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1 441

Dienstag, 30. September 2014, 13:35

Hallo Kollegen,
vorab vielen Dank für den Motivationsschub ... und die damit zwangsäufig verbundenen konzertanten Äußerungen ... :abhau: :abhau: :abhau:

Hier geht es nun nach einer kleinen Pause mit einem kleinen Update weiter:

Fortsetzung: Beschlagteile an Außenbordwänden
Weiter geht es mit der Vervollständigung der Beschläge an den Außenbordwänden der französischen Korvette.
Hier nur kurz ein Bild von den Belüftungspfortenbeschlägen mit den zu großen Bohrungen, wie im Thread vorher beschrieben. Ganz so einfach ließen sie sich dann doch nicht entfernen.
Oder ... ist es das Ergebnis der Verteidigung gegen einen dieser imperialistischen Briten ... ?
Habe da so einen Verdacht. Erst kürzlich wurde doch einem die ganze Eingangspforte mit Treppen weggeschossen ... :abhau:


Hier ein kleiner Blick ein meine Sortierbox, in der einige noch zu montierende Beschläge liegen. So z. B. auch noch die backbordseitigen Ankerauflager, Fallreeptreppen sowie die Bootsdavits.


Und hier liegen zum Teil aufgereiht Augbolzen mit Ringen, die entlang der Bordwände nach Plan befestigt werden. Wofür die im Einzelnen im Detail waren, entzieht sich meiner Kenntnis. U. a. dienten sie vermutlich auch zum Vertäuen der Boote. Für mehr Informationen hierzu wäre ich dankbar.
Eine besondere Art stellen die triangelförmigen Befestigungselemente dar. Diese gibt es jedoch je Schiffsseite nur einmal. Wäre auch interessant hierzu mehr zu erfahren.


Hier als nächstes ist eine Detailaufnahme von der diffizilen Arbeit zu sehen, wie freihändig mit einem Ø 0,3 mm Bohrer die Bolzenlöcher zur Befestigung der Lüftungspfortenbeschläge vorgebohrt werden. Zu sehen sind auch zwei bereits eingesteckte Ø 0,3 mm Messingbolzen, die noch mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber versehen und dann anschließend vorsichtig eingedrückt werden.


Auf dem letzten Bild ist ein Ausschnitt der Backbordseite der La Créole mit den bereits montierten Beschlägen zu sehen.


Als nächstes werde ich die Ankerlager in diesem Bereich noch anbringen, und dann provisorisch den größten Anker („Ancre de feille“) der Korvette auflegen und ein Foto machen.
Fortsetzung folgt …

1 442

Dienstag, 30. September 2014, 17:39

Triangelförmig weist auf etwas Flaches hin ...
statt eines Taues ein Gurt / Riemen ...
aber wozu gehörig ? Hängt sich da evtl. einer in einem Geschirr weit über die Bordwand ?

Und gut, daß Dein Finger als Referenzgröße dabei ist ...
das erinnert einen daran, daß das nicht 1:1 ist ... obwohls original groß aussieht
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

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1 443

Dienstag, 30. September 2014, 20:05

Hallo Markus,

Upps, und schon wieder einen nackten Finger gezeigt ... :baeh:
Bei Roland läuft gerade was mit Fingerzeigen ... Guckst Du hier LINK

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1 444

Dienstag, 30. September 2014, 23:41

Ankerlager Backbordseite
So, wie bereits angekündigt, war es mir ein Bedürfnis das backbordseitige Ankerlager mit dem größten Anker der französischen Korvette provisorisch einzubauen, um nette Fotos davon zu machen. Dies sozusagen als Zwischenetappenziel und somit eigener Motivationsantrieb zwischendurch, um dann wieder diese eintönigen und filigranen Arbeiten einigermaßen motiviert fortführen zu können.
Der „Ancre de feille“ wog immerhin 1,3 to. Im Vergleich zu einem Anker eines Linienschiffes ist das jedoch erstaunlich wenig. Bei einem Dreidecker brachte einer dieser Anker bereits so um die 5 – 6 to Gewicht.




