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31

Donnerstag, 17. April 2014, 12:56

Moin Schmidt! :wink:
Das kenne ich. Da ich aber gerade gestern Abend ebenfalls eine Grünspanfarbe gemischt habe, hier einen ziemlich treff- und idiotensicheren Weg dahin: Von Revell gibt es einen sehr passenden Grünspanton, die Nr. weiß ich grad nicht. Den mischt Du einfach sukzessive mit Weiß und fertig is. Der Ton ist sehr treffend, ich bin heute Morgen an einem Denkmal mit einer grünspanigen Statue vorbeigefahren und hab verglichen. Das kommt schon sehr hin :ok: . Ich werde es allerdings anders verarbeiten. Zunächst als Unterschicht Anthrazit und dann trockengemalt Grünspan über die erhabenen Stellen. hab ich noch nicht getestet, aber ich stell mir das ganz schön so vor... bei mir geht es übrigens auch um die Dächer der Seitentaschen.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
"Go and tell Lord Grenville that the tide is on the turn. It's time to haul the anchor up and leave the land astern. We'll be gone before the dawn returns. Like voices on the wind..." (A. S.)

"Mayflower"

"La Santissima Madre"



32

Donnerstag, 17. April 2014, 14:53

dear schmidt! das msichen von farben ist eigentlich ganz einfach. dazu brauchst du nicht einmal eine palette.
nimm einen alten teller und leg los! mit ölfarben ist das natürlich am einfachsten! mach dir fächerartig kleckse von deinem farben.
in diesem fall weiss, blau (z.b. ultramarin) und ein kraefiges gelb!
nimm weiss auf deinen pinsel (ordentliche menge) misch dann vorsichtig blau hinzu, bis du ein schönes hellblau (obelixhose) hast!
dann misch vorsichtig gelb hinein, bis du mit deinem grünspanton zufrieden bist. vielleicht musst du zwischendurch wieder mit etwas weiss und blau 'korrigieren'
aber du wirst ganz schnell übung darin haben und dann ist irgendwann jede farbe mischbar!
LG the mixxer

33

Donnerstag, 17. April 2014, 15:09

Okay, dann muss ich mich jetzt outen. Ich bin partiell farbenblind. Das heißt, ich sehe alle Farben wie jeder andere auch, aber bei gewissen Farben fällt es mir sehr schwer, sie Namen zuzuordnen. Daher bin ich auch außerstande zu entscheiden, welche Farbe ich zumischen muss, um welche Veränderung zu bewirken. Ich bin also sehr auf fertige Farben angewiesen. Die helle ich auf oder dunkle sie ab und merke mir, was ich gemacht habe. Auch die Testschnitten sind zum Teil diesem Defekt geschuldet.
Schmidt
Restaurierung eines Werftmodells aus dem Jahre 1912 jetzt als Webseite: http://kaiserfranzjoseph.de/
Über das Bemalen mit Humbrol- und Ölfarben: http://www.wettringer-modellbauforum.de/…9193#post739193

34

Donnerstag, 17. April 2014, 15:13

gut zu wissen! ;) dann werde ich mal versuchen, ob ich dir einen farbton ermitteln kann!
vielleicht warten wir noch auf chris....die revell enamel nr steht ja noch aus!
grüsse
der roland

35

Donnerstag, 17. April 2014, 15:36

...aaaaaaalso! mein (nicht mehr ganz so neuer) farbfächer sagt RAL 6034! :wink:

36

Freitag, 18. April 2014, 23:45

Klasse deine Farbversuche.

37

Samstag, 19. April 2014, 09:45

Hi Schmidt, Deine Vorversuche sehen sehr viel versprechend aus.
Deine zuvor farblich abgesetzten Nägel gefallen mir nicht. Sie sind zu dominant. Der Farbton der oberen Schnitte gefällt mir besser, die bei der unteren im unteren Bereich der Bordwand etwas dunkler abgemischte Farbe hat etwas. Kannst Du beides kombinieren?
Um die Einheitlichkeit des Rumpfes aufzubrechen, schlage ich vor, einzelne Planken mit aufgehellter bzw. abgedunkelter Grundfarbe zu beameln.
Gruß Christian

in der Werft: HM Cutter Alert, HM Sloop Fly im Maßstab 1/36 nach eigenen Rekonstruktionen


"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

38

Sonntag, 20. April 2014, 20:47

Einzelne Planken an der Bordwand hervorheben? Ich werd's mal versuchen. Auf den Decks mache ich es bestimmt.


