Hallo Florian,
da wollen wir Dir doch einmal ein wenig helfen.
Also eine Farbe verdünnen zu wollen ist absolut normal, das kommt in jedem Haushalt vor. Dass Du es ausgerechnet mit der Revell 99 ( Aluminium ) versucht hast, das war in wenig unglücklich.
Weil …………, eine Farbe besteht aus Trägerflüssigkeit und Farbpigmenten. Beim Trocknen verdunstet die Trägerflüssigkeit und die Farbpigmente bilden eine gleichmäßige Oberfläche – den eigentlichen Lack. Das ist so bei, sagen wir mal, normalen Farben.
Du hast aber eine Farbe gewählt ( Aluminium ) deren Farbpigmente kleinste Metallteilchen sind. Was passiert also bei dem Versuch, diese Farbe zu verdünnen – die schweren Metallteilchen vermischen sich nur kurze Zeit mit der Trägerflüssigkeit und sinken dann sofort in der Trägerflüssigkeit zu Boden.
Ergebnis – ein langes Gesicht – in unserem Falle – das vom Florian in Köln.
Was kann man tun?
Das Airbrushen mit Metallic-Farben ist nicht so einfach, da braucht man einige praktische Erfahrung. Oder besser gesagt – probieren, probieren, probieren, üben, üben, üben.
Die Metall-Teilchen sind größer als normale Farbpigmente und haben bei unterschiedlichen Herstellern natürlich unterschiedliche Größen. Diese Größen machen Probleme beim Düsendurchmesser der Airbrush. Bis zum Düsendurchmesser von einschließlich 0,3 mm verarbeite ich persönlich keine Metallic-Farben mehr. Einmal habe ich es probiert und anschließend eine 3/4 Stunde die Pistole gereinigt – nie mehr wieder. Seitdem habe ich auch keine Metallic-Farbe mehr mit der Airbrush verarbeitet.
Was passiert in der Airbrush?
Beim Einfüllen der Farbe – egal ob mit viel oder wenig Verdünnung – sinken die Metall-Teilchen auf den Boden des Töpfchens und beim Betätigen der Airbrush kommt eigentlich nur die Trägerflüssigkeit vorne raus und ein paar vom Sog mitgerissene Metall-Teilchen. Je nach Größe dieser Metall-Teilchen verstopft innerhalt von wenigen Sekunden die Düse. Unter ständigem Hin-und her bewegen der Nadel kann man den Kanal kurzzeitig freimachen, aber mit der nächsten Aktion ist er in kurzer Zeit wieder dicht. Ich denke, 0,5 bis 0,8 mm Düsendurchmesser müssten ausreichen, um einen einigermaßen flüssigen Durchfluss zu haben. Das aber auch nur unter ständigem Aufrühren der Metall-Teilchen am Boden des Töpfchens. Ja, ja, Geduld ist eine Tugend. Und von dem absolut notwendigen Reinigen der Pistole habe ich ja oben schon erzählt.
Ich kann Dir leider nicht sagen, wie groß der Düsendurchmesser bei dem Airbrush-Basic-Set ist. Vielleicht geben Dir da Deine Unterlagen mehr Auskunft.
Nun zu Deiner zweiten Frage.
Als Verdünnung bezeichnet man den Vorgang des Verdünnens, das heißt das Zusetzen eines Lösungsmittels zu einer Lösung. Das Volumen der Lösung steigt dabei, die Konzentration der in ihr gelösten Stoffe sinkt.
Lösungsmittel ist ein Stoff, der Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe lösen oder verdünnen kann, ohne dass es dabei zu chemischen Reaktionen zwischen gelöstem Stoff und lösendem Stoff kommt.
Im Hinblick auf Farben, Lacke, Klebstoffe usw. denkt man bei dem Begriff „Lösungsmittel“ an Stoffe, die unangenehme Gerüche, Gesundheits- und Umweltschäden sowie explosive Dämpfe verursachen können. Gemeint sind hierbei Lösemittel im Sinne der TRGS (Technische Regeln für Gefahrstoffe) 610, nach der nur flüchtige organische Lösemittel mit einem Siedepunkt bis 200 °C als Lösemittel bezeichnet werden.
"Klassische" Lösemittel sind aufgrund ihrer Flüchtigkeit schon wenige Stunden bis Tage nach der Verarbeitung vollständig verdunstet.
Lange Rede kurzer Sinn.
Lösungsmittel in Döschen – Döschen schließen und schütteln. Döschen öffnen und Farbe in Airbrush – bruschen, und das in Weltrekordzeit.
Und dann beten und hoffen.
Hauptsache ist, dass Du die Metall-Teilchen in ausreichender Menge auf das Objekt bekommst, das Lösungsmittel verdunstet sowieso in kürzester Zeit.
Das meine ich mit probieren und üben. Aber Du bist ja noch jung, Du hast ja noch genügend Zeit.
So, nun habe ich Dir hoffentlich etwas helfen können.
Viel Glück
Gerd