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331

Montag, 5. Januar 2015, 19:30

6 - Sechs! - Nicht 8

:bang: Es sollte natürlich 6 heißen!

Manchmal ist man doch einfach zu wirr :D

Grüße
Andreas
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332

Montag, 5. Januar 2015, 19:58

Okay, dann ist ja gut :D :ok:

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333

Freitag, 9. Januar 2015, 16:48

Hallo zusammen,

an meiner Consti sind in den letzten Tagen ein paar Kleinigkeiten dazu gekommen. Ein Update gibt es auch in den nächsten Tagen.

Ich hab an der Stelle grad aber ein paar Fragen:

Ich bin auf der Suche nach Quellenmaterial für die Takelage der Constitution, am besten um das Jahr 1812.
Marquardts Zeichnungen sollen ja nicht allzu genau und historisch korrekt sein. Bei dem Revell-Plan gehe ich ebenfalls davon aus, dass das nicht alles richtig ist.

Bisher sind das meine einzigen Quellen, die die Takelage detailliert zeigen. Natürlich kommen da noch ein paar frei zugängliche Gemälde und Zeichnungen dazu, aber die zeigen nicht, wo die einzelnen Taue an Deck angeschlagen sind.

Erste Frage: Kennt jemand von euch noch weitere Zugänge zu guten Quellen bzgl. Takelage?
Und: Hat jemand von euch Erfahrungen mit dem Buch A Most Fortunate Ship: A Narrative History of Old Ironsides von Tyrone G. Martin? Dass dieses Buch interessant und wissenswert ist, davon gehe ich aus. Aber taugt es auch als Vorlage für die Takelage eines Modells?

Wäre super, wenn mir jemand helfen könnte :)

334

Freitag, 9. Januar 2015, 17:14

Hallo Dennis,
kennst du die 1968 erschienene „Enzyklopädie des Schiffsmodellbaus“ von Orazio Curti ???

Ich hatte mir vor Jahrzehnten mal dieses Buch in der Fassung „4.Auflage 1977“ gekauft, als ich meinen SR gebaut habe und ich hab sehr vieles gelernt, da auch sehr gut mit Zeichnungen bebildert.

Eigentlich wollt ich es dir anbieten, aber ich hab es grad bei AMAZON in der Auflage 1992 gefunden – hier der LINK.

Vielleicht kennt ja einer der Schifflebauer auch das Buch und kann mehr dazu sagen.

Lieber Gruß
Dieter

PS:
HIER hab ich noch ein paar Bilder gefunden , unter anderem auch einen „Sailplan of Constitution“ 1798
Mann kann über alles reden - nur nicht mit jeder 8o
... einfach tief Luft holen...

335

Freitag, 9. Januar 2015, 21:03

Also die beste Quellen sind:

1. das Isaac Hull Modell
2. ein Buch von Olof Erikssn - "All Sails up and flying" - Eriksen beschreibt darin ausführlich und mit Zeichnungen die Takelage der Constitution, wie er sie aus dem Studium von britischer und amerikanischer Seemannschaft (aus Brady und Darcy - einem britischen und einem amerikanischem "Handbuch für den Seemann", aus dem Vergleich mit dem Isaac-Hull-Modell, einem Logbuch eines Midshipman, das T. Martin ihm zur verfügung gestellt hat und aus Untersuchungen an seinem Modell (inklusive des Auftakelns!!!) für 1815 entwickelt hat. Die Handbücher sind zwar etwas später erst geschreiben - aber die Veränderungen dürften sich kaum bemerken lassen. Auch zw. der Takelage von 1812 zu 1815 dürfte sich nur marginal - und vermutlcih nur für die Segelmeister von damals erkennbar - etwas verändert haben.

Kaufen z. B. HIER

Eine bessere Vorlage gibt es nicht! .. und wäre wohl nur mit einem Photo von damals zu machen! Ich bin jetzt nicht ganz so euphorisch wie der Autor selbst "SO WAR ES!" .. sondern ein wenig vorsichtiger .. Ich würde sagen: die Wahrscheinlichkeit, dass 90% des Dargestellten "richtig" ist, ist hoch. Aber .. wissen kann es natürlich niemand.

