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451

Samstag, 22. August 2015, 08:22

Hi marcus,

Dieses Bild hab ich auch in meinen Ordnern. Wenn du es dir herunterlädst, heranzoomst und genau hinschaust, sieht das etwas anders aus.

Das, was du für das obere Ende des Hilfsmasts hältst, ist ein weiß lackierter Block. Anscheinend wurden die Blöcke lackiert, als die Takelage schon fertig war. Das ist beim Hull-Modell an mehreren Stellen zu beobachten.
Hinter diesem Block führt das Rundholz tatsächlich noch weiter nach oben. Oberhalb der Mars sieht man ja noch ein kleines Stückchen Rundholz. Das ist das tatsächliche Ende des Hilfsmasts.

452

Samstag, 22. August 2015, 13:06

Hallo Dennis,

schön zu sehen, wie es bei dir weitergeht :)

Bei mir geht zwar aktuell fast nichts weiter, aber dafür hab ich ja deinen Fortschritt zu beobachten ;)

Zur Diskussion vom Seitentakel und zum Masten kann ich zwar leider (noch) nichts beitragen, aber ich werde mal bei mir nachsehen ob ich da was interessantes zu finden ist. Wenn ja, werd ich es mit euch teilen :)

Sonnige Grüße

Stefan
Denn die Dinge,die wir erst lernen müssen,bevor wir sie tun,lernen wir beim Tun -Aristoteles

Fertiggestellt: Diorama Ford Mustang 1967
In der Werft: U.S.S. Constitution(1:96)

453

Samstag, 22. August 2015, 21:35

:ok: Falkenauge .. hast Du sauber beobachtet. Der weiße Block ist mir zwar als solcher aufgefallen. Ich hatte den aber als oberhalb des Hilfsmastes - wie immer er heißt - betrachtet. Aber tatsächlich: bei genauerer Betrachtung ist der Mast doch DAHINTER bis zur Plattform und tatsächlich sogar oberhalb erkennbar. Gut gemacht!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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454

Mittwoch, 26. August 2015, 14:38

Hallo zusammen,

während das Forum einige Tage nicht erreichbar war (war wohl nicht nur bei mir so), habe ich die Seitentakel fertig bekommen. Entspricht Design-technisch den Zeichnungen von Marquardt. Ansonsten gibts da eigentlich nicht viel Neues zu erzählen.
Hier die Bilder:















Das nächste größere Projekt werden dann endlich die Wanten sein :)

Bis zum nächsten Update,

Dennis

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455

Mittwoch, 26. August 2015, 22:13

viel Spaß :roll:
Fertig:RC U-Boot der Gato Klasse 1/72 - Sea Tiger
Fertig:RC: DH 2 Airco von MICROACES 1/24 mit Flugvideo
Fertig:RC:
HMY Britannia 1893

456

Mittwoch, 26. August 2015, 23:20

Namnd!

Zitat

habe ich die Seitentakel fertig bekommen.
Sehr schön :ok: . Ich bin wahrlich in dieser Epoche nicht zu Hause- aber lediglich ein Seitentakel an Groß- und Kreuztopp? Ungewöhnlich. Ich hätte zumindest an ersterem zwei vermutet... :nixweis:

Zitat

Das nächste größere Projekt werden dann endlich die Wanten sein :)
Oh ja, das kommt mir aktuell seeeehr bekannt vor. Das zieht sich bei mir grad endlos. :roll:

Zitat

viel Spaß :roll:
Dem ist nichts hinzuzufügen, lohnt aber den Aufwand. Auf einmal wird es ein Segelschiff und bekommt einen ganz anderen Charakter 8o . Freu Dich aufs Ergebnis, das motiviert (mich jedenfalls zum Durchziehen...). :trost:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

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457

Mittwoch, 26. August 2015, 23:54

Ich bin wahrlich in dieser Epoche nicht zu Hause- aber lediglich ein Seitentakel an Groß- und Kreuztopp? Ungewöhnlich. Ich hätte zumindest an ersterem zwei vermutet... :nixweis:
Hätte ich allerdings auch.
Aber so sprach (bzw. zeichnete) der gute Herr Marquardt. Da ist am Großmast tatsächlich nur eins vorgesehen. Und die meisten anderen Quellen, die mir zur Verfügung stehen, zeigen die Seitentakel überhaupt nicht. Selbst das Hull-Modell sagt nix dazu.

