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Realname: Johann

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1 441

Mittwoch, 1. April 2015, 19:08

Hallo Bernd,

es ist schön, von Dir wieder was zu hören ... ähh zu sehen ... :D
Wie ist der Sachstand mit den Wummen?

1 442

Mittwoch, 1. April 2015, 20:23

Guten Abend allerseits,

@ Roland:
Danke für die Blumen. :smilie:

@ Chris:
Wir haben uns ja an anderer Stelle anlässlich einer Diskussion über Segel allesamt etwas mehr gegenseitige Wahrheit versprochen, dann oute ich mich mal in eigener Sache:
Im Nachhinein habe ich mich über die Einstellung der Aufnahme geärgert. Man sollte eben nicht so zwischen Tür und Angel sein Zeug einstellen. Ich hätte sie ja auch wieder löschen können, aber das wäre gegen die Spielregeln. Auch aus solchen "falschen" Aufnahmen lässt sich dennoch ein Nutzen ziehen, eben jenen, wie man es nicht machen sollte.

Kleiner Tipp: Wie sich inzwischen herumgesprochen hat, verfügt die Kanone über Ornamente, sinniger Weise besonders auf der Oberseite. :rolleyes:
Ergo hätte die Person HINTER dem Geschütz stehen müssen und nicht davor. :bang: Soviel zum Thema Bildgestaltung. :S

@ Matthias:
Was diese Figuren angeht, sind übrigens nicht von Preiser aber auch in M 1:100, hatte ich bereits mit Frank.... Frank, woisneigentlichderFrank? vor Jahren verbale Schlachten geschlagen. ;) Die Figuren bleiben weiß, um einen bewussten Akzent zum Schiff zu setzen. Findet man auch oft bei Architekturmodellen, das Schiff ist nichts anderes. In meinen Augen ist da weniger...mehr.

@ Johann:
Danke der Nachfrage, ich muss mich strecken, aber pünktlich zum Frühstück am Ostersonntag sind die zwölf Zwölfpfünder :rolleyes: fertig, in zwanzig bis dreißig Aufnahmen abgelichtet und im Baubericht eingestellt. So hatte ich es vor einigen Wochen angekündigt und so wird es, mein Wort drauf. :wink:


Aber jetzt einmal zu einer anderen Frage:

Ich habe eine Aufnahme der l'Hermione, wo die Kanonen auf dem Oberfeck im ausgerannten Zustand verzurrt wurden. Ich kenne eigentlich nur gleich welchen Decks eine Verzurrung bei eingefahrenen Geschützen. Wurde dies im 17. Jh. auch so bei den Franzosen gehandhabt?

Beste Grüße

Bernd

1 443

Mittwoch, 1. April 2015, 21:25

Hallo Bernd,

Zitat

Die Figuren bleiben weiß, um einen bewussten Akzent zum Schiff zu setzen. Findet man auch oft bei Architekturmodellen, das Schiff ist nichts anderes. In meinen Augen ist da weniger...mehr.
unter dem Aspekt habe ich das noch nie gesehen. Finde ich wirklich genial.

Da mir auch schon mehrmals das Darstellen von Figuren empfohlen wurde mal eine Frage:
Meinst Du, das mit den weißen Figuren würde zu meiner Titanic auch passen?
Das Bemalen will ich mir nämlich nicht wirklich antun, zumal ich weiß wo diesbezüglich meine Grenzen sind.

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

1 444

Mittwoch, 1. April 2015, 22:09

Guten Abend Ray,

ich hatte zum Thema Figuren und Farben vor längerer Zeit eigens einen separaten Thread eröffnet, siehe

Interieur bei historischen Schiffen

Es geht nicht darum, ob man in der Lage ist solche Figuren zu bemalen, sondern dies ist eine prinzipielle Frage. Ich stehe bewusst für ein Spannungsfeld zwischen dem eigentlichen historischen Modell und den darauf befindlichen Personen. Das eine ist Material, das andere ist Leben und entwickelt in der bewusst erzeugten Konfrontation ihre eigene Ästhetik. Ich treibe es dabei sogar noch ein Stück weiter, denn bei meinen Probestellungen nehme ich bewusst keine Figuren die zur Epoche des Schiffes gehören, sondern aus der jetzigen Zeit.

Es geht mir also nicht um eine Harmonisierung von Material und Personen, sondern um das genaue Gegenteil.

Ich denke, dass sich Figuren in Weiß besonders dafür eignen und das gilt für alle Modelle und allen Epochen, also auch für deine Titanic :-)

Beste Grüße

Bernd

1 445

Sonntag, 5. April 2015, 03:19

.





Bonsoir Mesdames et Messieurs.

