Das Wettringer Modellbauforum

Die Stunde der Wahrheit, nun gehts hopp oder topp

Zuerst habe ich die Karosse naß geschliffen."Eigentlich" wollte ich nochmal die Decals schützen (man weis ja nie, was schief geht) und habe wohl einen alten Klarlack erwischt.
Das Resultat:

Hier sieht man es deutlicher...

...er ist matt geworden. Nun ja, auch nicht schlecht.
Was ich jedoch nachlackiert habe sind die Flanken. Aus dem Grund, das er von oben betrachtet mehr der knallenden Sonne ausgesetzt ist als die Seiten.

Anmerkung:
Die Lackierarbeit in Bildern fest zu halten ist für mich äußerst schwierig, da ich das in einem Rutsch durch arbeite. Es gibt quasi keine feste Ordnung (eine kleine - ja), wie ich vorgehe, deswegen seht mir bitte nach, das nicht alles klein-klein festgehalten ist. Das geschieht alles per Auge und Gefühl.
Eine Randnotiz: Das ich einen grundsätzlichen Fehler bei dieser Arbeit gemacht habe - darauf komme ich am Schluß.
Nun gehts los.
Wenn ich meine Modelle etwas verwittern mag, verwende ich um Grunde drei Farben und meinen Luftpinsel mit 0,2er Düse:

Da ist Deckweis, Siena und Umbra. Wie Ihr seht, verwende ich Farben von Schmincke.Ich habe mit denen die Erfahrung, das sie sehr fein sind und man sie sehr gut "dosieren" kann. Nicht nur wegen der Pipette. Ich meine damit, das sie nicht gleich decken wie Sau und die Farbintensität gesteuert werden kann.
Bei diesem Modell habe ich auf Rostschäden mit Dremel etc. bewußt verzichtet. Das hätte ich im Vorfeld erledigen müssen. Ich möchte "nur" die Kiste gealter haben, kurz vor dem Stadium der beginnenden Korrosion. So, wie man sie in der Wüste unter brennender Hitze antreffen kann. Irgendwo abgestellt halt.

Zuerst verwende ich Deckweiß, um die späteren Stellen leicht zu grundieren. In der Regel an den Rundungen (wie an der Haube)...

...weil ich der Ansicht bin, das diese Stellen beim herumstehen als ertses matter und flugrostiger werden. Das mache ich an der ganzen Karosse...

...mit Hauptrichtung von oben.
Als nächste Farbe kommt Siena dran...

...was ich in mehreren Umläufen aufbringe.

Mit etwas Übung setzte ich an paar Stellen Highlights und betone "Laufspuren"...

...und lackiere nach belieben die Stellen intensiver.
Ein Zwischenstand:

Mit Umbra setzte ich an wenigen Stellen dunklere Flecken...

...

...um etwas mehr Rostansätze darzustellen.
Der nächste Schritt ist das entfernen der Farbe von den Chromteilen,...

...was ich mit Verdünnung, Zahnstocher und Wattestäbchen erledigte. Ohne natürlich ein, zwei Patzer zu fabrizieren

Nach einer knappen Stunde will ich Euch das (Zwischen-?)Ergebnis zeigen:




Etwas näher betrachtet:





So schlecht sieht nicht aus. Für meinen Geschmack. Nun...warum schrieb ich, das ich eine grundsätzlichen Fehler gemacht habe?
Mich stört, das die Decals noch das Bild dominieren.
Warum? Diesen Schritt, sie zuerst zu altern, habe ich schlichtweg vergessen
Normal hätte ich zuerst die Decals mit Karosseriefarbe altern müssen, erst dann den Flugrost an lackieren...will ich die Optik erreichen, die ich mir vorstell(t)e

Was tun, sprach Zeuß?
So wie es scheint, werde ich diesen Schritt nach holen und dann wieder mit Siena und Umbra um mich schmeißen...oder so lassen? Keine Ahnung...
Die andere Seite ist, wenn er im rechten Rahmen präsentiert wird, ob es dann überhaupt auffällt? Mir wiederum schon...

Hm . Nun...was meint Ihr?

Man sieht sich

So. Inklusive Sonnenbrand an den Kackstelzen , weil ich gestern Highnoon in der knallen Sonne bei 32 Grad im Schatten ...


...die ganze Karosserie der Alterung via Naßschliff mit 1000er Papier entledigt habe, gehts schon wieder "auf Anfang".

Hallo übrigens , willkommen zurück.

