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Plastheniker

unregistriert

1

Samstag, 3. November 2012, 00:43

Büssing 12000 U 13 Baujahr 1951

Einer der beeindruckendsten Schwer-Lkw der Nachkriegszeit ist sicherlich der von 1951 bis 1954 gebaute Büssing 12000 U 13/U 15. Dieses Fahrzeug war in der Rückschau der Konkurrenz in vielem weit, zusammen mit seinem zweiachsigen Bruder 8000 U 13 für einen durchschlagenden Markterfolg vielleicht zu weit voraus. Durch den neuen Unterflurmotor fern von Motorhitze und Lärm, ohne eine hinderlich meterlange Motorhaube, mit luftuntersützter Lenkung statt einer durch das auf der Vorderache lastende Motorgewicht mangels Lenkhilfe beim Rangieren kaum zu drehenden Lenkung und mit verschwenderischen Raumverhältnissen im riesigen Fahrerhaus genoß der Fahrer beispiellosen Komfort; dies zu einer Zeit, als der Wettbewerb z. T. noch Jahre vom Frontlenker entfernt war. Dazu wirkt das Fahrzeug insbesondere in der Urform noch heute modern, schlicht und formschön; man vergleiche es z. B. mit dem erst viel später entworfenen, völlig verquollenen Mercedes-Frontlenker.

Möglicherweise aufgrund der winzigen Stückzahl scheint auf zeitgenössischem Bildmaterial kein Exemplar dem anderen völlig zu gleichen. Als konkretes Vorbildfahrzeug habe ich mich für ein ganz frühes Baujahr mit dem eckigeren Fahrerhaus (erkennbar an den tiefer heruntergezogenen Frontscheiben) entschieden. Hiervon ist im Netz und auch im Büssing-Band von Regenberg ein sehr gutes Schwarzweißfoto zu finden, das ein helles Fahrzeug der "Steine und Erden GmbH Goslar" zeigt.

Das zum Bau zusammengetragene Referenzmaterial blieb für einen Bau lange Zeit zu dürftig. Ermöglicht wurde die Sache dann erst durch zwei sehr gute Maßzeichnungen im Büssing-Band und die Tatsache, daß etliche Teile, wie z. B. Vorderachse, Hinterachsen, Getriebe, Motorblock, Tanks, Luftkessel, Luftunterstüzung der Lenkung und Felgen, baugleich mit Revells 8000 S 13 sind.

Der Bau war zwar auch wegen wiederholter Unklarheiten bei Original recht zeitaufwendig, handwerklich aber nicht übermäßig schwierig. Einem Interessierten, der sich die Sache zutraut, würde ich jedenfalls zuraten. Ob sich die Mühe lohnt, beantworten vieleicht die angehängten Bilder.














2

Samstag, 3. November 2012, 04:18

Hallo Jürgen,

einen traumhaft schönen "Oldie" präsentierst du hier !!!

Ist das eine Mischung aus dem Revell-Kit und Eigenbau...? So genau erläuterst du das ja nicht. Aber egal:

Deine Mühen haben sich auf jeden Fall gelohnt, tolle arbeit !!!

LG Björn

3

Samstag, 3. November 2012, 06:47

Hallo Jürgen,
Zunächst einmal ein herzliches Willkommen und viel Spaß hier im Forum .
Glückwunsch zu Deinem in jeder Hinsicht hervorragenden Modell. Wirklich makellos, ich bin begeistert !!!
Gibt es Bilder von einzelnen Baustufen ? Mich würde,z.B. interessieren, wie Du den Unterflur Motor gebaut hast,
auch der Bau der Kabine wäre interessant. Ansonsten erkennt man viele Teile vom Revell Büssing.
Wahnsinn was daraus entstanden ist.
Meinen allergrößten :respekt: :dafür:
Zeig uns bitte noch mehr aus Deiner Werkstatt :hey:

Gruß, :wink:
Martin

4

Samstag, 3. November 2012, 07:54

Hallo Jürgen

Feines Teil dein Büssing :respekt: . Ich finde die Büssing LKW´s ,egal ob Kriegs- oder Nachkriegszeit, bis zur MAN übernahme, die schönsten ihrer Zeit . Allein der 8000er :sabber:
Gruß und ein herzliches Willkommen.
Bernd

5

Samstag, 3. November 2012, 08:32

Hallo Jürgen,

bitte stelle Deine Bilder hier richtig ein, nicht nur als Anhang. Dieses Mal habe ich es für Dich gemacht.