Die Verstauung des Ankers ist jedoch nur provisorisch, nicht fachmännisch ausgeführt. Dies kommt natürlich erst ganz am Ende, in einigen Jahren …!?
Bis demnächst …

1 445

Mittwoch, 1. Oktober 2014, 00:25

Guten Morgen Johann :wink:

Fotos, einfach nur zum Wohlfühlen.... :respekt:

Dir macht das Fotografieren (fast) so viel Spaß wie der eigentliche Modellbau, stimmt's ? :love:

Dies sozusagen als Zwischenetappenziel und somit eigener Motivationsantrieb zwischendurch, um dann wieder diese eintönigen und filigranen Arbeiten einigermaßen motiviert fortführen zu können.

Von der Eintönigkeit konnte ich aktuell auch ein Lied von singen. Eiswüste eben. Ein Schritt nach dem anderen und die Küste kommt mit jedem Schritt näher... :smilie:

Beste Grüße

Bernd

1 446

Mittwoch, 1. Oktober 2014, 11:27

sight for sore eyes!!!!! my dear!!!!!!

1 447

Mittwoch, 1. Oktober 2014, 11:40

Hallo,

seit Wochen verfolge ich den Baubericht und traue mich nun mal zu meiner ersten Frage. So großartig das ganze umgesetzt ist wie ich finde, erschließt sich mir nicht die Funktion dieser Beschläge. Ebenfalls verstehe ich die Funktion dieser Scharniere nicht.

Ich hoffe die Frage ist erlaubt.

Ansonsten bitte bitte fleißg weiter berichten! :)

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1 448

Mittwoch, 1. Oktober 2014, 16:10

Dir macht das Fotografieren (fast) so viel Spaß wie der eigentliche Modellbau, stimmt's ? :love:

Hallo Bernd,

Du hast es erkannt ;) Ich denke, dass es bei Dir ähnlich ist.
Für mich ist das Fotografieren ein wichtiger Teil des Modellbaues. Anhand des Bildes überprüfe ich in Ruhe die Details, und lasse sie auf mich wirken.
Wenn sie mich nicht richtig ansprechen, dann werde ich gewissermaßen unzufrieden und habe das Bestreben etwas zu verbessern.
Neben dem Bauen und Fotografieren, nimmt mittlerweile auch die Recherche immer mehr Zeit in Anspruch. Es macht einfach Spass sich mit den historischen Details und
der Funktionsweise der jeweiligen Bauteile zu beschäftigen. Wenn man das verstanden hat, kann man diese in der Regel möglichst authentisch nachbauen.
Manchmal kommt man auch vom rechten Weg ab ... aber was soll´s, solange es Spass macht. :ok:

Hallo Wiliam,
in den verschiedenen Teilen meines Bauberichtes habe ich versucht die Funktion dieser Beschläge zu erläutern.
Gerne will ich es hier nochmals kurz zusammen fassen:
Es handelt sich zum einen um Scharniere für die Belüftungspforten für das Unterdeck. Zum anderen geht es um Eisenplatten als Gegenstücke zur innenbordseitigen Befestigung der Brooktaue der Carronaden.
Die mittigen quadratischen Platten sind für die Pivotierungen der Carronadenlafetten verantwortlich.
Mit Scharnieren meinst Du wohl die Ventilklappen, die als äußere Abdeckungen der Speigatts dienen.

1 449

Mittwoch, 1. Oktober 2014, 18:16

Guten Abend Johann, :wink:

ich trau mich's kaum zu sagen, aber wie in meinem ersten Beitrag meines BB's ausgeführt steht für mich die Marinehistorik an erster Stelle und der zugehörige Modellbau ist bei mir eher das Folgeprodukt. Fototechnisch nutze ich dies auch um mich ein Stück weiter zu entwickeln. Ich habe da klare Vorstellungen wohin die Reise gehen soll, dies aber ohne super Fotoausrüstung. Eine große Spiegelteflex sorgt noch lange nicht für gute Aufnahmen.