„Auch wenn Euer Gnaden sehr früh erscheinen ehrt es uns über alle Maßen, dass Euer Durchlaucht den Osterspaziergang unterbrechen um in unserem Kaminzimmer Einkehr zu halten.“

„Wir wissen das zu schätzen, schließlich ist Ostern eine ganz besondere Zeit. Zeit also, Euer Gnaden auch etwas Besonderes zu bieten. Und was bietet sich aktuell bei uns besser an als die Zwölfpfünder im sichtbaren Bereich der Kuhl, also der mittleren Zone des Oberdecks, die gerade fertiggestellt wurden.“

„Nehmt Platz und macht es Euch bequem. Wir bitten den mangelhaften Komfort zu entschuldigen, aber bei dem Personal was man heute findet, geht es auf dem Schiff eben nur schleppend voran.“

„Beenden wir das Thema und lasst uns lieber über den Grund Eures Hierseins sprechen.“

„Man behauptet, zu unseren Zeiten wäre das Segelschiff die komplexeste, je von Menschenhand geschaffene Maschine, angetrieben nur vom Wind.“

„Gleichermaßen wird ebenfalls mit allerlei Finesse und Akribie versucht weitere Gerätschaften zu entwickeln, um diese Meisterleistungen der Schiffsbaukunst an jedem Ort der Welt bei diplomatischen Missverständnissen möglichst schnell wieder in ihre Einzelteile zu zerlegen. Typisch Homo Sapiens, edel geht die Welt zugrunde. :S

Wie Ihr wisst, sind neben Sandbänken, Untiefen und mangelhaften navigatorischen Fähigkeiten der Schiffsführung am besten dazu jene Apparaturen geeignet, die man im Volksmund gemeinhin als Geschütze bezeichnet.“
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Man kann es drehen und wenden wie man will, sie sind integraler Bestandteil und gehören daher neben den Rüsten auch zu den „Big Five“ eines historischen Segelschiffes, um es einmal in der Sprache von Safariliebhabern auszudrücken.

Big Five bedeutet mal schauen, was im Maßstab 1:100 wirklich machbar ist. Diese Geschütze bilden quasi dann auch den Ausgangspunkt für die späteren, auf den obersten Decks befindlichen Achtpfünder.

Es lässt sich trefflich darüber diskutieren, ob solch ein Detaillierungsgrad in diesem Maßstab wie nachstehend gezeigt Sinn macht. Da ich aber die Decks eher puristisch ausstatten will, fällt des Betrachters Auge umso mehr auf die wenigen Ausrüstungsgegenstände und diese sollten dann schon von einem hohen Detaillierungsgrad sein.

Inzwischen habe ich mich auch dazu entschlossen, die Pforten auf der Steuerbordseite nicht zu schließen, sondern diese beiderseits im ausgerannten Zustand zu belassen. Ich denke allerdings darüber nach, die Achtpfünder teilweise in verzurrter Weise darstellen, mehr dazu an anderer Stelle.
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Nun zum Thema:
Es geht um den Versuch einer modelltechnischen Rekonstruktion historischer Schiffsgeschütze auf französischen Linienschiffen zum Ausklang des 17. Jahrhunderts mit möglichst vielen, am besten allen Beschlagteilen, basierend auf einem Bausatz in M 1:100, nicht mehr und nicht weniger.

Die zur Verfügung stehenden französischen Quellen sind allesamt sehr übersichtlich und bestehen im Wesentlichen wieder aus den üblichen Verdächtigen in meiner selbstgewählten Rangfolge:

- Dem Konstruktionsbuch „Description du vaisseau le Royal Louis“ von 1677,

- mehreren historischen Schiffsmodellen aus Frankreich, wie z.B. der Royal Quinze von 1728,

- dem Fund eines Vierundzwanzigpfünders in Le Croisic von 1955, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf der SR I von 1669
und später auf der SR III 1759 zum Einsatz kam,

- dem Album de Colbert von 1671,

- den Erläuterungen von Jean Boudriot mit Einschränkungen

- und als reine Untermalung dem Buch von Edmond Pâris

Zunächst noch einmal einen Sprung zurück zum Beitrag Nr. 1225 und folgender Aufnahme, wo zusammengefasst die recherchierten einzelnen Bestandteile eines solchen Geschützes hergeleitet wurden. Ich stelle jetzt hier nur die Zeichnung ein, den textlichen Beitrag bitte ich bei Bedarf dort nachzulesen.





So weit, so gut.

Und um es kurz zu machen, das zugehörige Ergebnis nach der Umsetzung.