Also hab ich mich als Takel-Neuling an der einzig aussagekräftigen Quelle orientiert.
Dem ist nichts hinzuzufügen, lohnt aber den Aufwand. Auf einmal wird es ein Segelschiff und bekommt einen ganz anderen Charakter 8o . Freu Dich aufs Ergebnis, das motiviert (mich jedenfalls zum Durchziehen...). :trost:
Jau, bin top motiviert :)

Am meisten Respekt habe ich vor zu wenig Spannung der Wanttaue und vorm Sich-Verziehen der Wanten, wenn ich die Webleinen knüpfe. Aber das wird schon.
Ich muss mich noch entscheiden, auf welche Art und Weise die Wanten gespannt werden. Erst die Jungfern auf gleiche Höhe bringen und mittels Taljereeps fixieren oder erst die Wanttaue in die Jungfern einbinden und DANN die Taljereeps. Da werd ich mich noch ein bisschen einlesen, bis ich mich entschieden habe.

Zuerst kommt aber noch ein bisschen Recherche bzgl. der Stage. Für einige Stage müssen ja Blöcke an die Masten geknotet werden. Und bevor die Wanttaue mir allmählich die Bewegungsfreiheit an den Masten nehmen, binde ich diese Blöcke lieber vorher an den Mast.

458

Donnerstag, 27. August 2015, 00:36

Hallo Dennis,
dafür, dass Du beim Takeln absoluter Neuling bist, legst Du die Messlatte aber ganz schön hoch, Respekt, Respekt, meine ersten Gejversuche hatten da eher etwas mit Luigi Colanis Dessignversuchen....
Zum Aufbringen der Wanten hat sich für mich der verdrillte Draht

sehr bewährt, man steckt ihn von vorne in die untere und obere Juffer, bändselt das Hoofdtau um die obere Juffer und schert dann gleich das Taljereep. Um dann die Fuffern auch wirklich in gleichem Abstand zu haben, kann man zusätzlich noch einen entsprechend starken Pappstreifen zwischen die Juffern stecken, damit sie sich nicht zu sehr zusammenziehen...
Hagen
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

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459

Donnerstag, 27. August 2015, 08:24

dafür, dass Du beim Takeln absoluter Neuling bist, legst Du die Messlatte aber ganz schön hoch
Vielen Dank. Zugegebenermaßen hab ich ja schon die Erfahrung der 1/100 Heller-Victory hinter mir. Allerdings war das alles oob und das Takeln sehr simpel gehalten. Ich sehe mich immer noch als Neuling was Takelage betrifft, vor allem im Vergleich zu so Manchem hier im Forum :D
Zum Aufbringen der Wanten hat sich für mich der verdrillte Draht sehr bewährt
Oh! Die Methode ist mir ehrlich gesagt neu. Bisher kannte ich das nur mit Heftklammern/ Tackerklammern, mit denen ja bekanntlich die parallele Linie zu den Rüstbrettern kaum einzuhalten ist. Aber das müsste mit deiner Methode dann ja besser zu machen sein... Werde ich mir auf jeden Fall merken.

460

Donnerstag, 27. August 2015, 12:29

Vielleicht hilft Dir -falls Du das noch nicht gelsen hast- mein kleiner "Wantenwürgshop" auch etwas weiter. Hier in Beitrag 726 . Ich kenne Hagens Methode ebenfalls aus der einschlägigen Literatur, wende sie jedoch nicht an. Irgendwie habe ich bessere Erfahrungen mit meiner gemacht, aber deshalb ist Hagens "klassische" nicht weniger zielführend. Bei mir -glaube ich zumindest- verdrehen sich die Wanttaue etwas weniger beim Steifsetzen. Kannst ja bei Bedarf einfach mal reinschauen... :five:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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461

Donnerstag, 27. August 2015, 12:37

Deine methode ist natürlich ebenfalls notiert, chris. :)

462

Donnerstag, 27. August 2015, 20:10

Hallo Dennis! :wink:
Nur nochmal eine Nachfrage zu den Seitentakeln: In welchem M. hast Du das denn gesehen? In meinem bin ich da nicht so sehr fündig geworden. Wenn ich Andersson (und auch andere) zu Rate ziehe (der sich in seinem Buch allerdings etwas früher bewegt), so kommt er bei größeren Schiffen auf zwei am Fock- und Großtopp, und -je nach Schiffsgröße- ein bis zwei am Kreuzmast. Nun war ist die Conny nicht gerade klein. Vom Gefühlt her würde ich ihr demzufolge zwei spendieren, ich denke nicht, dass sich in späteren Zeiten so sonderlich viel geändert haben wird. Aber das ist nur meine Theorie. Wenn Du das für Dich so entschieden hast, ist das natürlich auch okay so und basta! :thumbsup:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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463

Donnerstag, 27. August 2015, 21:08

Nur nochmal eine Nachfrage zu den Seitentakeln: In welchem M. hast Du das denn gesehen?