Ihr seht also, wofür ich mich entschieden habe: runter mit dem Dreck.
In den winzigsten Ecken wars ein bischen langatmiger, aber da kann man auch einen abgenudelten Schaschlikspieß verwenden. Eignet sich auch hervorragend um die Sicken zu reinigen
Der Rest ging eigentlich sehr gut. Behutsam halt, das der "richtige" Lack nicht beschädigt wird.
Da ich wieder auf Nummer Sicher gehe, die Sonne immer noch brannte, habe ich die Karosse nach dem Reinigen einer Einbrennlackierung mit Klarlack unterzogen:


Nicht schlecht Herr Specht. Es war wirklich so heiß, das er schnell trocken war und ich mühe hatte, eine gleichmäßige Oberfläche (glätte, glanzgrad) zu bekommen.
Steht ja einem neuen Anlauf nichts mehr im Weg.

Die Grundlage diesmal - in meinen Augen der erste und richtige Schritt:
Überlackieren der Decals. Hier auch schon gemacht...



...und die Zierleisten bzw. Chromteile wieder der Farbe entledigt.
Trocknen lassen, dann gehts weiter.

Bis denn mal

Achso, Bernd...

Zitat von »Bernd Pfuscher«

[...]Wie ich dich kenne machst du sowas in einer Viertelstunde, maximal in 10 Minuten. Na Gut, dann eben noch mal eine Stunde, aber ich glaube das wäre gut investierte Zeit.[...]

Hab ein wenig länger gebraucht (schon 2 Std Nasschleifen), aber die Zeit ist gut investiert. Da haste recht. Nun gefällt mir die Grundlage schon mal besser

Danke Bernd! Da bin ich doch schon mal zufrieden, das es bis jetzt besser aussieht. Bin ich auch der Meinung. Eispausen hab ich keine gemacht...

Hallo Gerhard, danke für Dein interesse!
Das ist ein Lackierständer von Tamiya (ArtNr. 74522):

...hier (im Bild ersichtlich) habe ich ihn mit meinen Pistolen gekauft. Man bekommt ihn auch bei Modellbau universe etc. Gib bei Tante Google "Tamiya Lackierständer" ein . Preislich um die 20 Euros.

Jap Thomas, deshalb lackiere ich erst Klarlack, wenn die normalen Karosseriearbeiten abgeschlossen sind und das Altern beginnen soll. Das versiegelt die Decals, den Chrom und ich finde, das ist ein beruhigendes "Lackpolster", wenn was daneben geht.
Das hat sich diesmal ausgezahlt. Muß aber trotzalledem behutsam schleifen

Gerhard, kein Problem

Soooooooodele....weiter gehts.
Ein wenig Abwechslung tut gut, deshalb gibts heut erst wieder eine Auffrischung bei der Kiste. Is ja nicht so, das ich untätig war...zumindest hier . Was ich getrieben habe, liest sich gleich an anderer Stelle.

Wie oben gesehen, habe ich den Großteil der Karosserie übernebelt.
Um aus meiner Sicht der Rennbeschriftung den gewissen touch zu geben, habe ich gaaaanz piano mit 1000er Naßschleifpapier die Decals nach meinen Vorstellungen wieder zum Vorschein gebracht.
Nur exemplarisch - die linke Türe...

...und das Dach:


So lag die Karosse wieder eine Woche herum, bis ich den Mut und den Luftpinsel fasste.
Wie im ersten Durchgang habe ich mit Umbra nur die "weißen" Stellen lackiert. Im direkten Vergleich das Ergebnis.
Kotflügel vorne links "nur" verblichen"...

...und von der Sonne verwöhnt abgeschubbert:


So bin ich eher zufrieden. Noch ein Überblick:
vorher...

...nachher

Andere Seite vorher...

...nachher


Ich denke, das paßt besser
Im Anschluß habe ich die Zierleisten wieder frei gelegt.

Das war es wieder. Kurz und schmerzlos, ab in die Trockenzeit der Karosserie und minimale Nacharbeit. Das nächste update wird wohl nicht solange dauern... .

Bis neulich dann

Na, schon wieder ein paar Tage ins Land gegangen... ...aber ein Schrittchen gehts voran.

Ich habe die Karosserie lacktechnisch weiter bearbeitet. Bernd, die Türsicken mit den Laufspuren sehen ein wenig anders aus...nicht so stark wie vorher, aber doch dezent, so das die Sicken mehr betont sind.
Ohne groß die Technik zu erklären - das ging beim besten Willen nicht - wollte ich die Optik soweit hinbekommen, das der Wagen nach dem Abstellen unter der brennenden Sonne im Freien irgendwann (vor vielen Jahren jedoch) unter einen Baum umgestellt wurde.