Man sieht schön die gegenüber landgestützten Ausführungen etwas verlängerte Kanone. Die Vorderachse wurde meist lotrecht unter den Schildzapfen angeordnet, während sich die Hinterachse in den meisten mir bekannten Darstellungen ungefähr mittig zwischen dem vorletzten Plateau befand. Die Räder, vorne etwas größer als hinten um den Decksprung auszugleichen, waren im 17. Jh. des Öfteren mit einem Beschlagring versehen und mit konischen Radzapfen gesichert. Die Schildzapfen und deren Sicherungen waren zum Ausklang der Delfine angeordnet und die Lafettenwände durch Koppelstangen mit Distanzscheiben und Verschraubung vorne und hinten verspannt.
Hinzu kamen noch die unterschiedlichen Ringbolzen für Seiten- Kanonen- und Rückholtakel, sowie Griffe bzw. Haltetaue für die Richt- und Unterlegblöcke der Kanonen. Das war es auch schon, um einmal im Großen und Ganzen die wichtigsten Bestandteile zu nennen.

Nicht zu vergessen die Kanone selbst, die zu jener Zeit aus Bronze gegossen wurde. Eine sehr aufwendige, jede Menge Know How fordernde und vor allem sehr teure Angelegenheit, aber Qualität hatte schon immer ihren Preis. :smilie:

Was die Farbgebung der Lafetten betrifft wurden diese nach Auswertung von zeitgenössischen Quellen, Gemälden und vor allem den oben erwähnten historischen Schiffsmodellen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in gleicher Farbe wie die Innenseiten der Bordwände, also vornehmlich in Rot ausgeführt.

Das entbehrt damit nicht einer gewissen Komik. ;)

Das Ausgangsmaterial von Heller ist in rotem Polystyrol gehalten, danach wurden die Teile jedoch weiß grundiert nur um anschließend wieder abgeschliffen zu werden, um eine Holzmaserung zu betonen. Damit waren diese wieder weitgehend rot und wurden am Ende mit meiner Mischung aus Rot und Ocker, die auch u.a. für die Schanzkleider benutzt wurden, erneut rot gestrichen. Bei den Bronzekanonen war es einfacher, hier ergibt sich der Farbton durch das Material selbst.

Die modelltechnische Umsetzung begann wie bei vielen Dingen mit einer Art zeichnerischen Stoffsammlung:





„Zugegeben, dies ist auf den ersten Blick wohl doch etwas unübersichtlich. Da Ihr von mir einen besseren Service gewohnt seid, gibt es nachstehend wieder die übliche Referenzaufnahme mit Verweisen auf die entsprechenden Stellen des Bauberichtes.“

1 446

Sonntag, 5. April 2015, 03:24

Fortsetzung zweiter Teil: Abschluss der sichtbaren Zwölfpfünder

„Da kommt doch einiges zusammen wie man sieht, und da mit zunehmender Seitenzahl der Baubericht auch nicht gerade an Transparenz gewinnt, gilt es im ewigen Kampf gegen die Entropie keinesfalls nachzulassen. Auch auf diesem Gebiet gibt es neben dem Modellbau einen bescheidenen Fortschritt zu verzeichnen. Ich habe mir dazu die Freiheit genommen unterhalb der folgenden Aufnahme die eingetragenen Indexnummern nun direkt mit den zugehörigen Beiträgen zu verlinken und kann auf diese Weise ein bequemes Nachschlagewerk nun mein Eigen nennen. Wenn Euer Wohlgeboren die Güte besäße und einen Blick darauf werfen würde:




Die jeweilige Ziffer aus obiger Aufnahme nachstehend anklicken, um zu dem entsprechenden Beitrag zu gelangen:

Zu 1
Zu 2
Zu 3
Zu 4
Zu 5
Zu 6
Zu 7
Zu 8
Zu 9
Zu 10
Zu 11
Zu 12
Zu 13
Zu 13a
Zu 14
Zu 15
Zu 15a
Zu 16
Zu 16a
Zu 17
Zu 17a
Zu 18
Zu 18a


„Ich denke, danach haben wir uns alle eine kleine Pause verdient und sollte uns ein Glas gestattet sein, n'est-ce pas?

„Serge!! Bring er Wein für unsere Gäste, aber schnell!“

Weiter geht es mit zwei Aufnahmen, welche sehr anschaulich die Beschlagteile eines Geschützes auf der l’Hermione zeigen. Bei der l’Hermione handelt es sich um einen aktuellen Nachbau einer französischen Fregatte (Länge: 44 m, Baubeginn: März 1778, Stapellauf: 28. April 1779, Gewicht: 1.166 Tonnen, Tiefgang: 5,78, Werft: Rochefort, Frankreich). Dieses Schiff wird uns am heutigen Kaminabend übrigens noch ab und zu begegnen.

Was für den Engländer die Victory, ist für den Franzosen nun seine l’Hermione, allerdings noch bestens schwimm- und segeltauglich, wie man nachstehend sehen kann. ;-) :D

https://www.hermione.com/accueil/

Diese Fregatte wurde zwar fast einhundert Jahre nach der Soleil Royal von 1669 gebaut, aber immerhin handelt es sich um einen Schiffsbau nach zeitgenössischen französischen Bauplänen, die in Frankreich allerdings nicht mehr auffindbar waren und pikanter Weise aus englischen Dokumentationsbeständen dafür eigens ausgeliehen wurden.