Hier findest Du eine Anleitung zum Einstellen von Fotos ins WMF ...

Beiträge: 812

Realname: Hatti

Wohnort: Alpen-Republik

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6

Samstag, 3. November 2012, 09:55

:wink: Hallo Jürgen

:sabber: :sabber: :sabber: OHNE WORTE :sabber: :sabber: :sabber: . :!: Ganz grosses Kino, was Du hier präsentierst :!: Als Oldtimer-Fan ziehe ich neidlos meinen Hut vor dieser fantastischen Arbeit.

kreative Grüsse :five:
da Hatti :ok:

ATKINSON, Feuerw VMR 100EP10, ALVIS STALWART, IVECO, ASTRAN Scania, BÜSSING Nahost, MAGIRUS, MB Kurzhauber, KRUPP V8, KRUPP 1060, Bulli T1, SCAMMELL Recovery, AUTOCAR Tanker, LAND ROVER 109, Schrott KRUPP V8, CITROËN Kebab,

Beiträge: 496

Realname: Karsten Rohde

Wohnort: 34346 Hannoversch Münden

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7

Samstag, 3. November 2012, 12:59

Hallo Jürgen

Sehr schön Dein Büssing ,gefällt mir sehr gut
Sehr sauber gearbeitet :respekt: :respekt: :respekt: :ok:

Gruß Karsten

8

Samstag, 3. November 2012, 13:35

Oh, dass ist Super, Super... :sabber: :ok: :respekt: :respekt: :respekt:
Zuerst ich entschuldige mich meine schlechtes Deutsch... Gruß aus Finnland! :wink:
Bilder aus meine Modelle und Modellshows HIER bitte. :) - NEUE SEITE 3/2022 -

Beiträge: 9 197

Realname: Dominik

Wohnort: um Aachen - Tor zur Eifel - NRW

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9

Samstag, 3. November 2012, 15:01

Wow! Was für ein außergewöhnlicher und wunderschöner LKW! Mehr davon bitte!

Beiträge: 826

Realname: Detlef

Wohnort: Bremen,am schönen Weserdeich.

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10

Samstag, 3. November 2012, 15:18

Hallo Jürgen,

kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen,einen tollen LKW hast du da Gebaut :ok: :ok: :ok: .

Zeig den doch mal bei Revell vor, vielleicht machen die ja was :nixweis: .

Gruß Dedel :smilie: .

Plastheniker

unregistriert

11

Samstag, 3. November 2012, 20:44

Hallo Büssing-Interessierte,

und vielen Dank für die freundlichen Reaktionen.

Die Frage, ob es sich um eine Mischung aus Eigenbau und Revell-Bausatz handelt, könnte man vielleicht dahingehend beantworten, daß ich das Verhältnis sehr grob auf etwa 10 : 1 schätzen würde. Fast alle verwendeten Revell-Teile wären auch entweder mit entsprechendem Aufwand selbst anzufertigen oder mit entsprechenden Änderungen anderen Bausätzen zu entnehmen gewesen - mit zwei Ausnahmen: Das Zurückgreifen auf die 22-Zoll-Revell-Felgen hat viel Zeit gespart, und die Verarbeitung zweier Revell-Büssing-Spinnen zu der benötigten einen großen hat wohl zu einem besseren Ergebnis geführt als eine Eigenfertigung.