Ich habe weiter mit der Grünspanfarbe experimentiert. Hier der zweite Versuch mit aufgehelltem Humbrol 120 (wenn mich die Erinnerung jetzt nicht trügt).

So sieht es mitten im "Abdraken" aus.





Nicht so leicht, mit einem Tuch oder dergleichen in die Ecken zu kommen. Ich hatte mir aus Knetsilikon einen "Abdraker" gebaut, über den ein Tuch gezogen werden sollte. Aber das funktionierte längst nicht so gut wie gedacht.






Schließlich das Ergebnis, hier im Vergleich mit dem ersten Versuch. Könnte es sein, dass ich den Grünspan jetzt getroffen habe?






Schmidt
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39

Sonntag, 20. April 2014, 21:51

nabend schmidt! also auf meinem pad sieht das SEHR grünspanig aus!!!!!
grüsse Mr. Verdigris

40

Montag, 21. April 2014, 13:59

Gut, dann bleibt es beim 120er Grünspan.

in Schritt weiter:
Ich habe eine Form des Heckspiegels der 7P angefertigt, wissend, dass ich davon keine 100%igen Abgüsse machen kann. Zu viele Hinterschneidungen. Aber aus zwei Ganz- und einigen Teilabgüssen ließ sich ein Heckspiegel zusammenfriemeln. Hier das schon teilweise grundierte Exemplar:



Den habe ich nun wieder lackiert wie die schon bemühte Kindergeburtstagstorte, nach dem Vorbild der beiden 7Ps aus Amsterdam (Artitec) und Texel (Museum). Dabei habe ich festgestellt, dass der Spiegel im oberen Bereich einmal blau und einmal grün lackiert ist. Habe ich also beide Varianten realisiert.



Man muss die Farben übrigens ziemlich satt auflegen und möglichst lange trocknen lassen, weil sie bei dem Abrieb doch ziemlich strapaiert werden. Besonders in die Kassetten im unteren Bereich dringt man nicht so gut. Gut, das vorher an einem Testteil zu üben.



Und einmal nah ran an den Bereich der 7 Wappen der 7 Provinzen. Der grüne Hintergrund gefällt mir übrigens besser. Allerdings ist der Heckspiegel der (niemals fertig werdenden) 7P auf der Bataviawerft in Lelystad kräftig blau hinterlegt...



Und schließlich eine Zusammenschau von Spiegel und Galerie.



Das war mein Osterei!

Schmidt
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41

Montag, 21. April 2014, 15:44

sieht grossartig aus! :thumbsup:

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42

Montag, 21. April 2014, 15:44

Schönes ei :thumbsup:
Der Nachbar hört AC/DC ob er will oder nicht :cracy:

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43

Montag, 21. April 2014, 15:55

Hallo Schmidt,

ein schönes Osterei ... :D
Sieht absolut Spitze aus!

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44

Dienstag, 22. April 2014, 22:06

umwerfend :love:
Einfach mal machen! Könnte ja gut werden.


Fertig:
H.M.S. Prince 1670 , Millenium Falcon von mpc

Im Bau:
Soleil Royal Holzmodell 1:140

45

Dienstag, 22. April 2014, 23:34

Wird wieder absolut umwerfend Schmidt, ein Augenschmeichler :-)

Erlaube mir dennoch folgende Anmerkung: Vor allem auf den Seitentaschen sieht es mir zu sehr nach Pre-Dreadnaught-Kohleschleier auf den Teilen aus. Das dunkle Washing das sich beim Holz so gut macht versoßt die Verzierungen für meinen persönlichen Geschmack zu sehr. Es gibt zwar Tiefe, aber es fehlt auch wieder die tolle Strahlekraft der Bemalung, wie man es auch auf der Replik der Batavia u.a. gut sehen kann. Wäre es hier evtl sinnvoll, mir der Schmuckfarbe die Höhen wieder zu betonen ohne die Tiefe zu verlieren? Also brushen oder wie die Figurenmaler sogar aufgehellt aufzubauen?