Fragen sich nicht nur Euer Gnaden, wie denn zum Teufel die Engländer überhaupt in den Besitz solcher Pläne gelangen konnten? :whistling: Wie auch immer, zur Veranschaulichung dienen Schiff wie Ausrüstung gleichermaßen allemal, solange sich der Modellbau der Soleil Royal nicht maßgeblich daran orientiert.








Nicht maßgeblich daran orientiert, aber für einen weitestgehend seriösen zeitgenössischen Nachbau der Geschütze, wenn auch nur als Modell in M 1:100 müsste sich ja in etwa die gleiche Anzahl an Bauteilen ergeben und in der Tat, wie auf der nachfolgenden Aufnahme zu sehen, veranschaulicht der Mix aus teils bearbeiteten und unbearbeiteten Teilen ganz schön, dass schon eine gehörige Anzahl von Einzelteilen bei solch einem Geschütz zusammenkommt.





Genauer gesagt 43 Bauteile.

Jetzt einige Ansichten nach erfolgtem Zusammenbau





und eine Nahaufnahme als Draufsicht. Die vertikalen Koppelstäbe wurden dabei vorwiegend am Ende des obersten, sowie auf dem dritten Plateau der Lafettenwand eingelassen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Da gilt es übrigens aufzupassen, dass sich die Bohrungen für den vertikalen Koppelstab und den horizontalen Ringbolzen nicht zu einem tête-à-tête verabreden, also Obacht. :huh:





Nachfolgend eine etwas ältere Vorderansicht, aus Gründen der Erkennbarkeit mit einer noch nicht brünierten Riegelsicherung sowie unbearbeitetem Kanonenrohr.





Dazu eine Seitenansicht und mit einer ganz neuen Erfindung versehen, einem sogenannten Streichholz, oder genauer gesagt dessen Kopf. Streichhölzer um Feuer zu machen, in welch faszinierender Zeit wir doch leben. :idee:





Jetzt zu den Nahaufnahmen:





Eine seitliche Lafettenwand besteht ja bekanntlich aus mehreren Teilen. Bei den späteren Achtpfündern werde ich versuchen, die dabei entstehende Verbindungsfuge auch anzudeuten. Bei den Zwölfpfündern hatte ich das zu spät unter der Perücke, äh… auf dem Schirm.

„Im Grunde genommen ist alles eine Frage der Sichtweise. Wenn Euer Gnaden so liebenswürdig wären und bei nachstehender Aufnahme leicht den Blickwinkel zu verändern,“





„so eröffnen sich für Euer Durchlaucht plötzlich völlig neue Perspektiven.“ ;)






1 447

Sonntag, 5. April 2015, 03:57

Fortsetzung dritter Teil: Abschluss der sichtbaren Zwölfpfünder

Die Ornamentik kommt leider bei diesen Einstellungen kaum zur Geltung. Dafür sind diese einfach zu klein und wenn alle Geschütze in einer Aufnahme abgebildet werden sollen, diese einfach zu groß.

Nachfolgend ein Gruppenbild ohne Dame, um den Titel eines zu dieser Zeit noch unbekannten Bühnenstücks ein klein wenig abzuändern. ;)





Dafür mit zwei Domestiken, um die Größenverhältnisse zu veranschaulichen. Warum eigentlich nur Herren? Bei den Zwölfpfünderboliden sich im Vordergrund räkelnde Marketenderinnen als it Girls würden den Geschützen zweifellos zu erheblich mehr Aufmerksamkeit verhelfen. 8o Diese Erkenntnis kommt für den heutigen Abend leider zu spät Messieurs. :S








Und nun eine Frage, deren Beantwortung mir sehr wichtig wäre: Bei nachfolgender Aufnahme wurden die Geschütze auf dem Oberdeck im ausgerannten Zustand verzurrt. Ich denke, das hatte bei der Fregatte nur einen begrenzten praktischen Hintergrund, oder war dies auf den Oberdecks die Regel? Ich kenne eigentlich nur eine Verzurrung der Geschütze im eingefahrenen Zustand. Ich wäre Euer Gnaden für ein wenig Aufhellung über alle Maßen äußerst verbunden.

Sei wie es sei, man bekommt eine Ahnung davon, was einen noch so erwartet.





Nachfolgend eine meiner Lieblingsaufnahmen (nicht von mir) der l’Hermione, die eindrucksvoll veranschaulicht, unter welchen Anstrengungen die Zwölfpfünder ausgerannt werden müssen. Wenn man diese Aufnahme auf sich wirken lässt und die Dynamik spürt, die erforderlich ist um den Haftreibungswiderstand zu überwinden, wären wohl eher zwei Rückholtakel vonnöten. Auch wenn es Edelmann Boudriot anders gesehen haben mag und bis zu den Vierundzwanzigpfündern in seinen Depeschen nur von einem Takel spricht. Ich sehe diese Aussage inzwischen mit großer Skepsis und würde, wenn ich es noch einmal zu tun hätte, bis zu den Achtpfündern zwei Rückholtakel ausführen.





