Heute mal keine weiteren modellbauerischen Details, sondern etwas Technik.
Das Modell soll ja nicht nur schön aussehen (natürlich soll es das !), sondern auch fahren. Und dazu braucht man so einiges an Technik. Empfänger, Fahrtregler als Grundausstattung könnte man einfach so reinlegen und mit den normalen Steckverbindern zusammenstöpseln. Aber wenn da noch mehr hinzukommt wird es unübersichtlich und das Innenleben des Modells mutiert zu einem "schwimmenden Drahtverhau". Und damit das nicht passiert mache ich es im Allgemeinen so, dass ich alle wesentlichen technischen Teile an einer zentralen Stelle fest anordne und direkt fest miteinander verdrahte. Im Allgemeinen bleibt nur der Empfänger steckbar. Und so hab ich es hier auch gemacht.
Als Trägerplatte hab ich ein Stück Universal-Lochleiterplatte genommen und darauf platziert:
1 - Empfänger auf einer Steckbuchse (hier steckt er mal gerade nicht drin, um das darunterliegende Teil zu sehen)
2 - Fahrtregler für die Antriebsmotore, Eigenbau mit einem Servo-IC
3 - Regler für das Bugstrahlruder, gleiche Schaltung wie 2
4 - Umschaltlogik für das Bugstrahlruder (Erklärung weiter unten)
5 - Schaltbaustein für die Beleuchtung, eine Servolelektronik aus einem Microseervo
6 - Schalter zum Einschalten der Beleuchtung ohne Fernsteuerung, z.B. bei Ausstellungen
7 - Schalter zum Binden des Empfängers an einen anderen Sender, ohne ihn ausbauen zu müssen
DIese Zentraleinheit liegt im forderen Teil des Rumpfes und alle Antriebe, Servo, Batterie usw. sind mit Steckenr angekoppelt.
Jetzt wie angekündigt zur Ansteuerung des Bugstrahlruders.
Als ich noch keine 2,4 GHz-Anlage hatte, sondern nur eine einfache 27 MHz mit zwei Kanälen, hab ich mir mal drüber Gedanken gemacht, wie ich ein Bugstrahlruder auch ohne dritten Steuerknüppel bedienen kann. Dabei ging ich von der Überlegung aus, wann ich denn das Bugstrahlruder und wann das mechanische Ruder brauche.
Normale Fahrt: Steuerung über das normale mechanische Ruder. Ein BSR wirkt bei höheren Geschwindigkeiten nicht mehr.
Treiben ohne Antreib: wenn noch etwas Geschwindigkeit da ist, wirkt das Ruder noch etwas, wenn der Vortrieb noch langsamer wird dann nicht mehr. Hier wäre ein BSR schon sinnvoll.
Keine Fahrt: um die Position etwas zu Ändern und das Schiff zu drehen, ist ein BSR nützlich.
Rückwärtsfahrt: Das Ruder hat hier so gut wie keine Wirkung. Mit dem BSR kann man aber ein bisschen korrigieren.
Aus diesen Überlegungen heraus hab ich dann eine einfache Schaltung entwickelt, die auf der Grundlage der Motor-Drehrichtung den 1. Fernsteuerkanal entweder auf das Ruderservo oder auf das BSR umschaltet. Dreht der Motor vorwärts, dann wird über den Steuerknüppel das Ruderservo zugeschaltet und das BSR deaktiviert, dreht der Motor rückwärts, wird das Ruderservo abgeschaltet und das BSR aktiviert. Dreht der Motor garnicht, dann ist immernoch das Ruder oder BSR in Betrieb, welches als letztes eingeschaltet wurde. Zu Umschalten genügt ein ganz kurzes Antippen des Steuerknüppels für den Motor.
Die Handhabung dieser Schaltung beschreibe ich mal für das Anlagemanöver, welches der letzte Prüfungspunkt in unseren Fahrwettbewerben ist.
Ich komme mit langsamer Fahrt in Richtung Anlegedock und steuere noch mit dem normalen Ruder, auch noch eine gewisse Zeit bei gestopptem Motor.
Ich bremse durch kurze Rückwärtsdrehung des Antriebes ab. Jetzt schaltet sich das BSR ein und ich kann ganz langsam in das Anlegedock hineintreiben und dabei die Position des Schiffen korrigieren, bis ich dann durch weiteres kurzes Rückwärts das Schiff zum (hoffentlich fehlerfreien) Stehen bringe.
Ist jetzt natürlich stark idealisiert. In der Praxis schalte ich doch mehrmals zwischen beiden Ruderarten um. Diese Technik hat sich bei mir über Jahre bewährt und ich habe mich an die Handhabung gewöhnt. Deshalb hab ich auch jetzt wieder diese Umschaltmimik eingebaut, obwohl ich einen zusätzlichen Kanal hätte.
Die Probefahrt in der Badewanne hat schon mal bestens kunktioniert. Allerdings habe ich nun das maximale Gewicht fast erreicht. Aber viel muß jan nicht mehr rein oder drauf. Noch jede Menge winzige Details, aber die wiegen ja eigentlich nichts mehr.
Ich hoffe mal, dass ich in den nächsten Tagen mal die Gelegenheit habe, eine Probefahrt draußen zu machen.

, Ronald.