Liebe Leute,
hier mein Erstlingswerk nach langer langer Pause. Ich habe zwar angefangen mit dem Tornado Gr.1 und dazu auch einen Baubericht gestartet. Aber aus Angst mit meinen noch geringen Airbrushfähigkeiten diesen zu verhunzen, habe ich mir ein Übungsobjekt gesucht und fertiggestelllt.
Zum Original verweiße ich auf Google bzw. Wikipedia.
Zum Modell:
Gebaut wurde die Vought F4U-1A Corsair in 1/72 von Revell, Bausatz-Nr.: 03983.
Dieser Bausatz ist aus meiner Sicht einfach fantastisch. Er hat sehr schöne Details und Gravuren und mit 63 Teilen auch überraschend viele Teile für einen solchen WK2-Jäger. Die Passgenauigkeit war bis auf wenige, leicht zu behebende Ausnahmen sehr gut. Die Klarsichtteile für das Cockpit klar und zweiteilig. Auswurfmarken sind fast alle an später nicht sichtbaren Stellen (die sichtbaren hab ich dann auch gleich mal bis zum Ende übersehen

) Baubar sind zwei Versionen, einmal von der Navy (mein Modell) und zum anderen von den Marines. Die Decals ließen sich leicht verarbeiten und sehen wirklich gut aus. Enthalten sind auch Stencils. Die Kühlöffnungen nach dem Motor lassen sich geschlossen oder offen darstellen, für beide Möglichkeiten liegt ein eigenes Teil parat. Einziges Manko ist Revells Entscheidung für die Farbe Weiß der Plastik.
Dieser Bausatz ist eine klare Empfehlung an jeden. Ärger mich, dass ich keine Bausatzvorstellung vor dem Bau gemacht habe. Wobei ich natürlich nichts zur Detailgenauigkeit sagen kann. Ich bin in diesem Bereich kein NIetenzähler, habe aber irgendwo gelesen, dass der Bausatz eine Mischung aus zwei Versionen darstellt und man Änderungen vornehmen müsste um eine davon akkurat darzustellen.
Zum Bau:
Der ging flink und ohne größere Probleme von der Hand. Gebaut wurde nach Anleitung und komplett oob. Es liegen, als einzige Außenlast, noch zwei Rumpftanks bei. Diese zerstören aber meiner Meinung nach das Bild und deshalb ließ ich sie weg.
Hier und da hätte ich ganz sicher mehr Augenmerk auf das Versäubern von Übergangen legen müssen, aber ich hatte zuviel Angst, Gravuren zu zerstören. Und ich hatte gehofft, die spätere Farbe überdeckt das meiste.
Zur Lackierung:
Lackiert wurde mit diversen Farben von Revell (Aqua und >10 Jahre alte enamels), Gunze und Modelmaster. Die 3 Rumpffarben habe ich mir anhand der Anleitung (jeweils aus 2 Farben bestehend) und Vorbildfotos gemischt. Da ging das Problem aber auch schon los. Originalfotos aus dem WKII liegen natürlich kaum bis nur schlecht in Farbe vor und bei den restaurierten Fliegern sieht man die Farben auch in allen Schattierungen. Letztlich bin ich da nach eigenem Gefallen gegangen. Hab mich aber auch nicht zu weit von den Vorgaben entfernt. Die Fahrwerksschächte hab ich nicht in weiß, wie sie original lackiert waren, gehalten, sondern das "Cockpit-Green", dass ich für das Cockpit angerührt habe, genutzt. Zum einen gefiel es mir vom Farbton und zum anderen gibts dadurch etwas Abwechslung auf der Unterseite.
Die Übergänge der 3 Rumpffarben habe ich abgeklebt. Die dadurch entstandenen sehr scharfen Linien waren so im Original nicht zu finden. Da wurde schon "wolkiger" lackiert. Aber ohne Abkleben hab ich mir das noch nicht getraut und restaurierte Maschinen haben zum teil auch solch scharfe Abgrenzungen. Die Rußspuren an der Unterseite erfolgte mit stark verdünnten "Smoke Gray" von Gunze. Da muss ich noch üben.
Der glänzende Klarlack als Basis für die Decals bereitete mir große Probleme, dem entsprechend hab ich auch teils starkes silvern. Dieses war auch mit Decal Soft nicht zu beheben