Nun zu einem anderen Thema, wo ich auch schon seit längerem dran bin:

Du hattest die Frage nach den Bolzen und Ringen an den Bordwänden aufgeworfen. Ich kann dazu momentan noch nichts Belastbares beisteuern, jedoch ist mir an verschiedenen Zeichnungen (zB. Boudriot) und historischen Schiffsmodellen aufgefallen, dass diese verstärkt im Bereich unterhalb der Rüsten zu finden sind. Ich vermute, dass bei einem Ausfall der Rüsten dort unter anderem die Wanten provisorisch befestigt wurden, auch wenn die Anzahl der Einzelrüsten nicht mit der Anzahl der Halteringe übereinstimmt. Aber wie gehabt, das ist reine Spekulation.

Vielleicht weiß jemand mehr über deren Sinn, Zweck und Anordnung, das würde mich auch sehr interessieren und schließe mich daher deiner Frage gerne an.

Für die Zwischenzeit gilt: Man kann nie genug Augbolzen und Halteringe haben, sei's für Beiboote, Segel, Takel etc.. :D

Beste Grüße

Bernd

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1 450

Donnerstag, 2. Oktober 2014, 18:22

@Lourence
Hallo Bernd,
so sieht das Ganze in der Vorbereitung und am Plan aus.


Deine Beobachtung ist soweit korrekt, dass sich diese Halteringe immer im Bereich unter einer Rüste befinden.
Aber als Ersatzbefestigung für ausgefallene Rüsten, das halte ich auch eher für unwahrscheinlich.


Es würde mich schon sehr interessieren, was es mit diesen Halteringen auf sich hattte.

1 451

Freitag, 3. Oktober 2014, 12:16

Hier ein kleiner Beitrag van de Veldes zur Verwendung von Halteringen im Bereich unter den Rüsten ...
roter Pfeil ... vermutlich nur eine von mehreren Möglichkeiten .. aber schon mal ein Anfang:



Immer wieder auffallend ist die "wilde" Verwendung von Nägeln nach Erfordernis wie sie sich aus den unterschiedlich gewachsenen Hölzern eben ergab ...
und heutigen Vorstellungen von Ästhetik und Symmetrie krass widerspricht

... und ist gleichzeitig auch noch ein Beitrag zum Thema Rüsten ...
denn in seiner photorealistischen Art Schiffe zu dokumentieren sind für die Rüsten keinerlei unterstützende Konstruktionen erkennbar ...
ein Hinweis darauf, daß, außer senkrecht in Richtung Bordwand, jegliche Kräfte und Bewegungen zu vernachlässigen sind.

Und daß sich das über Jahrhunderte bis in die Neuzeit nicht geändert hat zeigen Ausschnitte der Dom Fernando II ...
außer wenigen Halteeisen gegen das Runterfallen noch vor Montage der Takelage gibts da auch nix ... und funktioniert trotzdem ...

https://www.wefalck.eu/mm/maritime/lisboa/141237-72.jpg
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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1 452

Freitag, 3. Oktober 2014, 12:35

Hallo Markus,
sorry, dass ich Dir ein wenig widersprechen muss: Bei dem von Dir markierten Ringbolzen handelt es sich eindeutig nicht um einen sozusagen "auf Vorrat" unter der Kreuzrüste angebrachten Ringbolzen, sondern ganz eindeutig um den dort ganz mit bedacht für den Leitblock der Großschot angebrachten Ringbolzen, denn

wie man sehen kann, geht von dem Block die holende Part zum Scheubgatt A, während die Stehende Part derselben bei B ebenfalls an einem Ringbolzen befestigt ist...
:wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
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sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

1 453

Freitag, 3. Oktober 2014, 13:37

Ging mir ja nicht um auf Vorrat sondern generell, daß da diese Halteringe existieren ...
und nicht aus jeder Zeichnung ist deren Funktion erkennbar ...
und vielleicht sind sie ja gar nicht auf Vorrat sondern vielleicht einfach nicht ständig verwendet .... also nur nach Bedarf ...
Und wie Du schon so richtig zeigst gibt's von denen noch viel mehr
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

