Moin Moin Modellbaufreunde,
nachdem ich nun schon ziemlich lange Zeit hier mitlese und auch schon das Ein oder Andere an Ideen und Tipps herausgezogen habe, will ich mein neues Werk auch mit euch teilen.
Aber erst mal ein bischen von mir und meiner Modellbauerfahrung. In meiner frühen Jugend habe ich angefangen mit dem Plastikmodellbau. Damals lag der Schwerpunkt auf Panzer und Fahrzeuge aus der Zeit 1939-45, aber auch das ein oder andere Schiffsmodell aus dieser Epoche war darunter. 1993 ging ich dann zur Marine und der Modellbau schlief ein wenig ein. Erst als ich dann als Unteroffizier den Genuß einer Einzelstube hatte ging es mit dem Modellbau weiter. Ab diesem Zeitpunkt aber nur noch Schiffsmodelle.
Nachdem ich dann schon jahrelang auf einem Tiger-Schnellboot (Klasse 148 ) zur See gefahren war, wollte ich dieses auch als Modell bauen, und da ich nun eine eigene Wohnung hatte und mich erst recht austoben konnte, habe ich mir von Steingraeber den Bausatz eines 148ers in 1:40 gekauft. Holz. Natürlich ging ich als völliger Neuling in den Holzbau (Was zum Geier ist ein Hellingbrett??) und dem entsprechend gab es viele herbe Rückschläge beim Bau. Nach ein paar Jahren ist dann aber doch ein sehr schönes Modell daraus geworden. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich genausoviel Zeit in das Abstauben des Wohnzimmers gesteckt habe, wie in den Bau selbst. Ja, Ihr ahnt richtig, ich habe im Wohnzimmer gebaut.
Nun war ich ein wenig vom Holzbau infiziert und habe nach Originalplänen (der Vorteil wenn man auf so einem Boot zur See fährt

) noch einmal einen 148er begonnen, diesmal in 1:30. Alles Eigenbau und diesmal mit allen Erfahrungen die ich beim "kleinen Tiger" gesammelt hatte. Zwischenzeitlich war ich, zwecks Studium, nach Kiel umgezogen und hatte dort endlich eine richtige Modellbauwerkstatt, dank der Abfindung nach 12 Jahren Marine auch mit einigen Werkzeugen und Maschinen (Dekupiersäge, Modellfräse etc.) vernünftig ausgestattet. Da an den Aufbauten des Tigers immer mehr Polystyrol zum Einsatz kam und ich mich in das Material verliebt habe began ich nun parallel ein U-Boot Typ VIIc 1:40, auch nach Originalplänen und auch ohne Bausatz. Diesmal aber aus Polystyrol.
Als ich nach dem Studium zu meiner Ex-Verlobten (und jetzigen Ehefrau) zog gab es plötzlich keine Werkstatt mehr

. Die beiden Modelle wurden verpackt und eingelagert. Also BACK TO THE BASICS und zurück in den Plastikmodellbau.
In einem Anflug von modellbautechnischen Größenwahn habe ich mir dann die Victory von Heller gekauft. Am Anfang war auch noch alles ok, aber spätestens bei den ersten Wanttauen und Jungfern habe ich gemerkt, das hier doch mehr Erfahrung nötig ist, als ich bis dahin hatte. Und so habe ich schweren Herzens den Bausatz als 200€-Grundkurs in Segelschiffbau deklariert und das Schiff zum lernen missbraucht. Hier und in anderen Foren Tipps und Anregungen geholt und dann einfach probiert und getestet und gelernt und probiert und ... . Nun ja, der Bausatz wird niemals ein Modell ergeben, aber ich habe viel gelernt und beschlossen diese Erfahrungen jetzt in einem Modell umzusetzen...
Le Superbe, oder was die Engländer daraus gemacht haben:
ich habe mir Vorgestern den Bausatz bestellt und gleich dazu noch meine Polystyrol-Bestände aufgefüllt. Ich hoffe im Laufe der Woche wird geliefert. Geplant habe ich, das Schiff als Prise unter englischer Flagge zu bauen. Dabei kann ich einiges an Ideen, welche mir beim Studium dieses und anderer Foren gekommen sind, umsetzen. Auf jeden Fall werde ich die Kupferbeplankung bis auf Wasserlinie reduzieren und den Rumpf im Bereich der Stückpforten dicker machen. Ebenso will ich alle sichtbaren Geschütze takeln. Ich spiele auch mit dem Gedanken, die Heckgalerie komplett neu zu bauen, so als wäre sie im letzten Gefecht unter französischer Flagge durch eine mörderische Breitseite Längsbeschuß zerstört und von den Engländern neu gebaut worden, aber mal sehen...
Ich muss aber jetzt schon anmerken, das dieser Baubericht kein tägliches oder wöchentliches Update erhalten wird. Ich habe nicht immer die Zeit zum bauen, da sind ja auch noch Kinder und Garten, nicht immer die Lust zum bauen, die nötig ist um wirklich ein gutes Ergebnis zu erzielen, zum anderen meckert Commander Homefleet (meine Frau) spätestens nach drei bis vier Tagen Intensivbasteln. Von daher wird es wohl nur alle paar Wochen etwas neues von mir geben.
Ich freue mich schon den Bericht für euch zu schreiben, aber noch mehr freue ich mich auf eure Kritik (positiv und negativ), Anregungen und Diskussionen bei bestimmten Bauabschnitten...