Hallo, da bin ich wieder!
Nach über 7 Wochen Krankenhausaufenthalt mit anschließender Reha bin ich wieder zuhause und kann auch wieder an meinem Modell einer spanischen Galeone weiterarbeiten.
Ich spreche jetzt mit Absicht von einer spanischen Galeone und nicht mehr von der San Martin. Und dieses aus folgender Überlegung heraus.
Der Modellbausatz von Occre scheint meiner Recherche nach nicht so ganz historisch korrekt zu sein und da ich, wie ich ja angekündigt habe einiges an dem Modell ändern bzw. erweitern möchte, wird es wohl eine von mir "sehr freie" Interpretation einer spanischen Galeone des 16. Jh. sein.
Es geht also mit meinem Projekt weiter.
Nachdem ich mich zuhause etwas akklimatisiert und meine Werkstatt in Ordnung gebracht hatte habe ich begonnen die Füllstücke zwischen den Spanten anzufertigen und einzusetzen.
Dabei habe ich schon mal mein erstes Experiment gestartet.
Statt die Füllstücke aus Holz anzufertigen habe ich den Versuch gestartet stattdessen Hartschaumplatten aus dem Baumarkt zu verwenden.
In einem Forum hatte ich in einen Beitrag von jemandem gelesen, der den Hartschaum als kostengünstige Alternative gegenüber dem teurem Balsaholz verwendet.
Nun gut, dachte ich, probiere es halt mal aus.
Meine Gedanken waren, dass die Füllstücke die Planken von innen heraus stützen sollen und als Halt für den Leim dienen sollen, damit keine Dellen oder Beulen entstehen. Die Nägel zum Fixieren der Planken sollen nur an den Spanten eingesetzt werden.
Also, zuerst die Füllstücke auf einer Seite ein leimen:

Dann das Ganze auch noch für die andere Seite.
Dann erst einmal grob mit einem scharfen Messer vorschneiden
Und am Ende alles glatt schleifen und straken, sowie die Führungskerbe für die Masterplanke anlegen:
Als Fazit meiner Aktion mit dem Hartschaum gibt es für mich folgendes Ergebnis:
Ich werde bei Füllstücken aus Balsa- bzw. Lindenholz bleiben.
Ich empfinde den Hartschaum nicht als Alternative.
Es ist richtig, der Hartschaum ist preiswerter und lässt sich im Vorfeld auch besser Verarbeiten und schneiden.
Doch hat dieser für mich auch einige gravierende Nachteile.
Das verleimen ist nicht ganz einfach. Der dünnflüssige Leim, z.B. Sekundenkleber, versickert durch die grobporige Struktur sehr schnell im Material wo er nichts nützt. Damit kann keine Klebeverbindung hergestellt
werden.
Dickflüssiger Leim, z.B. Ponal oder auch Gelkleber, braucht ewig zum Aushärten, bis der Leim dann hält. Zum Beispiel dauerte Ponal Express bei mir 12 Stunden, bis der Leim richtig gehalten hat.
Und dann muss man darauf achten, dass das Lösungsmittel im Leim den Hartschaum nicht "auffrisst". Also immer erst an einemProbestück probieren.
Damit der Leim beim beplanken richtig hält, habe ich die Kontaktflächen zu den Planken nachträglich noch mit Klarlack bestrichen. Ein so behandeltes Probestück ließ sich dann ganz normal mit einer Planke verleimen.
Der andere Negativpunkt des Hartschaums war, dass dieser sich zwar leichter als Balsaholz mit dem Messer bearbeiten lässt, das Bearbeiten mit Schleifpapier oder einer Feile ist dagegen grausam. Die abgeschliffenen oder abgefeilten Partikel des Schaums laden sich dabei statisch auf. Dadurch wird der ganze Schleifstaub extrem "klebrig" der haftet und hängt sich einfach überall ran, setzt extrem schnell das Schleifpapier und Feilen zu. Und das Saubermachen des Arbeitsbereiches und der Werkzeuge ist
dadurch, na sagen wir, extrem grausam.
Mein Fazit ist also, ich bleibe bei meinem Holz.
Ich hatte ja am Anfang meines Bauberichts angekündigt, dass ich die mit dem Bausatz mitgelieferten Fenster und Türen ändern möchte, da ich diese mitgelieferten Metalldinger einfach nicht zum Modellschiff passend finde.
Meine erste Idee dazu ist ganz simpel: Farbe.
Ich habe also eine Probe gemacht und eine Tür und ein Doppelfenster in einer "natürlicheren" Farbe angemalt.
Das Ergebnis finde ich schon mal nicht schlecht, gegenüber was Occre vorgesehen hat.
Aber vielleicht fällt mir ja da noch was Besseres ein oder Ihr habt noch die eine oder andere Idee.
Gruß Heiko