooooh mein GOTT 8| 8| 8| 8| 8| 8| 8| 8| 8|
willst du da etwas draus machen????????? wenn ja bin ich gespannt-
mfg Christian
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

3

Sonntag, 29. Mai 2016, 17:04

Es kommt noch schlimmer!
Offenbar hat man sich vor vielen Jahren in Japan (?) ein Beispiel an den Heller'schen Multiplebausätzen nehmen wollen. Tatsächlich bemerkt man nämlich beim Durchsehen der Teile, dass geplant war, lediglich durch Austausch der Rumpfhälften und des Heckspiegels wahlweise eine Prince oder - festhalten - eine Victory zu bauen. Dabei stammt der Entwurf in Bezug auf die Anordnung der Decks und die Takelage von der Victory, einem Schiff, dass mal locker 100 Jahre jünger ist. Baut man aus dem Bausatz, der mir vorliegt, die Prince, bekommt man (na, wenn man überhaupt von einem Ergebnis reden kann) eine Victory, die sich zu Karneval als Prince kostümiert hat.

Die Anrede als "Clipper" weist auch auf ein scharf beschränktes Fachwissen:





Hier die beiden Heckspiegel. Einfach mal tauschen:





Das Bugschott stammt von der .... na?



Auch das Deck stammt von der Victory. Da hat sich ja in 100 Jahren praktisch nix geändert.



Und nun? Was macht man mit so einem Modell? Bauen? Absolutely oob? Aus Jokus?

Schmidt
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4

Sonntag, 29. Mai 2016, 22:05

Eine großartige Vorstellung dieses außergewöhnlichen Konglomerates der Bausatzgeschichte ... hätte mir nicht träumen lassen was sich so alles in dieser Schachtel verbirgt.

Das hat mich jetzt doch nicht ruhen lassen und so hab ich noch intensiver nach diesem (verdientermaßen) seltenen Stück gebuddelt.

Ein Suchergebnis ließ die Firma BANDAI vermuten.
Von dieser gab es einen HMS Prince Kit, Maßstab 1/200, #6054.
Das war der einzige Prince Kit der zur der von Dir gezeigten Größe zu passen schien.
Leider hab ich zu diesem Kit außer seiner (schriftlichen) Existenz keinerlei Bildmaterial.

Dein zweiter Beitrag von heute mit den genaueren Inhalten von, mit und zur Victory belegte dann aber die Bandai-Theorie.
Bandai hatte tatsächlich eine Victory ... meistens nicht so gut bewertet.
Die Bandai HMS Victory ist im Maßstab 1/170, #6051 ... wird manchmal sogar Revell zugeordnet.

Deine Theorie des Teileaustauschs a la Heller stimmt absolut ... wenn auch etwas anders als vermutet ... denn die Victory gibts als kompletten Kit mit mehr oder weniger allen erforderlichen Teilen ... deswegen betrachte ich ihn als den Teilespender.
Wenn ich mir im folgenden Link die Teile anschaue dann ist der komplette Spritzling mit Deck und Kleinteilen wie Ankern etc aus dem Victory-Kit in die Prince entlehnt worden.
https://community.revell.de/viewtopic.php?f=46&t=3872

Was wiederum die Bandai-Theorie zur Gewißheit werden läßt.
Dieser scheint mit seiner reduzierte Darstellung sehr auf sein Museumsvorbild zu zielen ... bekanntlich ohne auch nur annähernd ins Schwarze zu treffen ... mit wenig Takelage und offener Konstruktion ... und gefaketem Innenleben.

Vielleicht hat hier doch noch jemand irgendwo Zugang zum originalen Bandai Prince Kit ?

Bauen ... Du und OOB ... im Ernst ? Zwei Welten prallen aufeinander !
Bitte nicht ganz OOB ... das riecht bei diesem Kit nach angekündigtem Desaster ...
unbedingt mit Baubericht ... wahrscheinlich ein weltweit einzigartiger Baubericht und wahrscheinlich auch der einzige gebaute Kit im ganzen WWW ... wie wohl die Spantkonstruktion wird ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

5

Sonntag, 29. Mai 2016, 22:28

Das witzige ist ja, mich zb würde es mehr interessieren was bei OOB rauskommt als ein 90% scratchbau der auch ohne den Bausatz vonstatten gehen könnte.
Im Bau:

1:350 Tamiya King George V + PE + Holzdeck
1:350 Tamiya Musashi + BigEd + Holzdeck
1:350 Tamiya Kagero + PE (fertig)
1:350 Revell Type VII C Uboot (fertig)
1:350 Trumpeter JMSDF DDG-177 Atago (fertig)
1:350 Academy Tirpitz + PE + Holzdeck + Metallrohre
1:50 Revell Langboot (fertig)

