Hust, hust, boah ist das hier eingestaubt.
Nach langer Abstinenz mit eigenen Werken möchte ich nun für 2016 meinen Beitrag leisten.
Die Classic ist zum Glück nicht auf dem Stand stehen geblieben, wie auf den letzten Bildern zu sehen ist. Die ersten Ausfahrten auf größeren Gewässer brachte schnell die Erkenntnis, dass der Motor einfach zu groß ist für das kleine Boot. Abgesehen vom Lärm des Walkera-Motors ging das Boot wie ein Pfeffi. Rückwärts fahren wäre auch nicht schlecht. Also andere Motor und Regler musste her. Zwischenzeitlich wurde das Thema Heckleiter und Podest in Angriff genommen. Neben Mahagoniresten kamen ausrangierte Fahrradspeichen als "Rohre" zum Einsatz. Dank Edelstahl sollte auch kein Rost entstehen.
Apropos Metall, mich hat von Anfang an die Kunststoffschraube gestört. Auf der letzten Modellmesse in Leipzig konnte ich mich durchringen und habe die olle 3-Blatt-Plastikschraube gegen eine 2 Blatt-Messingschraube samt Welle ausgetauscht. Fahrtechnisch macht es für mich keinen erkennbaren Unterschied. Die Wirkung als "Standmodell" ist aber dafür jedoch ungleich größer.
Nach knapp einem Jahr nach Baubeginn bekam die mitgelieferte Frontscheibe kleine Risse - warum auch immer. Am Ende brach mir eine seitliche Einstecklasche der Scheibe und es musste eine neue her. Auch der geplottete Scheibenrahmen hatte nicht dauerhaft das versprochene Ergebnis geliefert. Daher habe ich mich gleich entschieden, die Frontscheibe mit einem Messingrahmen neu zu bauen. Auf das Deck klebte ich zusätzlich aus 1 mm Leisten einen kleinen, unteren Abschluss, da man sonst einen kleinen Spalt zwischen Scheibe und Deck gesehen hat. Schließlich war die untere Kante der Scheibe nicht angeschrägt...
Leider habe ich bis heute keine geeignete Fahrerfigur gefunden. Jedoch fiel mir auf, dass der Abstand zwischen Lenkrad und Sitze zu groß war. Schließlich konnte ich mich durchringen und habe die Sitzbank weiter nach vorn versetzt und den hinteren Raum mit einer Verstaukiste versehen.
Viel Text, nun folgen erstmal die Bilder vom aktuellen Stand:
Leider konnte ich unseren Junior nicht dazu bewegen, dass Boot am See zu fahren. Es war ihm zu schnell bzw. er hatte Angst, mein Boot aus versehen kaputt zu machen. Des weiteren konnte er sich nicht mit der Knüppelfernsteuerung anfreuden. Irgendwann sagte er, er könne sich aber vorstellen, sein eigenes Boot zu fahren. Tja, das gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht - und es war bereits Herbst 2015.
Durch Zufall hatte ich von der Classic noch eine alte Bauanleitung mit Spantenplan gehabt. Holz lag auch noch rum. Also war somit der Startschuss für das Winterprojekt gefallen. Man hat ja sonst nicht genug angefangene Projekte...
Eine Anforderung hatte mir der Sohnemann schon vorab gegeben. Dank des allseits bekannte Auktionshaus wurde eine einfache Pistolenfernbedienung ersteigert, zusammen mit ein paar anderen Kleinigkeiten.
Auch sollte das Boot kleiner als die Classic ausfallen, um es handlicher zum See zu bekommen.
Zwischenzeitlich bin ich beim Stöbern im Netz auf Bilder einer Crackerbox gestoßen. Einige Exemplare sind mehr als nur einfache, kraftvolle Speedboote, sondern Schmuckstücke aus Mahagonie. Inspiriert davon entschied ich mich, neben dem Maßstab auch das Heck und somit auch die Seitenlinie zu verändern. Aber warum es dabei lassen, wenn man auch gleich das ganze Deck neu gestalten kann. Also ging es nun an den Bau und hier sind die aktuellen Bilder vom Bau des Bootes. Im ersten sieht man auch gleich den Größenunterschied zur echten Classic, die ungefähr 1/3 größer ausfällt.
Eine große Herausforderung stellte der Einbau des Motors dar. Obwohl er schon eine kleine Bauform hatte, passte er dennoch nicht richtig oder der Winkel der Welle zum Rumpf würde zu groß werden. An der Stelle hatte ich vor dem Beplanken einfach nicht die Lage der Welle und damit verbunden die Position des Motor kontrolliert. Eine Fehlentscheidung, die den Bau an der Stelle nicht einfacher gemacht hat. Es wurde ein Motorträger aus Alu angefertigt, zusammen mit 2 Alu-Lagerböcken, die den Motorträger mit den Spant verbindet. Gleichzeitig kann nun die Konstruktion zur Wärmeableitung des Außenläufers genutzt werden. Mal schauen, wie warm der Motor im Fahrbetrieb wird.
Ziel ist es, das Boot bereits im Sommer zu Wasser zu bringen. Das Ziel sollte hoffentlich realistisch sein. Schließlich kann es nun bereits in den Ausbau des Cockpits gehen, was komplett herausnehmbar gestaltet werden soll. Ich erhoffe mir daraus, dass nicht so viel Spritzwasser in den Innenraum läuft wie bei der großen Classic.
So, nun seid ihr an der Stelle auf den aktuellen Stand. Ich hoffe, im laufenden Jahr Euch auch Fortschritte der anderen beiden Bauberichte zeigen zu können.
Viele Grüße
Jan