Gewisse Öffnungen im Schanzkleid verhelfen auch zu Eindrücken, was sich denn auf der anderen Decksseite so tut. Im ausgerannten Zustand ohne Mannschaften dürften sich die Ansichten ziemlich gleichen. Wäre ja auch kein Wunder, handelt es sich doch im Großen wie im Kleinen um die gleichen Bestandteile. :rolleyes:





Und im ausgerannten Zustand sieht dies auf der Soleil Royal etwas näher betrachtet so aus und bietet Gelegenheit,





wieder auf die l’Hermione zurückzukehren, denn da hat sich auf dem Deck im Vordergrund doch tatsächlich eine meiner Zwölfpfünder in die Aufnahme geschlichen





und weiter den Blick auf die versprochene Fotomontage mit dem Betrachtungswinkel aus 2 m Entfernung zu richten, die allerdings noch nicht abgeschlossen ist. Im Gegensatz zur ersten Fotomontage bereitet mir hier die Farbangleichung noch ziemliche Probleme.

Mit dem seitlichen Sturmhaken kann ich sehr gut leben, bei anderen Stellen gilt es nachzuarbeiten. Wenn jetzt noch Takelung und Blöcke hinzukommen, gewinnt die Fotomontage hoffentlich weiter an Glaubwürdigkeit. Ihr seht zumindest schon einmal, in welche Richtung sich das Ganze weiter entwickeln soll.

Bei den Fotomontagen wurden übrigens die Bauteile nicht per Computer nachgearbeitet, das wäre geschummelt. In den Randbereichen habe ich die unterlegten Aufnahmen in den Umrissen der Einblendung allerdings mit Gimp etwas harmonisiert. Das Hauptproblem trat aber an ganz unerwarteter Stelle auf, nämlich eine brauchbare Aufnahme mit ausreichender Auflösung zu finden. Bei der ersten Fotomontage hatte die Vorlage gerade mal 80 KB und bei der nachfolgenden immerhin 297 KB und hier kommt die Einblendung deutlich detaillierter zur Geltung.





Das Euer Gnaden, war der Versuch einer modelltechnischen Rekonstruktion historischer Schiffsgeschütze auf französischen Linienschiffen zum Ausklang des 17. Jahrhunderts.

Basismaterial: Heller Bausatz M 1:100, Linienschiff Soleil Royal Nr. 80899.

Anzahl der Bauteile gemäß dem Bausatz: 7

Anzahl ausgeführter Bauteile nach Rekonstruktion: 43





Und damit beschließen wir heute den Kaminabend für Euer Gnaden. Die Kerzen sind auch schon fast zur Neige abgebrannt, Zeit also für Euer Liebden die Gläser auszutrinken, von Bord zu gehen und den Osterspaziergang fortzusetzen. :smilie:
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Nach dem Abschluss dieser Etappe werde ich mich wieder für längere Zeit aus dem Forum verabschieden, damit ich mich um andere vernachlässigte Projekte kümmern kann, wenn denn mal ein wenig Zeit ist. :wink:





Abschließend wünsche ich euch allen ein gesegnetes Osterfest, ein paar Tage der Besinnung, Ruhe und Erholung, viel Spaß beim Stöbern in obigem Verzeichnis und hoffentlich einem guten Frühstück. Vielen Dank für euer Interesse. :smilie:





In diesem Sinne bis demnächst und mit den besten Empfehlungen

;)

Bernd

1 448

Sonntag, 5. April 2015, 08:00

Wahnsinn... Allein der Bericht. Damit wäre ich ja schon 2
Monate beschäftigt. Sprachlos... Wann gibt es den ganzen Bericht in Buchform? Unglaublich… :respekt:
Die Geschütze. Da fällt mir nichts mehr zu ein. Gratulation :five:
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, weiß mehr als der, der nichts weiß und nicht weiß, dass er nichts weiß.

Plastik: Royal Soleil vom Anfänger Incl. Fehler

1 449

Sonntag, 5. April 2015, 08:11

Wow, großes Kino, sowohl der Bericht als auch die Umsetzung der Geschütze :respekt:

Zu Deiner Frage: die Darstellung der verzurrten Geschütze ist durchaus korrekt. Die meisten Darstellungen existieren von Geschützen bei denen die Pforten durch einen Lukendeckel verschlossen wurden. Im 19. Jh. hat man für diese Art der Verzurrung auch Lukendeckel mit einer Öffnung erfunden, die sich um das Rohr schloß.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Beiträge: 3 566