Drei Dinge haben die Sache zeitaufwendig gemacht:

  1. Da es auf den Referenzfotos aussah, als seien unter der Pritsche weite Teile des komplexen Fahrgestells einzusehen, habe ich es vorsorglich bestmöglich detailliert; ein weitgehend vergeblicher, weil am fertigen Modell dann doch unsichtbarer Aufwand.
  2. Da ich davon ausgegangen bin, daß der auffällige Unterflurmotor am Modell ganz genau betrachtet würde, habe ich ihn so weit wie möglich, bis hin zu den Einspritzleitungen und Schraubenköpfen an den Schellen, detailliert.
  3. Überraschenderweise war die offene Pritsche eine ganz harte Nuß. Die Revell-Pritsche konnte wegen der Länge und der unpassenden Teilung und auch der geringen Höhe der Bordwände nicht verwendet werden. Die Bordwände mußten naturgemäß dünn sein (max. 1,5 mm PS), verzogen sich dadurch aber beim beidseitigen Eingravieren der "Bretterfugen" jedesmal gewaltig nach innen oder außen. Erst als nach vielen Versuchen etwas trickreich sichergestellt war, daß die eingravierten Fugen auf Innen- und Außenseite absolut deckungsgleich und gleich tief waren, glich sich die Materialspannung auf beiden Seiten aus und die Bordwand blieb plan.

Bilder vom Bau habe ich leider nicht. Ich könnte allenfalls schildern, wie ich einzelne Knackpunkte insbesondere des Fahrerhauses ( z. B. sauberes, da klebstoffloses Einsetzen der Fenster; Herstellung der verchromten, an den Ecken abgerundeten Frontscheibenrahmen; gleichmäßige, leichte Wölbung der Bugbeplankung) gelöst habe.

Da dies vielleicht ebenfalls von Interesse ist, würde ich, wenn nichts dazwischenkommt, noch separat Bilder eines scratchgebauten Mercedes L 10000 Baujahr 1937 einstellen.

Bis dahin

Jürgen

12

Samstag, 3. November 2012, 20:54

Hallo Jürgen, ein super schönes Modell :ok: was für eine Frage, immer her mit den Bildern vom 37er Mercedes :grins: schöne Grüße Alex :wink:

Beiträge: 658

Realname: Jürgen Dultmeyer

Wohnort: Neuenkirchen-Vörden

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13

Sonntag, 4. November 2012, 11:56

Hallo Jürgen :wink: :wink:

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Sehr sauber gebaut, sehr detailreich. Mir gefällt soetwas.

Auch die Ladepritsche steht sehr hoch, verglichen mit aktuellen LKW's. Aber, das war halt damals so. Unterstreicht so noch etwas den starken Charakter des Büssings. Sehr sehr schön.

Gruß Dulti :wink: :wink:

14

Sonntag, 4. November 2012, 18:54

Wow! 8o Nicht schlecht. Echt super dein Lkw. :ok: Da bekommt man richtig Lust auf Oldtimer. Is mal was anderes.

15

Sonntag, 4. November 2012, 20:25

Super!!!!

Hallo Jürgen :wink: :wink: :wink: ,

nach langer Zeit der Abwesenheit hier mal wieder ein Kommentar!

Einfach super! Als alter MAN/ Büssing/ Fan kann ich mich da einfach nur an dem tollen Modell erfreuen! mach weiter so, vielleicht kommt ja noch ein passender Anhänger dazu?! :) :nixweis:

Liebe Grüße aus Oberschwaben

Franz

Beiträge: 1 342

Realname: Torsten

Wohnort: 41334 Nettetal

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16

Montag, 5. November 2012, 12:08

Hallo Jürgen,

auch zum Büssing kann ich nur sagen: 1A. :ok: Der sollte in Serie gehen.

Gruß :wink:
Torsten
Der Weise verschweigt seine Meinung, also bin ich keiner...:ok:


17

Montag, 5. November 2012, 20:48

Hi Jürgen,
hammer hammer Teil!!!! :respekt:
Viele Grüße
Sebastian
Jeder hat ne Haube...ich fahr ohne!!!