Öhm... In Marquardts Anatomy of the Ship-Version der Consitutiton. Von 2005. Da ist auf den Seiten 100 und 101 am Großmast nur ein Seitentakel zu sehen.

Leider kann ich nicht sagen, worauf er sich dabei stützt, weil alle anderen Quellen, die ich habe, überhaupt keine Seitentakel zeigen bzw. keine erkennbar sind. :(

464

Donnerstag, 27. August 2015, 21:43

Okay, die Conny AotS kenne ich gar nicht :( . Da Hagen und ich neulich auf der Götheborg gesehen hatten, dass Seitentakel auch offensichtlich reversibel waren und ich daraus schließe, dass sie anscheinend/vielleicht mal geschoren wurden und mal wieder nicht, kann es vielleicht nicht regelhaft gewesen sein. An der Victory (waren mal Bilder von Dafi, glaub ich) sieht man z.B. lediglich Hanger unterhalb der Marsen, wo Seitentakel geschoren werden konnten. Vielleicht waren sie auch nicht zwangsläufig immer vorhanden?? :nixweis:

Aber: Die AotS sind meines Wissens gute Referenzquellen, dann lass es auch so. :ok:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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465

Freitag, 28. August 2015, 10:29

Ahoy there!

DIE Referenz ist - nach allem was ich bisher gesehen habe - wohl Olof Erikssons "All sails up and flying"

Leider sehr teuer:

https://www.amazon.de/Constitution-All-S…g/dp/1432731602

Hier kannst Du mal reinschnuppern..

https://books.google.de/books?id=XYUWBpx…20flyin&f=false

Leider wirklich nicht billig - aber vermutlich das Beste, was man zum Thema bekommen kann. Eriksson beschreibt darin die Takelage des Schiffes vor dem letzten Gefecht im Februar 1815 .. aber das sollte sich nur in Details von der Takelage 1812 unterscheiden und ist vermutlich auch für den Fachmann nicht zu unterscheiden.

Das Schöne: er zeigt darin anhand von Photos auch das Auftakeln des Schiffes und hat eine Untersuchung (mit These) zum Isaac Hull Modell, das eine seiner Hauptreferenzen darstellt.

Das Buch enthält viel Zeichnungen (von Hand und leider nicht von einem Graphiker sondern von ihm selbst gemacht - dadurch nicht so professionell und schön wie z. B. die Ancre-Zeichnungen - aber: sehr vollständig. Leider hat der Verlag auch keine größeren Zeichnungen beigelegt - so dass die Zeichnungen max. A4 Format (etwa) haben.)

Er hat die Standard-Werke der Zeit als Referenz genommen (amerikanische und britische Takelweise), hat sie mit dem Hull-Modell und z.B. den Arnod-Plänen verglichen und schließlich durch Cmd. T. Martin (Ex-Kapitän des Schiffes, anerkannter Constitution-Papst und Autor von "A most fortunate ship") eine Kopie eines Logbuchs eines Midshipman bekommen, der die von der amerikanischen "Admiralität" geforderte "Wiederherstellung" der Takelage in den Zustand des Krieges 1812-15 ca. 1830 miterlebt und dokumentiert hat. All das - und auch "Versuche" an seinem recht großen Modell - haben ihm gezeigt: es gab 1812-15 bereits eine "amerikanische Takelweise", die sich von britischer unterschied. Die Takelpläne des AOTS Bandes sind sehr schön - auch super beschrieben. Aber ich wäre damit vorsichtig. Wobei: auch hier wird vermutlich nur der SUPER-Experte einen Unterschied zum Eriksson´schen Vorschlag finden! Also wenn Dir das Buch zu teuer ist, folge ruhigen gewissens Marquardt - es wird trotzdem ein Augenschmaus! .. und das ist es auch heute schon!