Lieber Gruß, DAniel
... keine Angst, der will doch nur spielen ...



Feinste Ätzteile für HMS Victory 1:100
http://www.dafinismus.de

46

Mittwoch, 23. April 2014, 10:26

Genau diese Überlegungen treiben mich seit Tagen um!! Ich habe sogar schon einige Versuche mit dem Trockenmalen gemacht, die recht ermutigend sind. Fotos via Netz bringen allerdings die Effekte eines Trockenmalens oder Lichtersetzens so gut wie gar nicht rüber!!

Und noch was Grundsätzliches: Die Artitec Modelle von Herbert Tomesen orientieren sich am Erscheinungsbild der Schiffe in den zeitgenössischen Gemälden. Nicht von ungefähr wird alles mit "Vandyckbraun" überzogen. Die Batavia (und unlängst die Staatenjacht Utrecht) habe auch ich bislang immer nur frisch bemalt gesehen; man vergleiche damit allerdings andere Nachbauten, die weniger gepflegt sind. Da regiert dann auch so etwas wie Vandyckbraun. Nichtsdestotrotz werde ich weiter testen!

Danke für Kommentare und Anregungen!

Schmidt
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47

Mittwoch, 23. April 2014, 10:48

Moin Schmidt! :wink:
Ein kleiner und vielleicht brauchbarer Tipp am Rand: Zum "Entdraken" (speziell in Stößen, Winkeln und strukturellen Vertiefungen, wo die Plaka hinsifft und sich nicht mit dem Lappen wegwischen lässt) verwende ich gerne diese hier. Damit kommt man gut in besagte Ritzen. Und -wahrscheinlich meinte dies dafi- ich mache nach dem Draken zumeist partiell folgendes, ich male an den Stellen, wo mir die leuchtkraft der Farbe zu sehr verschwunden ist, ziemlich trocken nochmal über die erhabenen Stellen drüber. das fällt nicht auf, bzw. wirkt "übergepinselt", sondern setzt wieder die gewünschte farbliche Nuance. Auch eine noch so dünne "Drakeschicht" mattiert und dunkelt die Farbe ab. Gut, kann auch sein, das genau dies der gewünschte Effekt sein soll. Aber wenn es eben nicht so sein soll, hilft meine Methode. Wie würde denn die andere Variante von dafi funktionieren- einfach die jeweiligen Farben aufhellen und dann trocken über die erhabenen Stellen brushen? :nixweis:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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48

Mittwoch, 23. April 2014, 12:27

Wie würde denn die andere Variante von dafi funktionieren- einfach die jeweiligen Farben aufhellen und dann trocken über die erhabenen Stellen brushen?
Vermutlich "staubiger", stumpfer als das Lichtersetzen mit der originalen Base, weil...

Die Theorie hinter Licht/Schatten:
a) Wenn man für Lichter eine gedeckte Farbe nur in Richtung Weiß aufhellt, wirkt sie am ehesten "staubig" (Grauanteile der Farbe werden gefördert).
b) Wenn man beim Aufhellen als Zwischenschritt erst in die Sättigung geht (volle Sättigung wäre die passende "Regenbogenfarbe" zur Base ohne Schwarz- und Weiß-Anteile), kann es natürlicher, kräftiger wirken.
c) Wenn man als weitere Zwischenschritte noch Color-Shifting einbindet (extrem wäre z.B. von Rot aus über gesättigtes Rot in Richtung Orange/Gelb nach Weiß aufhellen und ggf. in Richtung Violett nach Schwarz abdunkeln), kann man am ehesten kräftige, "leuchtende" Farbwirkungen erzeugen, ist aber in den extremen Fällen eher für Digital Painting praktikabel.