Beiträge: 2 186

Realname: Christopher

Wohnort: Kärnten/Nassfeld

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18

Montag, 5. November 2012, 21:40

Hey
Auch von deinem Büssing bin ich schwer begeistert :love:
Bitte mehr davon :ok:
Mfg Chri
Modellbaumotto: "Egal wanns fertig wird, wichtig ist das es schön wird" ;)

Eine Übersicht meiner Baustellen gibts hier: Profil von »chri«

Beiträge: 129

Realname: Michael

Wohnort: nördlichstes Unterfranken

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19

Dienstag, 6. November 2012, 00:46

Hallo Jürgen,

keine Ahnung, wie oft ich mir die Bilder dieses einzigartigen Büssing- Oldies bereits angeschaut habe :rolleyes:
Ich bin absolut begeistert, das ist Modellbau vom allerfeinsten - riesengroßen :respekt:

Mich würde vor allem interessieren wie du das Fahrerhaus gebaut hast, schade, dass es keine Bilder vom Bau gibt.
...ich freu mich jedenfalls auf weitere tolle Eigenbauten von dir :tanz:

Viele Grüße
Michael

20

Dienstag, 6. November 2012, 10:35

Hallo Jürgen ,

ein Frontlenker Büssing :ok: ,das ist einmalig .... :respekt:

Gruß Jan

DominiksBruder

unregistriert

21

Dienstag, 6. November 2012, 13:21

Oh wow. :sabber: Sehr interessantes Modell, topp gebaut und ich mag die klassischen (wie auch typischen) Farben, die Du lackierst. Wunderschön. Der gefällt mir mit Abstand am Besten. Herlich anzuschauen und die Bilder wieder perfekt :thumbsup:

22

Dienstag, 6. November 2012, 14:22

Das sieht ja wieder mal wahnsinnig aus... :respekt:

Mich würde das von dir angesprochene klebstofffreie Einsetzen der Klarsichtteile interessieren.

Den nächsten bitte mit Baubericht!:dafür:
Thorsten

23

Dienstag, 6. November 2012, 16:09

Hallo Jürgen.Dein Büssing 12000 Unterflur 13 ist ein fantastisches modell geworden :ok: Mich begeistert solche modellbaukunst absolut.Jedes detail ist perfekt ausgearbeitet,man möchte fast meinen der lkw fährt an einem vorbei. :respekt: :dafür: Ich möchte gerne wissen wie Du das fahrerhaus gebaut hast. :kaffee:
Alles was denkbar ist lässt sich als modell umsetzen.:wink:

Plastheniker

unregistriert

24

Dienstag, 6. November 2012, 22:11

Hallo Michael und Werner, hallo Thorsten, hallo alle Interessierten,

ich versuche, Eure Fragen sozusagen komprimiert zu beantworten.



Fahrerhausaufbau

Da der Bau einige Zeit zurückliegt und ich beim Bau weder Fotos noch Notizen gemacht habe, sind mir naturgemäß nur noch die wesentlichen Schritte erinnerlich. Diese lassen sich hier, wie eigentlich immer, folgendermaßen beschreiben:

