Schönen guten Abend!
Es folgt eine weitere Folge aus „Kleinscheiß“

. Sehen Sie heute „Klampen und Belegstellen“: Ich bin nach wie vor bei der Ausgestaltung
und Vorbereitung der Rumpfhälften für die anstehende „Hochzeit“. Heute Abend geht’s allerdings echt mal an die Rüsten mit ihren Jungfern, Rüsteisen und Püttings. Irgendwie scheine ich mich davor momentan zu drücken, warum, weiß ich eigentlich auch nicht.
Ich muss mich derzeit auch noch um diverseste Belegstellen für späteres laufendes Gut kümmern. Umso kniffeliger, da ich keinerlei Belegplan habe und alles mehr oder weniger auf Recherchen aus Internetfotos, Vergleichen mit meinem seligen Mayflowerbelegplan und schlichten Erfahrungswerten beruht. Ich hoffe mal, dass das später alles so hinhaut. Dafi funkte mich vor Kurzem per mail an, da in anderen Zusammenhängen die Frage zur
Debatte stand, ob und wann Belegnägel überhaupt Verwendung fanden. Ehrlich gesagt, habe ich da auch keine aussagekräftigen Quellen. Ich geh jetzt aber einfach mal davon aus, dass sie –da sie bereits seit mindestens dem Mittelalter bekannt waren- auch auf der Hinde bereits vorhanden gewesen sein Könnten/dürften. Aber „belegen“ (Achtung: Wortspiel!!

) kann ich das auch nicht.
Zu einer weiteren Baustelle: Ich musste Belegklampen für die späteren Blindeschoten anbringen, die ich auf Bildern entdeckt hatte. Dafür schaute ich mal bei meinem Dealer vorbei, mal gucken, was der so im Angebot hatte. Ich fand dort Klampen aus Metallguss. Wenn man die eventuell etwas
umarbeitete...?! Das war der Plan, endete aber disaströs: Zum einen ließ sich das Metal nur schwer bearbeiten, zwei identische Klampen so herzustellen, klappte irgendwie nicht. Auch musste ich ihren Fuß immer wieder mit der Feile bearbeiten, da ich sie kaum zwischen den Fingern halten konnte und die Feilerei immer schief wurde.
Außerdem wurden sie so immer kürzer

. Also ab in die Tonne und selbstmachen

. Dafür hab ich mir einen breiten Klampenrohling zugeschliffen, den ich anschließend der Länge nach geteilt habe. So erhielt ich schon mal zwei Klampen. Diese wurden dann mit der Feile feinbearbeitet und in Form gebracht. Dann erhielten sie eine durchgehende Bohrung und einen Nagel, der später Bolzen in eine Bohrung im Schanzkleid reingesteckt und dort eingeklebt wird. Das sah schon mal sehr viel besser aus und entsprach vor allem optisch meinen Rechercheergebnissen sehr viel mehr. Darüber hinaus habe ich noch diverse andere Belegstellen eingeklebt/vorbereitet, sofern ich das verantworten konnte, immerhin müssen ja später noch Decks und Schotts eingesetzt werden. Man will sich ja nicht selbst zubauen. Hier mal ein paar Impressionen. Ich bitte, die manchmal etwas seltsamen Farben zu entschuldigen, bei Kunstlicht fotografiert es sich trotz Weißabgleichs nicht immer optimal, so dass ich immer versuche, einigermaßen realistisch nachzubearbeiten. Auf den Rohbildern sieht alles zuerst immer irgendwie farblich wie Currywurst/ Pommes-Schranke aus

. (Ich meine
die Bilder, auf denen Teile des Rumpfes zu sehen sind!)
So, ich übe jetzt mal löten und widme mich meinen Rüsteisen!
Schöne Grüße
Chris