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Freitag, 22. Juni 2007, 22:52

Geronimo Vapor Maker

Hallo zusammen,
Nachdem ich jetzt einige Male rumgemosert habe, will ich mal selbst ein Modell vorstellen, das ich vor ca. 3 Jahrem verbrochen habe:

Ausgangslage:
Ich hatte einen Duesenberg Towncar aus einer sehr frühen Schaffensperiode (hier: euphemistisch für „total in die Hose gegangen“) und einen ’34 Ford Roadster vom Flohmarkt in ganz ähnlichem Zustand. (Beide Monogram)

Und ich stand vor der Frage, was damit anstellen? Na ja, hier das Ergebnis:



Das Chassis ...
Ist das vom '34 Ford. Allerdings habe ich es im Mittelbereich komplett umgebaut, um den wesentlich längeren Duesenberg-Motor einbauen zu können; Die Ford-Achsen waren derart gründlich festgeklebt, dass sie mir beim Auseinandernehmen zerbrochen sind, also habe ich eben die Achsen vom Duesenberg übernommen. Die Querblattfeder und die Längslenker an der Vorderachse sind auch aus Evergreen-Teilen entstanden.





Karosserie
Weil jetzt durch den langen Motor weniger Platz für die Karosse übrig war, habe ich den '34 Ford Body im Türbereich um ca 1 cm gekürzt. (Die Türkanten haben sich angeboten: da brauchte ich keine Stoßkanten zu verspachteln, ich mußte "nur" eine saubere & senkrechte Schnittkante hinkriegen.) Die hinteren Kotflügel sind von einem FordA übernommen, die vorderen wurden aus Kotflügeln aus der Krabbelkiste zurechtgesägt; soll heißen, keine Ahnung, aus welchem Bausatz die stammen;
Na ja, nach so vielen Änderungen hat die Motorhaube des Duesenberg genauso gut gepasst wie die des Ford, nämlich hinten und vorne nicht mehr. Also habe ich mir erst ein Muster aus Papier angefertigt und damit die Haube aus Messingblech ausgeschnitten, gebogen und ewig Kanten geschliffen, bis die Rundungen endlich (leidlich) gepasst haben; Scharniere für die Verbindung des Oberteils mit den Seitenteilen sind aufgelötet.

Lackiert ist das Ganze mit seidenmatt rotbraun (Revell), das Chassis ist ebenfalls mit einer Revell seidenmatt-Farbe lackiert



Den Kühlergrill hatte ich schon beim Bau des Duesenberg von seinen Stäben befreit und mit irgendeinem Stoff auf einem Stück Papier ausgefüllt. Darauf habe ich erst verdünntes Schwarz und dann mit dem flachen Pinsel matt silber aufgetragen.



Das Kennzeichen ist eine CorelDraw-Grafik, einfach auf Papier ausgedruckt & ausgeschnitten.



Der Kofferdeckel ist mit zwei Drähten beweglich gestaltet, Tank und Batterie stammen wie üblich aus der Krabbelkiste.



Motor
Verwendung fand der Duesenberg Motor.
Von oben sieht der Motor fast unverändert aus - würde da nicht der Kompressor fehlen ...



Einlaßseite: umgebaut auf 4 Vergaser aus der Krabbelkiste, Einlasskrümmer habe ich aus Evergreen-Profilen gefeilt.
Die Kraftstoffschläuche waren in ihrem früheren Leben mal ein Kabel für einen Kopfhörer oder so. Das Gasgestänge entstand aus Draht und Alublech (Da habe ich mal einen Kuchen im Supermarkt gekauft – wegen der Aluform, in der er eingepackt war.)
Bemalt ist die Maschine mit einem matten Silber und GunMetal (Revell), um ihr einen „gebrauchten“ Eindruck zu verleihen.



Der Auspuff ist ein Resine-Teil, das ich mir vor Jahren mal zum Umbauen eines Duesenberg SJ (i.e. mit Kompressor) auf Typ J (ohne) gekauft hatte.
Bemalt mit einer selbstgemischten Rostfarbe und Gunmetal.

So, das war's dann mal für heute.

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Montag, 25. Juni 2007, 21:38

RE: Geronimo Vapor Maker

HI Michael,

ja diese Flohmarktfunde, was soll man damit machen? ;) :D

Ich find deinen hier klasse. Der geht so ein bisschen in die Richtung von Jay Lenos Panzermotorwagen :smilie:
Die Detaillierungen am Motor :ok: und der Primerlook passt einfach zu so einer krassen Bastlerkiste. :ok: :ok: :ok:
Alle Achtung auch was du mit der Motorhaube gemacht hast, auch wenn sie nicht so richtig sitzt - egal, hauptsache die Schüssel "fährt" :)

Der wäre was für die Little Wheelies anfang September in Hannover. Da gibts es eine Sonderwertung für "Non V8" !

Grüße
Timbo

P.S.: Der Name ist auch völlig genial für sowas :smilie:
"Don´t be scared, it´s only smoke and mirrors - except the Daleks, they´re real !" Dr WHO

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Timbo« (25. Juni 2007, 21:40)


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Mittwoch, 27. Juni 2007, 08:41

Hallo,

"Jay Lenos Panzermotorwagen" sagt mir nix - kannst Du mir 'n Tip geben?