Ich wollte vor Jahren schon eine Buchbesprechung machen. Aber erstens verdient das Werk eine intensivere Untersuchung als mir die Zeit erlaubte und zweitens habe ich zwichenzeitlich gelernt, dass es hilfreich ist, wenn man von einer Sache, die man bewerten will (öffentlich!) doch ein Mindestmass an Ahnung haben sollte. Ich weiss von Takelagen noch viel zu wenig, um das Buch ernsthaft zu bewerten.

Allerdings glaube ich, dass seine Vorgehensweise schon mal der überhaupt bestmögliche Ansatz ist! Der Vergleich der Praktiken, eines Logbuchs, eines Original-Modelles (das er nebenbei auch untersuchen durfte) und im praktischen Versuch fürt vielleicht nicht überall zu dem vollkommenen Zustand - dürfte aber um Welten besser sein, als die reine "britische" oder auch US Amerikanische "Methode". Sein Vorgehen führte ihn zum klaren Scxhluss: die Amerikanische Marine hatte schon vor dem Erscheinen der Handbücher für vieles ihre eigene, typische Vorgehensweise, die man am Hull-Modell wiederfindet!

Ich bin etwas unsicher: obwohl ich das Schiff sehr spannend finde und auch mal bauen möchte - 90 Euro sind viel Geld für das Buch. Die Zeichnungen sind von Erikson gemacht - manuell und mit der "Präzision" eines Schlossers. Er ist kein Technischer Zeichner - und auch kein Graphiker. Aber sie erfüllen sicher ihren Zweck - sind aber kein Vergleich zu ähnlich teuren Ancre-Monographien, die eben absolut professionell gemacht wurden. Leider hat der Verlag Erikson auch viel zu kleine Wiedergaben erlaubt - diese Zeichnugnen - wenn auch nicht perfekt gefertigt - verdienten schon größere Abbildungen. Aber: für die Takelage der großen Fregatte um 1815 gibt es nichts annähernd vergleichbar gutes ... Also vermutlich würde ich es mir wieder besorgen - oder doch wenigstens schenken lassen!

Oh .. vielleicht doch: die Arnod Blue-Jacket Pläne (link muss ich suchen).. die sind aber aus den 1970igern - und vermutlich nicht viel besser (wenn überhaupt) als die schönen Zeichnungen von Marquardt.

Tyrone Martins Buch ist lesenswert - gibt viele Hinweise bzgl. vieler Details - aber nur wenig in Bild - fast alles in Wort! ..

Die Gemälde-Serien von Corne und den andern (Du findest sie unter dem o.g. Link - eine Stufe zurück) düften auch recht authentisch sein. Die Maler waren gewohnt recht präzise zu sein. Aber andererseits ist ein Gemälde eben auch nur ein relativ schwacher Leitfaden...
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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336

Sonntag, 11. Januar 2015, 20:08

Also erstmal vielen Dank für die Hinweise. :ok:
kennst du die 1968 erschienene „Enzyklopädie des Schiffsmodellbaus“ von Orazio Curti ???
Klingt für den Preis eigentlich sehr vernünftig, aber ich suche eher etwas, dass sich speziell auf die Constitution bezieht. Mit Mondfelds "Historische Schiffsmodelle" habe ich ja schon ein lehrreiches Buch, das sich mit allgemeinem Schiffsbau beschäftigt.
2. ein Buch von Olof Erikssn - "All Sails up and flying" -
Das klingt tatsächlich sehr verlockend... Allerdings würden die 100€ für eich Buch wahrscheinlich ein bisschen zu sehr schmerzen. Für den Preis für mein Vorhaben etwas unverhältnismäßig, denke ich. Wäre allerdings sehr cool, wenn ich das noch günstiger auftreiben könnte...
Tyrone Martins Buch ist lesenswert - gibt viele Hinweise bzgl. vieler Details - aber nur wenig in Bild - fast alles in Wort! ..
Okay, mehr Bild als Text wäre schon besser, dann fällt dieses Werk schonmal raus. Danke für den Tipp ;)

Also werd ich dann mal weitersuchen...

337

Sonntag, 11. Januar 2015, 20:23

Dann vielleicht dieses hier?

https://modellmarine.de/index.php?option…=article&id=730

Nicht die Constitution, englische Methodik - aber Fregatte etwa der Zeit.

Sehr viele Bilder - fast kein Text. Damit lässt sich eine Fregatte sehr vollständig auftakeln.