Realname: Johann

Wohnort: Münchsmünster

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1 450

Sonntag, 5. April 2015, 08:11

Guten Morgen Bernd,

den Osterspaziergang hast Du Dir wohl verdient ... :D

Ich verfolge Deinen Baubericht mit größtem Interesse. Er ist
nicht nur eine Informationsquelle, sondern in gewisser Weise auch
Ansporn, dass eine oder andere Detail bei meinen Projekten, doch noch etwas optimaler
zu gestalten.
Die Teile Deiner 12-Pfünder habe ich natürlich nachgezählt ... :D

Es ist schon erstaunlich, in diesem Maßstab, diese Detailtreue zu erreichen.
Deine Zusammenfassung stellt sowohl vom textlichen Inhalt, als auch von der
bildlichen Aufbereitung eine Dokumentation dar, die seinesgleichen sucht.
Mir zumindest ist ähnliches nicht bekannt.
Was gedenkst Du mit diesem Material zu tun?

Zu Deiner Frage bezüglich der Verzurrung der Kanonen auf dem oberen Deck,
kann ich Dir mitteilen, dass mich diese auch brennend interessiert. Momentan
befasse ich mich u. a. bei meinem Modellprojekt auch genau mit dieser Frage.
Zumindest war es Anfang des 19. Jahrhunderts bereits üblich, die Geschütze auf
dem oberen Deck ausgerannt zu verzurren. Dazu sind auch die sogenannten Halbpforten
entwickelt worden, die eine Aussparung für das Geschützrohr hatten. Speziell die französische
Marine setzte diese Methode mehr und mehr ein.
Über die Ausführung dieser Verzurrungen gibt es nach meinen bisherigen Recherchen unterschiedliche
Arten. Hierzu bin ich für mich noch zu keinem Ergebnis gekommen.

Zum Abschluss meiner heutigen Rezension bleibt mir noch, Dir ein frohes Osterfest zu wünschen.
Ich hoffe, dass das Wetter auch so gut ist wie hier bei uns.

1 451

Freitag, 1. Mai 2015, 11:33

Merci Messieurs, :wink:

...wird sich noch alles finden Johann...;-)

Und wer es noch nicht mitbekommen hat, die französische Fregatte l'Hermione ist am 18. April zu ihrer Reise in Richtung der Vereinigten Staaten aufgebrochen. Die Überfahrt wird dabei erstklassig dokumentiert, kartiert, visualisiert und es lohnt sich für alle Freunde des historischen Segelschiffsbaus allemal, sich etwas intensiver auf dieser Seite umzuschauen. Jeder Tag der Fahrt wird in einem Blog festgehalten und gerade diese Videos der Überfahrt übertragen ein maritimes Gefühl, das ansonsten kaum vermittelbar ist.

Die Jungs und Mädels müssen sogar mittels Landmarkenpeilung richtig navigieren..... :rolleyes:

https://www.hermione.com/blog-de-l-hermi…-mouillage.html

Beste Grüße und bis demnächst.

Bernd

Beiträge: 1 077

Realname: Christian

Wohnort: Hallbergmoos

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1 452

Freitag, 1. Mai 2015, 14:01

Geile sache einfach wunderschön wie die alten Segelschiffe auf dem Meer fahren da kannst du die blechbüchsen alle vergessen.
Danke Bernd.
mfg Christian
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

1 453

Donnerstag, 14. Mai 2015, 12:31

Danke Christian. :-)

Das liegt wohl unter anderem auch daran, dass die Segelschiffe früherer Tage nur durch den Wind bewegt wurden und damit zwangsläufig eine Abhängigkeit zu den Naturkräften bestand, die nicht vorhersehbar war. Somit wurde im Grunde jede längere Schiffsreise gewissermaßen zu einem Abenteuer und genau dieses Unbekannte ist auch oftmals das, was auf uns eine Fasszination ausübt.

Nachfolgend stelle ich wieder einen Blog der l'Hermione ein, den ich sehr interessant finde, da in "luftigster" Höhe an den Stengen gewerkelt wird. Wann bekommt man so etwas schon mal zu sehen?

Für alle Ungeduldigen unter euch, der Blog ist 6,52 Min. lang. Ab 2,20 Min beginnt eine Wanderung entlang des Bugspriets und ab 4,17 Min. geht es dann mit den Stengenarbeiten los. Schaut es euch an, es lohnt sich.

https://www.youtube.com/watch?v=3g7NiNrJ-Sg#t=32

Beste Grüße und bis demnächst.

