Heute hab ich wieder etwas (hoffentlich) Informatives und (hoffentlich) Unterhaltsames für euch.
Erst mal gings mit dem Heck weiter. Da hat sich nicht allzu viel getan, die Farbe noch ein bisschen geglättet und nachmattiert und zwei Leisten gebaut, drangepappt und golden angepinselt:
Dann hab ich mir gedacht, ich könnt noch etwas mehr Bling, Bling an den Heckspiegel machen. Und zwar hat die Lady, nach dem Bauplan von Sergal, etwas ausladendere Hüften, wie das Modell von Revell. Also mit anderen Worten, der Heckspiegel wird nach unten hin ein ganzes Stückchen breiter, was zur Folge hat, dass zwischen den äußeren Fenstern der unteren Fensterreihe und dem Rand ein ziemlich großer Abstand entsteht.
Das wäre doch noch ein schöner Platz für eine schmückende Lilie, war meine Idee. Da ich heute in Experimentierlaune war und auch Lust hatte zu schnitzen, stellte ich mir also selbst die Frage, kann man so etwas Winziges aus Birnbaumholz schnitzen? Versuch macht bekanntlich kluch

also mal ausprobieren. Das Ding mal grob auf ein 1,5 mm Birnbaumbrettchen gezeichnet...
...und los ging´s

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Um´s nicht allzu spannend zu machen, beantworten wir die obige Frage in guter alter Radio Eriwan-Mannier: "Im Prinzip ja aber..." nach zwei Minuten war das erste Holzstückchen abgesplittert

. Beim Wiederankleben kam mir dann die glorreiche Idee, das ganze Holzstück erst einmal gut mit dünnflüssigem Sekundenkleber zu tränken, was doch sehr hilft

. Danach ging´s dann ganz gut. Ich hab mir noch zwei einfache aber hilfreiche Schnitzwerkzeuge bei anderen Beiträgen abgeschaut. Dabei handelt es sich um ganz normale Kanülen für Spritzen, einmal unverändert...
...und einmal die Spitze abgebogen.
Funktioniert wirklich prima

. Hier mein erstes Schnitzteil kurz vor der Fertigstellung:
Ich musste die Lilie nur noch vom Holzbrettchen trennen und noch etwas nachbearbeiten. Ganz zum Schluss noch mit etwas feiner Stahlwolle glätten und...knacks:
Das winzige Teilchen war natürlich davongeflogen und nicht mehr auffindbar

. Also wieder ein neues Holzstückchen mit Sekundenkleber drangebastelt und zurechtgeschnitzt.
Ganz zum Schluss noch mit etwas feiner Stahlwolle glätten und...zoing . Diesmal war das Ding in hohem Bogen vom Tisch geflogen

. Somit hätte das letzte Bild auch wirklich das letzte Bild von dem Teil sein können. Es grenzt für mich schon an ein echtes Wunder, dass ich es auf dem schmutzigen Korkboden, der bei mir in der Werft liegt (und auch noch fast die selbe Frabe hat, wie das Holzteil

) tatsächlich wiedergefunden habe

. Und so wurde mir doch noch der Erfolg zuteil, mein erstes Schnitzwerk das erste mal an seinen späteren Platz zu legen

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Nur...jetzt noch ein Zweites zu schnitzen, nach alldem, das wäre für meine Nerven zu viel gewesen. Da ich aber immer noch in Experimentierlaune war und mir eine Silikonform für einen Abguss zu aufwändig gewesen wäre, versuchte ich es mal mit dem hier:
Ja ich weiß, damit macht man eigentlich keine direkten Abgüsse aber was soll`s

. Wer wagt, gewinnt

. Also Schnitzteil auf ´ne alte Scheckkarte gelegt, das Zeuch schön weichgeknetet und druffgedrückt

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Und tattaaaaa, das Schnitzteil ließ sich auch tatsächlich herauslösen

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Dann nur noch ein paar Tropfen Resin rein und...
...ob´s was geworden ist werden wir dann morgen sehen

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Zur Belohnung für den ganzen Stress durfte ich dann noch die Lilie vergülden...
...und eeeendlich an seinen Platz kleben.
So nu is aber auch gut für heute

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