Hallo liebe Modellbauer,
ich muß Euch enttäuschen. Das hier wird kein Baubericht über ein Modell des Hubschraubers Piasecki H-21, sondern über ein Flugzeug aus ofenhärtender Knete.
Wenn Rennautos mit Heckspoiler aus Modelliermasse darstellbar sind, dann sollte doch eigentlich auch ein Flugzeug ....
Wie kommt man nun auf die Idee, eine fliegende Banane zu bauen? Tja Leute, das weiß ich nicht. Es war nicht meine Idee, aber sie verfolgte mich etwa 40 Jahre.
In den frühen 1970ern gelangte ein Versandhauskatalog aus "Westdeutschland" auf verschlungenen Pfaden in die DDR. Dort wurde er herumgereicht und bestaunt.
Auch ich durfte diesen Katalog (unter Aufsicht!) ansehen. Ich interessierte mich natürlich am meisten für die (wenigen) Spielzeugseiten.
Da gab es vier Austauschbaukästen, eine Banane, eine Gurke, eine Mohrrübe und eine Wurst. Ein Flugzeug, ein Schiff, ein Auto und eine Dampflokomotive.
Hatte man mehrere Baukästen, konnte man die Anbauteile miteinander kombinieren, wie es einem in den Sinn kam.
DAS wollte ich unbedingt haben, mindestens mal das Bananenflugzeug. Ich begriff überhaupt nicht, daß ich das nicht haben konnte, schließlich lag der Katalog ja vor mir.
Daß nicht irgendwer im Westen irgend einem kleinen Jungen im Osten Spielzeug kauft und über die Grenze schickt, soweit dachte ich ja nicht.
Ja, die Idee des Bananenflugzeugs hat mich über all die Jahre hinweg nicht losgelassen. Mit dieser Figur bewältigte ich also eine Art "Kindheitstrauma".
Ich habe also ein Drahtgestell veranstaltet, das einer (zugegeben recht kurzen) Banane ähnelt.
Dieses Drahtgestell habe ich mit jeder Menge Alufolie ausgestopft.
Dann habe ich einen Eimer gelbe Knete angerührt und am Gestell verschafft. Jetzt gibts erst mal gegrillte Banane.
Eine Banane wird mit der Zeit braun, also wird braune Knete als Kontrastprogramm benutzt.
Die zweite, finale Fimo-Schicht am Rumpf mit einem braunen Zierstreifen.
Das Cockpit habe ich auch braun verkleidet.
Folgend die Innenarchitektur des Cockpits, zuerst die Uhrensammlung.
So sehen die Armaturen im Cockpit versenkt aus.
Ein Folienklotz.
Ein zugeschmierter Folienklotz. Ach sooo, das wird er Sitz!
So, der Kram ist reingefummelt, ein Ruder ist auch eingezogen, der Rumpf hat vorn eine Aufnahmeplatte für den Motor erhalten.
Ich überlegte eine ganze Weile, wie ich das Flugzeug anlege. Tief-, Mittel-, Hoch- oder gar Doppeldecker?
Wenn ich einen Eindecker gebaut hätte, hätte ich mich hinterher vermutlich geärgert, daß ich den Doppeldecker nicht probiert habe.
Also bog ich zwei Tragflächenrahmen und Streben dazwischen zurecht. Man sieht schon ungefähr, was mir "vorschwebt".
VG Thomas