Ich arbeitete hier mit Dunkelgrün und Braun, die mal mehr oder weniger, teilweise ungemischt dezent aufgenebelt wurden. Nachdem eine Farbschicht angetrocknet war, nahm ich einen breiten, festen Pinsel, mit Wasser getränkt und benetzte die ganzen Stellen, strich mit dem Pinsel dann senkrecht das Wasser und teils Farbe ab. Das wiederholte ich "dutzend" mal - ich habe nicht gezählt oder mir die Farbzusammenstellung gemerkt. Zwischendurch habe ich mit viel Wasser und 1000er Naßschleifpapier ebenfalls senkrecht den Lack abgezogen, punktuell breitere Stellen abgeschliffen.
Es war ein ständiges Panschen im Wasser, die Pistole zu reinigen oder den Pinsel zu führen oder das Schleifpapier anzusetzen...reiner Test meinerseits!
Bilder dazwischen zu machen ist da nicht möglich.

Zum Ergebnis. Mit der linken Seite...

...sieht das soweit dezent aus. Man kann im unteren Bereich an den Schwellern...

...so eine Art Vegetationsspuren erkennen. Und auch ein wenig Rostwasserspuren.
Zwei Nahaufnahmen:


Das ist die "bessere Seite".

Auf der rechten Seite habe ich die Ablagerungsspuren verstärkt. Nicht erschrecken!


Das sieht krass aus, die verschiedenen Farben erkennt man auf den Fotos deutlich besser - ganz zufrieden bin ich mit der Dachecke noch nicht.
Näher betrachtet das Heck...

...die Seitenwand...

...im Türbereich:


Wenn ich mir den Wagen direkt an der stark grünen Stelle unter einem Baum vorstelle, kann das passen. Muß ich das Diorama entsprechend anpassen.
Das schwierige, was auf mich noch zukommt, ist die Anpassung der Anbauteile. Vorne mag das noch gehen...hinten wirds knifflig.

Das war wieder. Bis demnächst

Eine Anmerkung zu der Vegetation.
Wenn ein Fahrzeug ein paar Jahre im Freien steht (ich spreche hier von zwei Wagen Baujahr 1988 und 1989), kann er Ruckzuck Moos zwischen die Gummis und in Ecken und Kanten bilden. Ebenso beginnt sich eine leichte, grüne Schicht auf der Wetterseite zu bilden, woraus Moos entstehen kann. Die Standorte der Wagen warender Eine zwei Jahre (!) in meinem Hof vor der Halle mit leichter Grünschicht und mehr als vier Jahre im Garten an der tschechischen Grenze mit schon starker Grünschicht. Der Unterschied der Fahrzeuge war nur, das der bei mir stehende einen Metalliclack hatte, der Andere Uni-weiß ausgeblichen war.

Danke für Eure lobenden Worte zur Karosserie und meinen "Lackierkünsten"

Ehrlich gesagt, bin ich selbst erstaunt, "das die Kiste so aussieht, wie sie aussehn soll".
Das war ein mutiger Versuch, die Verwitterung so darzustellen. Ich habe das Ergebnis an einem anderen Modell (ECTO 1) gesehen und war von der Optik angetan. Der ECTO1 hatte das so in der Art wie meine linke Seite aussieht; leichte dezente Vegetationsspuren. Mein Gedanke war, das das mein Modell "perfekt" unterstreichen würde.
Was mich aber geritten hat, das am scharfen Objekt zu testen? Hier liegt Genie und Wahnsinn sehr eng beieinander. Wäre das in die Hose gegangen und ich hätte diese Schicht wieder runterschleifen müssen, dann würde ich wieder auf Anfang - d.h. gelackte Karo mit Decals - stehen .
So könnte ich locker sagen...kein Problem, ich wußte dass,....blabla...aus dem Ärmel geschuttelt...schon immer so gemacht...blabla...selbstbeweihräucherung. Ist aber nicht so.
Test geglückt, Schwein gehabt.

