Sie sind nicht angemeldet.

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Das Wettringer Modellbauforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

1

Dienstag, 13. September 2011, 19:27

Mississippi Steamboat ROBERT E. LEE

Bausatzvorstellung:
Mississippi Dampfboat ROBERT E. LEE




Modell: LINDBERG Mississippi Dampfboot ROBERT E. LEE in 1/163
Hersteller: LINDBERG
Modellnr.: 70864
Masstab: 1/163
Teile: über 200
Spritzlinge: Einteiliger Rumpf, vier großflächige Deckteile, 6 Tüten mit Spritzgussteilen
Preis: in Deutschland etwa 69 Euro
Herstellungsjahr: seit den 90er Jahren, evtl. bereits früher
Verfügbarkeit: in USA regulär im Handel, in Deutschland relativ selten aber auffindbar
Besonderheiten: sehr großes Modell - nicht verwechseln mit dem namensgleichen Modell von Revell in kleinerem Maßstab

Original:
(Quelle: u. a. wikipedia)

Die Robert E. Lee mit Kosenamen "Monarch of the Mississippi" wurde 1866 als Dampfboot in New Albany, Indiana gebaut. Sie zählt zu den imposantesten Schiffen dieser Zeit. Die Fertigungskosten betrugen damals 200.000 US$.
Die Namensgebung fußt auf Robert Edward Lee, Oberst des US-Heeres und der erfolgreichste General des konföderierten Heeres. Noch heute wird er, nicht nur in den Südstaaten, als Held verehrt.
Der Mississippi Raddampfer wies eine beachtliche Rumpflänge von 87 m auf und wurde von zwei seitlich angeordneten Schaufelrädern mit einem Durchmesser von 12 m angetrieben. Das Schiff diente dem Transport von Baumwolle zwischen New Orleans und Natchez, St. Louis und Louisville.
Berühmtheit erlangte es durch den Sieg im Wettrennen auf dem Mississippi gegen den amtierenden Rekordhalter, die Natchez, im Jahre 1870.
1882 wurde die Robert E. Lee durch ein Feuer zerstört. Ein moderner Nachbau erlitt 2010 das gleiche Schicksal.

Modell:

Das imposante Modell mit immerhin 56 cm Rumpflänge besteht aus weit über 200 Einzelteilen, überwiegend in weißem Spritzguss ausgeführt. Insgesamt zeigt der Bausatz gleichermaßen in Sachen Bauelemente und Strukturen eine sehr ansprechende Detaillierung, welche in Anbetracht des Alters nochmals mehr zu überzeugen weiß.
Die Spritzgussqualität ist ordentlich. Fischhäute existieren kaum, der Verzug bei den großen plattenförmigen Teilen ist relativ gering. Ungünstig platzierte Spritzmarken existieren keine.
Gegenüber den in Deutschland und Asien bekannten Herstellern bietet Lindberg eine ganze Palette geringfügig größerer Schiffsmodellbausätze, die ideal die Lücke zwischen filigranem Plastikmodellbau und konventionellem RC-Modellbau schließen. Die Bausätze sind trotz der größeren Abmessungen keinesfalls Spielzeuge. Bei sauberem Bau und akurater Farbgestaltung sowie der Verwendung einiger Zusatzteile lassen sich äußerst ansprechende Modelle aufbauen, die überdies die Möglichkeit zum Umbau als ferngesteuerte fahrtüchtige Schiffe bieten.
Etwas ungewöhnlich befinden sich die meisten Spritzgussbauteile nicht an Gußästen, sondern sind lose in einzelnen Beuteln verpackt.

Rumpf:



Der Rumpf ist einteilig ausgeführt und sauber gespritzt. Die erforderlichen Nacharbeiten beschränken sich auf das Versäubern der Kanten und das Beischleifen eines außen angespritzten Hersteller-Logos.
Charakteristisch für die damaligen Mississippi-Schiffe weist der Rumpf zur Vermeidung eines Auflaufens auf Sandbänken einen extrem geringen Tiefgang auf. Trotzt der Modellgröße ist eine Konvertierung auf RC-Betrieb ohne Erhöhung des Tiefgangs nicht erzielbar. Eine solche Rumpfmodifikation ist aber ohne nennenswerten Aufwand zu bewerkstelligen.

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

2

Dienstag, 13. September 2011, 19:27

Decks:
Neben dem Hauptdeck beinhaltet der Bausatz 3 weitere großflächige Plattenbauteile für die beiden Oberdecks. Gemessen an den Teilegrößen sind alle Komponenten sauber ausgeführt und weisen nur einen geringen Verzug auf, der nach der Montage leicht ausgeglichen sein sollte. Die Oberfläche des Hauptdecks zeigt eine realistische Nachbildung der Holzplanken. Sicherlich ist auch ein Bekleben mit Echtholzfurnier vorstellbar.



