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Dienstag, 26. April 2016, 19:45

Kogge von Artitec - oob

Das Folgende ist kein klassischer Baubericht, sondern eher eine Baurevue. Das Modell ist nämlich schon fertig. Zu seinem Zusammenbau braucht man nach meiner Erfahrung auch nur zwei bis drei Wochenenden und ein paar Abendstunden.
Ganz ehrlich: Ich interessiere mich nicht besonders für mittelalterliche Schiffe und hätte sicher auch keines gebaut. Aber ich bin der größte lebende Fan der Firma Artitec und ihrer Resin-Produkte. Und obwohl ich nicht übermäßig begeistert war, dass dort nach langer Zeit als erster historischer Schiffsbausatz der einer Kogge erscheint, habe ich ihn dennoch gekauft und dann auch gleich zusammengebaut. Für mich ein Fest!
Der Zusammenbau erfolgte oob! Yes, indeed. Ich bin fast ganz genau der Bauanleitung gefolgt; und das kostete auch wenig Überwindung. Denn meine Art, mit Farbe umzugehen, habe ich schließlich vom Chef der Firma Artitec gelernt; und in der Bauanleitung der Kogge beschreibt sie Herbert Tomesen erstmals ausführlich in Niederländisch und Englisch. (also gut zu verstehen)

Und los!

Als erstes habe ich die schlichten Ständer mit Metallstangen am Rumpf befestigt und anschließend auf ein Brett geklebt. Ob sie einmal Teil der endgültigen Präsentation werden, weiß ich immer noch nicht. In ästhetischer Hinsicht ist das Mittelalter nun mal Neuland für mich.



Dann habe ich den Rumpf mit Humbrol 53 und dem Luftpinsel lackiert. Ich hielt das für nötig, damit nicht zu viel Farbe in die vertrackte offene Holzkonstruktion der Bordwandinnenbereiche gelangt. Im Nachhinein bin ich mir sicher, ich hätte auch einen borstigen Haarpinsel nehmen können.



Anschließend habe ich nach Anleitung die Decks mit einer Mischung aus Humbrol 110 und dem von mir für diese Zwecke immer verwendeten Humbrol 28 gestrichen.



Das Abkleben der Wasserlinie war wegen des grob klinkergeplankten Rumpfes nicht so einfach. Aber das wird auch in der Realität keine ganz gerade Linie ergeben haben. Das Klebeband habe ich schmaler geschnitten, damit es sich besser biegen lässt – darauf hätte ich auch früher schon kommen können.




Wird bald fortgesetzt.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

Beiträge: 1 186

Realname: Markus

Wohnort: Mitte der Kugel

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2

Dienstag, 26. April 2016, 20:01

Hi Schmidt

Na da bin ich ja mal gespannt...setzte mich mal dazu und lerne. :ok:
Sieht nach einem interessanten Projekt aus. 8o

Aber sage mal...Humbrol 53 ist doch Gunmetal...oder ?
Bin jetzt ein bisschen verwirrt. ?(

Beiträge: 3 443

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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3

Dienstag, 26. April 2016, 20:42

Die Modelle von Artiteck sind wirklich sehenswert und absolut
sehr fein detailiert.
Wenn dann noch von einem begnadetem Künstler, wie unserem Schmidt,
mit Farbe behandelt, dann ist das Modellbaukunstwerk perfekt.

4

Dienstag, 26. April 2016, 20:51

Sorry! Humbrol Nr. 63.
Schmidt
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5

Dienstag, 26. April 2016, 21:02

Trotz oder wegen der Komplexität der Teile - super detailliert.
Und wie Johann sagte: plus Farbe vom Meister = Modellbau in Perfektion!

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

Beiträge: 2 569

Realname: Michael

Wohnort: Rheinland-Pfalz

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6

Mittwoch, 27. April 2016, 04:31

Was ich persönlich bei dem Bausatz sehr gut finde, dass das Deck quer beplankt ist. Wurde ansonsten bei keinem mir bekannten Koggenbausatz berücksichtigt. Mit allem anderen schließe ich mich meinen Vorrednern an.
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

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Realname: Gustav Stefan

Wohnort: Groß Enzersdorf, Österreich

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7

Mittwoch, 27. April 2016, 06:25

Hallo Schmidt
So uninteressant sind die Boote aus dem Mittelalter auch wieder nicht.....und wir sind uns sicher daß es eine Augenweide wird.
Natürlich will ich mich auch weiterbilden und nehme Platz.