Ich denke, zw. dem AotS Band, Eriksen und Petersson wirst Du Dich entscheiden müssen. Glaube nicht, dass es etwas besseres gibt.
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

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338

Sonntag, 11. Januar 2015, 20:45


Super :)

Ich denke, mit einer Mischung aus Marquardts AOTS und diesem kann man was sehr schönes hinkriegen. Das dürfte eigentlich reichen...

LG Dennis

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339

Montag, 19. Januar 2015, 09:53

Guten Morgen Gemeinde,

Die Mission "Spardeck voll kriegen" ist wieder ein Stück voran gekommen und da dachte ich mir, es ist wieder Zeit für ein Update. Eigentlich wäre es schon ein paar Tage früher soweit gewesen, aber ich hatte ein paar Schwierigkeiten mit meinen gescratchten Leitern... wie sagt der gute Jack Sparrow... "Komplikationen entstanden, dauerten an und wurden überwunden!"

Jetzt sind die Teile jedenfalls fertig und es gibt Bilder :D

Hergestellt aus 1mm Poly bzw. 0,5mm Poly für die Stufen. Eigentlich selbsterklärend.









Dann war das Steuerrad dran. Da hab ich endlich mal wieder OOB gebaut, das hätte ich selber nicht besser hingekriegt.





Dann habe ich mich dem Galion gewidmet. Da war zuvor eine Menge Schleif- und Spachtelarbeit nötig. Sowohl am Scheg, als auch an den Galionsspanten. Die waren leider etwas unsauber verarbeitet. Außerdem habe ich beim Blick in die Marquardt-Zeichnungen des Galion befürchtet, ich müsste die Galionsspanten kopmlett scratchen, weil die eine deutlich andere Linienführung hatten, als die Teile von Revell. Marquardt hat aber zu meinem Glück eine spätere Version der Galion dargestellt, wie andere Zeichnungen aus späterer Zeit und auch der heutige Bauzustand belegen. Revell folgt da zum Glück ganz dem Hull-Modell und das wollte ich auch. Deshalb sind die Teile auch OOB :ok:







Und noch das Galionsgräting. Auch nicht ganz passgenau und mit unschönen Kleberesten. Wird natürlich noch hübsch gemacht ;)





Und als ich dieses Update fast fertig hatte, fällt mir auf: Den Schornstein gabs ja auch noch!





So, das wärs dann für heute. Euch eine schöne Woche,
Dennis

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340

Samstag, 24. Januar 2015, 00:31

Schönes Update :)

Weis eigentlich jemand ob die Fläche an den "Wellenbrechern" rechts und links der Gallion tatsächlich aus Holz war, oder könnte sie so wie das Revell-Teil aussieht aus Tuch/Segelstoff gewesen sein? Revell deutet ja zumindest wie eine Art Gerüst/Rahmen dahinter an.. :nixweis:
Gruß Dennis :smilie:

341

Samstag, 24. Januar 2015, 13:15

Also bislang: Hut ab !
Was ich super finde sind die "Seile und Stricke". Was hast Du dafür genommen? Suche schon seit geraumer Zeit sowas, finde aber nix was mich begeistert....


Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin,
und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.
Kurt Mati



Revell pirate ship "Ghost"

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342

Samstag, 24. Januar 2015, 14:02

Schönes Update :)

Weis eigentlich jemand ob die Fläche an den "Wellenbrechern" rechts und links der Gallion tatsächlich aus Holz war, oder könnte sie so wie das Revell-Teil aussieht aus Tuch/Segelstoff gewesen sein? Revell deutet ja zumindest wie eine Art Gerüst/Rahmen dahinter an.. :nixweis:

Dasselbe hab ich mir auch gedacht. Die Revell-Version scheint nicht wirklich Holz darzustellen. Bei anderen Modellen sieht das eindeutig nach Holz aus. Auch der heutige Bauzustand sieht für die Stelle ja Holz vor... was ja aber für den 1812er Zustand nicht aussagekräftig ist.
"False rails" heißen die Teile, soweit ich weiß. Eine eindeutige Antwort, ob da 1812 nun Holz oder Tuch war, hab ich leider auch nicht.

Also bislang: Hut ab !