:respekt:
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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466

Freitag, 28. August 2015, 12:29

Hi marcus,

Auf Erikssons Werk bin ich auch schon einmal hingewiesen worden. Der Preis ist mir allerdings auch deutlichzu hoch. Für mein 2. Segelschiff muss ich noch keine 100%-ige historische Korrektheit haben, erstmal will ich ein schönes Modell hinbekommen ;)

Ich hab auch schon mal gelesen, dass man Marqardts AotS nicht als das "einzig Wahre" und beste Buch für die Consti sehen sollte. Allein aufgrund der Tatsache, dass an manchen Stellen Taubezeichnungen vertauscht wurden (in einer Zeichnung wird Tau Nr. xy als "standing backstay" bezeichnet, ist aber selbst für mich eindeutig als "royal stay" zu erkennen), hat das Buch bei mir irgendwie etwas Vertrauen eingebüßt. Was nicht heißt, dass es immernoch klasse Zeichnungen sind und ich sie sehr gerne zum Vorbild nehme.

Also mache ich das, was vermutlich die meisten Schiffbauer auch machen: Nicht nur eine Quelle benutzen, sondern aus vielen ein Mittelmaß finden.

Da Hagen und ich neulich auf der Götheborg gesehen hatten, dass Seitentakel auch offensichtlich reversibel waren und ich daraus schließe, dass sie anscheinend/vielleicht mal geschoren wurden und mal wieder nicht, kann es vielleicht nicht regelhaft gewesen sein. An der Victory (waren mal Bilder von Dafi, glaub ich) sieht man z.B. lediglich Hanger unterhalb der Marsen, wo Seitentakel geschoren werden konnten. Vielleicht waren sie auch nicht zwangsläufig immer vorhanden?? :nixweis:

Das hab ich auch schon mal gesehen. In Marquardts Zeichnungen wird das Fall des Seitentakels einfach eingehakt, so wie ich es auch umgesetzt habe. Ein einfaches Anbringen und Herunternehmen dürfte also möglich gewesen sein. Trotzdem müsste ich ja zumindest die Hanger an den Großmast binden, die waren ja permanent da.

Aber ich lass es glaube ich bei dem einen Seitentakel am Großmast. Sieht auch chic aus. Und ich will jetzt endlich mit den Wanten anfangen :D

467

Freitag, 28. August 2015, 12:39

Zitat

Und ich will jetzt endlich mit den Wanten anfangen :D
Verständlicherweise! Kenne ich. Ich "zweckentfremde" für mich allerdings die zuerst angebrachten Seitentakel, um schon mal eine gewisse Steifigkeit in die Mastkonstruktion zu bringen, das hilft dann beim Einwanten ungemein, so meine Erfahrung. Und von daher bin ich auch (in meinem aktuellen Fall) ganz dankbar, wenn ich mehrere davon habe, somit ergibt sich auch eine Steifigkeit nicht nur zur Seite, sondern auch in Schiffslängsrichtung. :ok:

Chris :ahoi:
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468

Sonntag, 13. September 2015, 18:46

Hallo zusammen,

mein Sonntag war produktiv genug, dass ich euch wieder ein Update präsentieren kann. In den letzten Wochen war leider nicht viel Zeit fürs Schiff, aber rückblickend hab ich dann doch einiges geschafft.

Beim letzten Mal hatte ich gerade die Seitentakel fertig bekommen und wollte mich den Wanten widmen.

Hab ich aber nicht :D
Ich wusste, dass noch etwas Recherchearbeit vor mir war, bevor ich WIRKLICH mit den Wanten anfangen konnte. Und dann dachte ich mir: Ach was soll der Geiz. Mache ich halt noch ein zweites Seitentakel an den Großmast. Gibt genügend Argumente dafür. Und vor allem sieht es stimmiger aus, das habe ich hinterher festgestellt. Ging auch eigentlich recht schnell von der Hand, mittlerweile hab ich ja Übung darin.



Anschließend war noch ein bisschen Recherche- und Detailarbeit dran. Ein paar Blöcke sollten noch an die Masten, bevor mir die Wanttaue den Weg dafür versperren...





Dann habe ich die Rüstbretter mit ein paar zusätzlichen Ringbolzen versehen, an denen später die Pardunen befestigt werden. Auch dafür hätte ich später keinen bzw. zu wenig Platz gehabt.