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1 454

Freitag, 3. Oktober 2014, 20:20

@Showrodder

@Stüerrmann

Hallo Kollegen,

Danke für Euren informativen Beitrag zu den Augbolzen mit Halteringen an den Außenbordwänden von Segelschiffen im Allgemeinen und insbesondere im Bereich unter den Rüsten von französischen Schiffen.
Wie ich nun mittlerweile in J. Boudriot´s Seventy-Four-Gun Ship Vol. II auf Seite 32 nachgelesen habe, dienten diese Ringe in der Regel als Belegstellen für die Takelage, oder bei den Vorderrüsten zur zusätzlichen Sicherung der Anker.
J. Boudriot hat dies an dieser Stelle seines Buches nur allgemein behandelt und verwies im Besonderen auf das Kapitel Takelage im Band III. Dort bin ich noch auf der Suche ( ...dicker Schmöcker ... > 300 Seiten), was hier im Speziellen für eine Tagelage belegt worden ist.
Es scheint richtig zu sein, dass viele dieser Ringe nur für den Bedarf vorhanden waren.
Mir ist jedoch aufgefallen, dass diese Ringe an britischen Schiffen eher seltener anzutreffen sind.
Liege ich da richtig?

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1 455

Samstag, 4. Oktober 2014, 19:15

Bevor wir die Frage hinsichtlich der Augbolzen mit den Ringen abschließend klären,
zwischendurch ein kleines Update:

Fortsetzung: Beschläge an den Außenbordwänden
Im Zuge des Einbaues der Beschläge an den Außenbordwänden wollte ich einfach nochmals zeigen, wie die kleinen Bullaugen der Lüftungspforten aufgebaut sind. Das Ausstanzen des „Glaskörpers“ mit einem Durchmesser von 1,3 mm aus Acrylglas habe ich ja an anderer Stelle bereits näher erläutert.


Hier ist noch ein Speigattventil vor dem Einbau zu sehen, wo ich gerade die Ventilklappe graviere, um dessen zweiteilige Ausführung darzustellen.


Bis auf Weiteres ...

1 456

Samstag, 4. Oktober 2014, 19:42

Hallo Johann,

ein wunderbares Modell! Kompliment.

Erstmals habe ich ein solches Plattform für die Deckarbeiten (Seite 1) gesehen. Eine tolle Idee!

Robert

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1 457

Sonntag, 5. Oktober 2014, 13:27

Hallo Robert,
Danke für Dein Kompliment.

Hier geht es mit einer kleinen Aktualisierung weiter:

Fertigstellung der Seitentaschen am Heck
An den Seitentaschen der Korvette mussten noch die Verglasungen eingesetzt werden. Als Glasscheiben verwendete ich dazu Acrylglas, das ich auf der Modellbaukreissäge in entsprechende Streifen sägte und dann genauestens in die vorhandenen Öffnungen eingepasst habe. Die kleinen Fenstereinsätze befestigte ich anschließend mit Micro Kristal Klear. Damit können transparente Teile ohne hässliche Kleberänder unsichtbar eingeklebt werden. Micro Kristal Klear verwendete ich auch zum Einkleben der Bullaugen.


Letztlich fehlten an den Seitentaschen zum Dachrand hin noch Profilleisten aus Birnbaumholz, die der schlichten Ausführung des Hecks der La Créole dann vielleicht doch noch etwas Anmut verleihen werden.
Die Herstellung dieser Hohlkehlleisten erfolgte in bekannter Weise mittels eines eigens dafür angefertigten Zieheisens. Das Ziehen von Profilen habe ich bei der Herstellung der Nagelbänke ausführlich beschrieben.
Nach einer letzten Anprobe,


sieht das dann nach dem Einbau und Verkleben so aus:


Des Weiteren waren noch Augbolzen an den Außenbordwandseiten zu montieren. Auch hier bei solchen Details ist Wert auf die Ausführung zu legen, damit auch diese sich stimmig in Gesamterscheinungsbild des Modells einfügen.
Insofern sind bei 6 Augbolzen pro Schiffsseite zwischen 3 Stück im Vorschiffbereich und 3 Stück im Heckbereich in der Größe zu unterscheiden. So betragen im Maßstab 1:48 die Außendurchmesser der Augbolzen im Heckbereich 2,5 mm und die im Vorschiffbereich 3,1 mm. Auch die unterschiedlichen Messingdrahtstärken mit 0,6 mm für die kleineren Augbolzen bzw. 0,8 mm für die größeren fanden Berücksichtigung.