Restliche Spritzlinge:
Alle weiteren Teile für Aufbau sowie Anbauten sind in einzelnen Beuteln verpackt lose beigelegt. Auch hier gibt es keinerlei Grund für Beanstandungen. Das Dampfboot erhält seinen besonderen Charakter insbesondere über die filigranen Relingteile und die Verzierungen der Seitenwände. Alle Details sind ansprechend dargestellt. In wieweit sie dem Original entsprechen, wurde nicht überprüft.
Ergänzend zum Modell selber liefert der Bausatz noch zwei ordentliche Ständerbauteile, die allerdings im Falle einer losen Aufstellung (Fahrmodell) modifiziert werden müssen.





Decals und Zubehör:
Ein kleineres Decal-Blatt beinhaltet neben den Namenszügen vor allem zahllose Fahnen. In wieweit diese nutzbar sind oder besser durch Stoffflaggen ersetzt werden sollten, muss sich beim Bau zeigen. Die Hauptschriftzüge seitlich am Aufbau müssen per Farbe realisiert werden.
Eine beigelegte Ankerkette ist nett gemeint, aber nicht sonderlich vorbildgerecht. Dafür gibt es noch eine Rolle Takelgarn als Beigabe.



Bauanleitung:
Die Bauanleitung ist sehr umfangreich und besteht aus insgesamt 10 DIN A4 Seiten. Auch bei Nichtkenntnis der englischen Sprache sollten die zahllosen Abbildungen für einen sicheren Aufbau des Modells ausreichen. Farbangaben finden sich leider keine in der Anleitung - das im Internet verfügbare Bildmaterial sollte aber auch dieses locker kompensieren.



Bausatzbeschaffung:
Der Bausatz wird in Deutschland von der Firma Krick vertrieben. Er ist mit etwas Suche in praktisch allen deutschsprachigen Ländern erwerbbar. Der Preis ist hierbei aber durchaus stolz (meist um die 70 EUR). Man erhält allerdings für dieses Geld recht viel Modell.
Will man es günstiger machen, so kann man recht leicht in den USA einen Bausatz ersteigern. Mit etwas Glück gelingt dieses wie in meinem Fall für 20 US$ (13 Euro). Hinzu kommen dann die schrecklichen Versandkosten i. H. von 45 EUR. Aber auch hier kann man tricksen. Ich bat einfach den Verkäufer den Bausatz in einem kleineren Karton zu verstauen und den Originalkarton gefalten mit reinzulegen. Schon halbierten sich die Versandkosten.


RC-Konvertierung:
Natürlich ist die Zielsetzung bei einem zukünftigen Bau des Modells ganz klar die Konvertierung zum RC-Modell. Aufgrund der schieren Größe dürfte es hierbei keinerlei Schwierigkeiten geben. Extrem nachteilig freilich ist der im Vergleich zum immens voluminösen Aufbau geradezu winzige Rumpf, der ähnlich einer Kufe mittig unter dem Hauptdeck sitzt. Ohne eine beträchtliche Erhöhung des Tiefgangs wird man hier chancenlos sein, will man die resultierende Kippstabilität wenigstens hallbwegs in den Griff bekommen.
Es steht zu erwarten, dass die Ruderfunktion aufgrund der doch geringen Ruderfläche eher humoristische Wirkung zeigt. Somit erscheint eine getrennte Regelung beider Schaufelräder sehr empfehlenswert.
Die Robert E. Lee schreit geradezu nach einer umfangreichen Beleuchtung und selbstverständlicherweise zwei oder vier Dampfgeneratoren.

Motivation / Persönliches:
Die Faszination gegenüber Mississippi Steamboats wuchs in der Kindheit Dank Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Als 13-Jähriger versuchte ich mich dann am Bau einer großen Chaperon (Bausatz von Krick, ca. 1,3 m), was schlussendlich aber an Überforderung scheiterte. Damit ist die Lindberg Robert E. Lee wie in so vielen Fällen die zweite Chance im Leben einen weiteren kleinen Traum zu verwirklichen.


Zum Baubericht: Wird irgendwann folgen....

Zur Bildergalerie: Wird bestenfalls im Anschluss folgen....

Gruß und viel Spaß,
Johannes

3

Samstag, 3. Mai 2014, 09:54

Baubericht

Hallo. Bin seit ein paar Tagen der absolut Neue, was Mitglied im Forum, und auch Erfahrung im Schiffsmodellbau betrifft.
Trotz Suche im Forum, nach dem angekündigten Baubericht, wurde ich leider nicht fündig.
Mir geht es darum, den Rumpf zu mödifizieren, damit daraus ein fahrtüchtiges Modell wird.

Ich bin für jede Hilfestellung, Tips und Anregungen dankbar.
Wäre schön, wenn ich auf eure Unterstützung rechnen kann.

