Fortsetzung Stückpfortendeckel: Fertigung der Holzdeckel
Nach dem nun alle metallischen Beschlagteile für die Stückpforten angefertigt sind, geht es entsprechend der Ankündigung mit den Holzdeckeln weiter.
Wie die Herstellung dieser Deckel funktioniert, wurde von mir sozusagen an einem Prototyp versucht. Jetzt beginne ich mit der „Massenproduktion“.
Als erstes werden die passenden Brettchen mit der Kreissäge geschnitten, mit Dicken von 1,1 mm, was im Original etwa 5 cm Bohlendicke entspricht. Die Konstruktion der Stückpfortendeckel erfordert unterschiedliche Brettbreiten. Die vordere horizontale Brettlage der Deckel unterscheidet sich zwischen der oberen und unteren Hälfte nur geringfügig, jedoch erkennbar. Aber auch die hintere bzw. innenliegende Brettlage, die vertikal gegen die vordere Lage genagelt wurde, besitzt ein anderes Maß.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang auch noch, dass bei der La Creole die Brettstöße der Stückpfortendeckel nicht mit dem Verlauf der Plankenstöße übereinstimmten, sondern völlig unabhängig voneinander waren.
Das originale Konstruktionsmodell im Musée de la Marine in Paris im Maßstab 1:36 zeigt Stückpfortendeckel ohne Brettstöße, was natürlich nicht der Realität entsprochen haben kann. Denn Holzbohlen in dieser Breite von etwa 50 cm, wenn damals wohl auch erhältlich, wären jedoch nicht verzugsfrei gewesen. Holz arbeitet bekanntlich. Insofern ist hier die Darstellung im Plan von J. Boudriot nach meiner Auffassung zutreffender. Insofern habe ich mich für diese Ausführungsvariante entschieden.
Die Kalfaterung wurde wie nachfolgend anhand der Bilder dargestellt mit Plaka-Farbe durchgeführt. Im Unterschied zur dezenten Kalfaterung der Rumpfbeplankung ergibt das m. E. einen schönen Kontrast.
Die Stückpfortenöffnung wird vom Modellrumpf auf einen Karton übertragen und darauf die obere Brettlage aufgezeichnet. Anhand dieser Schablone werden die Maße mit den Brettlagen auf die Deckel übertragen und anschließend mit der Laubsäge auf die ungefähre Größe gesägt.
Die Verbindung der unteren Brettlage erfolgt mit Holzleim. Nach dem Trocknen werden die Deckelhälften getrennt.
Nach dem die Deckelhälften in der Stückpfortenöffnung soweit mittels Schleifen einpasst worden sind, können die Ausnehmungen für die Überlappungen gefräst werden.
Fortsetzung folgt …