Die Augbolzen im Heckbereich dienten der Führung der Sorgleinen sowie der Befestigung der Bootsdavitgeitaue. Wogegen die kräftigeren Augbolzen im Vorschiffs- bzw. Galionsbereich für die Befestigung der Halsbaumbackstage sowie der Wasserstage vorgehalten wurden. Insofern waren hier sicherlich die größeren Kräfte am wirken.
Zum Vergleich ist auf dem letzten Bild noch ein Augbolzen für die Befestigung der Stückpfortendeckel zu sehen. Es gibt an diesem Modell jedoch noch kleinere Augbolzen, die bei den Sicherungsketten für die Carronaden Verwendung fanden.

1 458

Sonntag, 5. Oktober 2014, 17:37

hach, Balsam für's Auge des Modellbauers...
diese klaren Linien, keinerlei Unstimmigkeiten, alles fügt sich harmonisch zusammen, als wäre es immer schon so gewesen...
ja als wäre es dem Edelgehölz direkt in dieser, seiner vorherbestimmten Form entwachsen...

Stets denke ich mit Wehmut "Hätt ich nur den Platz dafür, ach hätt ich nur das benötigte Werkzeug"...
doch das ist leider nicht möglich.... (also nicht, ohne mein Ehe ernsthaft zu gefährden :D )...

doch dann tröste ich mich und denke sogleich...
"hätt ich Platz und Gerät, scheiterte es sicherlich am mangelden Können" und dann gehts mir wieder gut und ich genieße Johanns Bilder weiter :love:

Ganz großes Kino :ok:

LG, Mathias

1 459

Montag, 6. Oktober 2014, 23:59

Guten Abend Johann,

wieder mal sauberste Arbeit, gerade bei den vermeintlich leichten Bauteilen wie Augbolzen...

Vermeintlich....

Die Ringe sind wunderbar sauber geschlossen, bei 0,6 mm Draht. Hast du diese auch verlötet und bis zu welcher minimalen Drahtstärke hältst du eine Verlötung für technisch machbar?

Ich bin derzeit an der Optimierung von Sturmhaken mit Drahtdurchmesser von 0,3 mm dran und muss mir eine Lösung für eine nahtlose Schließung der Ösen überlegen. Du hattest mir vor einiger Zeit das Brünieren ans Herz gelegt und die Brüniermittel dafür dankenswerter Weise benannt. Kann ich diese Mittel auch für den 0,3 mm Messingdraht einsetzen ? Danke schon mal im voraus.

Beste Grüße.

Bernd

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1 460

Dienstag, 7. Oktober 2014, 20:21

Hallo Bernd,

eine Verlötung von 0,3 mm Messingdraht halte ich technisch für durchaus machbar.
Ich würde es jedoch vorab mit Lötpaste versuchen.
Aber auch mit einem kleinen Lötkolben ist dies umsetzbar. Da muss jedoch alles passen, ansonsten werden
die Lötstellen zu groß.
Das von mir empfohlene Brüniermittel ist ja speziell für Messing. Damit kannst Du sehr wohl einen 0,3 er Messsingdraht brünieren.
Habe ich schon mehrfach erfolgreich praktiziert.
Da mir nicht bekannt ist, wie weit Deine Brünierkenntnisse reichen, werde ich jetzt nicht oberlehrerhaft irgendwelche Tipps zum Besten geben.
Aber falls Du doch noch das ein oder andere dazu wissen möchtest, melde Dich.