6

Montag, 30. Mai 2016, 09:52

mit viel arbeit hat man hier die möglichkeit ein spantenmodell zu bauen, was sicher einmalig ist.
es oob zu bauen, gibt nicht viel her, und wäre doch schade um das material.

und wenn man es so nimmt, ohne zuordnung, gibt es eine gute grundlage für besagte spanten
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

7

Montag, 30. Mai 2016, 18:50

Hab ich auch drüber nachgedacht. Gibt es auch vom Prinzip her schon, dass hat jemand mit einem 74er von Heller gemacht. Sehr schön geworden, wenngleich mir in diesem Fall die Farbgebung nicht gefällt.
Was aber würde hier entstehen? Der Rumpf der Prince hat mit dem Vorbild wenig zu tun, es ist, wie gesagt, eine Victory, die sich als Prince verkleidet. Ich denke, da wäre es interessanter, das Modell exakt aus der Schachtel zu bauen, um einmal gewissermaßen leibhaftig vor Augen zu haben, was die Jungs in Japan (sind sicher nur Jungs gewesen) sich da ausgedacht hatten. Ein plastikmodellbaukulturhistorisches Artefakt besonderer Provenienz. Aber ich bin wirklich noch vollkommen unentschlossen. Der Sammler in mir möchte wohl am liebsten alles unberührt lassen. Ich habe sogar schon die Erlaubnis bekommen, eine Art Rahmen für die Schachtel zu bauen, um sie damit im Flur vor der Werkstatt aufhängen zu können. Vielleicht sammele ich einstweilen weitere Stimmen, außerdem halte ich Ausschau nach dem Schwesterschiff, also der Victory von Bandai.
Schmidt
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8

Dienstag, 31. Mai 2016, 09:13

Fünf bis sieben gepappte Teile OOB ? ... Endstation Recyclinghof ... schade, oder ?

Das gerahmte Deckelbild find ich gut ... die Schrecken des Plastikschiffmodellbaus ... fast ein moderner Hieronymus Bosch

DIe 1/170er Victory wurde übrigens auch von ENTEX vertickt ... (auch die 1/400er)
leider meist abgehobene Preise ... obwohl ENTEX doch nie was selbst hergestellt hatte ...
also nichts besonderes ... nur neu verpackt ...

Ich kanns nicht verfizieren aber es gibt Gerüchte, daß die BANDAI 1/170er Victory im Grunde mit dem
REVELL Victory-Kit 1/146 (1/220) in vielen Teilen identisch sein soll ... aber nicht in allen Teilen.
Vor allem aber mit anderer Anordnung der Teile auf den Spritzlingen.

Falls Du diese hast könntest Du den Decksspritzling ja mal vergleichen ob sich da was wiederfindet.
Das könnte diesen Gerüchten ein Ende setzen ... oder sie endlich bestätigen.
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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9

Dienstag, 31. Mai 2016, 13:46

Dem werden wir auf den Grund gehen und dann die Ergebnisse in einem anerkannten Wissenschaftsmagazin veröffentlicht.
Ich träume sowieso gelegentlich von einer Art Collector's Guide für unsere Sparte des Plastikmodellbaus. Man könnte etliche bestehende Seiten auswerten und die Ergebnisse zusammenziehen. Kostet natürlich Lebenszeit. Und wer hat die schon?
Schmidt
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Freitag, 3. Juni 2016, 18:28

Ich habe eine Victory von Bandai in meinen Besitz bringen können. Erste Erkenntnis. Es ist NICHT die Victory von Revell. Eines der größten Rätsel des historischen Plastikmodellbaus ist gelöst!
Details folgen.
Schmidt
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Samstag, 4. Juni 2016, 09:46

Wie schon geschrieben ging es nur um diverse Bauteilgruppen ... aber gut das zu wissen ...
dann kann man das auch in den entsprechenden Threads so abschließend schreiben.

Wie bist Du denn mit dem Kit so zufrieden ?
Die Besprechungen in diversen, auch internationalen, Foren hinterlassen einen eher durchwachsenen Eindruck.

Neben einer Bausatzbeschreibung der Vic wäre auch ein direkter Vergleich der beiden Rümpfe der Prince und Vic interessant ... in den Gesamtabmessungen müßten sie ja fast identisch sein.
Läßt sich die Takelage der Vic auch für die Prince nutzen ? Müßte ja ganz nah dran sein.
Fällt die Qualität bei der Prince im Verhältnis zur Vic sehr ab ... eher ein Schnellschuß ?
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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Sonntag, 5. Juni 2016, 13:14

Lauter gute Fragen. Ich arbeite an den Antworten.
Schmidt
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13

Dienstag, 31. Oktober 2023, 20:19

Der Ursprung des Grauens

Eine Aktualisierung zur vermutlichen Herkunft des Kits
unbekannt: HMS Prince 1670 KOGURE
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Markus

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