Und ich musste die Nagelbänke noch einmal überarbeiten. Beim Anbringen der Seitentakel haben schon die ersten nachgegeben und sich von der Bordwand gelöst.
Also alle noch einmal runter gerissen (zum Glück unfallfrei) und mittels Poly-Streifen die Klebenfläche vergrößert.





Den Poly-Streifen dann grün bemalt... und nach dem Anbringen ist diese Modifizierung dann gänzlich unsichtbar. Anschließend habe ich die Nagelbänke mit etwas Holzleim noch zusätzlich gesichert. Jetzt fühlen sich die Teile deutlich stabiler an. Ob sie dem Zug des gesamten Tauwerks standhalten... das werden die nächsten zwei Jahre zeigen :D

So... und HEUTE konnte ich endlich die den Wanten beginnen. Ich stehe natürlich noch ganz am Anfang, aber ich zeige euch mal meine Arbeitsschritte.

Zuerst: Tau an den nötigen Stellen kleiden.

Bis vor ein paar Monaten habe ich noch gedacht, dass das Kleiden eines Taues kaum auffällt und die viele Arbeit nicht wert ist. Mittlerweile finde ich, dass ein gekleidetes Tau ein sehr schönes Detail ist. Einziger Nachteil: Der Verbrauch von dünnem Garn zum Kleiden (bei mir 0,1mm) ist RIESIG.

Ich habe jedenfalls das jeweils vorderste (zum Bug liegende) Wanttau komplett gekleidet. Bei den übrigen Tauen nur den Mittelteil, der um den Masttop gelegt wird. Etwa so:



Grundsätzlich (die meisten von euch wissen es) bilden zwei Wanttaue einen Spann. Der erste Spann wird immer auf der Steuerbordseite befestigt, dann wird steuerbord & backbord abgewechselt.

Die nun herunter hängenden Wanttaue habe ich wie folgt weiter verarbeitet:

In ungefähr der richtigen Höhe ein "O" geformt...



und mit einem dünnen Faden befestigt.



Dort wird die Jungfer hinein gelegt. Durch vorsichtigen Zug an den beiden Tauenden sorgt man dafür, dass sich das "O" weiter nach oben bzw. unten verschiebt. Nach ein paar Minuten herumprobieren hat man dann die richige Höhe.



Um die Wanttaue auf Zug zu halten, biege ich mir dann ein Stück Draht passend zurecht und imitiere damit die Jungfern. So kann ich am Ende gut abschätzen, ob die Jungfern in der richtigen Höhe liegen. Den Rest übernehemen dann die Taljereeps sowie die beachtliche Elastizität der Morope-Taue. Die nehmen nämlich reichlich Zugkraft auf, ohne gleich den ganzen Zug auf den Masttop zu übertragen. So kann ich die Jungfern einfach ein Stück nach unten ziehen und mit den Taljereeps festmachen.



Lange gehadert habe ich übrigens mit der Taustärke der Wanttaue. Auch heute habe ich die von mir gewählte nochmal hinterfragt. Vielleicht könnt ihr mir aufgrund der Bilder einmal eure Meinung da lassen.
Laut Mondfeld haben die Wanten an Fock- und Großmast denselben Durchmesser, wie das Großstag, das stärkste Tau des Schiffs. Auf meinen Maßstab herunter gerechnet wäre das ein Tau von 1,4mm Durchmesser.
Das war mir von vornherein zu stark. Außerdem gibts kein 1,4mm-Tau bei "Morope".
Die nächst kleinere Möglichkeit wären 1,2mm gewesen. Nach längerer Recherche in allen möglichen Bildern, die mir zur Verfügung stehen, hab ich mich auch dagegen entschieden.

Ich benutze also noch eine Stufe darunter: 1mm starkes Tau für die Wanttaue. Besonders im Vergleich zu heutigen Fotos, auf denen ein Matrose in den Wanten hängt und ich somit den Vergleich Mensch-Tau habe, erschien mir das 1mm starke am sinnvollsten. Was sagt ihr? Stimmig?











Joa, das ist der aktuellste Stand. Die weiteren Schritte gibts dann im nächsten Update.