Danke. Karl

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

4

Samstag, 3. Mai 2014, 12:27

Robert E. Lee RC-Modifikation

Hallo Karl,

als erstes ein herzliches Willkommen im Wettringer-Tummelplatz für kreative Modellbauer! Ich hoffe Du hast viel Freude an diesem Ort und lässt uns teilhaben an Deinem Vorhaben.
Dieser Post dient auch zugleich als Antwort auf die PN - so haben alle etwas davon.

Leider blieb bei mir in den letzten beiden Jahren aufgrund von Beruf und Familie (4 kleine Kids...) kaum Zeit fürs Hobby - das wird sich aber hoffentlich bald wieder verbessern.
Somit ist auch die Robert E Lee nicht über das anfängliche Planungsstadium hinausgekommen.

Prinzipiell ist der Mississippi-Dampfer denkbar ungeeignet für eine RC-Konvertierung. Die immens großen Aufbauten und der extrem flache Rumpf sind Garant für maximale Kippligkeit und Windanfälligkeit.
Die einzige Chance, die ich sah, liegt in einer radikalen Vergrößerung des recht schnalen Rumpes um sicherlich 40 mm.
Somit gewinnt man deutlich Verdrängung und kann diese nutzen, um ganz tief unten per Bleiplatten den Schwerpunkt unter die Wasserlinie zu senken.

Mein Vorhaben war den Rumpf weit unten horizontal aufzuschneiden und um eben diese 40 mm mit Polystyrolplatten 1mm (Architekturbedarf) zu erhöhen.
Zuvor wollte ich horizontal mehrere Querspanten einkleben, damit das obere Teil seine Form behält.


Als Antrieb eignet sich hervorragend ein Mini-Getriebe-Gleichstrommotor, den man in unterschiedlichen Spannungen und Übersetzungen günstig im Netz erhält:
< Guckst Du >


Ich empfehle Dir alle größeren Bauteile mit nennenswertem Gewicht aus den Gustästen zu lösen und in eine Tüte zu packen.
Dann provisorisch mit Tesafilm das Deck auf den Rumpf kleben und den Bauteilbeutel obendrauf fixieren.
Nun kannst Du mit rasch zugeschnittenen 10 mm Styroporplaten, die Du unten an den Rumpf klebst, einen provisorischen Rumpf aufbauen.
Beim Test in der Badewann wirst Du so ein gutes Gefühl für Stabilität und erforderlichen Tiefgang erhalten.
Als Beschwerung eignen sich gut Bleikugeln von Gardinenbändern, Für den Anfang reichen aber auch alte AAA-Batterien, die Du ganz unten in das Styropor drückst.

Viel Erfolg - und bei weiteren Fragen bitte einfach melden.
Gruß,
Johannes

5

Samstag, 3. Mai 2014, 20:19

Danke für die ausführliche Antwort. Dann werde ich mich kommende Woche mal an die Arbeit machen. :)
Da ich der gaaaaanz Neue bin, was Kenntnis der Materie betrifft, hoffe ich, das keiner lacht, wenn ich Sachen frage, welche für euch selbstverständlich sind.
Aber ich will mich in den Modellbau (Schiffe) wirklich reinknien. Wenn für die "guten" Modelle die Preise nur nicht so schwindelerregend wären. :(
Womit ich fahrtüchtige Holzmodelle meine. Da suche ich hier im Forum noch nach Anregungen. Ist aber noch ein wenig unübersichtlich für mich.

6

Sonntag, 4. Mai 2014, 17:08

Eine Frage. Wo bekomme ich die "Originalfarben" der Robert E. Lee? Das Modell wird ja leider ohne Farbenangabe geliefert.
Ich sehe zwar die Farben auf Darstellungen im I Net, doch gibt es ja zahlreiche Nuancen davon.
Ich kenne das bei Revell so, das die Menge und Art der Farben gelistet ist
Kann man die irgendwo bestellen, denn der nächste Shop ist bei mir so ca. 30 Km entfernt.

  • »jo-loom« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 2 494

Realname: Johannes

Wohnort: Gastarbeiter im Bajuwarischen Königsreich

  • Nachricht senden

7

Montag, 12. Mai 2014, 23:33

Ich hatte vor mich beim Bau an den zahlreichen im Netz verfügbaren Originalaufnahmen zu orientieren.
Das Meiste sind eh Standardfarben wie weiß, rot, schwarz, silber und gold.
Für die Decksbeplankung hatte ich mir mal größere Mengen eines sehr fein strukturierten hellen Furniers beschafft (ähnlich Birke), welches ich hauchdünn schleifen, aufkleben und leicht gebeizt mit Klarlack versiegeln wollte.
Anders als bei vielen anderen Modellen ist aus meiner Sicht keine exakte Kenntnis der originalen Farbnummern erforderlich.

Werbung