Gustav
Im Entwurf, da zeigt sich das Talent, in der
Ausführung die Kunst! Wobei die
Schönheit liegt im Auge des Betrachters…


Im Bau: U-505 Revell 1:72

8

Mittwoch, 27. April 2016, 10:15

Danke für die Blumen. Es macht den Charme der Artitec Modelle aus, dass sie nicht aussehen, als kämen sie direkt vom CAD in den 3 D Drucker. Man erkennt die Handschrift des Erbauers. Und man kann sich sicher sein, dass sie von jemandem konstruiert wurden, der sich mit Leidenschaft in das Aussehen der Vorbilder eingearbeitet hat. Das Beispiel der quer verlegten Planken beweist es. Zu Basteln gibt es an diesen Modellen freilich wenig; das ist kein Tummelplatz für leidenschaftliche Rumpfbauer. Eher einer für kleine Van de Veldes. ;)

Ich habe nach der Anleitung das Achterkastell nicht gleich auf den Rumpf geklebt, sonst käme man ja auch nicht mehr an die darunter liegenden Deckspartien. Zudem habe ich Deck und Seitenwände des Kastells getrennt gelassen, um sie besser farbbehandeln zu können.

Dann begann das erprobte Farbverfahren. Dies hier musste vorher gut griffbereit stehen.



Dann habe ich das Deck in einzelnen Segmenten behandelt. Wie immer beginnt es mit einem deckenden Überzug mit unverdünnter Ölfarbe Vandyckbraun (Schmincke). Die Farbe zu verdünnen würde nicht bedeuten, dass man sie leichter wegbekommt. Im Gegenteil! Außerdem steigt dann die Gefahr, dass das Lösungsmittel die Humbrolfarbe angreift.



Das Meiste an Farbe habe ich mit Wattepads weggewischt. Achtung: Immer nur ein Mal wischen. Danach ist die Aufnahmefähigkeit des Pads erschöpft und man würde die Farbe nur verteilen, statt sie wegzuwischen. Also auch die Rückseite des Pads nutzen. Ich rate sehr dazu, dünne Gummihandschuhe zu tragen!



Dann kommen feinere Werkzeuge zum Zug.



Ich wollte (meinen bescheidenen Vorstellungen vom „Mittelalter“ folgend) ein eher unstrukturiertes Grau-in-Grau-Deck, also keinen besonderen Kontrast zwischen Kalfaterung und Planken, wie man ihn auf Schiffen des 18. und 19. Jahrhunderts sieht. Und hier das Ergebnis:



Und hier das Schlachtfeld auf der Werkplatte, das der Vorgang zurückgelassen hat. Zum Glück muss man für Wattepads und Q-Tipps nun wirklich kein Vermögen bezahlen. Letztere gibt es übrigens auch als noch einmal wesentlich preiswertere No-Name-Produkte.



Wird fortgesetzt.

Schmidt
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Realname: Markus

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9

Mittwoch, 27. April 2016, 17:33

Hi Schmidt

Super klasse Baubericht und gut erklärt. :ok:
Da werde ich noch eine Menge von mitnehmen.
Frage...ich sehe Du hast die Q-Tips mit der Spitze...gibt es die auch im normalen Kaufhaus zu erwerben oder sind die vom Modellbauladen?

10

Donnerstag, 28. April 2016, 09:46

Mit demselben Verfahren habe ich anschließend die Bordwandinnenseiten behandelt. Wegen der vielen „Vertiefungen“ ist das kein leichtes und vor allem kein schnelles Spiel. Im Gegenteil: Es dauert. Man muss aber nicht die Sorge haben, dass die Farbe unterdessen antrocknet. Tut sie nicht. Dennoch habe ich auch in Segmentabschnitten gearbeitet und nicht gleich alles geschwärzt. Die Konstruktion begünstigt das.





Das meiste an Farbe lässt sich mit Pads, Läppchen und Q-Tipps entfernen. Nur für die ganz engen Ecken habe ich die oben gezeigten spitzen Wattestäbchen benutzt, die von Tamiya extra für den Modellbau hergestellt werden. Sie sind um einiges teurer als normale Q-Tipps, aber die Anschaffung lohnt sich. Günstige Bezugsquelle übrigens: die EBucht.

Das Ergebnis. Die Farbe der Bordwand ist im Original etwas brauner und wärmer. Besser zu sehen ein Bild weiter oben.



Wird fortgesetzt.

Schmidt
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11

Donnerstag, 28. April 2016, 13:40

Schön, dass Du Deinen Bericht schon zeigst. Es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich man das Thema bei der Farbgebung interpretieren kann.
Ich hatte Deine Bilder gestern Abend mit meiner Bemalung verglichen und war über das unterschiedliche Aussehen bei gleicher Technik erstaunt. Bilder schicke ich Dir zu, wenn ich den Rumpf wieder anfassen kann.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert im Maßstab 1/36 nach den Plänen des NMM und einer eigenen Rekonstruktion