Übrigens: Die Idee ist genau genommen gar nicht von mir.

google doch mal mit den Stichworten "Geronimo" "duesenberg" "ford" ...und du wirst fündig werden.

(sorry, es gelingt mir nicht, ein Link der Seite zu posten - immer wenn ich auf "Vorschau" klicke, wird der hintere Teil des Links gelöscht. Grrrr! :nixweis:
Aber :idee: ich könnte ja die 2 Fotos dort verlinken (@Admins: dagegen ist doch nix einzuwenden, oder?):





Ich wünschte ich hätte die Bilder schon beim Bau gehabt!!!!! :bang: :bang:

Ich hatte damals gerade ein b/w-Bild in einem Duesenberg-Buch :



aus: Fred Roe, Duesenberg - The Persuit of Perfection

und einen Text aus dem Internet, der mir noch ein paar Details verraten hat (dadurch stimmt immerhin die Wagenfarbe...)

Den Text habe ich wiedergefunden (man muß ein bisserl nach unten blättern):
https://forums.autosport.com/showthread.php?postid=1752542

Eine deutsche Übersetzung gibts hier (auch wenns manchmal'n bißchen holprig klingt - besser als 'ne Übersetzungsmashine isses allemal :pfeif: :


Events at the Auburn Cord Duesenberg Museum

Auburn Cord Duesenberg Museum exhibits a Ford-Duesenberg Hot Rod

Ein einzigartiger HotRod, eine ungewöhnliche Mischung eines 1934 Ford mit einem 1930 Duesenberg, ist zur Zeit im Auburn Cord Duesenberg Museum ausgestellt. Der Roadster, der direkt nach dem 2. Weltkrieg während einer Phase der Begeisterung für Drag Racing in Amerika erdacht und gebaut wurde, ist eine Leihgabe aus der Sammlung von Robert Blake aus Phoenix, Arizona.
Der HotRod ist Werk eines unternehmungslustigen Brüderpaars aus Illinois namens Hal und Bill Ulrich. 1946 beraubten die Brüder eine elegante Duesenberg Limousine ihres Motors und installierten ihn in einen Ford, dessen Karosserie und Chassis zu diesem Zweck aufwendig modifiziert werden musste. In diesem und dem folgenden Jahr entstand so ein heißer, leistungsstarker Hybrid.
Der kastanienbraune Ford-Duesenberg ist ein Beispiel für die zu damaliger Zeit völlig neuartige Tendenz zum Bau von HotRods aus Komponenten unterschiedlicher Hersteller. Die hintere Hälfte des Wagens entspricht der eines serienmäßigen Ford von 1934. Vorne dominiert dagegen der riesige Duesenberg Reihenachtzylinder. „Mein Bruder und ich entschieden uns nicht für das 1934 Ford Chassis, weil es exakt dem entsprach, was wir haben wollten, sondern weil wir ihn gerade zur Hand hatten,“ wird Hal Ulrich zitiert.
Der Wagen war wahrscheinlich "die am professionellsten gebaute Sonderanfertigung, die um den Duesenberg-Motor herum gebaut wurde," schrieb der Duesenberg-Historiker Fred Roe.

Der 265 PS Motor wurde mitsamt Getriebe einem Duesenberg Model J Sedan von 1930 entnommen, der als Neuwagen einmal 15750$ gekostet hatte. Die Karosserie stammte von der Derham Body Company, einem renommierten Karosseriebauer in Rosemont, Pennsylvania. Als ihn die Ulrich Brüder 1946 erwarben, hatte er bereits neun Vorbesitzer.
Der fertiggestellte Wagen, sinnigerweise als "Fusenberg" bezeichnet, aber auch bekannt als "Geronimo" oder "Geronimo Vapor Maker," hatte einen etwas verlängerten Radstand von 122 Inch. Die Original-Karosserie des Ford wurde um 10 Inch verkürzt, um dem riesigen Motor Platz zu machen. Der Wagen wog schließlich 3,200 Pfund, 300 mehr als ursprünglich veranschlagt.
Im Juni 1950 ereichte der Ford-Duesenberg anlässlich eines Events des Sports Car Club of America auf dem Studebaker proving grounds in South Bend im Bundesstaat Indiana eine Geschwindigkeit von 101 Meilen/Stunde. Bei einem Drag Meeting in Indianapolis im May 1949, bewältigte der Wagen die halbe Meile - down 86th Street - in 27,1 Sekunden. In einem anderen Wettbewerb mit stehendem Start schaffte er die gleiche Strecke in 27,5 Sekunden.
Die Grancor Company, ein Rennveranstalter von Andy Granatelli's, sponsorte den Wagen bei zahlreichen Drag Events in den 40er und 50er Jahren. Ernie Mills, ein Sammler aus Indiana, kaufte und restaurierte ihn schließlich in den 60er Jahren.

"Ich fahre sehr gerne mit ihm," sagte Hal Ulrich 1949. "Es ist nicht so sehr, was er kann, als vielmehr, wie er es tut. Er fährt problemlos und leise, und er beschleunigt gewaltig aus niedrigen Geschwindigkeiten, so dass man ihn mühelos im dichten Verkehr bewegen kann."

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »scale25« (27. Juni 2007, 21:33)


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