So weit die Theorie. Die Wirkung selbst ist natürlich stark von Malmittel und Technik abhängig, letztendlich natürlich auch von der Detailgröße, wieviele Farben man "nebeneinander" noch abbilden kann. Vorhersagen lassen sich also letztendlich nur durch eigene Tests/Erfahrung ermitteln.
Gruß Jochen

49

Mittwoch, 23. April 2014, 15:47

Zitat

Zitat von Schmidt: " Der grüne Hintergrund gefällt mir übrigens besser"


Mir übrigens auch, besonders weil er mit der Galerie so gut harmoniert.

Wobei die anderen Argumente natürlich auch nicht von der Hand zu weisen sind.

Aber egal wie Du`s machen wirst, es wird mit Sicherheit wieder einzigartig werden.

Gruß Ray

"Alles, was ein Mensch sich heute vorstellen kann, werden andere Menschen einst verwirklichen." - Jules Verne


Eine großartige Modellbauzeit wünscht
Ray

50

Donnerstag, 24. April 2014, 08:37

Danke für die Hinweise und Kommentare.
Chris, die Hi-End-Wattestäbchen kannte ich noch nicht, hab mir gleich bestellt, was der Anbieter noch auf Lager hatte. Danke.
Wenn Du jetzt vielleicht noch einmal nachsehen könntest, welche Fertigfarbe deiner Meinung nach dem Grünspan am meisten entspricht? Da mische ich mich nämlich bislang nicht in die richtige Richtung. Meine Schwäche ist ja jetzt bekannt...
Schmidt
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51

Donnerstag, 24. April 2014, 09:26

Morgen!
Das hier:
Revell 365 Patinagrün.

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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52

Donnerstag, 24. April 2014, 10:27

Die Bemalung ist super, besonders das Heck. Grün oder Blau, mir gefällt beides, könnte mich jetzt nicht entscheiden.
Beeindruckend ist, wie die bunte Bemalung nach dem Abdunkeln eine komplett andere Wirkung bekommt. Toll :ok:
Beim Kupferdach der Seitengalerien ist für meinen Geschmack zu viel grün drin. Kupferpatina geht mehr ins türkis. Kupferoxid ist dunkelbraun.
Für das Kupferdach käme aus meiner Sicht türkisgrün auf dunkelbraunem Grund gut hin.

53

Donnerstag, 24. April 2014, 11:04

Moin Schmidt,
hab mir im Zusammenhang mit diesem Thread ganz bewußt ganz alte grüne Kupferdächer angesehen ...
- das Grün wird mit zunehmendem Alter noch heller
- es wirkt immer matt ... vermutlich durch die rauhe Oxidationsschicht
- je älter desto "sauberer" wirkt es ... weil das matte Hellgrün schon für sich selbst die Patina ist
- diverse Schmutzpartikel oder Algen, Moose usw können sich wohl auf dieser Oberfläche nur schlecht halten

Gemessen an dieser Tabelle hast Du den mittleren Farbton schon genial gut getroffen:
https://www.medpovrly.cz/DE/ImgCont/Products/patina_de.gif

Den einen einzigen Kupfergrünton gibt's irgendwie also gar nicht ...
er unterliegt ständiger Veränderung ...
genauso wenig wie die ideale Kupferfarbe ...
das liegt wohl eher an unserer Wahrnehmung ...
da empfindet wohl jeder für sich einen etwas anderen Grünton als den richtigen

Einzig schade ist, daß Kupferdächer der ersten Jahre gar nicht so recht als klassisch "grüne" Kupferdächer wahrgenommen werden ...