Bernd

1 454

Donnerstag, 14. Mai 2015, 12:55

Hallo Bernd,
das war genau das richtige zum "Vatertag"...
Hagen :wink:
PS: bei 6'52'' konnte man auch gut sehen, dass und warum die Hoofdtaue oberhalb (oder hinter den) der Püttings nicht ausgewoben waren, siehe Diskussion hier:https://www.wettringer-modellbauforum.de…55412&pageNo=21, Nr. 600-602...
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

1 455

Donnerstag, 14. Mai 2015, 13:08

Hallo Bernd,
bitte nicht falsch verstehen, aber:
genau dieses Unbekannte ist auch oftmals das, was auf uns eine Fasszination ausübt.
So geht es mir manchmal auch, wenn ich bei einem Kunden bin!!!!!
Schönen Feiertag,
Matthias

1 456

Donnerstag, 14. Mai 2015, 13:15

Hallo Matthias,

hihihihi... kein Problem... denn...

wann hat dieser Tippfehler schon mal seine Berechtigung, wenn nicht heute am Vatertag ? ;)

Gut aufgepasst :ok:

Beste Grüße

Bernd

1 457

Sonntag, 17. Mai 2015, 17:02

Hallo allerseits.





Den ein oder anderen scheint ja doch die Fahrt der l'Hermione zu interessieren, daher nehme ich mir die Freiheit und stelle ab und zu einen weiteren Link ein, wenn es denn etwas zu berichten gibt. In dem nachstehenden Blog sind unsere Freunde an Bord gerade dabei, Tauwerk herzustellen. Da einige ja im Modellbau Gleiches fabrizieren vielleicht ganz sehenswert.

https://www.youtube.com/watch?v=mwT9r8zbHa0#t=15

Beste Grüße

Bernd

1 458

Samstag, 23. Mai 2015, 21:31

Guten Abend allerseits,

die Mannschaft auf der l'Hermione kennt wirklich keine Gnade, jetzt tauschen sie während der Fahrt auch noch das Vorstag (!) aus, tolle Aufnahmen. :ok:

https://www.youtube.com/watch?v=UipqmHEzMwA#t=15

Im Juni geht es hier übrigens mit dem Baubericht weiter.

Falls jemand in den nächsten Monaten die Absicht hat die die Royal Louis von 1668 zu bauen, sollte er mit mir zuvor Kontakt aufnehmen, es wird sein Schaden nicht sein... ;)

Beste Grüße

Bernd

1 459

Sonntag, 24. Mai 2015, 01:18

Ich sehe mir das fast jeden Tag an. Und ich weiß nicht, wie ich das schaffe. Denn ich bin soooo neidisch!!

How high the moon.

Ich hoffe, dass man irgendwann als Passagier auf der Herminone mitfahren kann.

Schmidt

PS. Und was kriegt man, wenn man sich bei dir meldet, weil man die RL toll findet? Den Plan? Die Aufnahme in ein Team? Viel Holz????
Fragen über Fragen
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

1 460

Sonntag, 24. Mai 2015, 02:09

Guten Morgen Schmidt,

dein Kommentar hätte von mir sein können, empfinde ich in gleicher Weise, drum mache hier ein wenig Werbung dafür. :smilie:

Was man bezgl. der Royal Louis von mir bekommt ?

Mindestens die Federzeichnung der Royal Louis in Hayet's Buch, allerdings in 3,5 MB Größe! In dieser Auflösung treten die Details erst richtig hervor.

Wer die Zeichnung haben will, sollte mir seine Mailadresse senden, denn für eine PN hier im Forum ist die Datei einfach zu groß.

Und ansonsten, Fragen über Fragen, aber es gibt auch Antworten, du hast eine PN. ;)

Beste Grüße

Bernd
PS: Vielleicht bekommt man die Truppe ja mal zu einem Besuch nach Rochefort gelotst, allerdings ist das schon eine ziemliche Strecke und die Besucher treten sich dort auch auf die Füße...

1 461

Sonntag, 24. Mai 2015, 16:26

Ja, die Herminone!
Ich fürchte, das wird ein Wettlauf mit der Zeit. Irgendwann wird sich der Superhype gelegt haben, dann brauchen sie wie alle Betreiber von hist. Schiffen Geld für den Erhalt. Dann wird es womöglich nicht nur solche Hochseeabenteuer für Freaks geben, sondern auch kürzere Reisen, an denen man als Passagier teilnehmen kann. Und nun die Frage: Werde ich, wenn das soweit ist, noch rüstig genug dafür sein? Dalli-Dalli!
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

1 462

Samstag, 6. Juni 2015, 11:47

Ja, die Herminone! Dann wird es womöglich nicht nur solche Hochseeabenteuer für Freaks geben, sondern auch kürzere Reisen, an denen man als Passagier teilnehmen kann.

Wovon träumst du nachts Schmidt ?

Als "Passagier" wirst du auf dem Schiff schwerlich unterkommen, dazu braucht es noch fließend Französisch. Wenn überhaupt so fürchte ich, wird man von frischer Seebrise auf Deck kaum etwas mitbekommen, denn Leute mit unseren Fähigkeiten werden vornehmlich unter Deck eingesetzt, als Hilfsköche in der Kombüse. :abhau:

Inzwischen sind Mannschaft und Schiff wohlbehalten in Norfolk bzw. Yorktown angekommen, haben also ihre Überfahrt beendet. Die Held(en)innen sind müde so scheint's. Kein Wunder, nach dreiwöchiger Überfahrt ohne einen einzigen Landgang.