Euch ne schöne kommende Woche ;)

469

Sonntag, 13. September 2015, 20:48

Hi! :wink:
Schön, dass es bei Dir (ebenso langsam aber sicher wie bei mir) weitergeht :ok: . Komme im Moment auch nur in kleinen Schritten dafür aber beständig weiter aufgrund privater und beruflicher Inanspruchnahme...! :roll:
Die Idee mit dem weiteren Seitentakel kann ich nur unterschreiben, sehr schön.
Zu den Wanten: Genau so mache ich das auch, bis auf die Klammern. Aus dem Grund, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich Wantaue beim Steifsetzen gegen den Schlag zu verdrehen neigen. Daher setze ich die Eibindung der oberen Jungfern ein klein wenig höher an, fädele dann das Taljereep ein und ziehe leicht. Dann dreht sich das Wanttau zumeist eine Umdrehung. So halte ich es dann fest und fädele den Rest ein. Würde ich das nicht machen, würde es sich aufdrehen und die obere Jungfer käme (für meinen Geschmack) zu tief runter.
Aber zur Stärke: Habe gerade im Mondfeld geblättert und in meinen anderen Büchern: Ich habe nicht gefunden, dass die Großuntermastwanttaue so stark wie das Großstag sind :nixweis: . Hast Du das echt gelesen?? Wenn ja, wo? Als grobe Regel würde ich sagen: Großwanten etwa halb so stark, Fockwanten etwas dünner, Besanwanten noch etwas dünner als Fockwanten. In meinem aktuellen Fall (Reaper) heißt das in Moropegarn: Großstag 1,2mm, Großwanten 0,8mm, Fockwanten 0,6mm Besan 0,4mm, Das sieht für mein Gefühl auch stimmig aus. Ich habe diverse Schiffe (Nachbauten wie die Götheborg oder die Bounty) genau daraufhin geneuaer in Real angeschaut, ich kann mich nicht erinnern, dass die Großwanten so stark wie Das Großstag waren. Aber wie gesagt: Das ist nur meine Meinung, wobei sich meine ungefähr Formel auch bei Höckel bestätigt findet. :idee:
Kompiment an Deine saubere Bauweise, das sieht sehr schön so aus :respekt: . Allerdings kleide ich mit Baumwollnähgarn, da ich sowieso alle gekleideten Stellen nochmal mit verdünnter Plakafarbe "teere", da würde man nicht mehr sehr viel vom geschlagenen 0,1mm Morope sehen...

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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470

Montag, 14. September 2015, 14:58

Hey Chris,

Zu den Wanten: Genau so mache ich das auch, bis auf die Klammern. Aus dem Grund, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich Wantaue beim Steifsetzen gegen den Schlag zu verdrehen neigen. Daher setze ich die Eibindung der oberen Jungfern ein klein wenig höher an, fädele dann das Taljereep ein und ziehe leicht. Dann dreht sich das Wanttau zumeist eine Umdrehung. So halte ich es dann fest und fädele den Rest ein. Würde ich das nicht machen, würde es sich aufdrehen und die obere Jungfer käme (für meinen Geschmack) zu tief runter.
Joa danke für den Tipp. Die Drähte sind ja nur provisorisch eingehakt. Sobald die Taljereeps dran kommen, werde ich das beachten.

Zu der Taustärke:

Ich hab das "Historische Schiffsmodelle. Das Handbuch für Modellbauer" von 2008. Da beziehe ich mich auf die Seiten 290/291. Da sind die Taustärken (fast) aller Taue in Prozent angegeben. Die Prozentangaben beziehen sich dabei auf den Durchmesser des Großstags, ein Tau mit 50% Stärke ist also halb so stark wie das Großstag.
Und da steht (auch zu meiner Überraschung), dass die Wanttaue (im Übrigen auch das Fockstag) 100% des Großstagdurchmessers haben.

Ich vermute, dass sich das durch Mondfelds Zeitangabe erklären wird. Was ich jetzt erklärt habe, gilt laut Mondfeld für die Takelung eines Schiffs im 19. Jahrhundert. Für das 18. Jhdt sollen das bei den Wanttauen 58% sein - krasser Unterschied, ich weiß. In meinem Maßstab wären das 0,8mm.

Woher diese Riesenunterschiede zwischen 18. und 19. Jahrhundert kommen (gilt übrigens bei fast allen Tauen) und ob meine Consti um 1812 schon so getakelt war, wie Mondfeld es für das 19. Jhdt vorsieht, weiß ich nicht. Ich neige aber dazu, die etwas dünnere Taue zu benutzen, als angegeben. Die Wanttaue sind in meinem Fall immer noch recht stark, sehen in meinen Augen aber stimmig aus.


