An Funierstreifen hatte ich auch schon gedacht, allerdings nicht für das Deck (Warum eigentlich nicht?

) sondern für den Rumpf. Die dort vorgesehenen Teile sehen einfach nur steril aus.
Das ist witzig, weil eigentlich bei den Schiffen dieser Epoche vor allem das Deck tatsächlich der einzige große Bereich ist, in dem nacktes "unbehandeltes" Holz (also sagen wir besser: unversiegeltes) zu sehen ist. Die Rumpfunterseite wurde natürlich gegen Bewuchs geschützt. Bis zu den Berghölzern - und wohl auch dieselben selbst - sind meist sehr teerige sehr dunkle, bis schwarze Aufträge um die Wasserdichtigkeit zu verbessern und das Holz bei Stößen etwas zu schützen. Darüber wurde dann meist mit Farbe das Holz geschützt und schöner gemacht. D.h. eine Maserung und "natürliches" Holz war außen eigentlich weniger zu sehen, als eben an Deck - oder z. T. in der Takelage. Andererseits - und die Diskussion hat ja schon einen Bart - wie viel Maserung sähe man denn bei einem Maßstab 1/96 tatsächlich. Aber letzteres sind eben Geschmacksfragen.
Also der "sterile" Eindruck der Rumpfteile trifft die Realität vermutlich besser, als uns Modellbauern oft lieb ist.
Mich hält vom Plastikmodellbau bisher der Druck dem Kunststoff die Holzanmutung mittels Draken und Öldraken zu vermittlen noch sehr ab. Ich gebe zu, unter anderem der Aufwand mit Ölfarben lässt mich seit Jahren noch zögern. Allerdings wurde mir seit langem schon bewußt, dass für "meine Epoche" das alles ja eigentlich nur an Deck ein "Problem" wäre .. und gerade im Moment habe ich auch wieder meine "Echtholzplanken" in der Hand, die ich dem netten amerikansichen Schnellrestaurant verdanke - und denke darüber nach, ob ich es nicht einfach mit denen mal probieren sollte.
Für Kartonschiffbauer sicher noch "leichter", da ja ein verwandter Werkstoff - Holz und Papier ... Da werden auch die Einflüsse von Kleben, Klima und Zeit keine großen Auswirkungen haben ...
Spannender Bericht - ein schönes Schiff - und auch Deine bisherigen Farbgebungsvarianten - vor allem die Vorgehensweisen - finde ich überaus interessant.