Vielleicht aber auch ein Vorteil ...
wer damals das Schiff in Auftrag gab hatte zum Stapellauf bestimmt einen ganz anderen Eindruck ...
die zugehörigen kolorierten Bauzeichnungen zeigten die Seitentaschen wohl weniger als grünen Gesamtkörper ...
sondern vermutlich eher als Bauelemente mit kupferbraunem Dach ...

könnte mir vorstellen, daß so ein Schiff in weitgehend neuem Zustand, relativ neuem Kupferdach und frisch gemalten Dekorationen auch sehr attraktiv aussah ...
wer ein neues schiff in Auftrag gab wollte das bestimmt auch ...
genauso wie er auch viel Geld für all die schön gemalten Schmuckelemente, Löwen, Bilder etc ausgab ...

Da hatten die Erbauer bestimmt einen vollkommen anderen Eindruck als Jahre später wo wir nur noch Seitentaschen Grün in Grün und abgeplatzte Farben vorfinden
Grüße aus dem "Wilden Süd-Westen"
Markus

"When all else fails ... Read the instructions" ( LINDBERG 1965 )

Youth, talent, hard work, and enthusiasm are no match for old age and treachery !
( In memoriam Prof. John A. Tilley, † 20.07.2017 )

54

Donnerstag, 24. April 2014, 11:05

Stimmt Holger!
Allerdings habe ich mir in der letzten Zeit immer mal wieder grünspanige Brückenverzierungen und Denkmäler angeschaut. Wenn sie so lange vor sich hinoxidiert haben, dass sich überhaupt erst Grünspan bildet, sieht alles das, was nicht grün geworden ist meiner Wahrnehmung nach grau/antrazith aus, das braune Oxyd sieht man dann nicht mehr. Allerdings weiß ich nicht, wie das im Übergangsstadium ist, also, wenn sich bereits erster Grünspan gebildet hat und der Rest noch am "Reifen" ist. Dann könnte wiederum Deine Theorie stimmen... :nixweis:

Schöne Grüße

Chris :ahoi:
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55

Donnerstag, 24. April 2014, 12:13

:D lustiges Fachsimpeln :D
googelt man Dächer wirken die tatsächlich einheitlich "hellgrün".

In der Nachbarschaft hat jemand kupferne Fallrohre und Dachkennel, die wurden binnen eines Jahres dunkelbraun und sdind das nun schon seit Jahren.
Allerdings sind die auch vor der Witterung geschützt, so blöd das bei einer Regenrine kingt....
Fallrohre unterm Dachüberstand und die Unterseite der Rinnen sind sozusagen auf der regenabgewandten Seite ^^

So am Range *Klugscheiß an Grünspan ist das Essigsäuresalz des Kupfers, das bildet sich sicher nicht.
Was man auf den Dächern hat sind Carbonate, Chloride und beim sauren Regen auch mal Sulfate.
Kupfersalse sind meist grün bis blau in diversen Zwischentönen, bis auf Kupferoxid, das ist dunkelbraun. Klugscheiß aus*
Aber Grünspan ist als Begriff schön griffig ^^

Rein von der Optik schaut so eine einheitlich grüne Galerie halt nicht so spannend aus, farblich differenziert ist halt gefälliger.

56

Montag, 5. Mai 2014, 17:07

Hier ist eine Pause entstanden, nicht, weil ich die Lust verloren hätte, sondern weil ich die Sache ein bisschen organisierter angegangen bin. So habe ich Herbert Tomesen von Artitec um ein paar Bemalungstipps gebeten (und auch prompt bekommen! Danke!!) und mir Literatur besorgt. Über die 7P gibt es ein dickes Buch, in dem, ähnlich wie Tomesen es für seine Modelle gemacht hat), das Schiff im Wesentlichen aus den Zeichnungen und Gemälden der Van de Veldes rekonstruiert wird. Das Buch ist bereits vor 20 Jahren erschienen, offenbar das Ergebnis einer privaten Sammelarbeit, publiziert aus dem Nachlass. Mittlerweile gibt es vier Auflagen. Der Preis für antiqu. Exemplare changiert sehr. Ich hab eines unter 100 Euro bekommen.

https://www.zvab.com/advancedSearch.do?t…&iref=suggest03



Das Buch ist sein Geld wert. Ich habe es noch längst nicht durchgearbeitet, zuerst nur das Kapitel über den Heckschmuck und seine Bemalung. Das war sehr aufschlussreich.