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

12

Donnerstag, 28. April 2016, 14:52

Das ist eben Ölmalerei. Die Nuancen sind so vielfältig, dass es nicht zwei identische Pinselstriche gibt. Was für mich den besonderen Reiz der Resinmodelle ausmacht. Nicht umsonst habe ich die erste Staatenjacht zwei Mal gebaut. Die beiden Modelle stehen rechts und links über meinem Monitor, und ich weiß heute nicht zu sagen, welches mir wirklich besser gefällt.
Schmidt
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Realname: Markus

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13

Donnerstag, 28. April 2016, 17:43

Ey Ey Ey....saustark...bin begeistert was Du uns hier zeigst. :ok:
Und danke für die Antwort mit den Wattestäbchen. Habe mal ebend einen Satz bestellt. :thumbsup:

14

Donnerstag, 28. April 2016, 21:55

Hallo Schmidt,

schön die Artitec-Kogge mal in der Entstehung zu sehen. Ich freue mich schon auf deine Bemalungskünste - wird bestimmt ein tolles Modell :)

Grüße Marcel

15

Freitag, 29. April 2016, 08:02

Guten Morgen Schmidt,

das sind wirklich beeindruckende Ergebnisse. Die Deckpartie ist dir wunderbar gelungen samt der Beschreibung der ausführlichen Arbeitsschritte dazu. Das ist nicht nur etwas für's Auge, sondern auch eine gute Anleitung die einen weiterbringt. :ok:

Beste Grüße

Bernd

16

Montag, 2. Mai 2016, 09:21

Im Vergleich zur Farbbehandlung von Deck und Bordwandinnenseiten ist das Öldraken des äußeren Rumpfes ein Kinderspiel. Allerdings musste wieder etwas Lehrgeld gezahlt werden. Das Teerschwarz des Unterwasserrumpfes war nicht ausreichend durchgetrocknet und musste im oberen Teil erneuert werden. Tatsächlich ist ausgerechnet das Matt Schwarz von Revell und Humbrol besonders empfindlich bei Abrieb. Es scheint mir manchmal, als hafte es weniger gut an den Oberflächen als andere Farben.



Die Nägel verlangen noch nach einem Klecks Metallfarbe oder Schwarz, bekommen ihn aber erst nach dem Ende der Prozedur.

Schmidt
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17

Montag, 2. Mai 2016, 19:26

Schmidt,

die Erfahrung mit den Mattlack-Enamels habe ich auch gemacht. Das war damals einer der Gründe neben des Geruchs, warum ich für die Grundierung auf Acryl umgestiegen bin.
Bei seidenmatten Farben ist die Haftung und Abriebfestigkeit deutlich größer. Auch hier lasse ich die Enamels min 2 Tage besser 3 Tage vor dem Ölen trocknen.
Gruß Christian

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18

Mittwoch, 4. Mai 2016, 23:44

Das Öldraken des Achterkastells, auch hier in Segmenten vorgenommen:





Schmidt
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19

Donnerstag, 5. Mai 2016, 17:59

Das Modell der Kogge vo Artitec ist schon so ein Hingucker ...
aber mit der Farbbehandlung von Schmidt wird das Modellbau vom Feinsten.
Da bekommt man echt Lust, das auch mal zu probieren ... aber Schuster bleib bei
Deinen (Holz-) Leisten, oder so ähnlich ... :D

20

Donnerstag, 5. Mai 2016, 18:47

Hallo Schmidt! :wink:

Ich bin zwar ein Holzwurm, aber die Farbgebung ist interessant u.a. ;)
Vorsichtshalber hab´ich mal ne Leiter mitgebracht, damit ich euch über die
Schultern schauen kann :)
Ich bin gespannt wie es weitergeht :nixweis:

lg Heinz Neugierig



Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)
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Fertig: Golden Star, Seehexe,

21

Sonntag, 8. Mai 2016, 19:55

Und weiter.

Der Mast ist auch ein Gussteil, dem allerdings etwas Standhafteres implantiert bzw. beim Guss einverleibt worden ist. Ich vermute, es handelt sich um einen Kohlefaserstab. Hier ist der Mast schon auf die bekannte Art und Weise farbbehandelt.



Alle Blöcke und Jungfern liegen als Gussteile bei. Ich habe sie wie alle anderen Teile behandelt. Ohne Zahnstocher geht das nicht.





Für den Bau der Taljen gibt es sowohl Halterungen als auch temporäre Abstandshalter aus Messingätzteilen. Damit ist es ein Kinderspiel, diese hübsch mittelalterlich anmutenden Details zu fertigen.





Schmidt
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Realname: Markus

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22

Sonntag, 8. Mai 2016, 20:08

Hallo Schmidt

Es ist immer wieder interessant dir zu zuschauen...klasse :ok: :ok:
Wenn ich die Bilder immer sehe, denke ich stehe auf ein original Schiff.....einfach toll. :thumbsup:

23

Montag, 9. Mai 2016, 12:30

Baut er einfach mal so nebenb ei so nen Kracher...das könnte ich nich mal als hauptprojekt.