Es war aber auch mein erster Umgang mit Decal Soft und es brauchte hier und da einiges an Geduld und Mühe, die Decals an den Untergrund anzupassen. Das gelang mal besser und mal schlechter. Es folgte das Anbringen von Lackschäden mittels Schwammtechnik und Alu. Naja, auch hier muss noch geübt werden
Anschließen überzog ich das ganze nochmals mit Klarlack für das Washing. Zuerst mit matt, weil ich dachte, dies wäre das richtige, dann mit glänzend, nachdem ich korrigiert wurde. Ein Arbeitsgang umsonst. Das Washing erfolgte mit Ölfarbe und Feuerzeugbenzin. Verwendet wurde schwarz und umbra-gebrannt. Auch das war mein erstes Mal und ich bin doch halbwegs zufrieden. Man sieht allerdings nicht mehr allzuviel davon, weil ich vieles wieder abgetragen habe, aus Angst, es wäre zu heftig. Auch muss ich da etwas konzentrierter arbeiten und wirklich alle Gravuren erwischen

Nach dem Washing erfolgte der letzte Überzug mit mattem Klarlack. Diesen hab ich verdünnt und noch einen kleinen Klecks schwarz beigefügt. Damit wollt ich den Kontrast der sehr weißen Decals brechen und allgemein alles etwas abtönen/verblenden. War aber wahrscheinlich etwas zuviel schwarz. Ein drittel Tropfen hätte es auch getan. Nach dem Trocknen kam das Anbringen von Propeller und Motor/Kühler am FLieger. DIese hatte ich zum Lackieren noch nicht verklebt. Bei dem absolut letzten Schritt geschah dann auch gleich noch das Desaster: Die hintere Cockpitscheibe hab ich erst heute demaskiert und wollt sie dann mittels Klarlack in offener Position befestigen. Ohne hielt sie nicht, da zuviel Spannung. Aber da hab ich zuviel Lack aufgetragen und etwas davon gelangte zwischen Glas und Rumpf und ist nicht weggetrocknet

Blöd.
Fazit:
Ich bin zufrieden. Aus dem sehr schönen Bausatz habe ich mein möglichstes rausgeholt und eine Menge gelernt. Ich muss in Zukunft mehr auf das Versäubern achten. Beim Lackieren gilt es weiterhin die richtige Konsistenz und Druck zu finden und sauberer zu lackieren. Besonders schönere/deutlichere Abgasspuren stehen auf der Liste. Beim Washing muss ich auch noch lernen, aber auch da bin ich nicht unglücklich. Ein Preshading hab ich tatsächlich angewendet, aber beim Lackieren der Rumpffarben nicht den Mut gehabt, dieses durchscheinen zu lassen

Das kommt dann beim nächsten Modell. Auch habe ich die Farben nicht abgetönt/aufgehellt nochmal wolkig aufgetragen. Das war zum einen Faulheit und zum anderen wäre es schwer gewesen, nochmal den richtigen Farbton anzumischen. Zudem benötige ich dringend einen Reinraum. Hab wahrscheinlich ein ganzes Kilo Staub und Flusen einlackiert...
So, bevor das hier doch noch ein Baubericht wird, folgen die Fotos:
Beim ersten Bild stimmen die Farben nicht ganz. Bei den weiteren Bildern stimmt das dann soweit.
Die Insturmente sind beiliegende Decals
Hier sieht man den Fehler mit dem Klarlack zwischen Haube und Rumpf. Und das "Makro" zeigt Fehler beim Abkleben.
Hier das stärkste silvern
Bei den Auspuffspuren hätte es ruhig etwas mehr sein können. Und schöner. Die "Ölflecken" auf der hellen Rumpfunterseite sind nicht gewollt, sondern da hat meine Airbrush gespuckt...
Abnutzungen an Propeller und "Motorhaube" gefallen mir ganz gut