Und dann soll man ja hin und wieder auch mal ins Wikipedia schauen! Hier ein Foto der Reproduktion des Heckspiegels für den Nachbau der 7P in Lelystad auf der Bataviawerft. Mit wikipedianischer Erlaubnis gezeigt:



Daran habe ich mich für eine zweite Probefassung des Hecks orientiert. Davon aber später mehr.

Schließlich hat mich Farbenblinden Herbert Tomesen darauf aufmerksam gemacht, dass der obere Teil des Rumpfes und der Fond von Spiegel, Galerie und Schoten keineswegs grün, sondern graublau war. Aha! Als man es mir sagte, sah ich es auch. Jetzt teste ich geeignete Farben und ihre Anmutung unter Öl.



Demnächst mehr von den Probeteilen 2.0.

Schmidt
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57

Montag, 5. Mai 2014, 23:50

ich gestehe: die Bemalung des org. Heckspiegels ist mir zu lackiert - ok das ist ein Original, aber das war das erste was mir dazu eingefallen ist: zu lackiert.
das in Matt fände ich besser :)
Viele Grüße :ahoi:
markus
(der Captain)

58

Dienstag, 6. Mai 2014, 10:23

moin schmidt, ich gehe auch davon aus, dass die Reproduktion mit modernen Farben angefertigt wurde und von daher nur bedingt verbindlich ist!
für den durchschnittlichen Museumsbesucher mag das ok sein, für jemand der versucht, sich in die Farbwelten des 17.jahrhunderts einzufinden,
ist die Darstellung sicher unbefriedigend! ich vertraue einmal darauf, dass dein gutes Gespür eine stimmige Farbgebung herbeiführt und du dich von
der Reproduktion nicht verunsichern läßt!
LG der roland

59

Dienstag, 6. Mai 2014, 10:39

Nein, so frisch lackiert soll das natürlich auf keinen Fall aussehen. Dafür wird das Vandyckbraun schon sorgen. Faktum ist aber, dass die Schiffe tatsächlich ZUNÄCHST in eher kräftigen Farben lackiert waren, bis dann sehr bald Wind und Wetter und wenig kunstsinnige Matrosen ein Einheitsbraun herstellten. Vergoldet war aus begreiflichen Gründen sehr wenig, man behalf sich mit einem Gelb.
Es ist allerdings nicht einfach (und für einen Farbenschwachen wie mich erst recht), die Wirkung der Öllasur bzw. des Ölüberzugs auf den Farben vorherzusehen. Da heißt es testen. Macht euch also auf weitere Proben gefasst. Momentan experimentiere ich ein wenig mit dem Trockenmalen in Gold (Ölfarbe). Hier wie auch sonst aber heißt es immer, den "schönen" Effekt auf dem Modell mit der historischen Wirklichkeit (wie wir sie uns vorstellen) ins Benehmen zu setzen. Anders gesagt: Was schön ist, muss nicht historisch sein und umgekehrt.
Schmidt
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60

Mittwoch, 7. Mai 2014, 13:01

Ich kann heute eine bearbeitete Fassung des Heckspiegels präsentieren. Zur Verdeutlichung 1.0 und 1.1 übereinander:





Ich habe die Farbe des Fonds von Grün auf Blau geändert und die Hermen (die Jungs im unteren Teil des Spiegels) etwas mehr detailliert (Gesicht, Haare und Bart in natürlichen Farben).
Die floralen Ornamente um das Wappen under der Vorhang haben als Basis nicht Gelb wie in der Lelystad-Version, sondern immer noch das Humbrol 63 er Grundierung. Allerdings habe ich mit goldener Ölfarbe ganz leichte Lichter gesetzt, was man auf dem Foto wohl gar nicht sieht.
Dem ungetakelten Modell von Herrn Tomesen von Artitec bin ich damit doch schon einigermaßen nahe gekommen.




Oder was meint Ihr?
Schmidt
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