Was ich super finde sind die "Seile und Stricke". Was hast Du dafür genommen? Suche schon seit geraumer Zeit sowas, finde aber nix was mich begeistert....
Vielen Dank und willkommen im Forum :ok:
Meine Taue beziehe ich hierher. Die Preise werden durch die extrem gute Qualität auf jeden Fall gerechtfertigt, finde ich :)

343

Freitag, 30. Januar 2015, 16:46

Vielen Dank für den Tipp. Hab mal so 130 m für mein pirate ship von Revell bestellt :ok:


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Kurt Mati



Revell pirate ship "Ghost"

344

Dienstag, 3. Februar 2015, 13:19

Heute ist mein Takelgarn gekommen. Jetzt musst Du mir nur noch sagen wie ich es schaffe das es sich nicht ständig aufdreht..... :idee:


Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin,
und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.
Kurt Mati



Revell pirate ship "Ghost"

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345

Dienstag, 3. Februar 2015, 13:40

So langsam kommst Du Dafi mit seiner Vic aber gleich ;)
Was hat der arme Horatio verbrochen dass ihr ihn, diesen Hänfling zur See schicken wollt? Suckling 1771

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346

Dienstag, 3. Februar 2015, 18:19

Heute ist mein Takelgarn gekommen. Jetzt musst Du mir nur noch sagen wie ich es schaffe das es sich nicht ständig aufdreht..... :idee:

Sorry, hab deinen Post jetzt erst gelesen. Hast dus schon herausgefunden? :D
Das Beste ist, das Garn mit einem Tropfen Sekundenkleber zu fixieren oder einen dünnen Faden drumherum zu knoten. Oder beides, das hält zu 100% :ok:


So langsam kommst Du Dafi mit seiner Vic aber gleich ;)
Das gehört wohl zu den größten Komplimenten, die man im Schiffsmodellbau machen kann. Aber ich glaube, von dafis Leistungen bin ich noch ein großes Stück entfernt.
Trotzdem vielen Dank :rot:

347

Dienstag, 3. Februar 2015, 18:50

Ja, ich bin auch immer wieder begeistert, wenn ich bei Dir reinschaue! Kompliment, fettes!! :thumbsup:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

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348

Dienstag, 3. Februar 2015, 20:12

Vielen Dank, Chris ;)

und wo ich schonmal hier bin, lasse ich auch gleich ein neues Update da.
Ich bin in den letzten Tagen/ Wochen leider nicht besonders gut weitergekommen, einerseits studienbedingt und andererseits wegen eines kleinen Motivationstiefs :verrückt:

Aber gestern Abend hab ich mir noch ein paar Stunden Bauzeit gegönnt und bin mit den Nagelbänken fertig geworden!
Hergestellt aus 1mm Poly, in das ich mit einer Stecknadel die Löcher für die Belegnägel gebohrt habe. Die Belegnägel bestehen aus 0,3mm Draht, die an der oberen Seite noch einen Tropfen Holzleim bekommen haben, damit diese Rundung auch eingermaßen rüberkommt.

Übrigens, was die Anzahl der Nägel, der Bänke und die Anordnung der Bänke betrifft: Ich hab mir 9 verschiedene Quellen angeguckt, die 7 verschiedene Ergebnisse zeigten. Ich hab mich dann letztendlich an Marquardt orientiert.

Ansonsten gibts nicht viel zu erklären. Guckt :)













Der hier ist völlig übermotiviert und hat sich schonmal hinters Steuer gestellt.



Fazit: 98 Belegnägel auf 20 Nagelbänken. Check!

So, damit wärs das für heute. Bis zum nächsten Update,
Dennis

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349

Dienstag, 3. Februar 2015, 20:34

Saubere Arbeit! :respekt:

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350

Dienstag, 10. Februar 2015, 11:34

Danke Johann und guten Morgen liebe Schiffbau-Gemeinde,

es sind auf meiner Consti wieder genug Kleinigkeiten für ein Update passiert.
Die gute Nachricht der letzten Tage:

Ich habe es geschafft, bisher noch keine (!) Nagelbank aus Versehen herunter zu reißen und mich darüber ärgern zu müssen! Damit hätte ich eigentlich nicht gerechnet :D

Und jetzt die Fortschritte der letzten Tage:

Da wären zu nächst die Klampen. Revell hat zwar ein paar mitgeliefert, aber diese waren
1. nicht so formschön, wie ich es in zahlreichen Büchern & Zeichnungen gesehen habe und
2. waren es nicht genug. Ich will mich ja bei der Takelage nicht an die Revell-Pläne halten und das, was ich an Takelage vorhabe, erfordert nun mal mehr Klampen. Also: scratchen!

