Nabend!
Dankeschön –wie immer- für all die netten Antworten und Kommentare!
Ich habe mich doch erst mal dazu entschieden, was anderes zu machen, als immer nur Wantenknüpfen. Okay- die Hinde ist nicht so ein Kracher,
was das anbelangt, da sie doch eher schlicht diesbezüglich ausgestattet ist. Aber ab und an braucht man doch mal eine kurze Auszeit davon. Stattdessen habe ich mich mal um die Lastentakel über der Kuhl gekümmert. Ich habe mich –in Anlehnung an Hackney’s Mayflowerrekonstruktion- für derer zwo entschieden: Ein sogenanntes Windtakel („Wind“ steht in diesem fall für „Winde“!) und ein konventionelles Lastentakel. Die Replika hat diesbezüglich allerdings eine Form, die eigentlich eher dem 19. Jahrhundert zuzuordnen wäre- laut Mondfeld jedenfalls. Deshalb habe ich das der Epoche entsprechend etwas abgeändert: Der Hanger, der zum Fockmast führt, führt in meiner Version nicht zur Mars, sondern zum Fockmastfuß.
Das Windtakel hat an seinem unteren Ende einen Flaschenzug mit Hakenblock, dieser ist an das Kardeel des Großstags angebändselt, der Aufholer ist an einer sowieso vorhandenen Klampe an der Fockmastrückseite belegt. Ich hatte eh keine andere Idee, wozu die da sein sollte (neumodische Flaggleine??) und so hat sie nun einen wichtigeren Nutzen bekommen.
Das Stagtakel hat einen ähnlichen Flaschenzug, für den Hakenblock habe ich eine Aufnahme angefertigt, die an der hinteren Backreling angesetzt ist und mit ihrem Auge den Haken aufnimmt. Die holende Part ist an einem Nagel belegt. Die holende Part des Windtakels habe ich jedoch als Taubündel
aufgeschossen und am Großstag belegt. Ob das so war, weiß ich zwar nicht, aber a) sieht’s schick aus und b) wäre es vorstellbar, da das Tauwerk dort sicher hängt und nicht irgendwo rumfliegt und bei schwerer See unnötigerweise das ein oder andere Menschenleben fordert (Stolpergefahr!). Bei meiner Mayflower hattte ich das auch ähnlich gelöst, allerdings hatte ich (Vorsicht: Eigenlob!

) das Taubündel nicht realistisch gebunden, sondern hinimprovisiert. Dank Internetrecherche weiß ich jetzt aber endlich, wie sowas "in echt" geht!! Man hat ja auch seinen Stolz...!
Die Hakenblöcke sind modifizierte Einfachblöcke von Krick, rundgeschliffen, mit Haken, Hundsfott und umlaufenden „Bandeisen“ nebst „Achse“ ausgestattet. Die Zwillingsblöcke sind ebenfalls Krickteile, allerdings ebenso rundgeschliffen, aber etwas abgelängt und zusammengeklebt. Die Nahtstelle ist mit einer kleinen Zurring „kaschiert“, so fällt sie nicht mehr auf. Violinblöcke waren damals noch nicht en vogue und Doppelblöcke erschienen mir als „zu banal“. Die Replika fährt übrigens auch solche Zwillingsblöcke.
Lange Rede, kurzer Sinn- hier einfach mal wieder einige Impressionen der Ergebnisse meiner letzten Aktivitäten:
So, jetzt führt aber kein Weg mehr an den Besanmastwanten vorbei, diese muss ich nun als nächstes machen. Naja, so aufwändig sind die nun
auch wieder nicht...
Schöne Grüße und gute Nacht!
Chris