LG
Dennis
Nun gehe ich aber nicht unbedingt davon aus, dass die Consti um 1812

471

Dienstag, 15. September 2015, 08:49

:thumbsup: Sieht klasse aus
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

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472

Dienstag, 15. September 2015, 18:59

Danke :D

News aus der Werft:
Die ersten beiden Taljereeps sind dran und sehen vernünftig aus :ok:

473

Freitag, 18. September 2015, 16:27

Was du da machst ist sehr gute Arbeit!
lg
hms

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474

Freitag, 18. September 2015, 20:30

eine tolle Arbeit, Kompliment :ok:
deine Entscheidung zugunsten der dünneren Taue ist für mich richtig.
Bei den Angaben zum 19. Jhd. könnten Stahlseile gemeint sein.
:wink:
Holger
_______________________________________________________
Fertig: holländische Fregatte "Wapen van Edam" 1644 in 1/160
Im Bau: englisches Linienschiff "Royal Katherine" 1664 in 1/160

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475

Sonntag, 20. September 2015, 15:34

Danke euch beiden!

Bei den Angaben zum 19. Jhd. könnten Stahlseile gemeint sein.

Ne... im Mondfeld sind für das 19. Jhdt beide Varianten in den entsprechenden Stärkeangaben vorhanden.
Es gibt also Angaben zu "Hanf" und zu "Stahl" :ok:

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476

Freitag, 25. September 2015, 16:22

Hallo zusammen,

es geht weiter mit den Wanttauen.

Der Stand aus dem letzten Update: Die Taue waren vorbereitet, auf Spannung gebracht und mittels Drahtstück an ihrer ungefähren Position gehalten.

Die nächsten Punkte waren:

-das überstehende Taustück optisch wertvoll und historisch halbwegs vertretbar zu positionieren. Einfach abschneiden wäre Quatsch gewesen und hätte auch nicht schön ausgesehen
-außerdem: Einfädeln der Taljereeps. Am Ende sah das so aus:





An diesem Punkt ließen sich die Taljereeps (und dem Zufolge auch die Wanttaue) sehr einfach und beliebig oft lockerer bzw. straffer ziehen. Da die Plastikmasten sich leicht verbiegen lassen und die Wanttaue ja einen ordentlichen Zug nach achtern ausüben, muss man ein Mittelmaß zwischen straff und locker finden. Staff wäre natürlich klasse, um später die Webleinen einzubinden, ohne dass die Wanttaue sich groß verziehen. Aber dann stellt man (bzw. stellte ich) irgendwann fest, dass sich der Fockmast unangenehm weit nach hinten verbiegt.

Und genau das war mein Problem:
Der Fockmst war tatsächlich etwas zu weit nach hinten verzogen.

Also: Wanttaue etwas lockerer gemacht und ein Tau angebracht, dass ich eigentlich erst später anbringen wollte: Das Fockstag! (Und natürlich das Fockborgstag, das aber genauso aussieht :D )

Das Fockstag zieht den Mast etwas nach vorne. Wenn man dann die Wanttaue spannt, verzieht sich der Mast weniger stark nach hinten. Sieht bisher gut aus :)











Wenn alles passt, die Wanttaue auf Spannung sind und nichts schief steht, kann man die Enden der Taljereeps noch optisch wertvoll verarbeiten. Das ist der aktuelle Stand:











Am Fockmast wäre ich dann erstmal fertig.
Und genau dasselbe...
mache ich jetzt nochmal am Großmast :ok:

LG
Dennis

477

Samstag, 26. September 2015, 11:58

Echt tolle Arbeit!!

Gruß

Stefan
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478

Samstag, 26. September 2015, 21:04

:respekt: :ok:



Tolle Arbeit!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

479

Sonntag, 27. September 2015, 00:37

Sehr schön geworden, und ganz ohne Verdrehen :ok: :ok: :ok: :ok: . Wie hast Du das geschafft?? Mit wenig Spannung? :idee: Ich muss da immer tricksen! X(

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



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Realname: Johann

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Sonntag, 27. September 2015, 06:34

Die Takelarbeiten führst Du sehr sauber und präzise aus.
Gefällt mir ausgesprochen gut.
Das wird ein tolles Model.

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