Moin, Folks, nach einer etwas längeren Phase des Nixmachens habe ich mich mal wieder etwas mit der "America beschäftigt:

Bei der näheren Betrachtung der beiden Rumpfhälften fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: Das Schanzkleid ist schön schier und risch, keine Öffnungen unterbrechen die eleganten Linien. Kann das sein? Nein, natürlich kann DAS nicht sein, denn: Die "America" wurde ja nicht gebaut, um am Sonntag Nachmittag mit Mutti gemütlich auf dem Hudson hin und her zu segeln und Kaffee zu trinken, mit der "America" wollten die Amis den Limies den "Hundred Guinnees-Cup" abjagen, und das bedeutete nicht "hartes Segeln", das bedeutete "Segeln am Limit", und dabei wurde mit Sicherheit VIEL Wasser an Deck genommen. Und dass musste dort ja auch wieder weg. Aber wie?
Also:

Vorbohren,

und Lenzpforten ausschnitzen...
Das nächste, was mir auffiel, war die merkwürdige Ruderaufhängung:

also auch hier schnippel und schnitzen (ok, ok, ich weiß auch, das die Fingerlinge eigentlich ans Ruderblatt gehören, aber manchmal bin ich eben auch etwas bequem...)

Und dann stellte sich mir noch die Frage des Lenzens, denn die "America" war ja ein Holzschiff, und ein Holzschiff, das kein Wasser zieht ist ungefähr so selten wie ein Abstinenzler im Hofbräuhaus, also: Recherchieren. Doch das brachte keine Ergebnisse, selbst Museen und die Nationalbibliothek in USA konnten mir da nicht weiter helfen, man war, sofern auch vom Fach, gleich mir der Meinung, dass es auf der "America" mit Sicherheit Lenzpumpen gegeben haben muss, aber wo und was für Pumpen? Noboddy knows... Also habe ich beschlossen, dass ich vor dem Großtop zwei herkömmliche Schwengelpumpen setzen werde, die Ausgüsse der Pumpen pladdern aber das Schmodderwasser aus der Bilge nicht über das schöne weißgescheuerte Jachtdeck, sondern es geht aus zwei hinter der Vertäfelung in den unteren Räumen versteckte Ausgussleitungen nach aussenbords...

So, das wars erst einmal mit der Stb.-Seite, nun geht's an die Bb.-Seite...