  1. Grundsätzlich so massiv und stabil bauen wie es das gewünschte Ergebnis zuläßt; wenn sich am Fahrerhaus irgendetwas biegen oder verwinden kann, wenn sich Winkel unter Belastung verändern können, wird das Ergebnis krumm und schief, und Klebe- und Spachtelstellen brechen auf. Deshalb, wo es optisch keine Rolle spielt (Fußboden oder Dach), 3 oder 4mm starkes PS verwenden.
  2. Immer mit den planen Teilen mit vorher ausgeschnittenen Fensteröffnungen ( idR Fahrerhausseiten, Rückwand und Fußboden) beginnen.
  3. Nie versuchen, längere Karrosserierundungen durch Schleifen selbst herzustellen, da dies sogar mit einem großen Stirnschleifer idR nie gleichmäßig gelingt. Stattdessen fertige PS-Viertelrund-Profile (z. B. für die Rundung zwischen Seitenteil und Rückwand) an plane Teile ansetzen.
  4. Wenn nötig, in Höhe der Regenrinne ein erstes Dach (sozusagen eine Zwischendecke) zur Stabilität einsetzen. Hierauf wird später das richtige Dach aufgebaut.
  5. Ebenso vorn ein planes Bugteil mit ausgechnittenen Fensteröffnungen aufsetzen. Hierauf wird später das richtige Bugblech aufgesetzt.
  6. Große, gewölbte Flächen (Dach, Bugblech) sind nur äußerst schwierig symmetrisch herzustellen. Deshalb nach Plastikteilen suchen, die irgendwie passen oder passend gemacht werden können: Nach meiner Erinnerung ist das Bugblech des Büssing das abgetrennte Dach eines uralten 1:8 E-Type aus der Schrottkiste; das Dach des Büssing sind mehrere in Segmente geschnittene Revell-Krupp-/Büssingdächer, die durch Aufsetzen auf eine dicke PS-Platte auf passende Größe und Höhe gebracht wurden; unter dem Dach des Mercedes steckt ein Melitta-Kaffeefilter aus Acrylglas.
  7. Der Rest besteht im Prinzip aus Spachteln, Schleifen, Spachteln, Schleifen, Spachteln, Schleifen,... . Als hausgemachten Füllspachtel für Löcher und grobe Unebenheiten nehme ich wechselnde Schichten von Sekundenkleber und zerspanten Gießästen. Das gibt zusätzlichen Halt, ist immer sofort verwendungsfähig und läßt sich viel leichter schleifen als als das handelsübliche Sekundenkleber-Füllmaterial. Sind Oberflächen aus vielen Teilflächen zusammengesetzt (die Oberseite der Mercedes-Motorhaube besteht z. B. aus zahlreichen Segmenten von 540K-Motorbauben) kann man ggfs.durch Aufkleben von 0,5mm-Sheet ohne viel Arbeit eine saubere Oberfläche herstellen.
  8. Wer so weit gekommen ist, wird auch mit dem Rest fertigwerden.

Ich hoffe, daß die Beschreibung auch ohne Bilder verständlich ist.





Klebstoffloses Einsetzen von Fensterverglasungen

Auch wenn etwas arbeitsaufwendig, ist dies nicht nur dort, wo es keine fertigen Verglasungen gibt (Scratch und Gießharz) für ein sauberes Modell m. E. ein Muß, sondern ist auch bei Bausätzen oftmals äußerst nützlich, wenn wieder einmal die im Bausatz enthaltene Verglasung miserabel aussieht oder nicht paßt, wenn das Einsetzen mit Klebstoff von außen sichtbar sein könnte oder wenn das Risiko ausgeschlossen werden muß, das bei unachtsamer Berührung beim fertigen Modell plötzlich ein Fenster im Innenraum liegt.

Ich würde mich hier auf den allereinfachsten Fall eines planen Fensters beschränken, um das Prinzip zu verdeutlichen. Wenn nichts dazwischenkommt, werde ich in den nächsten Tagen bei der Vorstellung eines Gießharzbausatzes bei den US-Lkws nochmals auf die Sache eingehen; sollte daraufhin Interesse an einer ausführlicheren Darstellung erkennbar sein, würde ich vielleicht einen ganz separaten Text einstellen.

Das Grundprinzip ist eigentlich das gleiche, nach dem man (zumindest als Laie) ein Bild selbst rahmen würde: Man würde 3 mit einer Nut versehene Holzleisten U-förmig zusammenleimen und das Bild von der freien 4. Seite einschieben und dann die 4. Leiste anleimen.

Da natürlich niemand in ein Modellauto eine mikroskopische Nut einfräsen kann, muß man eine Nut aufbauen:

