Tach zusammen.
Krank? Natürlich ist das krank. Und wie

. Wie mal ein Modellbaukollege sagte: "Seien wir ehrlich - alle erwachsenen Menschen, die sich abseits der Kindererziehung und eventuell des Berufs intensiv mit Spielzeug beschäftigen haben doch einen Schaden". Dem ist nichts hinzuzufügen. Ich würde auch nie behaupten, in modellbauerischer Hinsicht normal zu sein. Aber solange es Spaß macht... Dabei kenne ich noch einige Leute, die das Vier- bis Fünffache in den Regalen liegen haben. Die Sammeln aber auch schon ein paar Jahre bis Jahrzehnte länger.
Und was das "brauchen und haben" angeht: Mal ehrlich, Modellbausätze BRAUCHT kein Mensch

. Sie kosten Geld und Platz, fangen Staub und sind sonst zu nichts zu gebrauchen. Außer, dass sie manchen Leuten (so auch mir) einfach Spaß machen. Also geht es immer nur ums "haben wollen"

.
Man muss auch sehen, dass man solch eine Sammlung nicht mal eben so zusammenkauft. Meine hat sich in mehr als zwanzig Jahren im wahrsten Wortsinn "angesammelt". Wobei ich manche Modelle über Jahre gesucht habe bis ich sie endlich zu einem bezahlbaren Preis (oder überhaupt mal zu kaufen) gefunden habe.
Hier nun zum näheren Verständnis die kleine Geschichte der Sammlung:
Es war einmal ein kleines autoverrücktes Kind, das in der sehr kleinen (aus damaliger Sicht aber enormen) Modellbauecke des örtlichen Lederwaren/Spielwarengeschäfts stand und dachte: So viele Modellbausätze will ich auch mal in meinem Regal zuhause haben". Dieses Kind war logischerweise ich. (Vor kurzem habe ich im Geschäft einen Vater mit seinem Sohn beobachtet, dessen Sohn sinngemäß das gleiche sagte - ich dachte mir: Jerrje, ich weiß wie das endet)
Dann nimmt die Sache wie immer ihren Lauf: Als Schüler und Student hat man kaum Geld, aber relativ viel Zeit. Also kauft man vergleichsweise wenige Kits, die man dann auch baut.
Ich hatte dann noch später im Studium die Möglichkeit, in einem Modellaugeschäft Samstags im Laden und auch mehrere Tage auf Messen aushelfen zu können. Womit ich dann auch an der Quelle saß und mir all die schönen Kits mal näher anschauen konnte (Achtung: weckt Begehrlichkeiten!). Dafür wurde ich in "Naturalien" sprich Modellbausäätzen bezahlt und bekam das eine oder andere Modell auch schon mal etwas günstiger. Das war der Punkt, an dem sich mehr Bausätze anzusammeln begannen, als ich gebaut habe.
Schließlich wechselt man vom Studium in den Beruf. Je nach Job bekommt man dann auch entsprechend Geld, hat dafür aber auch weniger Zeit. Zumal wenn sich die Lebensumstände ändern und zum Beruf noch Lebenspartner, Wohnung, evtl. auch Haus dazukommen. Nun hat man die Mittel, all die schönen Modelle anzuschaffen, die man schon immer haben wollte, hat aber nicht mehr die Zeit und Muße sie auch zu bauen.
Mittlerweile sagt meine Freundin, ich "lese" die Kits wie ein Buch. Damit hat sie sogar recht. Ich nehme einen Kit aus dem Regal, studiere die Bauanleitung, schaue mir die Teile an, überlege mir, wie man ihn bauen und verbessern könnte, welche Materialien ich brauche, wo die Probleme liegen etc. - und lege ihn dann wieder ins Regal zurück.
Aber manchmal baue ich auch, wie man an der ein oder anderen Vorstellung in diesem Forum sehen kann. Nur sind meine Ansprüche an die Qualität meiner eigenen Arbeit inzwischen höher als meine modellbauerischen Fähigkeiten. Und daher bekomme ich kaum noch was fertig. Derzeit etwa ein Modell pro Jahr.
Schlußendlich kommt dabei irgendwann solch eine Sammlung heraus. Sinn macht das keinen, Spaß aber wohl. Und ist letzen Endes nichts anderes als die Erfüllung eines sehr alten Kindertraums eines kleinen autoverrückten Jungen der diese Verrücktheit nie überwunden hat.
Sind wir nicht alle ein bißchen Bluna??
@ Dominik "model freak": Manchmal, wenn auch ganz selten, verkaufe ich sogar das ein oder andere Modell. Wenn dir auf den Bildern was auffällt einfach mal anfragen. Mehr als dass ich nein sage kann ja nicht passieren.
Gruß, Andi