1 461

Dienstag, 7. Oktober 2014, 20:58

Nabend zusammen! :wink:
Ihr könnt mich jetzt ja für einen Pfuscher halten: Aber ich habe mir aus aktuellem Anlass (Kanonentakelung in doch recht kleinem Maßstab) eine Archjofo 2000 gebaut, eine von Ihm entwickelte und von mir kopierte modifizierte und nach ihm benannte Spitzzange zum Anfertigen von kleinsten Augbolzen und Haken aus 0,3mm Messingdraht. Diese brünier ich ebenfalls, allerdings schlicht mit der Krick-plörre, die geht für Messing nämlich richtig gut. Sollten sie nicht optimal geschlossen sein bzw. wirken, gehe ich da mit meiner aus Antrazhit und Eisen gemischten Atrappenfarbe drüber. Resultat: Eventuelle Lücken sind dann geschlossen, ganz einfach, weil mit Lack "verstopft". Ich weiß nicht, ob ich mit Löten ein besseres und sauberes Ergebnis erzielen könnte, mal abgesehen, dass ich keine oder nur rudimentärste Löterfahrungen habe. Aber meine Methode geht einfach schnell und in Serie, ohne viel Aufwand, mal abgesehen von zig vor dem Frühstück, zwischendurch oder vor der Glotze gebogenen Drahtteilen. Und die Ergebnisse gefallen mir soweit. Aber ich lasse mich wie immer gern eines besseren belehren und daher blick ich Euch weiterhin gernstens über Eure Schultern. :thumbsup:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



1 462

Dienstag, 7. Oktober 2014, 21:33

Guten Abend Johann,
guten Abend Chris :wink: Du Pfuscher ? Niemals :du: :du: :du: :smilie:

zunächst einmal danke euch beiden für die Tipps.

Johann, die Frage nach meinen Brünierkenntnissen ist schnell beantwortet und besteht einzig aus der von dir genannten Bezugsquelle :lol:

Aber das ist bei mir nichts Neues, sogar ein kleines Hobby von mir. Mit Null starten und sehen, wie weit man kommt. ;)

Ich gebe dir recht Chris, mit Farbe und vorher Sekundenkleber kann man einiges erreichen, zumal wir in 1:100 unterwegs sind. Bei meinen Püttingeisen hat das sehr gut funktioniert. Aber mich interessiert auch das Brünieren als solches. Das Material werde ich mir besorgen Johann. Allerdings würde ich wohl eine weitere Miniaturlötstation für den 0,3 mm Draht benötigen. Mit meiner "normalen" Station und Lötspitzen kann ich mir das kaum vorstellen, aber ich werde mal improvisieren. ;-)

Mal schauen, was geht... und Zeit brauche ich ja auch dafür.

Also nochmals danke vorab und ich nehme das Angebot gerne an, bei Fragen auf euch zurückzukommen. :ok:

Beste Grüße

Bernd
PS: Doch, zwei Dinge weiß ich über's Brünieren: Von dir Chris keinen Lackdraht zu verwenden ;-) und lt. Roland braucht es einen sehr guten Entfetter, aber mit deiner Bezugsquelle Johann, ist dieses Problem schon mal gelöst :-)

1 463

Mittwoch, 8. Oktober 2014, 08:06

Zitat

lt. Roland braucht es einen sehr guten Entfetter,

ich möchte an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, dass es ursprünglich ja Johann war,
der mir den Weg ins Brünier- und Entfettungsparadies zeigte!!

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1 464

Mittwoch, 8. Oktober 2014, 21:18

Beschläge der Fockrüsten
Auf dem vordersten Teil der 3-teiligen Fockrüsten der französischen Korvette befanden sich zwei eiserne Beschläge, je Schiffsseite. Sie dienten zum einen zum Einhaken der Backspieren, wenn bei Bedarf Leesegel gefahren wurden. Somit waren diese Eisenbeschläge mit einem massiven Auge ausgebildet.
Die anderen Beschläge hatten einen stangenförmigen Ausleger an dem die Außenklüverbackstage und die Außenklüverwasserstage festgemacht worden sind.


In bewährter Weise fertigte ich diese Beschläge für das Modell aus Messing. Zu beachten ist dabei ein unscheinbares Detail. Die Flacheisen besaßen in den Dicke eine Verjüngung nach hinten. Mit kleinen Drehteilen aus Messing wurden diese Beschläge entsprechend ergänzt, wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist.


Fortsetzung folgt ...

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1 465

Donnerstag, 9. Oktober 2014, 18:51

Fortsetzung: Beschläge der Fockrüsten
Mittlerweile sind die Beschläge für die Fockrüsten fertiggestellt. Die Bolzenköpfe wurden bis auf 4 pro Beschlag eingelötet. Dies erleichtert die spätere Montage.