  1. Zuerst schneidet man aus einer möglichst schlierenfreien Klarsichtpackung (man kann auch Geld für klares PS-Sheet ausgeben) eine Verglasung, die oben und an den Seiten etwas, unten aber sehr viel größer ist als der zu verglasende Fensterausschnitt. Man kennzeichnet auf dieser neuen Verglasung auf einem Stückchen Klebeband, was oben und unten und was rechts und links ist.
  2. Man schneidet nun aus Pappe oder anderem Abfall, der etwas dicker( ca. 0,3mm) ist als unsere neue Verglasung, ein Dppel, indem man die neue Verglasung als Schablone benutzt. Man befestigt die "Pappverglasung" provisorisch (z. B. mit Klebeband) am Fensterausschnitt in exakt jener Position, in der sich später die Verglasung befinden soll.
  3. An den oberen Rand und an die Seitenränder der "Pappverglasung" klebt man an die Innenseite des Fensters Streifen oder Stückchen PS von der Dicke der Pappe. Damit ist die "Pappverglasung" nach oben und nach den Seiten fixiert.
  4. Damit sie nicht ins Fahrzeuginnere fallen kann, schneidet man sich aus Sheet eine passende Fahrerhausinnenverkleidung mit Fensterausschnitt. Man entfernt die "Pappverglasung" und klebt unsere Fahrerhausinnenverkleidung auf die unter 3. beschriebenen Streifen PS.
  5. Von unten läßt sich nun unsere neue Verglasung nach Belieben ein- und ausführen.
  6. Fertig!
  7. Bei der Endmontage nach der Lackierung sollte man am langen, von außen unsichtbaren unteren Ende die Verglasung ggfs. durch Kleber gegen Herausrutschen sichern.

Dieses Prinzip läßt sich auch bei gebogenen Scheiben anwenden und auch dort, wo noch nicht einmal ein Fensterrahmen (= Fenstergummi) am Modell vorhanden ist, sondern hergestellt werden muß (einige Gießharzfahrerhäuser).

Auf den Fotos des Büssing ist zu sehen, daß das (tiefgezogene) Klarsichtmaterial viel bessere optische Eigenschaften hat als klarer Spritzguß und daß die Befestigung innen wie außen absolut sauber ist.

Außerdem ist die Verglasung nur mit Gewalt nach innen zu drücken.

Ich hoffe, daß auch diese Beschreibung ohne Bilder verständlich ist. ?(



Gruß

Jürgen

25

Dienstag, 6. November 2012, 23:05

Hallo Jürgen,

da kann ich auch wieder nur sagen phantasisch!!! Tolle Idee, sauber gebaut!!! So einen hab ich noch nie als Modell gesehen.
Da du ja viel Keativität, Geduld und Zeit aufwendest, würde mich schon einmal ein Baubericht interessieren. Vielleicht hast du ja bei deinem nächsten Projekt mal Lust so einen hier zu schreiben?

Gruß Mirek

26

Mittwoch, 7. November 2012, 11:23

Hallo Jürgen,
vielen Dank für deine Erläuterungen. Ist im Groben angekommen...
Ich bin aber mehr so der visuelle Lerntyp. Von daher muß ich leider auf einem Baubericht beim nächsten Mal bestehen! :dafür:
Thorsten

27

Samstag, 10. November 2012, 14:06

Hallo Jürgen,

eigentlich ist das hier weniger meine Richtung aber deine Modelle, die ich hier schon im stillen betrachten durfte....DAS sind TOP Arbeiten :ok: .......nieder mit dem bunten Showkram :D ......
Bis dahin..... :wink:


Ignoranz ist wunderbar......bis man selbst Hilfe braucht......... ;)

Plastheniker

unregistriert

28

Samstag, 10. November 2012, 22:55

Hallo Fabian,

ich bin ganz Deiner Meinung. :hand:

Lkws sind Arbeitstiere und keine Zirkuspferde, und so sollten sie auch als Modell aussehen.

Gruß

Jürgen

29

Dienstag, 27. November 2012, 17:10

Hallo Jürgen !

Was für ein schönes Modell dieser Büssing - und sauber und Top gebaut !
Ich denke grad dran wie ich noch klein war und diese alten Laster hier noch in Hamburg rumfuhren !

Gruß Claus :thumbup:

Plastheniker

unregistriert

30

Mittwoch, 28. November 2012, 20:02

Hallo Claus,

ja, manchmal hat unser etwas fortgeschrittenes Lebensalter auch seine Vorteile, gell? :abhau:

Gruß :hand:

Jürgen

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