Und so sah das aus. Hergestellt aus (was sonst) Polystyrol.







Das nächste waren die Mastbetinge. Zu meinem großen Glück hat sich Revell bei der Herstellung am Hull Modell orientiert. Da konnte ich dann guten Gewissens die Teile aus dem Bausatz nehmen. Lediglich an manchen Stellen musste ich mit Polystyrol nachhelfen. Und die Belegnägel mussten natürlich neu gemacht werden, damit sie zu denen der Nagelbänke passen.







Und dann noch in Farbe. Die ist auch ans Hull-Modell angelehnt.







Das nächste größere Kapitel wären dann die Jungfern, und Püttingeisen. Die haben mir schon von Anfang an Kopfzerbrechen bereitet, aber jetzt sind sie definitiv an der Reihe. Vorab ein paar Worte dazu:

Die Jungfern sind gekauft und von mir etwas dunkler gemacht. Die Herstellung der Püttingeisen hab ich in Beitrag 239 schonmal vorgestellt.
Zum untersten Kettenglied noch etwas:
Dieses scheint ja ein flaches Stück Metall gewesen zu sein, das an die Bordwand genagelt wurde. Jetzt stand ich vor dem Problem, dass Revell dieses unterste Glied schon vorgefertigt hat. Hier zu sehen:



Also selbst ein entsprechendes Teil kaufen oder aus Poly herstellen? Da habe ich befürchtet, dass dieses Kettenglied zu weit von der Bordwand absteht und unnatürlich aussieht.
Oder die von Revell vorgesehene Struktur wegschleifen, damit ich ein eigenes Teil dort anbringen kann? Eher nicht, der Kollateralschaden durch die Schleiferei an der schönen Bordwand wäre mir zu groß gewesen.
Also auf eine alte Tugend des Plastikmodellbaus gesetzt: Nämlich die Tatsache, dass fast alles Lug, Trug und Imitation ist :D

Also den guten Holzleim ausgepackt und mit einer Nadel so verteilt, dass es den Anschein hat, als würde das unterste Kettenglied sich über das untere Püttingeisen wölben.











Das ist der erste Versuch gewesen, der leider noch etwas unförmig aussieht. Mit etwas mehr Übung dürfte das besser werden. Außerdem: Am Ende dürften an den schwarzen Püttingeisen auf schwarzer Bordwand kleinere Unreinheiten kaum noch auffallen.

Das wärs für heute. Jetzt wird noch ein bisschen Recherche betrieben. Wenn es von den Püttingeisen was neues gibt, melde ich mich zurück.

Bis dahin,
Dennis

351

Dienstag, 10. Februar 2015, 15:02

Hallo Dennis,

echt schön, was du hier zeigst :)

Schaue hier gerne rein.

Zwei Fragen habe ich allerdings noch:

- Falls ichs mal überlesen habe: Wo hast du dein Polystrol her und wie hast du die Enden von deinen Püttings zusammen gemacht?

Kannst du mir hier (oder per PN) mal deine Maße schicken, wie lang bei dir die Kettenglieder der Püttings sind, wie lang sie gesamt sind und auch wie der Abstand/Winkel zur Bordwand ist?
Wäre echt praktisch, damit ich das mit meinen Vergleichen kann.

Im Vergleich zu meinen sehen deine ja richtig richtig Klasse aus :)
Meine Püttings sind mittlerlweile mit bisschen Übung auch schon optisch ansprechender als die Bilder im Baubericht, wobei Grundsätzlich ja noch ein Optischer unterschied in der Biegeart der Teile herrscht.

Danke und weiter so :)

Gruß

Stefan
Denn die Dinge,die wir erst lernen müssen,bevor wir sie tun,lernen wir beim Tun -Aristoteles

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352

Dienstag, 10. Februar 2015, 15:40

Hi Stefan,

Ich antworte mal hier, vielleicht ist für den einen oder anderen stillen Mitleser/ Mitbauer was interessantes dabei.

Zunächst zum Poly: Ich hab mir die Platten damals zu Baubeginn von Amazon beordert. Kannst entweder dort oder bei diversen Modellbau-Händlern "Polystyrol" eingeben und findest meist schon automatisch eine große Auswahl vor. Die Stücke, die ich mir für dieses Rüsten-Teststück zurechtgeschnitten hab, sind z.B. 1mm stark.