Thomas, warum es keine Bilder gibt liegt an der ständigen Wasserpanscherei wie oben erwähnt. Bei meinen Versuchsreihen liegt mein Foto ruhig und seelig beiseite, wenns dann geklappt hat, setze ich es normalerweise im BB um. Hier hatte ich wie erwähnt kein Testobjekt...
Eine Kamera für bewegende Bilder habe ich keine. Ob es aber so anschaulich gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln. Ich bin auch überzeugt davon, das ein selbes Ergebnis im Bild festzuhalten nicht möglich ist. Ich schiebe das mal auf eine Liste für "Tipps und Tricks", was ich versuchen werde, anschaulich zu machen. Versprochen - ein Modell liegt hier, dem das gleiche Schicksal erfahren wird. Kann nur etwas dauern.
Achso...nur am Rande: für "das bischen" hatte ich anderthalb Stunden benötigt - wäre ein ganz schön langes Video ...ohne (!) Fluchereien

Danke Euch!

Womit gehts heute weiter? Ach ja....
Bevor ich in freudiger Erwartung die Karosserie aufsetzen will, müssen natürlich die Scheiben rein. Wie Anfangs im BB erörtert, rasten die Jungs wie heute noch ohne Seitenfenster - zumindest links. Ich meine mich erinnern zu können, das auf der rechten Seite Scheiben drin sind. Bin gerade zu faul... ...aber das hab ich in meinen Kopf gesetzt - also wirds gemacht.

Aller Laster Anfang, nehme ich eine Pappdeckel und zeichne mir die Seitenscheiben ab.


Das Übertrage ich auf ein mit Kreppband beklebte Kunststoffscheibe...

...und schneide sie auch gleich aus:

Den unteren Rand lasse ich stehen, damit ich sie an der Karosserie verkleben kann.

Um sie in Paßform zu bekommen, schleife ich sie mit 240er Papier zurecht...

...bis sie? Paßt:


Nun habe ich bei der "B-Säule" eingeritzt (ca. 1/2mm Abstand zwei parallele Schnitte)...

...sieht man auf der Rückseite besser...

und habe die Ritze mit einer Dreikantfeile etwas tiefer gefeilt.


Krepppband weg:

...und einen schmalen BMF Streifen drauf:

Angepresst und die Sicke mit Schwarz nachgezogen.

Die Scheibe habe ich mit 400er Naßschleifpapier geschliffen, so wie die Dreieckfenster auch:

Das machte ich aus zwei Gründem:
einmal spare ich mir das "stumpf" oder "verstaubt" machen mit Farbe und die folgende Anpassung an die Karosserieverwitterung hält leichter -> ist leichter zu steuern.

Mit dem fange ich nun auch an.
Randnotiz: Ich habe es mir erspart, immer mal wieder die Scheiben während der Arbeit an oder in die Karosserie zu halten, um die Übergänge der Verwitterungsspuren exakt zu treffen. Das hab ich im Auge - Talent halt. Liegt daran, das die Stellen der Karosserie durch die Verwitterungsarbeit wohl gut eingeprägt sind...Ich schaue mir die Karosse nur an den Stellen, die an den Anbauteilen grenzen an bevor ich beginne.

Ich nehme dazu Schmicke Olivgrün und Sephia, ein wenig schwarz aus dem Wassemalkasten, exemplarisch einen harten Pinsel und ein Tuch:


Ich siffe die Scheibe nach meinen Vorstellungen mit verschiedenen Naß-in-Naß-Pinselstrichen ein:

So ungefähr, wie die Verwitterung (hier durch den Baum) an der Karosserie ist.
Wenn die Farbe angetrocknet ist, beginnt das Spiel wieder mit Wasser und grobem Pinsel, Abtupfen, danach an den Kanten nach innen wieder mehr Farbe geführt...etc....Naß-in-Naß.
Ich versuchte, Zwischenschritte fest zu halten - das geht nicht. Die Farbe trocknet relativ schnell, so das der gewünschte Effekt (ineinanderfließende Farben) nicht so recht klappen will.
Das Ergebnis, das ich leiden mag:


Und auf die Seite gelegt.
Die Heckscheibe (hier im groben)...

...erfuhr die gleiche Prozedur - nur ohne Naßschliff. Sie sollte etwas durchsichtiger bleiben.

Die Frontscheibe und Motorteile habe ich in dem Atemzug auch gleich eingesaut...

...und nach dem trocknen abgewischt:

Die Frontscheibe bekam nach dem abwischen eine Ladung klar matt aus der Spraydose, nur von der Oberkante angeschossen. Bild folgt.

Nachdem die Scheiben alle griffest waren, habe ich sie eingebaut.
Heckscheibe...

...Seitenscheibe...

...und Frontscheibe, die noch in Position gehalten wird:


Maximale Bilderanzahl erreicht, gehts demnächst mit den Chrom-Anbauteilen weiter. Stück für Stück - der Endspurt des Modells ansich naht.

Das war es nun wieder, bis demnächst.