Ich nehme dies zum Anlass, diesen Zwischenthread über die l'Hermione damit auch zu beenden. Demnächst geht es noch im Juni mit dem normalen Baubericht weiter.

https://www.youtube.com/watch?v=4fGW7QWuRAM

und abschließend noch einmal der eigentliche Link.

https://www.hermione.com/accueil/

Bis demnächst

Bernd
Pssst: Es heißt übrigens Herminone, nicht, dass mir noch jemand auf dem falschen Schiff anheuert... ;)

1 463

Samstag, 6. Juni 2015, 23:01

Danke für die Korrektur des Tippfehlers. :P

Aber ich bleibe dabei: Wenn die Geld brauchen, sehen wir weiter.
Freue mich auf die Fortsetzung der SR.

Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

1 464

Samstag, 13. Juni 2015, 15:48

Hallo allerseits,

ich habe inzwischen wieder ein wenig am Modell arbeiten können und dabei endlich einer alten Sünde den Garaus gemacht.

Eine meiner nicht unerheblichen Modellbausünden ist hier dokumentiert:





Die Jungfern passen farblich überhaupt nicht zum Rest der Konstruktion, wirken richtig als Fremdkörper.

Also baut man wieder aus, ändert ab und baut wieder ein, mit folgender Lösung:









Bis demnächst

Beste Grüße

Bernd

Beiträge: 72

Realname: Jörg

Wohnort: Freiensteinau

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1 465

Samstag, 13. Juni 2015, 21:33

Die Verbesserung sie klasse aus....genau wie der Rest :ok: :respekt:
Mein Zentrum gibt nach, mein rechter Flügel weicht zurück, Lage ausgezeichnet. Ich greife an. :ahoi:
"Zitat von Gerneral Ferdinand Foch, Oberkommandierender der 9. Deutschen Armee am 8. September 1914"

1 466

Samstag, 13. Juni 2015, 23:28

Guten Abend Jörg,

Danke für die Blumen. :smilie:

Verbuchen wir meine Überarbeitung besser als die Beseitigung eines unhaltbaren Zustands. :rolleyes:

Und da gibt es noch Einiges zu tun...

Beste Grüße

Bernd

1 467

Mittwoch, 17. Juni 2015, 12:48

Hallo Allerseits,

ich habe jetzt aus Originalquellen verbrieft in Erfahrung gebracht, dass die großen Linienschiffe um 1670 mit je 6 Drehbassen, mit einem Einzelgewicht von rund 170 Kg bestückt waren.

Irgendwo mittels Drehzapfen auf der Reling im Bereich des Achterdecks und des Vorschiffs, wo man diese üblicher Weise montiert hatte. Aber wo genau ( im Bezug auf die Längsachse des Schiffes) wurden diese platziert ?

Diese sind dann auch auf dem Modell der SR nachzurüsten und da sollte die Stelle schon stimmig sein. :rolleyes:


Wer weiß was ?

Wer glaubt was ?

Wer vermutet was ?

Beste Grüße und Dank im voraus.

Bernd

1 468

Mittwoch, 17. Juni 2015, 13:00

Moin Bernd! :wink:
Einzelgewicht von 170kg? Das erscheint mir etwas schwer, die Teile konnten ja in die Relingsbohrungen zumeist manuell eingesetzt oder rausgenommen werden. Ist das richtig? :nixweis: Zum Standort: Sinn macht dabei wohl eine Position, an der möglichst viel radiales Schussfeld vorhanden war, also keine Einschränkung durch Takelage an- und Aufbauten usw. Und oftmals auch so, dass man damit die eigene Kuhl bestreichen konnte, falls diese von gegnerischen Entermannschaften eingenommen wurde. Mit diesen strategischen Anforderungen und etwas Recherche / Vergleich im Netz müsste eine Lokalisierung zwar nicht sicher aber zweckdienlich zu bestimmen sein.

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



1 469

Mittwoch, 17. Juni 2015, 14:45

Hallo Chris,

die 170 Kg sind aus der Quellenangabe sicher, ein 24 Pfünder wog ja auch schon lockere 2,5 to.

Vielleicht hat ja noch jemand ein Gemälde, Zeichnung etc., woraus der Standort näher lokalisiert werden kann.

Beste Grüße

Bernd

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Wohnort: Freiensteinau

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1 470

Freitag, 19. Juni 2015, 20:37

Ich bin mir jetzt nicht sicher ob es dir was hilft, aber schau doch mal bei der Bounty nach....die hatte 10. jeweils 5 über die gesamte Schiffslänge verteilt.

https://www.google.de/imgres?imgurl=http…CJwCEK0DMF04rAI
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