Zu deiner Frage mit den Püttings...
Die Enden hab ich mit Holzleim verklebt. Mir ist bewusst, dass Holzleim bei einer so kleinen Klebefläche kaum etwas zusammen hält, ich wollte eigentlich nur mal gucken, wie das aussieht :D
Allerdings hab ich, als das ganze Konstrukt getrocknet ist, mal kräftig an der Jungfer gezogen, um die Stabilität zu prüfen. Entgegen meiner Erwartungen hat sich die Holzleim-Verbindung zwischen den Püttings NICHT als erstes gelöst, sondern die Jungfer selbst ist aus ihrer Draht-Halterung gerissen. Zur Verdeutlichung noch ein Bild:



Scheint also doch recht stabil gewesen zu sein.

Zur Länge der Kettenglieder... Auf meiner "Biegevorrichtung" (Beitrag 239) hab ich ja Stecknadeln benutzt, die unterschiedlich weit voneinander entfernt sind. In diesem Fall waren die Nadeln für beide Kettenglieder 9,5mm weit auseinander. Beachtet man noch, dass der Draht auch einen gewissen Durchmesser hat, ergibt sich eine Gesamtlänge von ca. 10,5mm.





Aber noch was zur Länge: Da die Wanten - und damit auch die Püttingeisen - nicht parallel zueinander verlaufen, dürfen die Kettenglieder nicht immer gleich lang sein, sondern sie müssen nach hinten heraus etwas länger werden. Genauso wie die Jungfern nicht immer gleichweit voneinander entfernt sein dürfen. Deshalb werd ich auch Kettenglieder von unterschiedlicher Länge nehmen müssen.
Ich hoffe, das war verständlich :D

Der Abstand zwischen Jungfern und Bordwand beträgt auch ca. 9,5mm.
Zum Winkel kann ich leider nichts genaues sagen. Aber: Meine Kettenglieder gehen bis genau zu dem Punkt, wo beim Revell-Rumpf die eingravierten Kettenglieder beginnen. Damit müsstest du das ungefähr vergleichen können.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
LG,
Dennis

353

Dienstag, 10. Februar 2015, 19:09

Hallo Dennis,

das waren genau die Infos die ich habe wollte! Schnell und Passend, so wies mir gefällt :D

Bei mir ist die ganze Sache so, das ich die einzelnen Kettenenden zwar noch nicht befestigt habe, die Befestigung am Rumpf selber wird mit einem Loch 0,5mm gemacht und dann dazu die Nägel in 0,7.
Durch den Druck den die Nägel nach der Befestigung haben, ist die ganze Konstruktion auch so schon recht Stabil, dass auch bei mir vorher sich die Jungfer aus den Draht gelöst hat, bevor sich die ganze Konstruktion von der Probebordwand entfernt hat.

Das die Gleider unterschiedlich lang sein sollten/müssten(mal kucken wie es bei mir wird) ist mir klar! Ich habe lediglich eine ungfähre Orientierung gebraucht und die habe ich bekommen :)
Wir sind da im Durchschnitt aber ungefähr auf der gleichen Länge, da bin ich zumindest mal zufrieden. Die Gesamtkonstruktion ist damit nicht ganz so weit voneinander entfernt, zumindest nach Größe/Länge/Breitenverhältnis gesehen.

Danke für deine Mühe und

Gruß

Stefan


PS: So langsam frage ich mich, wie es mir immer mal wieder passieren kann, das mir solche Informationen entfallen, obwohl ich doch hier im Forum ein regelmäßiger und eifriger Mitleser bin....
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354

Donnerstag, 26. Februar 2015, 15:22

Hallo Gemeinde,

ich hätte hier ein neues Update anzubieten: Die Jungfern-Püttingseisen-Kombinationen sind komplett fertig! :tanz:

Zur Herstellung hab ich eigentlich nicht viel Neues zu sagen: Das meiste hab ich eigentlich schonmal beschrieben.
Die Jungfern sind gekauft und wurden von mir etwas eingefärbt. Die Püttingseisen sind aus 0,5mm starkem Draht, den ich mittels Nadeln, Zangen und etwas Fingerspitzengefühl in die richtigen Formen und Längen gebracht habe. Die Nägel, die zur Befestigung der Püttingseisen in die Bordwand geschlagen wurden, hab ich ebenfalls mit 0,5er Draht umgesetzt. Anschließend wurde das Ganze (s. Probestück in Beitrag 350) mit Holzleim endgültig an der Bordwand befestigt.

