Merci Messieurs,
das mit der Sicherungskette ist ein netter Versuch von euch
aber dieser Verlockung werde ich nicht folgen...
Im Ernst:
Damit eine Sicherungskette stimmig wirkt, dürften deren Einzelglieder real nicht größer sein als ca. 2,5 cm Länge, bei ungefähr 0,3 cm
Stärke. Schließlich ist diese Kette wenn überhaupt nur ca. 40 cm lang. Das bedeutet in M 1:100 also Kettenglieder von 0,25 mm Länge und
0,03 mm Dicke. Die Frage bezüglich einer richtigen Kette ist damit wohl beantwortet. Natürlich kann man es mit Kettengliedern von real 5 cm
versuchen, aber das ist meines Erachtens zu groß. Das kann man auch gut bei der Lafette der L'Hermione (Siehe Seite 42, Beitrag Nr. 1257,
fünftes Foto) beobachten,
Plastik: Einladung zum Kaminabend an Bord der Soleil Royal
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@ Johann und Mickey:
Bei Einsatz eines 0,2 mm starken Drahtes bedeutet das für ein einzelnes Kettenglied eine Mindestlänge von 2 x 0,2 mm (für dessen Stärke
an sich) plus - da Kette - zwei weitere ineinandergreifende Glieder links und rechts, was erneut 2 x 0,2 mm bedeutet. Das macht schon in
Summe 0,8 mm und dann würden alle Teile dicht anliegen, also muss noch zusätzlich mind. 0,1 bis 0,3 mm Abstand dazwischen, dann sind
wir bei rund 1 mm. Will heißen: bei 0,2 mm Drahtstärke ist eine weitere Reduktion konstruktiv nicht möglich.
Bleibt die Frage nach einem dünneren Draht wie von Mickey angedeutet. Vielleicht 0,1 mm, macht dann aber auch wieder in Summe bei
ähnlicher Rechnung 4 x 0,1 plus Freiraum 0,2 mm = 0,6 mm = real 6 cm . 6 cm Kettenglieder bei einer Gesamtlänge von 40 cm ? Das wäre
alles, nur immer noch nicht "stimmig"... (wer meine Texte liest wird inzwischen bemerkt haben, dass dies eines meiner Lieblingsworte ist.
Also wie könnte es sonst gehen ?
Ich habe irgendwo in meinem Fotofundus auch Lafetten gesehen, wo das Sicherungseisen mit Tau am Bolzen befestigt war und in diese
Richtung werde ich arbeiten, oder wie Mickey schon äußerte, mal sehen, was sich aus dem Hut zaubern lässt, Zeit habe ich genug dafür.
@ Sweaty und Chris:
Das wird kein Einzelstück, sondern meine sichtbaren Geschütze werden
alle in dieser Detailtiefe ausgebildet.
Bei den Geschützen in M 1:100 gibt es zwar schon sehr detaillierte Ausführungen, aber meines Erachtens wurde der letzte Schritt noch nicht
vollzogen, d.h. sämtliche Beschlagteile etc. auszuführen. Da ich das bisher nirgendwo in diesem Maßstab gesehen habe wird es Zeit, dies auch
mal anzugehen. Die Beschlagteile für die Zapfensicherung gehören dann eben mit dazu.
@ William:
Danke für die Blumen, schön, dass du mal reinschaust. :-) Vielleicht wecke ich ja bei einem Leser die Lust darauf, die SR auch einmal anzugehen.
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Als kleines Zuckerle gibt es zum Abschluss noch ein paar Aufnahmen meines Erstversuches der Beschlagteile an einem 12-Pfünder Dummy, also
Ausschusskanone auf Ausschusslafette etc...
Milton hätte jetzt seine wahre Freude dran, denn im Gegensatz zum gezeigten Dummy werde ich nun doch die Schildzapfen auch an den Geschützen
in der Kuhl verändern. Jetzt hätte seine Seele endlich Ruh.
Ansonsten ist da noch Luft nach oben und vieles noch nicht richtig stimmig,
die
Schelle liegt nicht satt am Zapfen an und ist mit der Lafette nicht verbolzt, die Schnittkanten (bis auf den Bügel) sind nicht geglättet, etc...
Der Vertikalbügel hat eine Höhe von derzeit 1 mm. Den Querriegel dazu habe ich aus einem 0,3 mm Messingdraht "flachgeschmiedet" und
zum Ende hin als Draht auslaufen lassen, damit er schön in der Hand liegt.
Der Bügel ist vielleicht noch ein Tick zu hoch, 0,8 mm
scheinen besser zu passen. Mehr wird aber auch nicht gehen, denn der Riegel mit 0,5 mm Höhe muss ja in den Bügel eingeschoben werden.
Die Flappe (Zapfengurt oder Zapfenschelle) habe ich aus einem 0,2 mm Messingdraht bis zu einer Stärke von unter 0,1 mm gehämmert,
aber wie bei all meinen Prototypen dann am Dummy in Sekundenkleber ertränkt.
Die endgültigen Teile werden überdies alle brüniert.
Jetzt will ich mich mit den Geschützen hier auch nicht endlos wiederholen. Außerdem mache ich jetzt hier Ferien. Wenn es etwas
Produktives zu zeigen gibt stelle ich es hier wieder ein. Dies kann aber jetzt einige Zeit dauern, aber ihr seht zumindest schon einmal,
wohin die Reise bei mir geht...
In diesem Sinne beste Grüße und bis irgendwann.
Bernd