24

Montag, 9. Mai 2016, 13:21

Hallo Schmidt.

Saubere Arbeit - wie immer - Sieht aus wie auf einem Original!

Ich bin zwar wegen der Farbgebung auf den BB aufmerksam geworden,
aber jetzt bin ich schon mitten drin.

Was mir aufgefallen ist, dazu meine Frage:
Kommt auf die Reling noch eine Abdeckung, ein Handlauf oder sowas?
Oder mach ich den 3. Schritt schon wieder vor dem Ersten?

Gruß Heinz



Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät!
Leute hetzt euch nicht ab, ihr kommt noch früh genug zu spät! ;)


Fertig: Golden Star, Seehexe,

25

Dienstag, 10. Mai 2016, 15:22

Nein, Handlauf und dergleichen Humanitätsduselei gab es im Mittelalter wohl nicht. ;)
Schmidt
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26

Mittwoch, 11. Mai 2016, 07:50

Nach Fertigstellung habe ich das stehende Gut mit Ölfarben im passenden Farbton gestrichen. Ein Rotbraunschwarz.





Schmidt
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27

Freitag, 13. Mai 2016, 06:45

Damit geht es schon an das Segel. Artitec liefert eine 1:1 Schablone, die ich nach Anweisung auf eine Glasplatte geklebt habe. Darauf kommt dann das beiliegende Stoffstück, das recht genau dieselbe Qualität hat wie der Stoff, den Drake hier schon mehrmals empfohlen hat. Den Stoff hatte ich zuvor nach Anweisung kurz in "English Breakfast Tea" gekocht und den Vorgang so lange wiederholt, bis mir die Farbe gefiel.
Die durchschimmernden Nähte werden dann mit einem brauen Bleistift gezogen. Das heißt, eigentlich markiert man damit die dunkleren Überlappungen der Stoffbahnen. Anschließend wird das Segel gelöst und umgekehrt (ohne Schablone) auf die Platte geklebt. Jetzt scheinen die Überlappungsstriche durch und können auf der anderen Seite nachgezogen werden. Artitec empfiehlt, die eigentlichen Nähte mit einem dunklen Beistift zu stricheln. Ich habe ein bisschen gebockt, fand das Ergebnis dann aber doch überzeugend.





Die Liektaue und die Bonnets werden aufgeleimt, wenn das Segel immer noch auf der Scheibe klebt. Die Bauanleitung beschreibt das. Um insbesondere das Liektau zu sichern, habe ich es von der Außenseite mit einem Extrastrich Ponalwasser befestigt.



Nachdem es ausgeschnitten ist, kann das Segel an die Rah gebunden werden. Die Bauanleitung erklärt, wie man das mit einem durchgehenden Stück Garn macht.



Und schon wartet das Ganze darauf, in seine Position gezogen zu werden. Achtung: Das Achterkastell ist immer noch nicht fest montiert, da das Großfall zu einem Spill führt, das darunter seht und jetzt besser noch gut zugänglich bleiben sollte.



Schmidt
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28

Freitag, 13. Mai 2016, 08:27

Danke für diesen schönen Baubericht. Hab wieder so einiges gelernt und man bekommt richtig Lust sich auch einmal an diesem Bausatz zu versuchen.
Das Achterkastell noch nicht zu montieren ist eine sehr kluge Entscheidung, bei der Anbringung des Falls am Bratspill habe ich mir damals bei unserer Melusine fast die Finger gebrochen.


Viele Grüße

Uwe

29

Samstag, 14. Mai 2016, 08:02

Und so geht das ohne Fingerbruch:



Das Takeln so einer Kogge ist eine Arbeit für wenige Stunden. Ich habe mich, wie gesagt, nicht in die Schiffsbau- und Takelkunst des 14. Jahrhunderts eingelesen, sondern mich strikt an die Bauanleitung gehalten. Wie korrekt mittelalterlich mein Ergebnis ist, vermag ich nicht zu sagen; aber ich denke/hoffe mal, es wird einigermaßen frei von groben Fehlern sein.



Das Segel hatte durch die Liektaue und die Bonnets eine gewisse Steifigkeit, ja im Verhältnis zur Größe sogar eine recht große Formstabilität bekommen. So ließ es sich ausschließlich durch Schoten, Halsen und Bulins in eine recht dynamische Form bringen.



Nach dem Takeln habe ich das Deck mit Teilen aus dem Artitec Satz "Ladegut, historisch" bestückt.





Und dann konnte auch das Achterkastell fest montiert werden.



Schmidt wünscht schöne Feiertage
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Samstag, 14. Mai 2016, 09:27

Klasse geworden, Schmidt. Gefällt mir unglaublich gut :ok:
Gruß Christian

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