Die Ausrichtung der Püttingseisen ist nicht perfekt, zumindest, wenn man sie beispielsweise mit Bernds Soleil Royal vergleicht. Aber ich bin trotzdem zufrieden :)

Das hier sind zunächst mal die Zierleisten aus 1mm Poly.



Entsprechende Einbuchtungen für die Jungfern hab ich ja bereits vor Monaten in die Rüsten geschnitten:



Und alles verklebt:





Und das ist das Endergebnis der letzten Tage. Zunächst die Fockrüste auf der Backbordseite:





Großrüste (heißt die so?) backbord:





Besanrüste backbord:





Besanrüste steuerbord:





Hauptrüste steuerbord:





Fockrüste steuerbord:






Noch kurz zum Thema Ausrichtung der Püttingseisen. Um nochmal das Beispiel von Bernds Soleil aufzugreifen: Dort sind die Püttingseisen ja perfekt ausgerichtet, also in einer Linie mit den Wanten/ Pardungen, die sie sichern sollen. Beim Hull-Modell der Constitution sind allerdings mehrere Püttings zu erkennen, die eindeutig "schief" sind, also eben nicht in einer Linie zu den Tauen über ihnen.
Wäre sowas als Fehler der Modellbauer einzustufen, oder können schiefe Püttingseisen vielleicht doch historisch einigermaßen korrekt sein?


So, das wärs zum Thema Rüsten & Püttingseisen. Sämtliche kleinen Schönheitsfehler, insbesondere an den Zierleisten werden heute oder morgen noch behoben.

Was meint ihr dazu? ;)

LG Dennis

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355

Donnerstag, 26. Februar 2015, 18:09

Ganz großen Respekt :thumbsup:
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356

Donnerstag, 26. Februar 2015, 18:44

Zitat

oder können schiefe Püttingseisen vielleicht doch historisch einigermaßen korrekt sein?

So sehr ich Bernds Ausführungen unter dem ästhetischen Gesichtspunkt bewundere :ok: - ich denke ja! Die Püttingeisen dürften bereits am Rumpf befestigt worden sein, bevor das Schiff aufgeriggt wurde. Dadurch wären gewisse Abweichungen, die auch immer den konstruktiven Gegebenheiten geschuldet waren, vorprogrammiert. Und Masten wurden auch verändert und ausgetauscht. Hatte der neue Mast andere Abmessungen stimmt eine zuvor perfekte Ausrichtung schon nicht mehr. Ich denke, wir sehen sowas aber bei einem echten Schiff erst auf den zweiten Blick, da das Gesamtbild uns zumeist mehr beeindruckt. Und: Schiffe waren zumeist Handarbeit und nicht industriell genormt. Auch dies bringt wohl gewisse Ungenauigkeiten mit sich.

Denke ich mir zumindest...?!? :rot:

Schöne Grüße und Respekt für Deine Arbeit!

Chris :ahoi:
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357

Freitag, 27. Februar 2015, 13:01

Danke euch beiden für die Kommentare!

Chris, das klingt auf jeden Fall plausibel. Wieder was gelernt, danke ;)

358

Freitag, 27. Februar 2015, 23:41

Wow ... ich muss sagen, ich fand die Revell Eisen schon gar nicht schlecht. Jedenfalls besser, als andere Plastik-Pütting-Eisen.

Aber diese Veränderung ist wirklich wert gemacht zu werden. Das sieht sehr gut aus für meinen Geschmack! Respekt! Da hat sich die ganze Vorarbeit wirklich gelohnt!
Toll!
Beste Grüße
Marcus

Manners Maketh Man

359

Samstag, 28. Februar 2015, 09:30

Ganz herrlich geworden :-)

Falls du noch weitere Püttings machen musst, versuche die Fügestelle der Glieder nicht in der Mitte liegt sondern nahe den Biegungen, dann sind die noch unauffälliger :-)

Die unteren Glieder gehen sogar ohne Fügestelle, wenn du die offenen Enden in eine Bohrung in den Rumpf laufen lässt.

Plastik: To HMS Victory (Heller) and beyond
Drittletztes Bild

Lieber Gruß und weiter so, macht Freude zuzuschauen!

DSaniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

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360

Samstag, 28. Februar 2015, 10:35

Schöne Bilder zeugen von einer akuraten modellbauerischen Leistung.

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