Das Brünieren verleiht den Messingbeschlägen ein eisenähnliches Aussehen.


Und am Modell sehen diese Beschläge dann so aus.


Endgültig kann ich sie erst fixieren, wenn die Rüsteisen mit den Jungfern und die Abdeckleiste eingebaut sind.
Bis demnächst …

1 466

Samstag, 11. Oktober 2014, 01:05

Hallo Johann,

ich sitze jetzt ja schon die ganze Zeit staunend im Zuschauerraum Deines Bauberichtes und kann leider wenig konstruktives beitragen außer AHH OHH BOHH.

Eine kleine Frage (eigentlich mehrere) habe ich aber dann doch mal, einfach weil es mich interresiert.

Auf manchen Bildern von Dir sieht man wunderschöne Skizzen der Bauteile in einem Skizzenbuch. Dann gibt es manchmal Bilder von tollen technische (CAD?) Zeichnungen der Bauteile.
Meine Fragen:
Was für ein CAD/Grafik System benutzt Du?
Plannst Du eine Veröffentlichung der (von Dir) gezeichneten Pläne/Skizzen?
Eventuell sogar ein Buch über den Bau?

Solltest Du auf diese Fragen keine Antwort geben wollen, verstehe ich das. Bitte ignorier dann dieses Posting.
Wenn Du eine Veröffentlichung plannst, mindestens einen Interresenten hättest Du.

LG
Titto

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1 467

Samstag, 11. Oktober 2014, 06:25

Guten Morgen Titto,

vielen Dank für Dein Interesse an meinem Bericht.

Gerne will ich Dir Deine Fragen beantworten:

Grundsätzlich baue ich nach den sehr guten Plänen von Jean Boudriot. Da diese Pläne im Maßstab 1:48 gezeichnet sind, und dies natürlich
für die genaue Darstellung von kleinen Details seine Grenzen hat, zeichne ich bestimmte Ausrüstungsteile immer in einem
größeren Maßstab mit dem Micrografx Designer 9.0 Deutsch (Vektor Zeichenprogramm ) heraus. Dies ermöglicht auch eine
genaue Vermaßung der Bauteile, was für die Proportionalität sehr wichtig ist. Hier sind oft schon 1/10 Milimeter entscheidend.
Wenn man z. B. bedenkt, dass die Beschläge für die Rüsten gerade mal zwischen 15 und 19 mm lang und 1,4 mm breit sind, ist das leichter
verständlich.
Im Vorfeld skizziere ich diese Teile einfach, um auch zu verstehen, wie sie aufgebaut sind und wie ich sie letztlich anfertigen kann.
Ein Veröffentlichung ist weder für die Zeichnungen noch für die Skizzen geplant; auch kein Buch über den Bau.
Obwohl, das schon einen gewissen Reiz hätte. Außerdem erlaubt es meine berufliche Situation nicht, und ich darf noch einige Jahre
arbeiten.
Vielleicht wär das was für die Rente?

1 468

Samstag, 11. Oktober 2014, 06:51

Moin, Johann,

Zitat

Vielleicht wär das was für die Rente?

Aber auf jeden Fall, spätestens dann, besser aber doch vorher!!! Und ich melde mich schon mal zur Subskribtion an!!!
:wink:
Es rauscht wie Freiheit, es riecht wie Welt.
Naturgewordene Planken
sind Segelschiffe. Ihr Anblick erhellt
und weitet unsere Gedanken!
Joachim Ringelnatz

1 469

Samstag, 11. Oktober 2014, 11:07

Mein lieber Johann,

Dieser Baubericht, deine Skizzen, die Erlärungen und die Fotos sind eigentlich viel zu Schade für nur Internet. Das hätte man wirklich gern zum Aufschlagen, Herumblättern, Schmökern. Ein solches Buch wär ein wirkliches Schmuckstück in meinem Regal.
Und vermutlich denken die meisten hier genauso.

Viele Grüße,

Uwe

1 470

Samstag, 11. Oktober 2014, 11:59

es ist einfach sosooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
herrlich!!!!!!

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1:48, Holz, J. Boudriot, Korvette, Segelschiff

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